Wahlkreis 7 (Lokstedt-Niendorf-Schnelsen)

Wahlkreis 7 (Lokstedt-Niendorf-Schnelsen)

Der Wahlkreis 7 Lokstedt-Niendorf-Schnelsen ist ein Wahlkreis zur Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung im Bezirk Hamburg-Eimsbüttel. Er ist nach dem Hamburger Wahlrecht ein Mehrmandatswahlkreis, in dem vier Bürgerschaftsabgeordnete in Direktwahl oder nach Wahlkreislisten gewählt werden.[1]

Wahlkreis 7: Lokstedt-Niendorf-Schnelsen
Wahlkreis Lokstedt-Niendorf-Schnelsen
Land Deutschland
Bundesland Hamburg
Bezirk Eimsbüttel
Wahlkreisnummer 7
Einwohner 92.200
Wahlberechtigte 68.744
Abgeordnete

Der Wahlkreis umfasst seinem Namen entsprechend die drei Stadtteile Lokstedt, Niendorf und Schnelsen.[1] Er liegt im Norden Hamburgs und grenzt dort an Schleswig-Holstein. Benachbarte Wahlkreise sind Fuhlsbüttel-Alsterdorf-Langenhorn im Osten, Eppendorf-Winterhude im Südosten, Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost im Süden und Stellingen-Eimsbüttel-West im Westen.

Inhaltsverzeichnis

Strukturdaten

Im Wahlkreis leben gut 92.000 Menschen, davon sind knapp 69.000 wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei den vergangenen Bürgerschaftswahlen 2008 mit 68,6 Prozent, 2004 mit 74,0 Prozent und 2001 mit 75,9 Prozent über der Gesamtbeteiligung in Hamburg mit 63,5 Prozent, 68,7 Prozent und 71,0 Prozent.

Die Bevölkerungsdichte im Wahlkreis beträgt 3475 Einwohner/km² und liegt damit über dem Hamburger Durchschnitt von 2294 Einwohner/km². Die unter 18-Jährigen bilden einen Anteil von 16,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung (Hamburg 15,7 Prozent), die über 65-Jährigen 21,8 Prozent (18,8 Prozent). Der Ausländeranteil bewegt sich mit 10,5 Prozent unter dem Durchschnitt von 14,8 Prozent. Der Anteil ausländischer Schüler beträgt 10,5 Prozent gegenüber 15,6 Prozent in ganz Hamburg.

In der Sozialstruktur zeichnet sich der Wahlkreis durch einen unterdurchschnittlichen Anteil von Leistungsempfängern nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Arbeitslosengeld II, sogenanntes Hartz IV), eine niedrigere Arbeitslosenquote und einen niedrigeren Anteil von Sozialwohnungen aus. 10,3 Prozent aller Wohnungen sind Sozialwohnungen (Hamburg 13,2 Prozent). Jedem Einwohner steht eine Wohnfläche von 37,7 Quadratmetern zur Verfügung (Hamburg 36,5 Quadratmeter), die Wohnungen sind durchschnittlich 77,2 Quadratmeter groß (71,8 Quadratmeter). Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im Jahre 2006 mit 48,8 Prozent über dem Hamburger Durchschnitt von 47,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im September desselben Jahres 5,3 Prozent und lag damit unter der Quote von 7,8 Prozent in ganz Hamburg. Ein großer Teil der Arbeitslosen erhält Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV), im Juni 2006 waren es im Gebiet des Wahlkreises 3,1 Prozent der Bevölkerung, in Hamburg durchschnittlich 5,7 Prozent. Von der Gesamtbevölkerung des Wahlkreises erhielt im September 2006 jeder Dreizehnte Hartz-IV-Leistungen (7,5 Prozent) gegenüber im Durchschnitt 11,9 Prozent in Hamburg.

Der Wahlkreis Lokstedt-Niendorf-Schnelsen weist die zweitniedrigste Kriminalitätsrate aller Hamburger Wahlkreise auf. Die Zahl der gesamten Straftaten je 1000 Einwohner beträgt 73 (Hamburg 137 je 1000 Einwohner), die Zahl der Gewaltdelikte zwei (Hamburg fünf) und die Zahl der Diebstähle 35 je 1000 Einwohner (Hamburg 63).

Wahlen

Bürgerschaftswahl 2008

Zur Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008 traten im Wahlkreis Lokstedt-Niendorf-Schnelsen sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 34 Kandidaten an.[2]

68.744 Personen waren wahlberechtigt. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung betrug bei der Landesliste 68,6 Prozent und bei den Wahlkreislisten 68,4 Prozent. 1 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Landesliste sowie 3 Prozent der Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Für die Landesliste wurden 46.696 gültige Stimmen abgegeben, für die Wahlkreislisten insgesamt 223.059.

Gewählte Abgeordnete:

Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2008 im Wahlkreis 7 Lokstedt-Niendorf-Schnelsen
Partei Landesliste
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Landesliste Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 48,2 43,6 22.500 97.238 68.572 28.666
SPD 31,9 30,5 14.873 68.025 42.255 25.770
GAL 8,0 12,8 3.756 28.553 14.703 13.850
FDP 4,9 6,5 2.320 14.464 7.356 7.108
Die Linke 4,9 5,4 2.316 12.048 7.485 4.563
HeimatHamburg 0,4 1,2 197 2.731 1.163 1.568

Auf die Landeslisten der Parteien ohne eigene Wahlkreislisten entfielen 1,5 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen.

Wahl der Bezirksversammlung 2008

Zur Wahl der Bezirksversammlung Eimsbüttel traten im Wahlkreis Lokstedt-Niendorf-Schnelsen sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 55 Kandidaten an.[2]

Zur Wahl der Bezirksversammlung waren auch Staatsangehörige der Mitgliedstaaten der Europäischen Union wahlberechtigt.[4] Die Anzahl der Wahlberechtigten war mit 71.400 Personen deshalb größer als bei der Bürgerschaftswahl. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlkreislisten betrug 66,4 Prozent. 3,4 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Insgesamt wurden 224.454 gültige Stimmen abgegeben.

Ergebnis der Wahl zur Bezirksversammlung Eimsbüttel 2008 im Wahlkreis 7 Lokstedt-Niendorf-Schnelsen
Partei Sitze Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 5 42,4 95.174 68.460 26.714
SPD 3 30,9 69.442 40.440 29.002
GAL 2 13,7 30.780 18.059 12.721
FDP 1 6,3 14.066 7.354 6.712
Die Linke 1 5,4 12.040 7.430 4.610
HeimatHamburg 0 1,3 2.952 1.219 1.733

Bürgerschaftswahlen 1966–2008

Die Bürgerschaftswahlen waren bis einschließlich 2004 reine Listenwahlen ohne Wahlkreise. Dargestellt werden deshalb im Zeitraum von 1966 bis 2004 (6.–18. Wahlperiode) die zusammengefassten Wahlergebnisse der Stadtteile im Wahlkreis. Für das Jahr 2008 (19. Wahlperiode) ist das Ergebnis der Landesliste, das für die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerschaft entscheidend ist, angegeben. Es werden nur die Parteien aufgeführt, die im dargestellten Zeitraum in mindestens einem Stadtteil einmal mehr als fünf Prozent der abgegebenen gültigen Wählerstimmen auf sich vereinen konnten. In der Summe kann das Ergebnis einer Wahl deshalb kleiner 100 Prozent sein. Alle Ergebnisse sind in Prozent angegeben.

Wahlergebnisse im Wahlkreis Lokstedt-Niendorf-Schnelsen von 1966 bis 2008
Partei 1966 1970 1974 1978 6/1982 12/1982 1986 1987 1991 1993 1997 2001 2004 2008
CDU 33,3 35,7 45,4 41,1 47,1 42,7 46,6 42,7 37,3 26,8 32,3 27,7 50,5 48,2
SPD 54,5 51,4 38,6 47,5 39,5 47,9 38,7 43,3 47,4 39,9 36,1 37,3 30,3 31,9
GAL 6,9 5,7 8,6 5,4 6,1 12,1 12,3 6,9 9,9 8,0
FDP 7,9 8,5 12,8 5,3 5,4 3,1 5,2 7,8 6,1 4,5 4,0 5,5 3,3 4,9
Die Linke 4,9
Pro DM/Schill 0,2 3,0
Schill/Offensive D 19,3 0,3
STATT 6,8 4,9 0,3

Belege

Strukturdaten
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis Lokstedt-Niendorf-Schnelsen. In: Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft 2008, Strukturdaten der Wahlkreise. (Stand: 2006; PDF; 68 KB). 
Wahlen
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bürgerschaftswahl. In: Wahldatenbank seit 1965. Abgerufen am 1. Januar 2008.
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 7 Lokstedt - Niendorf - Schnelsen. Landeslisten-Stimmen im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2004. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 4,4 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 07 Lokstedt – Niendorf - Schnelsen. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 8,7 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 7 Lokstedt - Niendorf - Schnelsen. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bezirksversammlungswahl 2008. (PDF; 39,9 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahlen zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 21, 14. März 2008, S. 657–658, 668–669 (PDF; 200 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008.. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 22, 18. März 2008, S. 699, 701 (PDF; 296 KB). 
Einzelnachweise und Anmerkungen
  1. a b Anlage zu § 18 Absatz 8. In: Gesetz über die Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft. 28. Juli 2007. Abgerufen am 31. Dezember 2007..
  2. a b Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Zulassung der Wahlvorschläge für die Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Nr. 10, 5. Februar 2008, S. 2, 4, 27–28, 85–87 (PDF; 1,58 MB). 
  3. a b Parteistimmen sind die Summe der Listenstimmen und Persönlichkeitsstimmen. Listenstimmen wurden für die Wahlkreisliste einer Partei abgegeben. Persönlichkeitsstimmen wurden für einzelne Kandidaten abgegeben. Jeder Wähler hatte fünf Stimmen, die beliebig verteilt werden konnten.
  4. § 4 Gesetz über die Wahl zu den Bezirksversammlungen.

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