Virck

Virck
Stadtbibliothek (1927)
Gewerbeschule (1926)
Warmbadeanstalt (1926)

Friedrich Wilhelm Virck (* 1882 in Malchow; † 29. November 1926 in Lübeck) war ein deutscher Architekt; er arbeitete zuletzt als Oberbaudirektor in Lübeck.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einem Studium in Darmstadt, München und Berlin-Charlottenburg arbeitete er zunächst in einem Architekturbüro und zwischen 1912 und 1919 in der Preußischen Bauverwaltung, für die er Bauten in Köslin und Berlin errichtete. 1919 trat er in das Lübecker Bauamt unter Johannes Baltzer ein, wo er nach dem Weggang von Carl Mühlenpfordt dessen Aufgaben übernahm. Vor der Inflation war er vor allem mit der Planung der Siedlungen befasst. Zusammen mit Harry Maasz entwarf er Pläne für die Siedlungen in der Dornbreite, an der Gärtnergasse und am Kücknitzer Mühlenteich [1], die wegen der Inflation nur sehr unvollkommen umgesetzt und auch nach dem Zweiten Weltkrieg z.B. im Fall der Siedlung Dornbreite durch Überbauung des zentralen Johannes-Baltzer-Platzes weiter entstellt wurden.

Seine Einzelbauten, das kleine Wachgebäude am Südende der Parade (1923), die Gewerbeschule an der Ecke Parade/Dankwartsgrube (1924), die Warmbadeanstalt in der Katharinenstraße (1926), die Holstentorhalle (1926), die Stadtbibliothek in der Hundestraße (1927) und der Verbindungsbau zwischen Bahnhof und Handelshof, die teils erst nach seinem Tod fertiggestellt wurden, sind durch das Hamburger Vorbild von Fritz Schumacher und Fritz Höger beeinflusst. Die Bauplastik an den Bauten der Gewerbeschule stammt von dem Bildhauer Richard Kuöhl, der in Hamburg eng mit Schumacher zusammenarbeitete und in Lübeck Plastiken zu dem von Christian Zauleck und Franz Hormann aus Hamburg 1924 entworfenen Handelshof beigesteuert hatte.

Seine Planungs- und Gestaltungsideen lassen sich heute noch im Lübecker Stadtbild an dem von ihm präferierten Tonnendach bei Ein- und Mehrfamilienhäusern erkennen.

Veröffentlichungen

  • Friedrich Wilhelm Virck (Bearb.): Lübeck, Travemünde. [Deutschlands Städtebau.] Berlin-Halensee: DARI, 1925.

Literatur

  • Haase-Lampe: Oberbaurat F. W. Virck, Lübeck. In: Heimatblätter 1927, S. 125-126
  • Doris Mührenberg: Den Stürmen der Zeit wehrhaft getrotzt. Die Holstentorhalle im Laufe ihrer 75 jährigen Geschichte. In: Lübeckische Blätter 167 (202), S. 29-31
  • Jan Zimmermann: Für Lübecks Baukultur Maßstäbe gesetzt. Zum 75. Todestag des Architekten und Oberbaurats Friedrich Wilhelm Virck. In: Lübeckische Blätter 167 (202), S. 32-33
Holstentorhalle nach der Sanierung 2007

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Abdruck in Virck 1925, S. 68-70

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