Wahlkreis 6 (Stellingen - Eimsbüttel-West)

Wahlkreis 6 (Stellingen - Eimsbüttel-West)

Der Wahlkreis 6 Stellingen-Eimsbüttel-West ist ein Wahlkreis zur Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung im Bezirk Eimsbüttel. Er ist nach dem Hamburger Wahlrecht ein Mehrmandatswahlkreis, in dem drei Bürgerschaftsabgeordnete in Direktwahl oder nach Wahlkreislisten gewählt werden.[1]

Wahlkreis 3: Stellingen-Eimsbüttel-West
Wahlkreis Stellingen-Eimsbüttel-West
Land Deutschland
Bundesland Hamburg
Bezirk Eimsbüttel
Wahlkreisnummer 3
Einwohner 75.339
Wahlberechtigte 56.531
Abgeordnete

Der Wahlkreis umfasst die Stadtteile Eidelstedt, Stellingen und vier Ortsteile im Westen Eimsbüttels.[1] Er erstreckt sich von der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein im Nordwesten Hamburgs bis in die Nähe des Stadtzentrums. Benachbarte Wahlkreise sind Lokstedt-Niendorf-Schnelsen im Norden und Osten, Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost im Südosten, Altona im Süden und Blankenese im Südwesten.

Inhaltsverzeichnis

Strukturdaten

Im Wahlkreis leben gut 75.000 Menschen, davon sind etwa 56.500 wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung entsprach bei den vergangenen Bürgerschaftswahlen 2008 mit 63,4 Prozent, 2004 mit 69,2 Prozent und 2001 mit 71,0 Prozent der Gesamtbeteiligung in Hamburg mit 63,5 Prozent, 68,7 Prozent und 71,0 Prozent.

Die Bevölkerungsdichte im Wahlkreis beträgt 4709 Einwohner/km² und liegt damit über dem Hamburger Durchschnitt von 2294 Einwohner/km². Die unter 18-Jährigen bilden einen Anteil von 13,0 Prozent an der Gesamtbevölkerung (Hamburg 15,7 Prozent), die über 65-Jährigen 19,2 Prozent (18,8 Prozent). Der Ausländeranteil bewegt sich mit 13,6 Prozent unter dem Durchschnitt von 14,8 Prozent. Der Anteil ausländischer Schüler beträgt 15,3 Prozent gegenüber 15,6 Prozent in ganz Hamburg.

In der Sozialstruktur zeichnet sich der Wahlkreis durch einen unterdurchschnittlichen Anteil von Leistungsempfängern nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Arbeitslosengeld II, sogenanntes Hartz IV), eine niedrigere Arbeitslosenquote und einen niedrigeren Anteil von Sozialwohnungen aus. 9,3 Prozent aller Wohnungen sind Sozialwohnungen (Hamburg 13,2 Prozent). Jedem Einwohner steht eine Wohnfläche von 35,9 Quadratmetern zur Verfügung (Hamburg 36,5 Quadratmeter), die Wohnungen sind durchschnittlich 67,1 Quadratmeter groß (71,8 Quadratmeter). Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im Jahre 2006 mit 48,5 Prozent über dem Hamburger Durchschnitt von 47,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im September desselben Jahres 7,2 Prozent und lag damit unter der Quote von 7,8 Prozent in ganz Hamburg. Ein großer Teil der Arbeitslosen erhält Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV), im Juni 2006 waren es im Gebiet des Wahlkreises 4,8 Prozent der Bevölkerung, in Hamburg durchschnittlich 5,7 Prozent. Von der Gesamtbevölkerung des Wahlkreises erhielt im September 2006 jeder Neunte Hartz-IV-Leistungen (10,7 Prozent) gegenüber im Durchschnitt 11,9 Prozent in Hamburg.

Die Kriminalitätsrate liegt im Wahlkreis Stellingen-Eimsbüttel-West unter dem Hamburger Durchschnitt. Die Zahl der gesamten Straftaten je 1000 Einwohner beträgt 111 (Hamburg 137 je 1000 Einwohner), die Zahl der Gewaltdelikte vier (Hamburg fünf) und die Zahl der Diebstähle 49 je 1000 Einwohner (Hamburg 63).

Wahlen

Bürgerschaftswahl 2008

Zur Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008 traten im Wahlkreis Stellingen-Eimsbüttel-West sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 32 Kandidaten an.[2]

56.531 Personen waren wahlberechtigt. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung betrug bei der Landesliste 63,4 Prozent und bei den Wahlkreislisten 63,6 Prozent. 1,1 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Landesliste sowie 3,7 Prozent der Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Für die Landesliste wurden 35.419 gültige Stimmen abgegeben, für die Wahlkreislisten insgesamt 169.988.

Gewählte Abgeordnete:

Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2008 im Wahlkreis 6 Stellingen-Eimsbüttel-West
Partei Landesliste
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Landesliste Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 37,0 33,5 13.100 57.002 35.284 21.718
SPD 37,6 35,2 13.314 59.814 34.899 24.915
GAL 11,7 16,8 4.145 28.512 16.260 12.252
FDP 4,0 5,1 1.412 8.717 4.792 3.925
Die Linke 7,2 8,4 2.562 14.349 8.915 5.434
HeimatHamburg 0,5 0,9 162 1.594 886 708

Auf die Landeslisten der Parteien ohne eigene Wahlkreislisten entfielen 2,1 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen.

Wahl der Bezirksversammlung 2008

Zur Wahl der Bezirksversammlung Eimsbüttel traten im Wahlkreis Stellingen-Eimsbüttel-West sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 43 Kandidaten an.[2]

Zur Wahl der Bezirksversammlung waren auch Staatsangehörige der Mitgliedstaaten der Europäischen Union wahlberechtigt.[4] Die Anzahl der Wahlberechtigten war mit 59.288 Personen deshalb größer als bei der Bürgerschaftswahl. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlkreislisten betrug 61,1 Prozent. 3,9 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Insgesamt wurden 171.519 gültige Stimmen abgegeben.

Ergebnis der Wahl zur Bezirksversammlung Eimsbüttel 2008 im Wahlkreis 6 Stellingen-Eimsbüttel-West
Partei Sitze Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 3 32,4 55.503 36.616 18.887
SPD 3 33,4 57.224 33.648 23.576
GAL 2 20,0 34.247 19.913 14.334
FDP 0 4,8 8.253 4.811 3.442
Die Linke 1 8,5 14.552 9.284 5.268
HeimatHamburg 0 1,0 1.740 1.035 705

Bürgerschaftswahlen 1966–2008

Die Bürgerschaftswahlen waren bis einschließlich 2004 reine Listenwahlen ohne Wahlkreise. Dargestellt werden deshalb im Zeitraum von 1966 bis 2004 (6.–18. Wahlperiode) die zusammengefassten Wahlergebnisse der Stadtteile im Wahlkreis ohne die Ortsteile Eimsbüttels. Für das Jahr 2008 (19. Wahlperiode) ist das Ergebnis der Landesliste, das für die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerschaft entscheidend ist, angegeben. Es werden nur die Parteien aufgeführt, die im dargestellten Zeitraum in mindestens einem Stadtteil einmal mehr als fünf Prozent der abgegebenen gültigen Wählerstimmen auf sich vereinen konnten. In der Summe kann das Ergebnis einer Wahl deshalb kleiner 100 Prozent sein. Alle Ergebnisse sind in Prozent angegeben.

Wahlergebnisse im Wahlkreis Stellingen-Eimsbüttel-West von 1966 bis 2008
Partei 1966 1970 1974 1978 6/1982 12/1982 1986 1987 1991 1993 1997 2001 2004 2008
SPD 63,3 58,3 47,3 55,3 46,9 55,9 46,5 49,7 53,3 45,6 41,4 39,2 34,4 37,6
CDU 27,3 30,6 38,3 34,8 40,7 36,5 41,0 38,9 33,4 23,7 29,6 25,1 46,2 37,0
GAL 6,2 5,0 7,7 4,9 5,1 10,1 10,1 6,4 2,6 11,7
Die Linke 7,2
FDP 5,8 6,5 10,8 4,6 4,8 2,1 3,7 5,4 4,1 3,1 2,5 3,9 8,9 4,0
DVU 2,3 5,6 0,9 0,7
Pro DM/Schill 0,2 4,1
Schill/Offensive D 21,6 0,3
REP 1,3 6,6 2,6 0,1

Belege

Strukturdaten
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis Stellingen-Eimsbüttel-West. In: Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft 2008, Strukturdaten der Wahlkreise. (Stand: 2006; PDF; 68 KB). 
Wahlen
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bürgerschaftswahl. In: Wahldatenbank seit 1965. Abgerufen am 1. Januar 2008.
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 6 Stellingen - Eimsbüttel-West. Landeslisten-Stimmen im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2004. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 4,4 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 06 Stellingen - Eimsbüttel-West. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 8,9 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 6 Stellingen - Eimsbüttel-West. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bezirksversammlungswahl 2008. (PDF; 38,8 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahlen zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 21, 14. März 2008, S. 657, 668 (PDF; 200 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008.. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 22, 18. März 2008, S. 699, 701 (PDF; 296 KB). 
Einzelnachweise und Anmerkungen
  1. a b Anlage zu § 18 Absatz 8. In: Gesetz über die Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft. 28. Juli 2007. Abgerufen am 31. Dezember 2007..
  2. a b Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Zulassung der Wahlvorschläge für die Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Nr. 10, 5. Februar 2008, S. 2, 4, 25–26, 83–84 (PDF; 1,58 MB). 
  3. a b Parteistimmen sind die Summe der Listenstimmen und Persönlichkeitsstimmen. Listenstimmen wurden für die Wahlkreisliste einer Partei abgegeben. Persönlichkeitsstimmen wurden für einzelne Kandidaten abgegeben. Jeder Wähler hatte fünf Stimmen, die beliebig verteilt werden konnten.
  4. § 4 Gesetz über die Wahl zu den Bezirksversammlungen.

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