WG Heilbronn

WG Heilbronn

Die Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg e.G., kurz auch WG Heilbronn, ist eine große Weingärtnergenossenschaft im Norden des Weinbaugebiets Württemberg, in der sich mehrere hundert Weingärtner zusammengeschlossen haben, um ihre Weintrauben gemeinsam keltern, zu Wein auszubauen und vermarkten zu lassen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorläufer der Genossenschaftskellerei waren die aus älteren Weingärtnervereinen entstandenen Weingärtnergenossenschaften der einander benachbarten Orte Heilbronn, Erlenbach und Weinsberg, die 1868 (Weinsberg), 1888 (Heilbronn) und 1948 (Erlenbach) gegründet worden waren und sich am 14. Juni 1972 zusammenschlossen. Ihren Sitz nahm die neu gegründete WG auf Erlenbacher Gebiet im Landkreis Heilbronn, direkt an der Grenze zur Stadt Heilbronn, wo ab dem 1. Juni 1973 ein großes Kellerei- und Verwaltungsgebäude errichtet wurde, in dem am 4. Oktober 1974 erstmals gelesene Trauben entgegengenommen wurden. Zum Gründungszeitpunkt gehörten der Genossenschaftskellerei rund 610 Weingärtner mit einer Rebfläche von rund 600 ha an.

Am 20. September 2006 entschied die Mitgliederversammlung der Weingärtnergenossenschaft Neckarsulm-Gundelsheim mit einer Mehrheit von 79 %, ab Jahresbeginn 2007 mit der WG Heilbronn zu kooperieren. Nach einer dreijährigen Kooperationsphase sollte dann die Fusion mit der WG Heilbronn erfolgen. Der Grund für diesen Schritt waren wirtschaftliche Probleme der kleineren WG Neckarsulm.[1] Ende Februar 2007 wurde bekannt, dass die Verschmelzung schon im Juni 2007 vollzogen werden soll.[2] Am 18. Juni 2007 stimmten 98,5 % der Wengerter der Weingärtnergenossenschaft Neckarsulm-Gundelsheim der Fusion mit der Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg zu. Die WG Heilbronn gewann nach der Fusion mit der WG Neckarsulm zu ihren rund 705 ha Rebfläche weitere 35 ha hinzu und hat damit insgesamt 740 ha Rebfläche. [3] Nachdem am 27. Juni 2007 auch die Mitglieder der WG Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg auf einer Generalversammlung mit 93 % für einen Zusammenschluss stimmten, erfolgte die Fusion rückwirkend zum 1. Januar 2007. [4]

Unternehmen

Mitglieder der WG sind (Stand: 1. Oktober 2007) rund 750 Weingärtnerfamilien, davon etwa 550 Vollerwerbsbetriebe, die zusammen 735 ha Rebfläche bewirtschaften. Pro Jahr werden von ihnen etwa 7 Millionen kg Trauben angeliefert, aus denen die WG 5 Millionen Liter Wein herstellt. Die Lagerkapazitäten der WG (Flaschen- und Tanklager) wurden 1984 erweitert und umfassen etwa 19,5 Millionen Liter Wein. Um die 60 Mitarbeiter (davon 40 in Vollzeit) und 6 Auszubildende finden bei der WG Arbeit. Damit ist die WG Heilbronn (nach der WZG in Möglingen) die größte Weingärtnergenossenschaft in Württemberg, vor der Remstalkellerei in Weinstadt-Beutelsbach, der Heuchelbergkellerei in Schwaigern und der Lauffener Weingärtnergenossenschaft in Lauffen am Neckar.[2]

Weine

Die Weine der WG gehören innerhalb des Weinbaugebiets Württemberg zur Großlage Staufenberg und entstammen den Einzellagen Stiftsberg und Wartberg (Heilbronn), Kayberg (Erlenbach und Oedheim) und Ranzenberg (Weinsberg). 63 % der von der WG angebotenen Weine sind Rotweine, 37 % Weißweine, was den Verhältnissen im „Rotweinland“ Württemberg entspricht. Die hauptsächlich angebauten Rebsorten sind Riesling (27 %), Trollinger (26 %), Schwarzriesling (12 %), Lemberger (8 %) und Kerner (4,5 %). Es werden aber auch einige spezielle, von der Menge her weniger bedeutende Sorten wie der Muskateller und der Gewürztraminer angeboten. Auch Sekt, Perlwein, Likör und Spirituosen werden aus den Trauben hergestellt.

Trotz der großen Mengen erzeugt die WG Heilbronn auch qualitativ herausragende Weine, die bei Landes- und Bundesweinprämierungen zahlreiche Preise erzielen. Die DLG stufte anlässlich der Bundesweinprämierung 2005 die WG Heilbronn auf Platz 47 der 100 besten Weinbaubetriebe Deutschlands ein.

Sonstiges

Neben anderen Genossenschaften und Winzereien beteiligt sich die WG Heilbronn regelmäßig am alljährlichen Heilbronner Weindorf.

Quellen

  1. Herbert Kaletta und Kilian Krauth: Die Weichen in Richtung Heilbronn gestellt. In: Heilbronner Stimme vom 22. September 2006, S. 26
  2. a b Kilian Krauth: WG-Hochzeit wohl schon im Juni. In: Heilbronner Stimme vom 27. Februar 2007, S. 38
  3. Kilian Krauth: Wengerter sagen Ja zur WG-Ehe. In: Heilbronner Stimme vom 28. Juni 2007, S. 36
  4. Stefanie Pfäffle: 120 neue Mitglieder dank der Kellerei-Fusion, In: echo am Sonntag vom 1. Juli 2007, S. 3

Weblinks


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