Wackelpeter

Wackelpeter

In Deutschland ist Götterspeise eine Süßspeise aus Gelatine oder anderen Geliermitteln, Zucker, Aroma- und Farbstoffen. Weitere Bezeichnungen sind unter anderem Wackelpudding oder Wackelpeter, bei grüner Götterspeise auch Froschsülze. Gegessen wird Götterspeise meist mit Schlagsahne oder Vanillesauce. Am bekanntesten sind folgende Geschmacksrichtungen:

Die grüne Götterspeise wird nicht durch den Waldmeister eingefärbt, sondern dieser verleiht der Süßspeise nur sein charakteristisches Aroma. Da das im Waldmeister enthaltene Cumarin toxisch ist, wird für den Handel nur künstliches Waldmeister-Aroma verwendet.

„Ampelpudding“

Eine spezielle Art der Götterspeise ist der dreischichtige und dreifarbige (Rot - Gelb - Grün) „Ampelpudding“, der durch drei übereinandergeschichtete (und jeweils erkaltete) Geschmacksrichtungen erstellt wird.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft der Bezeichnung Wackelpeter

Der Name Wackelpeter stammt aus dem 19. Jahrhundert, als man den Namen Peter gerne als Zusatz benutzte, wenn man etwas scherzhaft umschreiben wollte (siehe auch Hackepeter). Außerdem vibriert (wackelt) die Gelatinemasse bei Erschütterungen. Als Wackelpeter oder -pudding wird auch ein Pudding bezeichnet.

Herstellung von Götterspeise

Götterspeise wird hergestellt, indem gekochter Fruchtsaft mit Gelatinepulver versetzt wird. Handelsübliche Pulvermischungen müssen nur noch in gekochtes Zuckerwasser eingerührt werden. Die Gelatine benötigt zwischen 12 und 24 Stunden zum Abbinden, also wesentlich länger als das Abkühlen der Flüssigkeit. Sofortiges Kaltstellen verkürzt die Zubereitungszeit nicht, spart aber die Zeit zum nachträglichen Kühlen ein.

Götterspeise ist wenige Tage haltbar und löst sich danach unter Abgabe von Wasser auf.

Vegetarische Alternativen

Vegetarier, die den Verzehr von Gelatine ablehnen, können auf Instant-Produkte vieler Hersteller zurückgreifen. Diese enthalten pflanzliche Geliermittel wie zum Beispiel Carrageen oder Agar. Sie verkürzen die Herstellungszeit auf wenige Stunden, sind nicht so fest und nur kürzer haltbar als "echte" Götterspeise.

Götterspeise mit Alkohol

Götterspeise kann mit Alkohol anstelle von Wasser zubereitet werden. Man erhält dabei eine alkoholhaltige Süßspeise (und kein Getränk). Ein angenehmer Geschmack entsteht bei einem Alkoholgehalt von 9-12%, dies entspricht bei Verwendung von Spirituosen mit 37,5% Alkoholgehalt etwa 25%–33% der verwendeten Flüssigkeitsmenge. Die Zubereitung gelingt nur, wenn die Flüssigkeit bei Zugabe der Spirituose nicht wärmer als der Siedepunkt von Alkohols (80 °C) ist, daher sollte zunächst nur ein Teil des verwendeten Wassers mit dem Wackelpuddingpulver gekocht werden, welches dann durch Zusatz von weiterem kalten Wasser abgekühlt wird, bevor man die verwendete Spirituose zugibt.

Die Variante mit Wackelpuddingpulver ist in den USA als Jello-Shot (benannt nach der Wackelpuddingpulvermarke Jell-O, die in den USA und Kanada als generischer Markenname für gelatinöse Nachspeisen gebraucht wird) bekannt. Im deutschen Sprachraum ist diese Zubereitung mit Wodka auch unter dem Namen Wackelwodka, Vodka Jellies, Jelly-Shots oder Wuaklpiotr bekannt.

Industriell hergestellte Produkte dieser Art werden in Deutschland unter verschiedenen Markennamen in Tuben vertrieben.

Sonstiges

In Bielefeld (Dr. Oetker) gibt es seit 2002 jährlich ein großes Kinderkulturfest mit dem Namen „Wackelpeter“. Termin ist immer der letzte Sonntag in den Sommerferien. Von 10 bis 18 Uhr treten dort Clowns, Akrobaten, Walk-Acts, Musiker und Puppenspieler auf und es gibt jede Menge Mitmachaktionen für die etwa 30.000 Besucher. Die Schirmherrschaft haben Peter Maffay und Tatjana Oetker.

Schweiz

In der Schweiz bedeutet "Götterspeise" eine ganz andere, mit dem englischen Trifle verwandte Süssspeise. Sie besteht aus Zwieback, Vanillecrème, Fruchtkompott (meist Apfelmus, Rhabarber oder Beeren) und Schlagrahm. Zwieback und Kompott werden in Schichten in eine Schüssel gefüllt, mit der kalten Crème und/oder dem Rahm übergossen und anschließend einige Stunden kaltgestellt. Oft wird Götterspeise als süsses Abendessen gegessen.

Das Rezept kann variiert werden: statt des Zwiebacks Löffelbiskuits oder Makronen, statt der Vanillecrème Schokoladen- oder gebrannte Crème und/oder Rahm, statt des Kompotts Konfitüre.

Verwandt damit ist auch eine weitere Form der Götterspeise. Hierbei bestehen die einzelnen Schichten aus einer Mischung geriebenen Schwarzbrots mit geriebener Bitterschokolade, Sauerkirschen und Schlagsahne.


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