Walter Schmidt (Fußballspieler)

Walter Schmidt (Fußballspieler)

Walter Schmidt (* 2. August 1937) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der im Jahre 1967 mit Eintracht Braunschweig die deutsche Meisterschaft gewann.

Inhaltsverzeichnis

Spielerlaufbahn

Oberliga, 1959-63

Ab der Runde 1959/60 spielte der von Fassberg bei Celle gekommene Walter Schmidt bei Eintracht Braunschweig in der Oberliga Nord. Am 16. August 1959 debütierte er beim 4:1 Heimsieg gegen Bergedorf 85 mit zwei Treffern in der Oberliga. Den ausschlaggebenden dritten Tabellenplatz für die Bundesliga-Nominierung gelang in der Runde 1962/63 mit einer furiosen Rückrundenbilanz von 23:7 Punkten. Von 1959 bis 1963 bestritt der anfängliche rechte Läufer – später als defensiver Mittelfeldspieler agierend – 116 Spiele mit acht Toren in der Oberliga Nord.

Bundesliga, 1963-69

Unter der Anleitung des Trainers Helmuth Johannsen wehrte die Eintracht-Mannschaft in den drei Auftaktrunden der Fußball-Bundesliga von 1963/64 bis 1965/66 erfolgreich die jeweils prognostizierten Abstiege ab. Walter Schmidt bestritt alle 94 Spiele in diesen Runden. Die erste Auszeit hatte er am 26. November 1966, dem 14. Spieltag der Runde 1966/67. Mit der Bilanz von 20:14 Punkten in der Rückrunde 1965/66 zeigte die Mannschaft von Trainer Johannsen an, dass eine sportliche Aufwärtsentwicklung stattgefunden hatte. Walter Schmidt war nicht nur durch seine Dauerpräsenz ein Leistungsträger. In der Notenbilanz wird er in der Auftaktrunde 1963/64 mit 2,47 auf Platz zwei hinter Werner Krämer vom Meidericher SV geführt. Höhepunkt der Karriere des fleißigen Mittelfeldarbeiters wurde die Runde 1966/67 mit dem sensationellen Gewinn der Deutschen Fußballmeisterschaft. In 33 Spielen brachte er es auf die Benotung von 2,55 und trug damit wesentlich zu diesem Erfolg bei. In vier Runden Bundesliga hatte er lediglich bei einem Spiel von Braunschweig gefehlt. Das Trio Walter Schmidt, Peter Kaack und Joachim Bäse stand für Mannschaftsgeist, Zuverlässigkeit, hohe Einsatzbereitschaft, Systemtreue und vorbildliche athletische Ausbildung. Dank dieses konstant vorhandenen Gerüstes konnten Spieler wie Klaus Gerwien, Erich Maas und insbesondere Lothar Ulsaß, auch spielerische Akzente setzen. International schlug sich die Eintracht im Europacup der Runde 1967/68 in den Spielen gegen SK Rapid Wien und Juventus Turin beachtlich. Dass der italienische Seriensieger in ein Entscheidungsspiel genötigt wurde, das er mit 1:0 gewann, war eine weitere Leistung, die der Eintracht zuvor nicht zugetraut worden war. Sein letztes Bundesligaspiel bestritt Walter Schmidt bei der 0:2-Niederlage beim 1. FC Nürnberg am 19. April 1969. Im Vorbereitungsspiel zur Runde 1969/70 gegen Slovan Bratislava verletzte sich der ehemalige hervorragende Geräteturner so schwer, dass seine Laufbahn als Leistungssportler beendet war. Von 1963 bis 1969 hat er für Eintracht Braunschweig in der Fußball-Bundesliga 183 Spiele absolviert und schoss dabei sieben Tore.

International

Bundestrainer Helmut Schön setzte den defensiven Mittelfeldspieler am 10. März 1965 im Spiel der B-Länderelf in Hannover gegen Holland ein. Spielkameraden waren die Jungstars Franz Beckenbauer, Günter Netzer und der Vereinskamerad Lothar Ulsaß.

Besonderheit

Walter Schmidt übte neben dem Fußball seinen Beruf – wie die Mehrzahl seiner Mitspieler - anfangs als Sportlehrer aus um nach dem Studium an der PH Braunschweig als Lehrer tätig zu sein. Der Begriff des „Feierabend-Profis“ kann auf den Deutschen Meister des Jahres 1967 angewandt werden.

Erfolge

  • Deutscher Meister 1967

Literatur

  • Geschichte der Oberliga Nord, Klartext Verlag, 1991, ISBN 3-88474-463-1
  • Bundesliga-Chronik 1963/64, AGON, 2004, ISBN 3-89784-083-9
  • Enzyklopädie des deutschen Fußballs, AGON, 1998, ISBN 3-897841320
  • Triumphe im Europapokal, AGON, 1996, ISBN 3-928562-75-4

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