Wahlkreis 5 (Rotherbaum - Harvestehude - Eimsbüttel-Ost)

Wahlkreis 5 (Rotherbaum - Harvestehude - Eimsbüttel-Ost)

Der Wahlkreis 5 Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost ist ein Wahlkreis zur Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung im Bezirk Eimsbüttel. Er ist nach dem Hamburger Wahlrecht ein Mehrmandatswahlkreis, in dem drei Bürgerschaftsabgeordnete in Direktwahl oder nach Wahlkreislisten gewählt werden.[1]

Wahlkreis 5: Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost
Wahlkreis Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost
Land Deutschland
Bundesland Hamburg
Bezirk Eimsbüttel
Wahlkreisnummer 5
Einwohner 77.817
Wahlberechtigte 56.947
Abgeordnete

Der Wahlkreis umfasst die Stadtteile Rotherbaum, Harvestehude, Hoheluft-West und Eimsbüttel ohne die vier westlichsten Ortsteile.[1] Er liegt im Norden des Hamburger Zentrums. Benachbarte Wahlkreise sind Eppendorf-Winterhude im Norden, Barmbek-Uhlenhorst-Dulsberg im Osten, Hamburg-Mitte im Süden, Altona im Südenwesten und im Nordwesten Lokstedt-Niendorf-Schnelsen und Stellingen-Eimsbüttel-West, zu dem die vier westlichsten Ortsteile Eimsbüttels gehören.

Inhaltsverzeichnis

Strukturdaten

Im Wahlkreis leben knapp 78.000 Menschen, davon sind gut 57.000 wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei den vergangenen Bürgerschaftswahlen 2008 mit 72,9 Prozent, 2004 mit 74,5 Prozent und 2001 mit 74,0 Prozent über der Gesamtbeteiligung in Hamburg mit 63,5 Prozent, 68,7 Prozent und 71,0 Prozent.

Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost hat mit 10.239 Einwohner/km² die höchste Bevölkerungsdichte aller Wahlkreise. Der Hamburger Durchschnitt liegt bei 2294 Einwohner/km². Die unter 18-Jährigen bilden einen Anteil von 11,9 Prozent an der Gesamtbevölkerung (Hamburg 15,7 Prozent), die über 65-Jährigen 14,3 Prozent (18,8 Prozent). Der Ausländeranteil bewegt sich mit 15,5 Prozent knapp über dem Durchschnitt von 14,8 Prozent. Der Anteil ausländischer Schüler beträgt 11,5 Prozent gegenüber 15,6 Prozent in ganz Hamburg.

In der Sozialstruktur zeichnet sich der Wahlkreis durch einen unterdurchschnittlichen Anteil von Leistungsempfängern nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Arbeitslosengeld II, sogenanntes Hartz IV), eine niedrigere Arbeitslosenquote und den niedrigsten Anteil von Sozialwohnungen aus. 1,7 Prozent aller Wohnungen sind Sozialwohnungen (Hamburg 13,2 Prozent). Jedem Einwohner steht eine Wohnfläche von 41,3 Quadratmetern zur Verfügung (Hamburg 36,5 Quadratmeter), die Wohnungen sind durchschnittlich 71,8 Quadratmeter groß (71,8 Quadratmeter). Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im Jahre 2006 mit 44,7 Prozent unter dem Hamburger Durchschnitt von 47,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im September desselben Jahres 5,2 Prozent und lag damit unter der Quote von 7,8 Prozent in ganz Hamburg. Ein großer Teil der Arbeitslosen erhält Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV), im Juni 2006 waren es im Gebiet des Wahlkreises 3,2 Prozent der Bevölkerung, in Hamburg durchschnittlich 5,7 Prozent. Von der Gesamtbevölkerung des Wahlkreises erhielt im September 2006 nur jeder Sechzehnte Hartz-IV-Leistungen (6,1 Prozent) gegenüber im Durchschnitt 11,9 Prozent in Hamburg.

Die Kriminalitätsrate liegt im Wahlkreis Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost unter dem Hamburger Durchschnitt. Die Zahl der gesamten Straftaten je 1000 Einwohner beträgt 102 (Hamburg 137 je 1000 Einwohner), die Zahl der Gewaltdelikte drei (Hamburg fünf) und die Zahl der Diebstähle 54 je 1000 Einwohner (Hamburg 63).

Wahlen

Bürgerschaftswahl 2008

Zur Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008 traten im Wahlkreis Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 28 Kandidaten an. Die AGFG bewarb sich nur in diesem Wahlkreis mit einer eigenen Wahlkreisliste.[2]

  • CDU (6 Kandidaten)
  • SPD (4 Kandidaten)
  • GAL (6 Kandidaten)
  • FDP (6 Kandidaten)
  • Die Linke (5 Kandidaten)
  • AGFG (1 Kandidatin)

56.947 Personen waren wahlberechtigt. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung betrug bei der Landesliste 72,9 Prozent und bei den Wahlkreislisten 72,7 Prozent. 0,6 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Landesliste sowie 2,3 Prozent der Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Für die Landesliste wurden 41.246 gültige Stimmen abgegeben, für die Wahlkreislisten insgesamt 199.034.

Gewählte Abgeordnete:

Das Bürgerschaftsmandat von Till Steffen ruht, solange er Justizsenator ist. Nachberufen wurde für diesen Zeitraum Jenny Weggen (GAL).

Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2008 im Wahlkreis 5 Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost
Partei Landesliste
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Landesliste Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 36,9 32,7 15.218 65.095 45.892
SPD 33,7 28,8 13.896 57.232 37.207
GAL 15,7 23,5 6.496 46.865 26.543
FDP 5,3 6,7 2.204 13.343 7.740
Die Linke 6,7 7,8 2.753 15.576 9.840
AGFG 0,2 0,5 70 923 236 687

Auf die Landeslisten der Parteien ohne eigene Wahlkreislisten entfielen 1,6 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen.

Wahl der Bezirksversammlung 2008

Zur Wahl der Bezirksversammlung Eimsbüttel traten im Wahlkreis Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 53 Kandidaten an.[2]

  • CDU (10 Kandidaten)
  • SPD (7 Kandidaten)
  • GAL (12 Kandidaten)
  • FDP (16 Kandidaten)
  • Die Linke (7 Kandidaten)
  • AGFG (1 Kandidatin)

Zur Wahl der Bezirksversammlung waren auch Staatsangehörige der Mitgliedstaaten der Europäischen Union wahlberechtigt.[4] Die Anzahl der Wahlberechtigten war mit 60.536 Personen deshalb größer als bei der Bürgerschaftswahl. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlkreislisten betrug 69,8 Prozent. 2,7 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Insgesamt wurden 203.307 gültige Stimmen abgegeben.

Ergebnis der Wahl zur Bezirksversammlung Eimsbüttel 2008 im Wahlkreis 5 Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost
Partei Sitze Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 3 32,0 65.054 46.289 18.765
SPD 2 26,4 53.747 36.608 17.139
GAL 2 26,0 52.908 32.644 20.264
FDP 1 6,9 13.927 8.262 5.665
Die Linke 1 8,1 16.520 10.178 6.342
AGFG 0 0,6 1.151 334 817

Bürgerschaftswahlen 1966–2008

Die Bürgerschaftswahlen waren bis einschließlich 2004 reine Listenwahlen ohne Wahlkreise. Dargestellt werden deshalb im Zeitraum von 1966 bis 2004 (6.–18. Wahlperiode) die zusammengefassten Wahlergebnisse der Stadtteile im Wahlkreis. Für das Jahr 2008 (19. Wahlperiode) ist das Ergebnis der Landesliste, das für die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerschaft entscheidend ist, angegeben. Es werden nur die Parteien aufgeführt, die im dargestellten Zeitraum in mindestens einem Stadtteil einmal mehr als fünf Prozent der abgegebenen gültigen Wählerstimmen auf sich vereinen konnten. In der Summe kann das Ergebnis einer Wahl deshalb kleiner 100 Prozent sein. Alle Ergebnisse sind in Prozent angegeben.

Wahlergebnisse im Wahlkreis Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost von 1966 bis 2008
Partei 1966 1970 1974 1978 6/1982 12/1982 1986 1987 1991 1993 1997 2001 2004 2008
CDU 31,2 32,4 40,4 34,3 37,2 33,3 34,7 31,9 26,9 18,1 23,2 19,3 34,8 36,9
SPD 56,9 54,5 43,9 48,7 41,1 49,2 38,0 45,4 47,1 37,6 33,4 39,5 31,5 33,7
GAL 14,6 13,9 20,8 15,2 15,4 25,7 27,1 18,5 24,9 15,7
Die Linke 6,7
FDP 7,4 7,5 10,9 5,4 4,8 2,4 5,3 6,2 5,2 4,3 3,8 5,8 2,9 5,3
Pro DM/Schill 0,1 1,7
Schill/Offensive D 11,0 0,2
NPD 4,2 3,2 0,9 0,4 0,1 0,1
STATT 5,5 3,5 0,5
Bunte Liste 7,7

Belege

Strukturdaten
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost. In: Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft 2008, Strukturdaten der Wahlkreise. (Stand: 2006; PDF; 68 KB). 
Wahlen
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bürgerschaftswahl. In: Wahldatenbank seit 1965. Abgerufen am 1. Januar 2008.
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 5 Rotherbaum - Harvestehude - Eimsbüttel-Ost. Landeslisten-Stimmen im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2004. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 4,4 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 05 Rotherb-Harvesteh-Eimsb.Ost. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 7. März 2008 (PDF; 8,7 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 5 Rotherbaum - Harvestehude - Eimsbüttel-Ost. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bezirksversammlungswahl 2008. (PDF; 39,3 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahlen zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 21, 14. März 2008, S. 656–657, 667 (PDF; 200 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008.. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 22, 18. März 2008, S. 699, 701 (PDF; 296 KB). 
Einzelnachweise und Anmerkungen
  1. a b Anlage zu § 18 Absatz 8. In: Gesetz über die Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft. 28. Juli 2007. Abgerufen am 31. Dezember 2007..
  2. a b Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Zulassung der Wahlvorschläge für die Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Nr. 10, Hamburg 5. Februar 2008, S. 2, 4, 13, 24–25, 81–83 (PDF; 1,58 MB). 
  3. a b Parteistimmen sind die Summe der Listenstimmen und Persönlichkeitsstimmen. Listenstimmen wurden für die Wahlkreisliste einer Partei abgegeben. Persönlichkeitsstimmen wurden für einzelne Kandidaten abgegeben. Jeder Wähler hatte fünf Stimmen, die beliebig verteilt werden konnten.
  4. § 4 Gesetz über die Wahl zu den Bezirksversammlungen.

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