- Volksrepublik Pemba
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der zu Tansania gehörigen Insel. Für die gleichnamige Stadt in Mosambik, siehe Pemba (Mosambik); für dem gleichnamigen Asteroiden, siehe Pemba (Asteroid) für die ehemalige arabische Siedlung im Süden Tansanias siehe Mikindani
Pemba (arabisch الجزيرة الخضراء al-Dschazirat al-Chadra', DMG al-Ǧazīra al-ḫaḍrāʾ, „die grüne Insel“) ist mit 984 km² (Nord-Südausdehnung 67 km; Ost-West-Ausdehnung bis zu 22 km ) und ca. 350.000 Einwohnern die zweitgrößte Insel der ostafrikanischen Inselgruppe und des Bundesstaats Sansibar (Zanzibar) in Tansania.
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Geographie
Im Vergleich zur Nachbarinsel Sansibar ist Pemba fruchtbarer und auch hügeliger. Pemba besitzt einige kleinere vorgelagerte Inseln und eine Reihe von Badestränden (bei ansonsten starkem Mangrovenbewuchs bzw. Korallenfelsküste).
Bevölkerung
Zu über 95% sind die Einwohner Pembas Muslime. Aufgrund weitgehend fehlender Sozialsysteme ist der familiäre Verbund und die Absicherung für das Alter durch Kinder sehr wichtig. Die Kinder müssen auf dem Lande schon früh in Haushalt und bei der Landwirtschaft mithelfen.
Politik
Siehe: Politik Tansanias, Sansibar (Provinz)
Die Insel gehört politisch zur Vereinigten Republik Tansania; Hauptorte sind Chake-Chake (Flughafen), Wete (Parlamentsgebäude) sowie Mkoani (Fährhafen). Auf Pemba hat sich seit Anfang der 1990er Jahre eine starke politische Oppositionsbewegung (Civic United Front - CUF) gegen die frühere Einheitsparte CCM (Chama Cha Mapinduzi) entwickelt.
Geschichte
Pemba litt Jahrzehnte unter seiner schlechten infrastrukturellen Anbindung an Zanzibar und wurde finanziell/politisch vernachlässigt.
Die nebenstehende Flagge wurde am 18. Januar 1964 unter Ausrufung der „Volksrepublik Pemba“ gehisst. Sie war nur kurze Zeit in Gebrauch.
siehe auch: Flagge Sansibars und Flagge Tansanias.
Wirtschaft
Angebaut werden vor allem Gewürznelken, aber auch Kokosnüsse, Reis, Muskatnüsse, Bananen, Zuckerrohr, Mango, Pfeffer und Cassava. Aufgrund des tiefen Seegrabens zwischen Pemba und Zanzibar sowie dem Festland kann Pemba nicht mit Strom von außen versorgt werden. Es gibt daher in Wesha bei Chake-Chake ein eigenes Ölkraftwerk, welches jedoch nicht die ganze Insel versorgen kann; häufige Stromausfälle sind daher an der Tagesordnung.
Touristisch ist Pemba trotz seiner vielfältigen landschaftlichen Reize im Gegensatz zu Sansibar nur wenig entwickelt.
Während der mehrmonatigen Nelkenerntesaison ist jeder freie Platz auf der Insel mit Matten ausgelegt, auf denen die Gewürznelken (Swahili: karafuu) mehrere Tage zum Trocknen ausgelegt werden. Die Nelkenernte zieht jedes Jahr Wanderarbeiter vom Festland an; die Erntearbeiten sind gefährlich, da die noch nicht aufgeblühten Blütenstämme vom sehr hohen Nelkenbaum per Hand gepflückt werden müssen.
-5.210555555555639.725Koordinaten: 5° 13′ S, 39° 44′ O
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