- Waidstadt
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Als Waidstädte werden die fünf Städte bezeichnet, die im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Thüringen das Recht hatten, auf ihren Märkten mit Färberwaid zu handeln. Da es sich beim Färberwaid um ein sehr teures Gut handelte, hatten nur wenige Städte das Privileg, mit ihm handeln zu dürfen. Daher war dieser Handel überaus gewinnbringend und führte in den Städten zu einem vergleichsweise hohen Wohlstand.
Die fünf Thüringer Waidstädte liegen im Thüringer Becken, das dem Anbau von Färberwaid optimale Bedingungen bot:
- Erfurt als führende Waidhandelsstadt, deren Reichtum sich zu erheblichen Teilen auf den Handel mit Waid stützte
- Arnstadt, 20 Kilometer südlich von Erfurt
- Gotha, 20 Kilometer westlich von Erfurt
- Langensalza, 30 Kilometer nordwestlich von Erfurt
- Tennstedt, 30 Kilometer nördlich von Erfurt
Auch einige andere Städte hatten das Recht, mit Waid zu handeln. Da sie jedoch nur am Rand des Anbaugebiets lagen, war der Handel dort weder so umfangreich, noch so profitabel wie in den fünf Waidstädten des Thüringer Beckens. Diese Städte waren:
- Greußen, 35 Kilometer nördlich von Erfurt
- Mühlhausen, 50 Kilometer nordwestlich von Erfurt
- Naumburg, 65 Kilometer nordöstlich von Erfurt
- Weimar, 20 Kilometer östlich von Erfurt
- Weißensee, 30 Kilometer nördlich von Erfurt
Auch die Weiterverhandlung von Waid in Europa war stark monopolisiert. Einige Städte erhielten Stapelrechte für dieses profitable Handelsgut verliehen. Zu den bedeutendsten Handelszentren für Waid gehörten im Deutschen Reich: Nürnberg, für den Waidhandel im oberdeutschen Raum, Frankfurt a.M. für den rheinischen Raum, Lübeck für den Ost- und Nordseehandel, sowie Görlitz für den Waidhandel in Ost- und Südosteuropa.
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