- Wasserburg Deuna
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Wasserburg Deuna Wasserburg Deuna um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Alternativname(n): Unterwall, Dünde, Dühnde, Hinterschloss, Hinterhof Entstehungszeit: um 1262 Burgentyp: Niederungsburg, Ortslage Erhaltungszustand: Erhalten Ständische Stellung: Adlige, Klerikale, Grafen Bauweise: Naturstein, Fachwerk Ort: Deuna Geographische Lage 51° 21′ 15,3″ N, 10° 28′ 34,8″ O51.35424444444410.476322222222340Koordinaten: 51° 21′ 15,3″ N, 10° 28′ 34,8″ O Höhe: 340 m ü. NN Die Wasserburg Deuna, auch Dünde, Dühnde, Hinterschloss, Hinterhof genannt, ist eine Wasserburg bei 340 m über NN in der Ortslage der Gemeinde Deuna im Landkreis Eichsfeld in Thüringen. - Die Burg ist eine der wenigen gut erhaltenen und bewohnten befestigten Anlagen des Eichsfeldes.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Anlagen der Niederungsburg und des Schlosses Deuna befinden sich im Zentrum der heutigen Ortslage, am westlichen Ende der Friedensstraße.
Geschichte und Anlage
Die Wasserburg Deuna wurde im 13. Jahrhundert, neben einer älteren Burganlage (welche der Oberwall genannt wurde), von den Herren von Deuna zum Schutz einer Salzstraße im Leine- und Wippertal erbaut. Die Burg wurde 1262 erstmals erwähnt, ein Henricus de Dunde und sein Sohn Theodoricus wurden hierbei als Besitzer genannt. 1294 wurde die Burg vom Erzbischof von Mainz in Besitz genommen, nun wurden die Herren von Hagen mit der Burg belehnt. Bei Kämpfen im Jahre 1315 wurden beide Deunarer Burgen zerstört, die Herren von Hagen erneuerten danach wahrscheinlich nur die südliche Anlage. 1376 wird ein Hartung von Knorr mit dem Oberwall belehnt. 1515 weilte Martin Luther als Gast der Familie des Hans von Hagen auf dessen Schloss in Deuna. Die Adelsfamilie trat zum Evangelischen Glauben über. Im Bauernkrieg wurde die Burg 1525 von aufständischen Bauern eingenommen und zerstört. Auch Hans von Hagen flüchtete mit seiner Familie vor den Gewaltexzessen in die Reichsstadt Nordhausen. In der Zeit der Gegenreformation blieb die Familie von Hagen protestantisch und erbaute 1686 die Gutsanlage Vorderhof.
Nach ihrer Standeserhöhung zu Freiherren und Grafen renovierte die Familie die Burg. Auf dem massiven dreiflügeligen Unterbau aus Naturstein wurde ein Fachwerk aufgesetzt, der Burggraben wurde auf der Südseite zugeschüttet um danach einen Garten anlegen zu können. Im 19. Jahrhundert wurde der Hagensche Schlossbesitz geteilt, es entstanden Hinterhof und Vorderhof als zwei wirtschaftlich getrennte Rittergüter, die 1945 im Zuge der Bodenreform enteignet wurden.Heute beherbergt die Burg ein Altenheim.
Zur ursprünglichen Anlage wird nach Bienert eine 32×47 m große Erhebung nördlich des Schlosses angesehen. Das Schloss ist eine kompakte, kastellartige, dreiflüglige Anlage und verfügt noch über drei Ecktürme. Ein ehemaliger Bergfried wird im Hof vermutet. Im Norden wird der Burghof von einer Wehrmauer mit Schießscharten gesichert. Stellenweise ist noch der Verlauf des Wassergraben erkennbar. Die im Untergeschoss massiven Gebäuden wurden im 16. Jahrhundert durch Fachwerkgeschosse erweitert oder erneuert.
Literatur
- Michael Köhler: «Deuna» - Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 83.
- Thomas Bienert: «Deuna, Schloß» - Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 31-32.
Weblinks
- Wasserburg Deuna bei eichsfeld.de
- Material zu Wasserburg Deuna in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 233 kB)
Kategorien:- Burg in Thüringen
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