Bayern-Rundfahrt

Bayern-Rundfahrt
Start der Bayern Rundfahrt 2004 in München

Die Bayern Rundfahrt ist ein jährlich ausgetragenes Etappenrennen für Radsportler und ist nach dem Ende der Deutschland Tour die am höchsten eingestufte Rundfahrt Deutschlands. Sie wird in der Regel im Mai ausgetragen und ist auch Teil der neuen Internationalen Deutschen Meisterschaft (TUI-Cup).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Rundfahrt wurde erstmals 1980 vom RV Weiß-Blau München als Internationale Südbayern-Rundfahrt für Senioren ab 35 Jahren ausgetragen. 1982 wurde der Verein RSV Internationale Bayern-Rundfahrt gegründet und der Radius des Rennens auf ganz Bayern ausgedehnt. Nachdem die UCI das Mindestalter für Seniorennfahrer auf 41 Jahre erhöhte, wurde das Konzept geändert. Seit 1989 wurde das Rennen als offenes Radrennen für Profimannschaften und Amateure veranstaltet.

Erster Gesamtsieger wurde 1989 Kai Hundertmarck. 1991 war mit der amerikanischen Mannschaft Motorola zum ersten Mal eine echte Top-Mannschaft am Start. 1997 waren neben dem Team Telekom weitere fünf Profimannschaften am Start. 1999 machte der Radsport-Weltverband UCI aus der Bayern-Rundfahrt die am höchsten eingestufte Länderrundfahrt Deutschlands. Der Zuspruch der Zuschauer nahm ebenfalls immer mehr zu, Zehntausende säumten die Straßen. 2003 nahmen insgesamt 18 Mannschaften an der Bayern Rundfahrt teil, darunter Team Telekom, Team Gerolsteiner, Crédit Agricole, Saeco und Jean Delatour.

2004 feierte die Bayern Rundfahrt ihr 25-jähriges Jubiläum: Jens Voigt errang als erster Fahrer den dritten Gesamtsieg, Erik Zabel kam auf 15 Etappensiege. Mehr als 1 Million Zuschauer waren an der Strecke. 2005 stufte der Weltradsportverband UCI das Rennen in die Hors Categorie (HC) ein. Die Bayern-Rundfahrt gehört damit zu den wichtigsten Rennen im Rahmen der Europa-Serie. Zeitfahr-Spezialist Michael Rich vom Team Gerolsteiner gewann die Gesamtwertung mit knappem Vorsprung auf Alexander Winokurow (T-Mobile).

Bayern Rundfahrt 2006

16 Mannschaften gingen 2006 an den Start. Darunter die ProTour-Teams Team Gerolsteiner mit dem Mehrfachsieger Michael Rich, CSC, T-Mobile Team mit Andreas Klöden sowie Patrik Sinkewitz und Milram mit Erik Zabel. Die startenden Professional Continental Teams waren Wiesenhof-Akud aus Deutschland, Intel-Action (Polen), Agritubel (Frankreich), Chocolade Jacques, Unibet.com (beide Belgien), Naturino-Sapore di Mare (Schweiz), Miche, Tenax Salmilano (beide Italien) und Volksbank-Vorarlberg (Österreich).

Die erste Etappe von Gunzenhausen nach Starnberg gewann am 24. Mai 2006 Erik Zabel (Team Milram) vor René Haselbacher und Sebastian Siedler. Die folgende Etappe von Starnberg nach Grassau gewann Gerhard Trampusch vom Team Wiesenhof, der auch die Gesamtwertung anführte. Ralf Grabsch (Team Milram) entkam kurz vor dem Ziel auf der dritten Etappe von Übersee nach Bad Birnbach aus einer 12-köpfigen Spitzengruppe und gewann vor Christian Müller vom Team CSC und dem Brasilianer Murilo Fischer vom italienischen Team Naturino-Sapore di Mare. Gerhard Trampusch führte die Gesamtwertung weiter an.

Beim Einzelzeitfahren von Plattling nach Deggendorf über 25,4 Kilometer am 27. Mai gab es folgende Platzierungen:

  1. Beat Zberg (Gerolsteiner): 32:39 Minuten
  2. Alberto Martínez (Agritubel): 32:54 Minuten
  3. Andreas Klöden (T-Mobile): 33:08 Minuten
  4. Brian Vandborg (CSC): 33:10 Minuten

Alberto Martínez übernahm das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Die von heftigen Regenfällen beeinflusste Schlussetappe von Plattling nach Cham am Sonntag, dem 28. Mai 2006 gewann im Sprint einer vierköpfigen Ausreißergruppe Björn Schröder (Milram) vor Peter Wrolich (Gerolsteiner). Pieter Ghyllebert (Chocolade Jacques) gewann den Spurt des Hauptfeldes vor Robert Retschke (Wiesenhof).

Das Ergebnis der Gesamtwertung lautete:

  1. Alberto Martínez (Agritubel): 18:52:29
  2. Beat Zberg (Gerolsteiner): 18:52:38
  3. Luke Roberts (Team CSC): 18:52:48

Die Gesamt-Spintwertung gewann Pieter Ghyllebert ebenso wie die Gesamt-Bergwertung. Die Gesamt-Nachwuchswertung gewann Hannes Blank vom Team Lamonta.

Das Ergebnis der Gesamt-Mannschaftwertung war:

  1. Team CSC: 56:33:18.0
  2. Gerolsteiner: 56:33:40.0
  3. Agritubel: 56:36:36.0

Bayern Rundfahrt 2007

Die Bayern Rundfahrt war vor dem Start geprägt von der Diskussion um die Doping-Beichte Erik Zabels eine Woche vorher. Im Sprintfinale der ersten Etappe am 30. Mai 2007 von Garmisch Partenkirchen nach Gundelfingen am 30. Mai 2007 siegte André Schulze vom Team Wiesenhof-Felt vor Stuart O’Grady (CSC) und dem Kölner David Kopp (Team Gerolsteiner). Erik Zabel gewann die zweite Etappe von Gundelfingen nach Eichstätt vor Sebastian Siedler und Stuart O’Grady. Er gewann auch die dritte Etappe von Eichstätt nach Kitzingen vor dem Spanier Javier Benítez (Benfica) und seinem Team-Kollegen Sebastian Siedler und führte in der Gesamtwertung.

Stefan Schumacher vom Team Gerolsteiner holte sich am Samstag den Tagessieg beim Einzelzeitfahren in Rothenburg ob der Tauber und damit auch die Führung in der Gesamtwertung um das Gelbe Trikot, dass er auch am Schlusstag vor Bert Grabsch (T-Mobile) und Jens Voigt (CSC) verteidigte.

Bayern Rundfahrt 2008

Die Bayern Rundfahrt 2008 fand vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2008 statt. Christian Knees gewann die Gesamtwertung, der Österreicher Thomas Rohregger die Bergwertung und Gerald Ciolek die Sprintwertung. Sieger in der Teamwertung war Team Gerolsteiner.

Hauptartikel:Bayern Rundfahrt 2008

Sieger

Jahr Gesamtsieger Bergwertung Sprintwertung U23 Wertung Teamwertung
1989 Deutscher Kai Hundertmarck Pole Zbigniew Bens Pole Zdisław Wrona Deutschland Nordrhein-Westfalen
1990 Deutscher Jörg Paffrath Tschechoslowake Luboš Lom Tschechoslowake Ján Svorada Tschechoslowakei Tschechoslowakei
1991 Kanadier Brian Walton Sowjet-Russe Dmitri Tscherkanin Deutscher Mike Weißmann Deutschland Hessen
1992 Schweizer Jacques Jolidon Deutscher Dirk Baldinger Deutscher Ralf Fahlen Schweiz Schweiz
1993 Deutscher Alexander Kastenhuber Schweizer Daniel Lanz Belgier Dick Dekker Deutschland Hessen
1994 Tscheche Pavel Padrnos Tscheche Jaroslav Bílek Russe Sergei Smetanin GUS Rotator
1995 Deutscher Timo Scholz Deutscher Thomas Liese Russe Wjatscheslaw Dschawanjan Deutschland Histor Öschelbronn
1996 Deutscher Uwe Peschel Deutscher Sepp Holzmann Niederländer Jeroen Blijlevens Deutschland RSV Schauff Öschelbronn
1997 Deutscher Christian Henn Lette Juris Silovs Deutscher Erik Zabel Deutscher Andreas Klöden Deutschland Team Deutsche Telekom
1998 Norweger Steffen Kjaergaard Schweizer Guido Wirz Däne Sören Petersen Deutscher Jörg Jaksche Italien Team Polti
1999 Deutscher Rolf Aldag Deutscher Torsten Schmidt Australier Scott McGrory Deutscher Markus Wilfurth Belgien Vlaanderen 2002-Eddy Merckx
2000 Deutscher Jens Voigt Österreicher Hannes Hempel Deutscher Sven Teutenberg Norweger Thor Hushovd Deutschland Team Gerolsteiner
2001 Deutscher Jens Voigt Niederländer Bart Voskamp Deutscher Erik Zabel Russe Jewgeni Petrow Italien Saeco
2002 Deutscher Michael Rich Deutscher Jürgen Werner Deutscher Jürgen Werner Ukrainer Jurij Kriwzow Frankreich Crédit Agricole
2003 Deutscher Michael Rich Deutscher Malte Urban Deutscher Olaf Pollack Deutscher Patrik Sinkewitz Deutschland Gerolsteiner
2004 Deutscher Jens Voigt Italiener Giampaolo Cheula Deutscher Erik Zabel Deutscher Stefan Schumacher Dänemark CSC
2005 Deutscher Michael Rich Ukrainer Jurij Kriwzow Deutscher Sebastian Siedler Deutscher Linus Gerdemann Dänemark CSC
2006 Spanier Alberto Martínez Belgier Pieter Ghyllebert Belgier Pieter Ghyllebert Deutscher Hannes Blank Dänemark CSC
2007 Deutscher Stefan Schumacher Deutscher Konstantin Schubert Deutscher Erik Zabel Slowake Peter Velits Dänemark CSC
2008 Deutscher Christian Knees Österreicher Thomas Rohregger Deutscher Gerald Ciolek Niederländer Niki Terpstra Deutschland Gerolsteiner

Weblinks


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