Volkswagen Financial Services AG

Volkswagen Financial Services AG
Volkswagen Financial Services AG
Volkswagen Financial Services-Logo
Unternehmensform AG
Gründung 1994
Unternehmenssitz Braunschweig, Deutschland
Unternehmensleitung

Frank Witter, Vorstandsvorsitzender

Mitarbeiter ca. 6.000
Produkte

Finanzdienstleistungen

Website

www.vwfsag.de

Die Volkswagen Financial Services AG ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen AG und hat ihren Sitz in Braunschweig.

Ziel des Unternehmens ist die weltweite Koordination der Finanzdienstleistungsaktivitäten der Volkswagen AG.

Das Unternehmen wurde 1994 gegründet, geht aber auf die bereits im Jahre 1949 gegründete Volkswagen Finanzierungsgesellschaft mbH zurück. Dieses Unternehmen finanzierte bereits Fahrzeuge mit dem Ziel, den Absatz von Volkswagen zu fördern.

Geschichte

10. Februar 1948

Die "Volkswagen Versicherungsdienst GmbH" (VVD) wird durch notariellen Abschluss eines Gesellschaftervertrages und am 28. Februar 1948 durch Eintrag ins Handelsregister beim Amtsgericht Fallersleben gegründet. Geschäftszweck der in Wolfsburg ansässigen Gesellschaft ist die Vermittlung von Kraftfahrzeugversicherungen und die Betreuung von Kunden in Schadensfällen. Im Oktober 1949 tritt der Düsseldorfer Unternehmer Christian C. Holler zunächst als Teilhaber und später über seine Berliner Firma, der Wertschutz GmbH, als Alleingesellschafter in den VVD ein.

30. Juni 1949

Die "Volkswagen-Finanzierungsgesellschaft mbH" (VFG) wird gegründet. Zweck der neuen Gesellschaft ist die "Hergabe von Darlehen für den Erwerb von Kraftfahrzeugen und sonstigen Erzeugnissen des Volkswagenwerks oder ihm nahe stehender Unternehmen." Die Eintragung ins Handelsregister erfolgt am 19. August 1949. Das Angebot des VFG richtet sich anfangs an Privatkunden zur Verkaufsfinanzierung. Die Büroräume sind auf dem Gelände des Volkswagenwerks in Wolfsburg untergebracht. Erster Geschäftsführer ist Rudolf Engel, erster Prokurist Hans K. Schmid.

1961

Der VVD fertigt die 500.000 Police aus. Zu diesem Zeitpunkt sind in Deutschland 323 Mitarbeiter beim VVD beschäftigt, der auch über Auslandsniederlassungen in Österreich, Italien und den Niederlanden verfügt.

1962

Der VVD erweitert seine Produktpalette um den Europa-Schadendienst. Europaweit können sich Volkswagen Fahrer an die nächste Volkswagen Vertretung wenden und Kaskoschäden bargeldlos abwickeln lassen.

5. Juni 1963

Der Aufsichtsrat der VFG beschließt die Einführung von verbilligten Lagerwagenfinanzierungen für Händler. Die Senkung des Zinssatzes auf 5 % p.a. führt zu einer schnellen und nachhaltigen Ausweitung des Geschäfts. Im Verlauf des Jahres 1962 wurden 5.985 Händlerfinanzierungen durchgeführt, 1963 sind es bereits 74.176 Finanzierungen und 1964 dann 331.146. Das Kapital für die Kredite stellt das Volkswagenwerk auf Kommissionsbasis bereit.

30. Juni 1965

Die Händlerfinanzierung wird nun auf Rechnung der VFG durchgeführt. Um das stark angewachsene Geschäft auf einer stabilen finanziellen Basis durchführen zu können, wird das Stammkapital durch die Volkswagen AG von 1,5 Millionen auf 7,5 Millionen DM erhöht und ein Darlehen der Volkswagen AG in Höhe von 15 Millionen in eine stille Einlage umgewandelt. Im laufenden Jahr wickelt die VFG 345.205 Verträge in der Händlerfinanzierung ab. Mit 28.282 Verträgen in der Einkaufsfinanzierung wächst die Bilanzsumme auf über 276 Millionen Mark an.

18. Oktober 1966

Mit Gründung der "Volkswagen Leasing GmbH" entsteht die erste deutsche Autoleasing-Gesellschaft. Das Angebot des in Wolfsburg ansässigen Unternehmens integriert Service und Versicherung und richtet sich zunächst an Geschäftskunden. Anfangs nutzen vor allem Großkunden die neuen Leasingmöglichkeiten. Erster Geschäftsführer der mit einem Stammkapital von einer Millionen DM ausgestatteten Gesellschaft wird Richard Berthold, Prokura erhalten Horst Lehmann und Peter Schneider.

1972

Der Umsatz der VFG übersteigt in der Händlerfinanzierung erstmals drei Milliarden DM. Hinzu kommen 224 Millionen DM, die mit der Kreditvergabe an über 47.000 Volkswagen Kunden erwirtschaftet werden.

1972

Der VVD ergänzt seinen Europa-Schadendienst um die Schnellregulierung von Haftpflichtschäden. Damit bietet er eine in der Versicherungswirtschaft einmalige Dienstleistung, die den Kunden in 2.400 Partnerbetrieben europaweit die schnelle und bargeldlose Regulierung von Haftpflichtschäden garantiert.

1. Januar 1973

Die Volkswagen Finanzierungsgesellschaft GmbH wird in "VW Kredit Bank GmbH" umbenannt.

Juni 1975

Die Ingolstädter Tochter der VW Kredit Bank GmbH, die "Audi NSU Kredit Bank GmbH", wird mit der Muttergesellschaft fusioniert. Damit betreut die VW Kredit Bank GmbH nun auch die Kunden und Händler von Audi.

Mai 1977

Das Angebot der Volkswagen Leasing GmbH wird auf Privatkunden ausgeweitet, die nach einer erfolgreichen Werbekampagne 1980 rund 13 Prozent der Abnehmer stellen.

Juli 1978

Im Rahmen der Neuausrichtung des Volkswagen Konzerns wird die "Volkswagen Leasing GmbH" in "V.A.G Leasing GmbH" und die Volkswagen Kredit Bank GmbH in "V.A.G Kredit Bank GmbH" umbenannt.

1982

V.A.G Kredit Bank GmbH und V.A.G Leasing GmbH beziehen ihre neuen Geschäftsräume in einem ehemaligen Betriebsgebäude der Olympia-Werke AG in Braunschweig. Nach dem Umzug aus Wolfsburg arbeiten zum Jahreswechsel 1982/1983 453 Beschäftigte am neuen Standort.

1983

Der Bestand an Kfz-Versicherungen des VVD überschreitet die Marke von 600.000 Verträgen.

14. Juni 1990

Die Umbenennung der V.A.G Kredit Bank GmbH in "V.A.G Bank GmbH" signalisiert den Einstieg in das Direktbankgeschäft, das neben die klassische Händler- und Kundenfinanzierung tritt. Seit November 1990 bietet sie mit dem "Volkswagen/Audi Card System" als erste Autobank in Deutschland Kreditkarten der beiden Marktführer EUROCARD und VISA in einem Paket an. Die Angebotspalette der am 14. Dezember 1994 in "Volkswagen Bank GmbH" umfirmierten Finanzdienstleistungstochter wird sukzessive erweitert, beispielsweise durch die Vergabe von Ratenbarkrediten oder den 1995 eingeführten AutoCredit. Die Kauffinanzierung mit niedrigen Monatsraten ist für Kunden durch die "3-Wege-Finanzierung" attraktiv: Sie bietet die Option, den Wagen bei Vertragsablauf zurückzugeben, die Schlussrate abzulösen oder den Finanzierungsvertrag zu verlängern. Seit April 1997 tritt der Direktbankbereich unter den eigenständigen Namen "Volkswagen Bank direct" am Markt auf. 1999 dehnt die Volkswagen Bank ihre Leistungen auf die Vergabe von Hypothekendarlehen und den Handel mit Investmentfonds aus.

1. Januar 1992

Übertragung der Kapitalanteile der "V.A.G. Bank GmbH" von der Volkswagen AG auf die am 4. März 1991 gegründete "Volkswagen Finanz GmbH".

1. Januar 1994

Die Umwandlung der Volkswagen Finanz GmbH in eine Aktiengesellschaft markiert den ersten Schritt zur Internationalisierung der Finanzaktivitäten. Mit der "Volkswagen Financial Services AG" entsteht eine 100prozentige Tochter der Volkswagen AG, die einen Großteil der Verantwortung für das internationale Finanzdienstleistungsgeschäft des Volkswagen Konzerns trägt. Die VW FS AG verfügt über Zugang zu den internationalen Geldmärkten und ermöglicht die Erschließung günstiger Finanzquellen.

1995

Die "Volkswagen Bank GmbH" wird Tochtergesellschaft der "Volkswagen Financial Services AG".

April 1999

Die VW FS AG übernimmt den VVD und weitet ihre Geschäftsfelder auf das Vermittlungsgeschäft von Kfz-Versicherungen aus. Für den Volkswagen Konzern bedeutet das eine Verlängerung der automobilen Wertschöpfungskette und langfristige Kundenbindung.

2001

Einführung des Online-Girokontos Giro@home.

2004

Übernahme von 50 Prozent der LeasePlan Corporation N.V. und "at equity"-Konsolidierung in die Volkswagen Bank GmbH. Damit nimmt die VW FS AG am stark wachsenden Segment des Multibrand Flottenmanagements teil.

1. Januar 2005

Um die Versicherungsaktivitäten des Volkswagen Konzerns zu bündeln, wird der VW FS AG zum 1. Januar 2005 die 1976 gegründete "VW-Versicherungsvermittlungs-GmbH" übertragen, die sich erfolgreich als Dienstleister für das Industrieversicherungsgeschäft und Risk Management des Volkswagen Konzerns betätigt.

13. September 2005

Der Volkswagen Konzern stellt die seit fast 60 Jahren erfolgreiche Kooperation mit der Allianz AG auf eine neue Grundlage. Durch Gründung einer eigenen Rückversicherung, der "Volkswagen Reinsurance AG", gewinnt die VW FS AG stärkeren Einfluss auf die Entwicklung und Prämiengestaltung der Versicherungsprodukte, um ihre Dienstleistungen maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der VW Kunden auszurichten.

2007

3.856 Mitarbeiter im Inland und weitere 2.283 weltweite Beschäftigte erzielen eine Bilanzsumme von knapp 52,3 Milliarden Euro und erwirtschafteten in 35 Ländern einen Gewinn von 809 Millionen Euro vor Steuern. Damit trug die VW FS AG mehr als ein Drittel zur Bilanzsumme der Volkswagen AG bei.

Tochtergesellschaften

  • Volkswagen Bank GmbH
  • Volkswagen Leasing GmbH
  • Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH
  • Volkswagen Versicherungsvermittlungs GmbH
  • Volkswagen Reinsurance AG
  • Volkswagen Business Services GmbH

Zusätzlich hält die VWFS AG auch einen 50%-Anteil an LeasePlan, einer Leasing- bzw. Fuhrparkmanagement-Gesellschaft, der 2005 auch die Werte und Kunden der Europcar Fleet Service GmbH übertragen wurden.

Kennzahlen

Die Volkswagen Financial Services AG beschäftigte zum 31. Dezember 2006 insgesamt 5.022 Mitarbeiter, davon 3.602 in Deutschland. Der Vertragsbestand belief sich Ende 2006 auf 4.567.000 Verträge. Die Anzahl der Direktbankkunden wurde mit 641.000 angegeben. Das Ergebnis vor Steuern betrug für das Jahr 2006 705 Mio. €. Die Eigenkapitalrendite betrug 15,8 %. Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2006 43,9 Milliarden Euro.



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