Heard Island and McDonald Islands Marine Reserve

Heard Island and McDonald Islands Marine Reserve
Lagekarte der Inseln des Seegebiets

Das Heard Island and McDonald Islands Marine Reserve ist ein 65.000 km² großes Meeresschutzgebiet im am weitesten von Australien entfernten Außengebiet. Es liegt im Indischen Ozean, 1.700 km nördlich der australischen Mawson-Station in der Antarktis und etwa 4.100 km südwestlich von Western Australia und ist etwa ebenso weit von Südafrika entfernt.

In diesem Gebiet befindet sich eine Umwelt, die nicht durch von Menschen eingeschleppte Tiere, außer einer Grasart, beeinflusst wurde. Allerdings wurde das Gebiet in den 1990er Jahren intensiv befischt.

Seit dem 16. Oktober 2002 ist es als Schutzgebiet durch Vereinbarungen zwischen Australien und Frankreich proklamiert worden und seit 1977 ist das Meeresgebiet als UNESCO-Welterbe gelistet und nach der Ramsar-Konvention anerkannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Heard-Insel mit dem Vulkan Big Ben

Die in dem Gebiet befindlichen Heard und McDonaldinseln erheben sich als Bergspitzen über einem durch Vulkane entstandenen Plateau. Des Weiteren befinden sich in dem Schutzgebiet die kleinen Inseln Flat Island und Meyer Rock. Die nächstgelegene nicht zu Australien gehörende Insel ist die nordwestlich liegende französische Îles Kerguelen in einer Entfernung von 380 km..[1]

Das unterseeische Plateau ist Teil eines der längsten ozeanischen Gebirgsrücken der Erde, der sich 2100 km lang in nordwestlicher Richtung von der Antarktis bis in den Indischen Ozean erstreckt.

Das Schutzgebiet umfasst die Inseln, das Seegebiet und eine Exclusive Economic Zone. Die anderen Meeresschutzgebieten Australiens stehen unter Verwaltung des Commonwealth, der australischen Bundesregierung; nur das Heard Island and McDonald Islands Marine Reserve untersteht der Australian Antarctic Division.

Geologie

Das vulkanische Kerguelenplateau teilt sich geologisch in das nördliche, zentrale und südliche Gebiet sowie in die Elan Bank und das Labuan Basin auf. Von dem Pateau erheben sich weitere Bänke wie die von Aurora-, Coral-, Pike-, Discovery- und Shellbank kaum über den Meeresspiegel. Sie gründen sich geografisch isoliert aus unterschiedlichen Meerestiefen und setzen sich aus unterschiedlichem Gesteinsmaterial zusammen.

Beispielsweise bildete sich die Heardinsel in drei zeitlichen Etappen: In der ersten Etappe entstand dort Kalkstein, Gabbro und Dolerit auf der Laurens-Halbinsel, anschließend Konglomerat, Sandstein, tongebundene Gesteine, Basalt mit trachytischen Intrusionen und zuletzt im späten Miozän oder Pliozän floss massiv basaltische Lava aus und die Vulkanberge wie beispielsweise der Big Ben entstanden.[2]

Klima

In diesem Meeresgebiet herrscht andauernder Wind, an 150 Tagen gibt es Stürme und an 41 Tagen im Jahr Orkane. 70% der Heardinsel sind beispielsweise von Eis und Schnee bedeckt.[3]

Die Inseln liegen in einer kalten Klimazone, an der meteologischen Polarfront. In dem Meeresgebiet treffen die kalten Wasser des Indischen Ozeans auf kalte antarktische Gewässer.

Fauna

Auf der Heardinsel brüten 15 flugfähige Vogelarten. Weitere 28 Arten brüten nicht auf dieser Insel und nutzen sie zur Rast und Nahrungsaufnahme.[4], ferner gibt es 4 Pinguinarten (Königspinguin, Eselspinguin, Goldschopfpinguin und Felsenpinguin).[5]

Es gibt 3 Arten Albatrosse (Wanderalbatros, Schwarzbrauenalbatros und Graumantel-Rußalbatros) , 7 Arten von Sturmvögeln (Riesensturmvogel, Kapsturmvogel, Weißflügel-Sturmvogel, Bundtfuß-Sturmschwalbe, Lummensturmvogel und Breitschnabel-Lummensturmvogel und Dickschnabel-Sturmvogel). Ferner kommt die Dominikanermöwe, Antipodenseeschwalbe, Subantarktikskua und die endemischen Arten Schwarzgesicht-Scheidenschnabel und Heardscharbe. [4]

Auf der Heard Island brüten See-Elefant (Mirounga leonina), Antarktischer Seebär (Arctocephalus gazella) und Subantarktischer Seebär (Arctocephalus tropicalis).[6]

Im küstennahen Gewässern, innerhalb von 12 Nautischen Meilen um Festland halten sich die Familien der Antarktisdorsche (Nototheniidae) und Krokodileisfische (Channichthyidae) auf. In den tiefen Gewässern des Kerguelenplateaus (tiefer als 500 m) dominieren Schwarzer Seehechte und Grenadierfische und in den entfernteren Seegebieten Laternenfische.[7]

Beobachtet wurden Blauwal, Finnwal, Schwertwal, Stundenglasdelfin, Schnabelwale, Buckelwal, Pottwal, Zwergwal, Grindwal, Flaschennasendelfin, Commerson-Delfin, Schwarzdelfin, Schwarzwal und Südkaper.[8]

Die kommerzielle Fischwirtschaft Australiens befischte in diesem Seegebiet bis 1997 vor allem den Schwarzen Seehecht (Dissostichus eleginoides) mit Langleinen, ferner die Makrele (Champsocephalus gunnari).

Flora

Aufgrund des kalten Klimas sind beispielsweise lediglich 20 km² der Heardinsel mit Pflanzen bewachsen, vor allem an der Küste. Es sind vor allem Moose und Algen. Es wurden 42 Moos- und 12 Lebermoos- und etwa 30 Flechtenarten über sechs Gemeinschaften von Gefäßpflanzen gezählt.[9]

Eingeschleppt wurde in das Schutzgebiet bislang lediglich das Einjährige Rispengras.[9]

Weblinks

  • heardisland.aq: Download Management Plan (englisch)
  • environment.gov.au: Heard Island and Mcdonald Islands Marine Reserve (mit Lagekarte und Angabe der Schutzzonen) (englisch)

Einzelnachweise

  1. environment.gov.au: Heard Island and McDonald Islands Marine Reserve, in englischer Sprache, abgerufen am 27. August 2011
  2. heardisland.aq: Conservation of marine habitats in the region of Heard Island and McDonald Islands, S. 5/6, in englischer Sprache, abgerufen am 27. August 2011
  3. heardisland.aq: Glaciology, in englischer Sprache, abgerufen am 27. August 2011
  4. a b heardisland.aq: Flying Birds, in englischer Sprache, abgerufen am 27. August 2011
  5. heardisland.aq: Penguins, in englischer Sprache, abgerufen am 27. August 2011
  6. heardisland.aq: Seals, in englischer Sprache, abgerufen am 27. August 2011
  7. heardisland.aq: Fishes, in englischer Sprache, abgerufen am 27. August 2011
  8. heradisland.aq: Cetanceans, in englischer Sprache, abgerufen am 27. August 2011
  9. a b heardisland.aq: Plants, in englischer Sprache, abgerufen am 27. August 2011
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