- Wasserprivatisierung
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Das Schlagwort Wasser als Handelsware beschreibt die politischen und wirtschaftlichen Bestrebungen, die Wasserversorgung privatwirtschaftlich zu organisieren, und nicht wie bisher durch staatliche oder kommunale Unternehmen.
Begründet wird dies mit der Überzeugung, dass privatwirtschaftliche Betriebe effizienter arbeiten als staatliche Monopolunternehmen. Neben den Einsparungen für den Staat erhofft man sich Verbesserungen in Bezug auf die Qualität der Wasserversorgung.
Kritiker befürchten jedoch, die lebensnotwendige Versorgung mit Trinkwasser könne dann nicht mehr für alle Menschen sichergestellt werden. Besonders betroffen von einem eventuellen Preisanstieg wären ärmere Menschen, die dann möglicherweise die Kosten für Trinkwasser nicht mehr aufbringen könnten. Der ghanaische Wirtschaftswissenschaftler Franklin Cudjoe hofft dagegen auf eine Privatisierung der Wasserversorgung und kritisiert die Menatiltät westlicher NGOs, die nur an der Rückständigkeit seiner Heimat interessiert seien.[1]
Ähnliche Diskussionen gibt es für weite Teile der Daseinsvorsorge, die im Rahmen des General Agreement on Trade in Services (GATS) privatisiert werden sollen, was von EU und WTO vorangetrieben wird.
Involvierte Konzerne sind u. a. Vivendi, Suez und die RWE.
Literatur
- Maude Barlow / Tony Clarke: Blaues Gold. Das globale Geschäft mit dem Wasser. Verlag Antje Kunstmann, 340 S., ISBN 3888973279
- Fredrik Segerfeldt Water for Sale: How Business and the Market Can Resolve the World's Water Crisis. Cato Institute, 144 S., ISBN 1930865767
Weblinks
- Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser, denn Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück (Thales von Milet 625-547 v. Chr.) von Christine Wicht und Carsten Lenz
- Verband Kommunaler Unternehmen (VKU): Liberalisierung der Wasserwirtschaft? Der Preis für Umwelt und Verbraucher wäre zu hoch
- Attac Deutschland zum Thema GATS & Wasser
- Schleichende Privatisierung. Kritik der deutschen und internationalen Entwicklungshilfe im Wassersektor von Thomas Fritz
Einzelnachweise
- ↑ Netzwerkstörung - Ein Ghanaer wartet auf sein Wasser in fluter Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung vom 02.Juli.2007
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