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Hermann Warmbold (* 21. April 1876 in Klein Himstedt; † 11. März 1976 in Tegernsee) war ein deutscher Landwirt, Agrarwissenschaftler, Manager und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Warmbold wurde als Sohn eines Landwirts geboren. Nach dem Abitur arbeitete er zunächst in der Landwirtschaft und nahm anschließend ein Studium der Land- und Volkswirtschaft an den Universitäten in Göttingen und Bonn auf, das er mit der Promotion zum Dr. phil. beendete (Dissertationsarbeit: Untersuchungen über die Biologie stickstoffbindender Bakterien. Ein Beitrag zur Kenntnis der Veränderungen im Stickstoffgehalte des unbebauten Ackerbodens). Er war von 1907 bis 1910 Generalsekretär der Landwirtschaftskammer in Hannover und wirkte von 1907 bis 1911 als Generalsekretär des land- und forstwissenschaftlichen Hauptvereins in Lüneburg.
Warmbold ging 1911 nach Estland und war bis 1913 Finanzsachverständiger der dortigen Ritterschaft. Gleichzeitig verwaltete er ein Rittergut in Reval, das er als Versuchsgut bewirtschaftete. Von 1913 bis 1917 leitete er die Abteilung Wirtschaftsverwaltung der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin. Nach seiner Habilitation war er von 1915 bis 1919 Professor für Wirtschaftslehre des Landbaues an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim. Gleichzeitig fungierte er als Direktor der Hochschule.
Während der Zeit der Weimarer Republik war Warmbold von 1919 bis 1921 als Ministerialdirektor Leiter der Domänen-Abteilung im preußischen Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Von 1922 bis 1931 war er Vorstandsmitglied der BASF und später Aufsichtsratsmitglied der I.G. Farben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderte er nach Chile aus.
Öffentliche Ämter
Warmbold gehörte keiner Partei an und amtierte vom 21. April bis zum 7. November 1921 als preußischer Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten in der von Ministerpräsident Adam Stegerwald geführten Staatsregierung.
Warmbold wurde am 9. Oktober 1931 als Reichswirtschaftsminister in die von Reichskanzler Heinrich Brüning geleitete Regierung berufen, schied aber am 28. April 1932 wieder aus der Reichsregierung aus und wurde in seinem Amt von Ernst Trendelenburg abgelöst. Vom 1. Juni 1932 bis zum 28. Januar 1933 war er erneut Reichswirtschaftsminister in den Kabinetten der Reichskanzler Franz von Papen und Kurt von Schleicher. Anfang Juni 1932 übernahm er zudem die kommissarische Leitung des Reichsministeriums für Arbeit.
Ehrungen
- Ehrendoktorwürde (Dr. h.c.) der Landwirtschaftlichen Hochschulen Hohenheim und Berlin
Siehe auch
Literatur
- Philippe Myohl, Lukas Gisin: Leben und Wirken von Prof. Dr. Hermann Warmbold. Aarau, 2007.
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Warmbold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiographie in den Akten der Reichskanzlei
- Foto von Hermann Warmbold bei der Universität Hohenheim
Reichswirtschaftsminister des Deutschen Reiches (1919 bis 1945)Weimarer Republik: Rudolf Wissell | Robert Schmidt | Ernst Scholz | Robert Schmidt | Johann Becker | Hans von Raumer | Joseph Koeth | Eduard Hamm | Albert Neuhaus | Rudolf Krohne | Julius Curtius | Paul Moldenhauer | Robert Schmidt | Hermann Dietrich | Ernst Trendelenburg | Hermann Warmbold | Ernst Trendelenburg | Hermann Warmbold
Zeit des Nationalsozialismus: Alfred Hugenberg | Kurt Schmitt | Hjalmar Schacht | Hermann Göring | Walther Funk | Albert Speer
Reichsarbeitsminister des Deutschen Reiches (1919 bis 1945)Gustav Bauer | Alexander Schlicke | Heinrich Brauns | Rudolf Wissell | Adam Stegerwald | Hermann Warmbold | Hugo Schäffer | Friedrich Syrup | Franz Seldte | Theodor Hupfauer (formal)
Kabinett Brüning II – 9. Oktober 1931 bis 30. Mai 1932Heinrich Brüning (Reichskanzler, Zentrum) | Hermann Dietrich (DDP) | Wilhelm Groener (parteilos) | Curt Joël (parteilos) | Hermann Warmbold (parteilos) | Ernst Trendelenburg (parteilos) | Martin Schiele (CNBL) | Adam Stegerwald (Zentrum) | Gottfried Treviranus (KVP) | Georg Schätzel (BVP) | Hans Schlange-Schöningen (CNBL)
Kabinett von Papen – 1. Juni 1932 bis 3. Dezember 1932Franz von Papen (Reichskanzler, parteilos) | Konstantin Freiherr von Neurath (parteilos) | Wilhelm Freiherr von Gayl (DNVP) | Franz Gürtner (DNVP) | Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (parteilos) | Hermann Warmbold (parteilos) | Magnus Freiherr von Braun (DNVP) | Hugo Schäffer (parteilos) | Kurt von Schleicher (parteilos) | Paul Freiherr von Eltz-Rübenach (parteilos)
Franz Bracht (parteilos) | Johannes Popitz (parteilos)
Kabinett von Schleicher – 3. Dezember 1932 bis 28. Januar 1933Kurt von Schleicher (Reichskanzler, parteilos) | Konstantin Freiherr von Neurath (parteilos) | Franz Bracht (parteilos) | Franz Gürtner (DNVP) | Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (parteilos) | Hermann Warmbold (parteilos) | Magnus Freiherr von Braun (DNVP) | Friedrich Syrup (parteilos) | Paul Freiherr von Eltz-Rübenach (parteilos) | Johannes Popitz (parteilos) | Günther Gereke (Landvolk)
Personendaten NAME Warmbold, Hermann KURZBESCHREIBUNG deutscher Landwirt, Agrarwissenschaftler, Manager und Politiker GEBURTSDATUM 21. April 1876 GEBURTSORT Klein Himstedt STERBEDATUM 11. März 1976 STERBEORT Tegernsee
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