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Kässbohrer Geländefahrzeug AG Unternehmensform AG Gründung 1990 Unternehmenssitz Laupheim (Oberschwaben) Mitarbeiter 455 (2007) Umsatz 183 Mio. Euro (2007) Branche Fahrzeugbau Produkte Schneeräumfahrzeuge, Strandräumfahrzeuge
Website Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG hat ihren Sitz in Laupheim, Landkreis Biberach, in Baden-Württemberg. Die Aktiengesellschaft produziert und vertreibt weltweit Pistenpflegefahrzeuge und Strandreinigungsgeräte unter den Marken PistenBully bzw. BeachTech. Sie ist in beiden Produktsegmenten Weltmarktführer[1].
Inhaltsverzeichnis
Unternehmen
Das Unternehmen Kässbohrer Geländefahrzeug AG ist ein führender Anbieter von Technik für Umwelt, Natur und Freizeit. Das Unternehmen wurde 1994 in Form eines Management-Buy-Outs aus der Karl Kässbohrer Fahrzeugwerke GmbH Ulm herausgelöst. Im September 1998 erfolgte der Börsengang. Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG ist ein führender Hersteller von Geräten für die Präparierung von Skipisten. Weitere, weniger bedeutende Geschäftsbereiche sind die Herstellung von Strandreinigungsgeräten, sowie seit dem Geschäftsjahr 2005 der Eigenhandel mit Wertpapieren. Außerdem handelt Kässbohrer auch mit Gebrauchtgeräten. Die Auftragslage ist Unternehmensangaben zufolge trotz vorherrschender Finanzkrise gut.[2]
PistenBully
Das mit einem Umsatzanteil von mehr als 90 Prozent wesentliche Geschäftsfeld ist die Entwicklung, Herstellung sowie der Vertrieb und Service von kettengetriebenen Geländefahrzeugen zur Präparierung von Skipisten und Loipen. Kässbohrer führt auf dem Markt für Skipistenfahrzeuge, wo es einen Anteil zwischen 65 und 70 Prozent beherrscht.[2] Mit den Pistenraupen der Marke PistenBully erreicht die Firma einen Weltmarktanteil von über 50 Prozent.
Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG geht zurück auf die Ulmer Kässbohrer Fahrzeugwerke. Dort wurde der erste PistenBully 1969 hergestellt. Bei der Auflösung des Kässbohrer-Konzerns wurde dieser profitable Bereich Mitte der 1990er Jahre ausgegliedert. 2006 konnte in Laupheim der 15.000 Pistenbully das Werk verlassen.
BeachTech
BeachTech ist die Marke für Strandreinigungsfahrzeuge innerhalb der Kässbohrer Geländefahrzeug AG, deren Produkte weltweit für die Strand-, Pisten- und Umweltpflege eingesetzt werden. Angeboten werden Geräte zur Strandreinigung, die PistenBully-Familie für die Pisten- und Loipenpflege sowie Sonderfahrzeuge für Arbeits- und Transporteinsätze in unwegsamem Gelände. Mehrere internationale Tochtergesellschaften und über 430 Mitarbeiter sind weltweit im Einsatz.
BeachTech ist seit 1991 ein eigenständiger Produktbereich in der Kässbohrer Geländefahrzeug AG. Mittlerweile ist die BeachTech-Technologie mit einem Marktanteil von weltweit über 50 % im Sektor Strandreinigung führend. Fünf Modelle mit unterschiedlichen Arbeitsbreiten und Sammelvolumen werden angeboten und vornehmlich von Gemeinden, Hotels und Dienstleistungsunternehmen für verschiedene Strandgrößen, Verschmutzungs- und Sandarten genutzt. Auch bei Umweltverunreinigungen wie Ölkatastrophen wird BeachTech eingesetzt, um die Strände von Teerklumpen zu befreien.
Strandreinigungsgeräte sind im Einsatz, um die verschiedensten Arten von Müll von den Stränden zu entfernen. Es handelt sich einerseits um Müll, welcher vom Meer angeschwemmt wird, wie z. B. Seegras, Treibgut, Muscheln, aber auch um künstlichen Abfall, welcher von den großen Tankern und anderen Schiffen ins Meer entsorgt wird. Zum anderen lassen auch Touristen Müll wie Zigarettenstummel oder Plastiktüten etc. am Strand zurück.
BeachTech reinigt mit einem patentierten Konzept aus Rechen-, Sieb-, und Mixtechnik unterschiedlichste Arten von Sand. Dieses innovative System ist das einzige, welches die Möglichkeit bietet, nonstop und ohne Unterbrechung von einer Reinigungstechnik in die andere zu wechseln oder beide gleichzeitig anzuwenden. Dies kann der Fahrer je nach Bedarf, d. h. Sandbedingungen, individuell wählen. Auch sehr kleine Schmutzpartikel wie Zigarettenstummel, Glasscherben, Dosenverschlüsse und Seegras können so entfernt werden. Der schmutzige Sand wird in einem Arbeitsgang durchgekämmt, Verunreinigungen ausgesiebt und in einen integrierten Sammelbehälter befördert. Die Entladung erfolgt dann an geeigneter Stelle am Strand oder direkt in einen Lkw oder Container.
Flexmobil
Mit der Marke Flexmobil trat die Aktiengesellschaft auf dem Nischenmarkt der Sonderfahrzeuge für Arbeits- und Transporteinsätze in unwegsamem Gelände auf. Das Geschäftssegment wird zwischenzeitlich nicht mehr bearbeitet.
Besitzer
Die Familie Merckle hält über die LuMe Vermögensverwaltung GmbH 89,1 Prozent der Aktien, seitdem sie im Juli 2006 den Anteil der Kreissparkasse Biberach in Höhe von 37,5 Prozent übernommen hat. 10,9 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Adolf Merckle war seit dem 1. November 1999 Mitglied und seit dem 19. November 1999 Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats. Vorsitzender bis zum Januar 2009 war sein Sohn Ludwig Merckle. Nach der Verschuldung und des Todes von Adolf Merckle gehört Kässbohrer zu 90 Prozent der Holding von Ludwig Merckle. Das Unternehmen ist nicht Gegenstand der Verhandlungen mit den Gläubigerbanken.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Simon erwähnt die Kässbohrer Geländefahrzeug AG in seinem gleichnamigen Buch als Beispiel für einen „Hidden Champion“. (Hidden Champions des 21. Jahrhunderts : Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Frankfurt a. M.: Campus, 2007. - ISBN 978-3-593-38380-4. S. 97.
- ↑ a b c Heimo Fischer: Filetierung eines Imperiums. Umbau des Merckle-Reichs läuft an. In: Financial Times Deutschland vom 17. März 2009
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