Virenque

Virenque
Virenque beim Prolog der Tour 2004

Richard Virenque (* 19. November 1969 in Casablanca, Marokko) ist ein ehemaliger französischer Radrennfahrer.

Der Bergspezialist gewann siebenmal das Bergtrikot der Tour de France (Tour-Rekord).

Karriere

Virenque begann seine Profikarriere 1991. Sein Klettertalent zeigte sich schon ein Jahr später, als er bei der Tour 1992 einen Tag im Gelben Trikot fuhr und in der Bergwertung den zweiten Platz erreichte. Virenques offensiver, kämpferischer Fahrstil ließ ihn rasch zum populärsten Radprofi Frankreichs aufsteigen. Sein Markenzeichen wurde sein nach oben gestreckter Zeigefinger, wenn er eine Etappe gewann.

Von 1994 bis 1997 konnte er sich viermal in Folge das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers bei der Tour überstreifen. Seine besten Platzierungen im Gesamtklassement erreichte Virenque 1996 als Dritter hinter Bjarne Riis und 1997 als Zweiter hinter Jan Ullrich.

Bei der Tour 1998 trat er als einer der großen Favoriten an, befand sich aber nach wenigen Tagen im Zentrum der so genannten Festina-Affäre, bei der eine systematische Dopingpraxis in seinem Team Festina aufgedeckt wurde. Im Gegensatz etwa zu fast allen seinen Teamkollegen – darunter der zweimalige Tour-Zweite Alex Zülle – beschwor Virenque lange Zeit tränenreich seine Unschuld, bis er vor Gericht 2001 ebenfalls die Einnahme verbotener Mittel zugab und danach ein halbes Jahr gesperrt wurde.

Im Jahr 1999 kehrte Virenque zurück ins Peloton der Tour und machte dort weiter, wo er aufgehört hatte: Er gewann 1999 das Bergtrikot und 2000 die Etappe von Courchevel nach Morzine.

2001 gewann Richard Virenque in ungewohnter Ausreißermanier das flache Weltcuprennen Paris-Tours. Im Jahr darauf gewann er die Tour-de-France-Etappe auf den Mont Ventoux, einem der „heiligen“ Berge der Tour. Inzwischen längst kein Spitzenkletterer mehr, erfüllt sich Virenque bei der Tour de France des Jahres 2003 einen lange gehegten Wunsch: Nach einem geglückten Ausreißversuch auf der Etappe nach Morzine eroberte er nach elf Jahren erneut das Gelbe Trikot, musste es aber bereits am folgenden Tag im Anstieg nach L'Alpe d'Huez an Lance Armstrong weiterreichen. Mit der 2001 und 2002 von Laurent Jalabert erprobten Strategie, in Fluchtgruppen auf Hochgebirgsetappen Bergpunkte zu sammeln, behauptete Virenque bei der Tour 2003 das Bergtrikot mit deutlichem Vorsprung vor Laurent Dufaux bis nach Paris.

Im Jahr 2004 schließlich holte er sein siebtes Bergtrikot und überbot damit die bisherige Bestmarke, die von Federico Bahamontes und Lucien van Impe mit je sechs Bergtrikotsiegen gehalten worden war. Im selben Jahr konnte Virenque die zehnte Etappe der Tour am französischen Nationalfeiertag von Limoges nach Saint-Flour gewinnen und errang damit den siebenten Tour-Etappensieg seiner Karriere. Am Ende der Tour wurde er zum kämpferischsten Fahrer ausgezeichnet. Er fuhr zu der Zeit für das belgische Team Quick Step - Davitamon, das inzwischen Quick.Step Innergetic heißt.

Am Ende der Saison 2004 erklärte Virenque seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport. Während der Tour de France ist er Experte bei TV-Sender Eurosport.

Bei einem Hobbyrennen 2006 in den französischen Alpen stürzte Virenque schwer. Neben weiteren Verletzungen erlitt er dabei einen offenen Bruch an der Stirn und einen Nasenbeinbruch.

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