- Wasserscooter
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Ein Aquascooter bezeichnet einen Antrieb für einzelne Personen im Wasser. Der Antrieb erfolgt durch einen Zweitaktverbrennungsmotor.
Im Gegensatz zum Tauchscooter dient der Aquascooter vor allem als Transportmittel für Schwimmer an der Wasseroberfläche.
Entwicklung
Der DDR-Bürger Bernd Böttger ist der Erfinder des Aqua-Scooter. Im Alter von 27 Jahren baute er einen Vorläufer und versuchte mit dieser Schwimmhilfe im Jahr 1967 von Boltenhagen über die Ostsee aus der DDR zu fliehen. Dieses Vorhaben wurde von einem "Freund" Böttgers im Vorfeld an die Staatssicherheit verraten. Am Abend der beabsichtigten Flucht wurde er deshalb am Strand bereits von DDR-Grenzsoldaten erwartet und verhaftet. Der Scooter wurde beschlagnahmt.
Nach acht Monaten Gefängnis baut er sich 1968 einen neuen Aqua-Scooter, der in einigen Details verbessert und auch leiser ist, und unternimmt einen zweiten, diesmal erfolgreichen, Fluchtversuch. Seine Erfindung wurde anschließend in Zusammenarbeit mit den Pinneberger Ilo-Motorenwerke zur Serienreife weiter entwickelt und über Jahre hinweg verkauft. Nach Insolvenz der Pinneberger Ilo-Motorenwerke baut die Firma Arkos in Italien den Aqua-Scooter weiter und vermarktet ihn weltweit. "Aqua-Scooter" ist ein geschützter Markenname und ist ausschließlich mit einem Zwei-PS-Verbrennungsmotor im Umlauf. Bernd Böttger verstarb am 27. August 1972 unter ungeklärten Umständen während eines Tauchgangs.
Antrieb
Ein (kleiner) Zweitaktmotor mit 50 ccm und 2 PS treibt den Propeller an. Er entwickelt eine Schubkraft von 25 kg und dadurch eine Geschwindigkeit von etwa 10 km/h. Der Motor und der Antrieb liegen vollständig unter Wasser. Motorengeräusche sind in wenigen Metern Entfernung nicht zu hören. Die Luftversorgung erfolgt über einen Schnorchel, der auch die Tauchtiefe (120 cm) begrenzt. Gegen das versehentliche Ansaugen von Wasser schützt ein Wasserabscheider (eventuell mit Rückschlagventil). Die Verbrennungsabgase werden an der Unterseite ins Fahrwasser eingeleitet. Die Kühlung erfolgt ebenfalls durch das Fahrwasser. Ein längerer Betrieb (> 3 min) außerhalb des Wassers führt zur Überhitzung. Der auf dem Aqua-Scooter befindliche Tank ist zweigeteilt. In der vorderen Hälfte befindet sich der Lufttank mit Wasserabscheider und der Anschluss für den Schnorchel. Durch diesen Lufttank schwimmt der Aqua-Scooter an der Wasseroberfläche. In der hinteren Hälfte befindet sich der Benzintank mit einem Fassungsvermögen von zwei Litern Benzingemisch für etwa zwei Stunden Betrieb bei Vollgas. Wird der Aqua-Scooter im Betrieb losgelassen, fährt er mit Standgas im Kreis und kommt bei minimaler Strömung zum Benutzer zurück. Der Betrieb ist führerscheinfrei überall dort erlaubt, wo auch Motorboote fahren dürfen. Die Modelle AS 400, AS 450 und AS 500 besitzen eine Kontaktzündung. Das Modell AS 600 verfügt über eine elektronische Zündung.
Weblinks
- Bericht zur Entwicklung und Flucht aus der DDR
- Aqua-Scooter USA der amerikanische Vertrieb
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