- Vulkane Islands
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Die zahlreichen Vulkane Islands haben die Insel im Nordatlantik geschaffen und nachhaltig geprägt.
Inhaltsverzeichnis
Geologische Bedingungen
Auf der Insel, die etwa dieselbe Fläche bedeckt wie Bayern und Baden-Württemberg zusammengenommen, befinden sich etwa 31 aktive Vulkansysteme, wobei für Geologen (vgl. z. B. Schmincke) jeder Vulkan als aktiv gilt, der innerhalb der letzten 10.000 Jahre ausgebrochen ist. Allerdings hat jeder Vulkan seinen eigenen Rhythmus und innerhalb dessen seine eigenen Phasen intensiverer und weniger intensiver Ausbruchstätigkeit, und es gibt somit auch Vulkane wie zum Beispiel die Hekla oder die Krafla, die ungefähr alle vier bzw. zehn Jahre ausbrechen. Die besondere Dichte von Vulkanen auf Island erklärt sich durch die Lage auf dem Mittelatlantischen Rücken, einer Grabenbruchzone, und durch einen vermuteten Plume im Erdmantel unter der Insel, dem Island-Plume. Der Mittelatlantische Rücken ist ein zumeist unterseeisches Gebirge und besteht aus zwei annähernd parallel verlaufenden Gebirgsketten mit einem tiefen Graben dazwischen. Er ragt nur an wenigen Stellen über die Meeresoberfläche hinaus. Eine dieser Stellen ist Island. Die Linie der vulkanisch aktiven Zone folgt dem Verlauf des Mittelatlantischen Rückens. Magma gelangt durch die Risse zwischen den auseinanderdriftenden Platten, der amerikanischen und der europäischen, an die Erdoberfläche.
Diese Zone, an der die meisten aktiven Vulkane der Insel liegen, verläuft etwa diagonal über diese von Südwesten nach Nordosten: von Reykjanes bis zum Langjökull im Westen, von den Westmännerinseln über den Mýrdalsjökull und Vatnajökull bis Þeistareykir im Osten. Ungefähr in der Mitte des Landes erkennt man eine Abweichung nach Osten. Zwischen diesen beiden aktiven Gebirgsketten liegt die Zone der meisten Spalten und Spannungen und daher finden dort auch die stärksten Erdbeben statt, vgl. dasjenige mit Epizentrum bei Selfoss im Jahre 2000.
Viele der bereits im Pleistozän aktiven Vulkane waren auch im Holozän aktiv. Durchschnittlich alle 5 Jahre kommt es bei einem der aktiven Vulkane zum Ausbruch. Nach dem Abschmelzen des Schildes der letzten Eiszeit scheinen sehr große effusive Eruptionen stattgefunden zu haben, bei denen bis zu 15 km³ Lava gefördert wurden. Die Schildvulkane wie Skjaldbreiður, Trölladyngja und Ketildyngja sind Zeugen davon. Später traten wieder mehr explosive Eruptionen auf, wie z. B. vor 2.800 Jahren der Ausbruch der Hekla, der 3 km³ Tephra auswarf. Es gab aber auch vorher schon mächtige explosive Eruptionen, z.B. bei der Entstehung von Jökulsárgljúfur vor ca. 300.000 Jahren.
Der Gürtel aktiver Vulkane befand sich nicht immer an derselben Stelle. Vor einigen Millionen Jahren lag der Gürtel nicht über der Reykjanes-Halbinsel, sondern weiter draußen in der Bucht Faxaflói, führte von da über die Halbinsel Snæfellsnes und in einem Bogen nach Norden in den heutigen Bezirk Húnavatnssýsla und lag dann nördlich des Landes. Als das Feuer dieses Vulkangürtels versiegte, verschob sich die Lage der vulkanischen Aktivität an die heutigen Stellen.
Die Halbinsel Snæfellsnes bildet eine Ausnahme von der Regel. Dort begann nach einer Pause von etlichen Millionen Jahren vor etwa vier Millionen Jahren eine weitere Phase der Aktivität, so dass man hier von einer vulkanisch aktiven Zone außerhalb der Riftzone sprechen muss. Immerhin liegen auf Snæfellsnes drei aktive Vulkansysteme, von denen das des Snæfellsjökull das bekannteste ist.
Die wichtigsten Vulkane
Die wichtigsten Vulkane auf Island sind:
Im Süden bzw. Westen des Landes: Hekla, Mýrdalsjökull mit Katla, Eldgjá und den Laki-Kratern, Hvannadalshnjúkur (oder Öræfajökull), Esja, Snæfellsjökull, Ljósufjöll und Baula.
Im Norden des Landes und im Isländischen Hochland: der Gletscher Vatnajökull mit Bárðarbunga, Grímsvötn und den Kverkfjöll (siehe auch: Gletscherlauf) sowie die Vulkane Krafla, Hverfjall, Askja und Herðubreið sowie die Kerlingarfjöll beim Hofsjökull. Im Nordosten befindet sich außerdem auch der Snæfell, der höchste Berg und Vulkan Islands außerhalb des Vatnajökull.
Außerdem befinden sich einige sehr aktive Vulkane auf den Vestmannaeyjar (Westmännerinseln) wie z. B. auf Surtsey oder der Eldfell auf Heimaey. Deren System ist vermutlich mit dem Mýrdalsjökull verknüpft, wie man bei Forschungsarbeiten bezüglich eines eventuellen Tunnelprojektes zwischen den Westmännerinseln und dem Festland enttäuscht feststellen musste: Für einen Tunnel ist der Boden dort viel zu heiß.
Zu den vulkanisch sehr aktiven Hochtemperaturgebieten gehören außerdem das Gebiet des Hengill-Zentralvulkans mit Hveragerði und das Haukadalur in Südisland mit den bekannten Geysiren. Als weniger aktive Vulkankrater von einigem Bekanntheitsgrad sind etwa die Grábrók-Krater bei der Baula nördlich von Borgarnes und der Kerið an der Strecke zwischen Selfoss und dem Haukadalur zu nennen.
Überblick über die aktiven Vulkansysteme Islands und ihre Zentralvulkane
Siehe auch
Weblinks
- Weitergehende Informationen zum Vulkanismus (speziell auch auf Island)
- Vulkanismus auf Island
- Länderportal mit Infos zur Geologie Islands
- Universität Island: Zum Vulkanismus auf Island, isl.
- ARD-Bericht (Nov. 2008) zum Vulkanismus und seiner Nutzung in Island
- [Übersicht über die Entwicklung der Vulkanzonen in Island (Seite 3) http://www.iavcei2008.hi.is/Apps/WebObjects/HI.woa/swdocument/1013922/Field+Guide+-+Hekla.pdf ] (englisch)
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