Vittorio Lampugnani

Vittorio Lampugnani

Vittorio Magnago Lampugnani (* 1951 in Rom) ist ein italienischer Architekt, Architekturtheoretiker und Architekturhistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Lampugnani ist zweisprachig erzogen worden. In Rom besuchte er diverse deutschsprachige Schulen und studierte anschließend in Rom und Stuttgart Architektur. 1973 bekam er sein Diplom, 1977 promovierte er in Stuttgart und erwarb 1983 auch den Dottore d' Architettura in Rom.

Lampugnani machte eine wissenschaftliche Karriere: Von 1974 bis 1980 Assistent in Stuttgart, folgten daraufhin einige Fellowships und Lehraufträge an internationalen Universitäten und Einrichtungen, 1983 Professor an der Sommerakademie in Graz, 1984–85 eine Professur an der Harvard-Universität, 1990–95 am Städel in Frankfurt. Seit 1994 ist Lampugnani in Zürich ordentlicher Professor für Geschichte des Städtebaus. Lampugnani war 1980–84 Berater der Internationalen Bauausstellung Berlin. Daneben kuratierte er zahlreiche Architekturausstellungen. Von 1990 bis 1995 leitete er das Deutsches Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main.

1980 gründete Lampugnani mit Marlene Dörrie, mit der er verheiratet ist, sein Architekturbüro in Berlin, das mittlerweile in Mailand angesiedelt ist. Beide haben gemeinsam mehrere Projekte verwirklicht.

Forschungsschwerpunkte und wissenschaftliche Publikationen

Lampugnani war einer der Protagonisten des Berliner Architekturstreites, der sich an den Leitbildern der Neubebauung der Berliner Innenstadt nach der Wiedervereinigung entzündete. Er propagiert eine formal disziplinierte, ortstypisch-kontextuelle und ästhetisch nachhaltige Architektur ohne modernistische oder postmodernistische Extravaganzen. Als Autor und Herausgeber mehrerer vielbeachteter Werke zur Architekturgeschichte und -theorie und Autor zahlreicher Aufsätze wird seine pointierte Auffassung weit rezipiert.

Werke

Literatur

  • Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts. Hatje, Stuttgart 1980
  • Architektur unseres Jahrhunderts in Zeichnungen: Utopie und Realität. Hatje, Stuttgart 1982
  • Hatje-Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts. (Hg.) Hatje, Stuttgart 1983, ISBN 3-7757-0174-5
  • Architektur als Kultur – die Ideen und die Formen: Aufsätze 1970-1985. DuMont, Köln 1986, ISBN 3-7701-1923-1
  • Moderne Architektur in Deutschland 1900 - 1950: Reform und Tradition (Hg. mit Romana Schneider) Hatje, Stuttgart 1992
  • Moderne Architektur in Deutschland 1900 - 1950: Expressionismus und Neue Sachlichkeit (Hg. mit Romana Schneider) Hatje, Stuttgart 1992
  • Die Modernität des Dauerhaften. Essays zu Stadt, Architektur und Design Wagenbach, Berlin 1996
  • Museen für ein neues Jahrtausend: Ideen, Projekte, Bauten. (Hg.) Prestel, München 1999, ISBN 3-7913-2183-8
  • Die Architektur, die Tradition und der Ort. Regionalismen in der europäischen Stadt (Hg.) DVA, Stuttgart 2000, ISBN 3-421-03223-8
  • Architekturtheorie 20. Jahrhundert. Positionen, Programme, Manifeste (Hg.) Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2004, ISBN k3-7757-1375-1
  • Stadtformen. Die Architektur der Stadt zwischen Imagination und Konstruktion (Hg.) GTA-Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-85676-160-8

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 2006 Ehrenpreis der Vereinigung Freischaffender Architekten Deutschlands für sein Buch „Die Modernität des Dauerhaften“

Weblinks


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