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Louis Vuitton Unternehmensform Société Anonyme (Aktiengesellschaft) Gründung 1854 Unternehmenssitz Paris, Frankreich Unternehmensleitung Yves Carcelle
Mitarbeiter 59.840 (2004) Umsatz 16,84 Mrd. USD (2005) Branche Luxusgüter Produkte Lederwaren, Prêt-à-porter, Schmuck, Schuhe, Brillen
Website Louis Vuitton (* 4. August 1821; † 27. Februar 1892) war ein französischer Unternehmer, der 1854 in Paris die Louis Vuitton Company gegründet hat, die Koffer herstellte.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmen
Die Louis Vuitton Company, oder einfach nur Louis Vuitton, ist eine der Hauptmarken des Konzerns Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) und benannt nach dem Gründer Louis Vuitton. Heute wird das Unternehmen Louis Vuitton von Bernard Arnault geleitet.
Das Unternehmen ist vor allem für seine Lederwaren wie Handtaschen und Koffer bekannt, aus denen auch das Hauptgeschäft besteht. Ferner vertreibt Louis Vuitton auch noch Schmuck, Uhren, Accessoires und hochpreisige Bekleidung. Viele der Lederwaren tragen das berühmte Monogramm Canvas oder das Damier Canvas-Muster. Hingegen tragen alle Produkte das 1896 entworfene LV-Signet, das von Louis Vuittons Sohn, Georges Vuitton (1857–1936), kreiert wurde.
Sämtliche Produkte von Louis Vuitton werden ausschließlich in den weltweit etwa 300 eigenen Boutiquen, auf der eigenen Internetseite, sowie ein ausgesuchter Teil auf der Internetseite eLUXURY.com verkauft.
Ungefähr 150 Jahre, nachdem Louis Vuitton seine Koffer in Paris fertigte und verkaufte, ist Louis Vuitton heute ein Statussymbol auf dem gesamten Globus und genießt hohes Ansehen in der Modebranche.
Im Jahre 2003 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 14,3 Milliarden US-Dollar, die Hälfte davon traditionell in Japan. Die Marke Louis Vuitton wurde mit zuletzt zwischen 21 Milliarden und 25 Milliarden US-Dollar als wertvollste Marke von Luxusartikeln weltweit bewertet, somit liegt sie unter den Top 20 weltweit.[1][2][3]
Geschichte
1821–1892: Louis Vuitton
Louis Vuitton wurde am 4. August 1821 in Cons-le-Sannier, Region Franche-Comté, geboren. Mit 14 Jahren machte er sich 1835 auf nach Paris. Von seiner Heimatstadt bis Paris waren es knapp 400 Kilometer, die er zu Fuß bewältigte. Um sich diese Reise zu finanzieren, übte er in den Städten seiner Reise verschiedene kleine Arbeiten aus. 1837 in Paris angekommen, begann er dann eine Lehre bei dem Gepäck-Hersteller Monsieur Marechal.[4] Aufgrund seines Talents wurde er exklusiver Kofferpacker der Kaiserin Eugénie de Montijo, am Hofe Napoléon III.[5]
Er las von einem französischen Philosophen, der von Koffern schwärmte die man problemlos stapeln konnte und somit für eine Reise geeignet waren. Da das Hauptverkehrsmittel des Adels zu dieser Zeit noch die Kutsche war, waren die Deckel der Koffer damals noch gewölbt – damit Regen herunterlaufen konnte. Dies änderte sich jedoch damit, dass Frankreichs Adel immer mehr die Eisenbahn bevorzugte. Koffer mussten gestapelt werden und daher flach sein. Mit dieser Erkenntnis eröffnete Louis Vuitton 1854 mit 33 Jahren in Paris sein erstes Geschäft in der Rue Neuve-des-Capucines 4[5], dort verkaufte er seitdem auch flache Koffer, die sehr leicht und luftdicht waren.
Louis Vuitton baut 1860 eine Fabrik im Pariser Vorort Asnieres und ließ dort moderne Koffer aus beschichtetem, wasserabstoßendem und strapazierfähigem Material fertigen.[5]
1867 nahm Louis Vuitton an der Exposition Universelle de Paris, der Weltausstellung in Paris, teil.[6] Im Jahre 1885 öffnete Louis Vuitton seinen ersten Laden außerhalb Frankreichs. Die immer höhere Publizität des Kofferherstellers verschlug ihn in die Oxford Street nach London.[7]
Sieben Jahre später verstarb Louis Vuitton.
1893–1936: Georges Vuitton
Nach dem Tod von Louis Vuitton übernahm sein Sohn Georges Vuitton das Unternehmen. Er präsentierte die Produkte auf der Chicago World’s Fair, der Weltausstellung in Chicago, im Jahr 1893.
1896 erschien das weltberühmte LV-Signet. Die Verwendung von Blumen und den Vierecken im Monogramm Canvas basierten auf dem Trend japanische und orientalische Designs zu verwenden, angelehnt an den Jugendstil.[5] Im selben Jahr begann er eine Rundreise durch die USA und besuchte große Städte wie New York City, Chicago und Philadelphia um dort seine Waren zu verkaufen.
1901 erfand man den Steamer Bag, eine Art kleinen Koffer, den man problemlos in einen Größeren stellen könnte. Dieser gehört heute zu den It-Bags von Louis Vuitton.
1914 öffnete Georges Vuitton das größte Geschäft für Reise-Waren an der Champs-Élysées in Paris. Als der Erste Weltkrieg begann, wurden auch Geschäfte in New York City, Bombay, Washington D. C., London, Alexandria und Buenos Aires eröffnet.
1932 kam ein weiteres It-Bag auf den Markt, der Noé, konzipiert, um genau fünf Flaschen Champagner zu transportieren. Kurze Zeit später kam die weltbekannte Speedy auf den Markt.
Im Jahre 1936 verstarb Georges Vuitton und sein Sohn Gaston-Louis Vuitton (* 1883,† 1970) übernahm das Unternehmen.
1936–1996: Gaston-Louis Vuitton
Um das Sortiment zu erweitern, arbeitete man am Monogramm Canvas-Muster um es für Geldbeutel, Brieftaschen und Handtaschen zu nutzen. Im Jahre 1966 feierte man einen weiteren It-Bag, die Papillon, eine zylinderförmige Handtasche, die bis heute sehr gefragt ist.
1978 erschloss man den Markt in Asien und öffnete Geschäfte in Tokio und Osaka, Japan. Ein paar Jahre später, 1985, auch in Seoul, Korea. Im Jahr 1983 verband man sich mit der Segel-Regatta America’s Cup und formte eine Vorrundenauswahl, den Louis Vuitton Cup.
Ein weiteres wichtiges Jahr für das Unternehmen war 1987. Moët Hennessy, mit berühmten Herstellern von Champagner und Weinbrand, verband sich mit der Louis Vuitton Company und schuf Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH).
1987–heute
1990 wurde Yves Carcelle Präsident von Louis Vuitton. Zwei Jahre später, 1992, eröffnet das erste Geschäft in China, im Palace Hotel in China.[6] Zu dieser Zeit wurden die zwei Lederarten Epi und Taiga entwickelt – von beiden Sorten gibt es heute ein breit gefächertes Angebot an Produkten.
1997 wurde der Designer Marc Jacobs verpflichtet, im März des Folgejahres eine Bekleidungs-Linie auf den Markt zu bringen.[8]
2000 eröffnet das erste Geschäft auf dem afrikanischen Kontinent in Marrakesch, Marokko.[6]
2001 designte Stephen Sprouse gemeinsam mit Marc Jacobs eine limitierte Auflage an Handtaschen mit Louis Vuitton Graffiti auf verschiedenen Taschen wie der Speedy oder Keepall. Diese streng limitierte Auflage war für die Prominenz auf der firmeninternen Kundenliste reserviert. Außerdem kreiert Marc Jacobs das erste Schmuckstück von Louis Vuitton, das Charme-Armband.
2003 designte Takashi Murakami gemeinsam mit Marc Jacobs eine Monogramm-Multicolore-Linie mit Taschen und verschiedenen Accessoires. Auch designte Takashi Murakami 2002 das Cherry-Blossom-Muster auf Taschen in einer streng limitierten Auflage.
2008 entwarf die japanische Designerin Rei Kawakubo eine exklusive Canvas-Taschenkollektion für Louis Vuitton.
2009 gab es ein Revival der Kollektion von 2001 von Stephen Sprouse, die Taschen in Monogram bekamen mehr Farbe durch knallige Graffitiaufdrucke in pink, grün und orange. Weiterhin gab es eine Kollektion mit Rosenaufdruck.
Vermarktung
Das Unternehmen rund um den Chefdesigner Marc Jacobs ist sehr auf den guten Ruf bedacht und selektiert strengstens bei der Auswahl neuer Werbegesichter. Unter anderem wurden schon Gisele Bündchen, Jennifer Lopez oder Naomi Campbell für die Werbekampagnen des französischen Unternehmens abgelichtet. Die letzte Kampagne beschäftigte sich mit dem „Reisen“, wofür Louis Vuitton seit Jahrzehnten ein Begriff ist. Werbeträger sind Steffi Graf, Andre Agassi, Catherine Deneuve, Michail Gorbatschow,Keith Richards und Madonna.[9]
Trivia
Vielfältige Geschichten sind im Laufe der Zeit um die Louis-Vuitton-Koffer entstanden: Bei der Auto-Rallye Peking-Paris 1907 sollen die Louis-Vuitton-Koffer Durchquerungen von Wasser besser überstanden haben, als mancher Motor. Außerdem sollen die Koffer der Passagiere der Titanic 1912 noch Tage nach dem Untergang in der kalten See des Nordatlantiks geschwommen sein.[5]
Louis Vuitton & Britney Spears
Am 19. November 2007 kam es zum Rechtsfall zwischen Sony BMG und Louis Vuitton. Grund war ein Musikvideo von Britney Spears, in welchem sie mit den Fingern auf einer Autoablage tippt, die mit einem gefälschtem Cherry-Blossom-Muster bezogen ist. Louis Vuitton setze die Absetzung des Videos auf MTV und jegliche weitere Vermarktung des Videos durch Sony BMG durch. Sony BMG, seine Tochterfirma Zomba und der Sender MTV mussten Louis Vuitton 80.000 Euro Entschädigung zahlen. Außerdem dürfen sie das Video nicht verbreiten und auch nicht damit handeln, vor allem nicht über das Internet.[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ "Best global brands", Interbrand, 2008.
- ↑ "Leading Luxury Brands 2008 Rankings", Interbrand, 2008.
- ↑ "BrandZ Top 100 2008 Report", Millward Brown, 2008.
- ↑ Die Welt von Louis Vuitton → Herkunft → Der Familiensitz, louisvuitton.com
- ↑ a b c d e "Die Geschichte von Louis Vuitton", manager-magazin.de, 14. Dezember 2001.
- ↑ a b c Die Welt von Louis Vuitton → Herkunft → Chonologie, louisvuitton.com
- ↑ Vogue's Who is Who Louis Vuitton
- ↑ Vogue's Who is Who Marc Jacobs
- ↑ Louis Vuitton Webseite
- ↑ "Louis Vuitton lässt Video von Britney Spears verbieten", SPIEGEL-Online, 17. November 2007.
Personendaten NAME Vuitton, Louis KURZBESCHREIBUNG französischer Unternehmer, Gründer der Kofferfirma Louis Vuitton Company GEBURTSDATUM 4. August 1821 GEBURTSORT Cons-le-Sannier, Frankreich STERBEDATUM 27. Februar 1892
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