- Vorführeffekt
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Als Vorführefekt wird das Misslingen einer Vorführung oder eines bestimmten Kunststücks aufgrund der Vorführsituation bezeichnet.
Typisch ist zum Beispiel ein Trick, der oftmals erfolgreich geprobt wurde und vor Publikum plötzlich schiefläuft. Der Misserfolg wird meist durch die Nervosität, die durch die Anwesenheit des Publikums hervorgerufen wird, erklärt.
Oft wird auch das unerklärbare, u. U. auch nur scheinbare Lösen eines Problems während der Vorführung (zum Beispiel Ping funktioniert fünf mal nicht, man zeigt es einem Experten und es funktioniert auf einmal) als Vorführefekt bezeichnet. Dies betrifft insbesondere technische Defekte an Geräten oder Maschinen, die sachlogisch auch akut und nicht notwendigerweise dauerhaft auftreten können.
Eine Form des Vorführefekts in der empirischen Sozialwissenschaft ist das Beobachterparadox: Ziel einer soziologischen Beobachtung (z.B. teilnehmende Beobachtung) ist es, soziale Vorgänge und Verhalten in ungestörtem Verlauf zu erfassen, aber gerade durch die Anwesenheit eines Beobachters wird dieser ungestörte Verlauf oft beeinträchtigt.
Man kann den Vorführefekt auch von Murphys Gesetz ableiten, oft ist er auch durch selektive Wahrnehmung zu begründen.
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