Volvo LKW

Volvo LKW
schwerer europäischer Sattelzug des Typs Volvo FH
Fahrerplatz eines Volvo FH
Volvo LKW in US Typ NH 12

Volvo Trucks (schwedisch Volvo Lastvagnar AB) ist ein schwedischer Lastwagenhersteller und gleichzeitig ein bedeutender Teil der Volvo AB. Das Unternehmen (ohne Konzernschwestern) ist gegenwärtig zweitgrößter Hersteller schwerer Lastwagen weltweit. Die Unternehmenszentrale befindet sich im schwedischen Göteborg. Volvo Trucks beschäftigt weltweit etwa 81.000 Mitarbeiter, produziert in 25 Ländern und ist in mehr als 185 Märkten präsent. Die heutige Volvo Lastvagnar AB besteht seit mehreren Jahrzehnten als rechtlich eigenständiger Teil des Volvo-Konzerns, seit dem Verkauf der PKW-Sparte an Ford im Jahre 1999 ist sie größtes Einzelunternehmen des Konzerns.

Inhaltsverzeichnis

Aktuelles Programm

Gegenwärtig beginnt das europäische Lastwagenprogramm bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 12 Tonnen, Domäne von Volvo Trucks ist insgesamt der Bau von Schwerlastwagen. Das aktuelle europäische Programm besteht aus:

  • Volvo FL - Leichter Verteilerverkehr von 11,99 bis 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (nur 2-Achser 4x2)
  • Volvo FE - Mittlerer Verteilerverkehr von 18 bis 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (2- und 3-Achser, 4x2, 6x2 und 6x4)
  • Volvo FM - Schwerer Nah- und leichter Fernverkehr sowie Baufahrzeuge, 9-Liter- (300−380 PS) und 13-Liter-Motor (400−480 PS)
  • Volvo FH - Schwerer Nah- und vor allem Fernverkehr, 13-Liter-Motor, D13A-Motor mit 400, 440, 480 oder 520 PS, D13B-Motor mit 400, 440 oder 500 PS[1]
  • Volvo FH16 - Schwerer Fernverkehr und Schwertransport, 16-Liter-Motor 540, 600 oder 700 PS[2]

Zuletzt ausgelaufen sind im Jahr 2005, mit dem Übergang der FL-Baureihe zu einem neuen Modell, die kleineren Baumuster ab 7,5 bis unter 12 t Gesamtgewicht. Nachdem es seit Ende der 1980er Jahre keinen Hauben-Lkw mehr im europäischen Volvo-LKW-Programm gab, wurde mit dem Volvo NH12/NH16 im Jahr 2000 wieder ein solches Modell, in diesem Fall aus brasilianischer Fertigung, auf den Markt gebracht. Es basierte technisch weitgehend auf den vergleichbaren Frontlenkermodellen. Das Fahrzeug war zwar prestigeträchtig für die Marke, da es an die Anmutung amerikanischer Trucks erinnerte, kam jedoch bspw. in Deutschland über 20 bis 30 verkaufte Einheiten im Jahr nicht hinaus. Wegen einer neuen gesetzlichen Regelung für den vorderen Unterfahrschutz wurde es seit Ende 2003 nicht mehr in Europa angeboten. Man hätte größere Änderungen am Fahrgestell vornehmen müssen. Wegen der geringen Stückzahlen für den Verkauf innerhalb der EU lohnte dies jedoch nicht.

Volvo-interne Nomenklatur

Volvo-Lastwagen tragen seit Jahrzehnten standardmäßig alphanumerische Bezeichnungen, die fallweise um verbale Zusätze ergänzt wurden (wie Titan, Tiptop, Globetrotter). Die Buchstaben der Typbezeichnungen lassen dabei Rückschlüsse auf die Bauart des Fahrzeuges zu.

  • L = Lastwagen (Mitte der 1960er Jahre entfallen, durch F oder N ersetzt)
  • N = Normallenker (Hauber)
  • F = Frontlenker
  • FL = Frontlenker mit niedrig verbauter Kabine (low)
  • FM = Frontlenker mit mittelhoch verbauter Kabine (medium)
  • FH = Frontlenker mit hoch verbauter Kabine (high)
  • NH = Hauber mit hoch verbauter Kabine (Import inzwischen eingestellt)

Zahlenangaben hinter den Modellbezeichnungen seit 1978 beziehen sich auf den Motor und geben den ungefähren Hubraum in Litern an (vgl. Scania). In der Anfangszeit der damaligen Modellreihe waren für kurze Zeit vierstellige Typennummern in Gebrauch, bei diesen gilt die Literangabe für die ersten beiden Ziffern der vier Stellen. Die letzten beiden Ziffern geben das zulässige Gesamtgewicht in Tonnen an. Ebenfalls bei der 1978 vorgestellten Generation wurde optional erstmals ein werksseitig lieferbares Hochdach angeboten, damals ein Novum im europäischen LKW-Bau. Über lange Jahre wurde dieses Hochdach als Globetrotter bezeichnet, was durch eine breite Aufschrift auf der Frontseite der LKWs deutlich kommuniziert wurde und viel zum positiven Image der Marke im Lastwagenbereich beitrug.

Frühere Modelle (Auswahl)

Von besonderer Bedeutung für die Marke waren schon in den vergangenen Jahrzehnten die schweren LKW-Baureihen. Über die Grenzen Schwedens und der angrenzenden skandinavischen Länder hinaus wurden seit den 1960er Jahren auch in anderen europäischen Märkten die jeweils aktuellen Frontlenker-Modelle vertrieben, angefangen beim 1964 vorgestellten Volvo Titan Tiptop. Titan war bereits zuvor die Bezeichnung der schweren Haubenwagen gewesen, der Tiptop war ein Frontlenker mit kippbarem Führerhaus, einer damals neuen Errungenschaft. Das Modell wurde bald in den F 88 weiterenentwickelt. 1970 kam, weitgehend baugleich, die stärkere Version F 89 hinzu, erkennbar am breiteren Kühlergrill. Beide international bereits sehr erfolgreichen Typen wurden 1978 durch die ebenfalls gemeinsam entwickelten, optisch identisch aussehenden und sehr kantig wirkenden F 10 und F 12 ersetzt, die leicht überarbeitet bis 1992 im Programm blieben. 1993 kam als Nachfolger der FH 12 heraus, inzwischen gab es auch eine Mittelklassebaureihe FL 10, die das Angebot nach unten abrundete. Der FH 12 erhielt ein völlig neues Fahrerhaus, welches strömungsgünstiger geformt war und in seinem Grundkonzept bis heute verwendet wird. Diese erste FH-12- und FH-16-Baureihe wurden 2002 gründlich, auch optisch, überarbeitet. Seit 2006 sind die aktuellen Modelle mit neuen Motoren im Programm, die optisch weitgehend dem Vorgänger ähneln.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Volvo FH
  2. Volvo FH16

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