Heilbronn Hauptbahnhof

Heilbronn Hauptbahnhof
Heilbronn Hauptbahnhof
Heilbronn Hauptbahnhof 19700402.jpg
Stadtseite des dritten Empfangsgebäudes (1970)
Daten
Kategorie 2
Betriebsart Kreuzungsbahnhof
Bahnsteiggleise 7
Abkürzung TH
Eröffnung 6. März 1874
Webadresse bahnhof.de
Lage
Stadt Heilbronn
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 8′ 34,1″ N, 9° 12′ 28,6″ O49.1427972222229.2079444444445Koordinaten: 49° 8′ 34,1″ N, 9° 12′ 28,6″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Baden-Württemberg

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Heilbronn Hauptbahnhof ist der bedeutendste Personenbahnhof in Heilbronn. Im Bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis wird er unter der Bezeichnung TH geführt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Hauptbahnhof liegt etwa einen Kilometer westlich der Stadtmitte von Heilbronn auf einer knapp einen Kilometer breiten Insel, die im Osten vom Neckar-Altarm und im Westen vom Neckarkanal umflossen wird. Jenseits des Neckarkanals im Südwesten liegt der nahe Heilbronner Güterbahnhof. Der ziemlich genau östlich verlaufende Straßenzug mit Bahnhofstraße, Friedrich-Ebert-Brücke (über den Neckar-Altarm) und Kaiserstraße verbindet den Hauptbahnhof mit dem historischen Zentrum Heilbronns um den Marktplatz.

Das Vordach des Hauptbahnhofs (Nov 2007)
Empfangshalle (März 2007)

Empfangshalle

Hellmut Kasel hatte die Bauleitung des 1958 entstandenen Hauptgebäudes inne, dem ein Vorentwurf von Emil Schuh zugrunde lag. Sein Vordach ist beispielhaft für die Flugdach-Architektur dieser Zeit.[1][2] Das Empfangsgebäude ist eine 120 m lange Beton-Glas-Konstruktion; an seiner Dachhaut ist ein Kupferband angebracht. Sein mittlerer Teil ist eine 40 m lange, 11,5 m breite und 7,5 m hohe gestreckte Halle mit Glasfront. Der Fußboden der Empfangshalle ist mit Jura-Platten belegt, die Wände sind mit Jura- und Travertin-Platten verkleidet. Die Decke ist eine Rabitzkonstruktion mit Feldern aus blauem Spritzputz.

Vertikale und horizontale Linien gliedern die gesamte Empfangshalle. Die südöstliche, zur Stadt hin schauende Längsseite besteht fast ganz aus Glas. Leisten aus eloxiertem Leichtmetall gliedern die weiträumigen Verglasungen und halten sie zugleich zusammen. In der Nacht erleuchtet ein Lichtband das Flugdach vor dem Eingang.

Westflügel: Mädchen mit Fisch, Wandmosaik und Buntglasfenster

Südwestlich der Empfangshalle befand sich früher der Restaurantbereich; dort haben sich bis heute die Buntglasfenster von Friedrich Knödler erhalten.

Dieser Südwestflügel umfasst eine große Freiterrasse im Erdgeschoss und ein Restaurant im Obergeschoss. Die Ausstattung der 50er Jahre hat sich bis heute erhalten, Rüster- und Ahornholz verkleiden hier die Wände. Ein Wandmosaik von Friedrich Knödler soll sich im damaligen Café im Obergeschoss befunden haben. Im Treppenaufgang steht die Statue Mädchen mit Fisch von Hermann Koziol; durch seine Fenster im Obergeschoss kann man in die Empfangshalle blicken.

Nordostflügel: Reisen mit der Bahn – Heilbronn und die Welt

Das östliche Ende des Bahnhofs bildet ein dreigeschossiger Verwaltungsbau. An der anliegenden Wand des Empfangsgebäudes befindet sich das farbenfrohe Metallrelief aus Silikatfarbe und Schmiedeeisen aus dem Jahre 1958 von Peter Jakob Schober[3]: Reisen mit der Bahn – Heilbronn und die Welt . Das Thema „Bundesbahn“ war Motiv für ein Wandgemälde aus Silikatfarbe, dem ein Liniengerippe aus Schmiedeeisen vorgesetzt wurde. Es werden einerseits Symbole für den Ort und andererseits Symbole für die Welt verwendet. Kilianskirche, Trauben und Industrie sollen für Heilbronn und Wasser, Eisenbahnschilder, Sonne, Gitarre und Brücke für die Welt stehen.

Buntglasfenster am Abgang zur Unterführung (Dez 2007)

Unterführung: Buntglasfenster

Die farbigen Glasfenster der Unterführung wurden von Valentin Saile geschaffen. In den bunten Fenstern ist „Kiliansbräu“ zu sehen. Kiliansbräu stellt ein Abbild des trinkenden St. Kilian inmitten eines Wappens dar, wobei das Wappen ein großes C und die Aufschrift Kiliansbräu trägt. Verschiedene Gläser sind zu sehen.

Vorplatz

Überdachung der Bushaltestelle von 1958

Im Herbst 1958 wurde eine neue Überdachung der Bushaltestelle vor dem Heilbronner Hauptbahnhof errichtet, die von Heinrich Röhm konzipiert worden war. An der Unterstehhalle war insbesondere das 20 m lange und 3,40 m breite Dach bemerkenswert, das in der Literatur als „schnittige flugzeugähnliche Konstruktion“ beschrieben wird. Es ruhte auf fünf Stützpfeilern[4]. Die Überdachung wurde 1980 durch eine wabenförmige Hängekonstruktion ersetzt.

Überdachung der Stadtbahn-Haltestelle auf dem Vorplatz (Dez. 2007)

Überdachung von 2001

Im Jahre 2001 wurde für die Haltestelle der Stadtbahn Heilbronn und für den Busverkehr eine neue Überdachung errichtet, die von Fritz Auer, Carlo Weber und Götz Guggenberger entworfen worden war. Das wegen der Stadtbahn-Oberleitung in einer Höhe von acht Metern aufgehängte, leicht geschwungene Dach steigt zum Empfangsgebäude hin an. Durch die Abdeckung mit Glasplatten konnte den denkmalpflegerischen Ansprüchen gegenüber dem Empfangsgebäude Rechnung getragen werden. Das Dach umfasst eine Fläche von 1.100 m² und steht auf sechs Pfeilern.

Vorgängerbauten

Der erste Heilbronner Bahnhof von 1848 lag etwas weiter östlich am Neckarufer direkt am Hafen. Die Gleisführung zu diesem Bahnhof, dessen Hauptgebäude noch als Alter Bahnhof erhalten ist, war etwas anders: die Gleise lagen damals noch südlich des Gebäudes, entlang der heutigen Bahnhofstraße. Der Bahnhofsvorplatz lag auf der heute der Straße abgewandten Seite des Gebäudes, wo sich auch der Haupteingang befindet.

Die Änderung der Streckenführung und die Intensivierung des Verkehrs führten 1873 zum Bau des ersten Heilbronner Hauptbahnhofs an der heutigen Stelle mit nördlich davon liegenden Gleisen. Eine Seitenlinie der Heilbronner Straßenbahn verband den Hauptbahnhof mit dem Heilbronner Südbahnhof. Das Bahnhofsgebäude von 1873 wurde beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 zerstört. Der heutige Hauptbahnhof wurde auf seinen Fundamenten errichtet.

Verkehr

Der Bahnhof entspricht der DB-Bahnhofskategorie 2.

Eisenbahnstrecken

Diese Kursbuchstrecken tangieren den Heilbronner Hauptbahnhof (Stand Dezember 2007):

Verkehrsverbindungen

Die folgenden Linien verkehren über den Heilbronner Hauptbahnhof (Stand Dezember 2007):

Zuggattung Strecke Verkehrsangebot
Regional-Express WürzburgOsterburkenHeilbronnStuttgart 120-Minuten-Takt
Regional-Express HeilbronnÖhringenSchwäbisch HallCrailsheim 120-Minuten-Takt
Regional-Express MannheimHeidelbergMeckesheimBad Friedrichshall-Jagstfeld – Heilbronn 120-Minuten-Takt
Regional-Express MannheimHeidelbergEberbachMosbach-NeckarelzBad Friedrichshall-Jagstfeld – Heilbronn 120-Minuten-Takt
Regionalbahn Mosbach-NeckarelzBad Friedrichshall-Jagstfeld – HeilbronnStuttgart (– Ulm) 60-Minuten-Takt
zwischen Heilbronn und Stuttgart verdichtet auf 30-Minuten-Takt
Stadtbahn S 4 (Eilzug) (Weinsberg –) Heilbronn Pfühlpark – Heilbronn HbfEppingenBrettenKarlsruheAchern 60-Minuten-Takt
Stadtbahn S 4 (Öhringen-Cappel –) Heilbronn Pfühlpark – Heilbronn HbfSchwaigern West (– EppingenBrettenKarlsruhe) 20-Minuten-Takt

Literatur

  • Roland Feitenhansl: Der Bahnhof Heilbronn – seine Empfangsgebäude von 1848, 1874 und 1958. DGEG Medien, Hövelhof 2003, ISBN 3-937189-01-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Denkmaltopographie Baden-Württemberg. Band I.5 Stadtkreis Heilbronn, Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 73–74. 
  2. Bernhard Lattner mit Texten von Joachim J. Hennze: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur. Edition Lattner, Heilbronn 2005, ISBN 3-9807729-6-9, S. 123.
  3. Heilbronn und die Kunst der 50er Jahre, Städtische Museen Heilbronn 1993, Seite 20 und Seite 102, Abbildung Nr. 137 und Seite 103.
  4. Heilbronn und die Kunst der 50er Jahre, Städtische Museen Heilbronn 1993, Seite 24.

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