Walentin Gawrilow

Walentin Alexandrowitsch Gawrilow (russisch Валентин Александрович Гаврилов; * 26. Juli 1946 in Moskau) war ein russischer Leichtathlet, der für die Sowjetunion antrat. Bei einer Körpergröße von 1,91 Meter betrug sein Wettkampfgewicht 78 Kilogramm.

Bei der Europameisterschaft 1966 in Budapest belegte Gawrilow mit übersprungenen 2,06 Meter den siebten Platz im Hochsprung. 1967 wurde er mit 2,12 Meter sowjetischer Meister. Bei den Europäischen Hallenspielen 1968 in Madrid gewann er mit 2,17 Meter Silber hinter seinem Mannschaftskameraden Waleri Skwortsow, der die gleiche Höhe überquert hatte.

Der Hochsprungwettbewerb bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt ging in die Geschichte ein, weil Dick Fosbury mit seinem neuen Sprungstil antrat und mit 2,24 Meter gewann. Hinter ihm holte der zweite US-Amerikaner Edward Caruthers Silber mit 2,22 Meter, Gawrilow war mit 2,20 Meter bester Europäer im Wettbewerb und erhielt die Bronzemedaille.

Über Gawrilows Siegeshöhe bei den Europäischen Hallenspielen 1969 in Belgrad herrschte viele Jahre Unklarheit. Einige Quellen nannten 2,17 Meter, andere Quellen nannten 2,14 Meter. Die Erklärung wird heute darin gesehen, dass seine Sprunghöhe von 2,17 Meter zwar im Wettkampfprotokoll eingetragen worden war, aber auf der Anzeigetafel 2,14 Meter angezeigt wurden. Diese 2,14 Meter wurden dann in zahlreichen Presseberichten veröffentlicht. ^[1]

Im Sommer siegte Gawrilow mit 2,15 Meter bei der sowjetischen Meisterschaft. Bei der Europameisterschaft 1969 in Athen gewann Gawrilow mit 2,17 Meter Gold bei gleicher Höhe zum Finnen Reijo Vahala (Silber) und zum Italiener Erminio Azzaro (Bronze). Im Sommer 1969 stellte Gawrilow mit 2,21 Meter auch seine persönliche Bestleistung auf.

1970 wurden die Europäischen Hallenspiele durch die Halleneuropameisterschaft abgelöst. Bei der Premiere in Wien gewann Gawrilow mit 2,20 Meter vor Gerd Dührkop aus der DDR. Im Sommer 1970 siegte Gawrilow bei der Universiade mit 2,18 Meter. Bei der Europameisterschaft 1971 in Helsinki belegte Gawrilow mit 2,11 Meter Platz 10.

Literatur

• ATFS (ed): USSR Athletics Statistics. London 1988
• Ekkehard zur Megede: The Modern Olympic Century 1896-1996 Track and Field Athletics. Berlin 1999, publiziert über Deutsche Gesellschaft für Leichtathletik-Dokumentation e.V.
• Real Federacion Espanola de Atletismo: European Indoor Handbook. Madrid 2005 ISBN 84-87704-89-1

Einzelnachweise

1. ↑ European Indoor Handbook, Seite 54

Europameister im Hochsprung

1934: Kalevi Kotkas | 1938: Kurt Lundqvist | 1946: Anton Bolinder | 1950: Alan Paterson | 1954: Bengt Nilsson | 1958: Richard Dahl | 1962: Waleri Brumel | 1966: Jacques Madubost | 1969: Walentin Gawrilow | 1971: Kęstutis Šapka | 1974: Jesper Tørring | 1978: Wladimir Jaschtschenko | 1982: Dietmar Mögenburg | 1986: Igor Paklin | 1990: Dragutin Topić | 1994: Steinar Hoen | 1998: Artur Partyka | 2002: Jaroslaw Rybakow | 2006: Andrei Silnow

 

Personendaten
NAME	Gawrilow, Walentin Alexandrowitsch
ALTERNATIVNAMEN	Валентин Александрович Гаврилов
KURZBESCHREIBUNG	sowjetischer Leichtathlet
GEBURTSDATUM	26. Juli 1946
GEBURTSORT	Moskau