Wassilij Wassiljew

Wassilij Wassiljew

Wassili Pawlowitsch Wassiljew (russisch Василий Павлович Васильев; * 20. Februar 1818 in Nischni Nowgorod; † 27. April 1900 in Sankt Petersburg) war ein russischer Sinologe und Buddhologe. Wilhelm Grube war einer seiner Schüler.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

1837 schloss Wassiljew sein Studium an der Abteilung für orientalische Sprachen an der historisch-philologischen Fakultät der Universität von Kasan ab. 1849 ging er für die russisch-orthodoxe Gesandtschaft nach Beijing, wo er Sanskrit, Chinesisch, Mongolisch, Tibetisch und Mandschurisch lernte. 1851 wurde er Professor an der Universität von Kasan. 1855 wurde er Professor an der Universität von Petersburg. 1866 wurde Wassiljew korrespondierendes Mitglied und 1886 Vollmitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften.

Bedeutung und Werke

Wassiljew war ein Gelehrter mit einem breiten Interessensgebiet, der vor allem für die Sinologie (Geschichte, Religionswissenschaft, Geografie, Sprache und Literatur Chinas) Bedeutendes geleistet hat. Seine wichtigsten Werke:

  • Буддизм, его догматы, история и литература (Der Buddhismus, seine Dogmen, Geschichte und Literatur; 1857–1869). Dieses Werk ist eine Übersetzung des Samayabhedopacakra von Vasumitra.[1] Es war bahnbrechend für die Buddhologie und diese russische Version wurde auch ins Deutsche (St. Petersburg, Eggers 1860) und aus dem Deutschen ins Französische (Le Bouddisme, ses dogmes, son histoire et sa littérature; Paris 1865) übersetzt.
  • История и древности восточной части Средней Азии от Х до XIII века (Geschichte und Altertümer im östlichen Zentralasien vom 10. bis 13. Jahrhundert; 1857).
  • Die mohammedanische Bewegung in China (Petersb. 1867, russ.)
  • Китайская хрестоматия (Chinesische Chrestomatie, 1868).
  • Религия Востока: конфуцианство, буддизм и даосизм (Die Religionen des Ostens: Konfuzianismus, Buddhismus und Daoismus; 1873).
  • Анализ китайских иероглифов (Analyse der chinesischen Zeichen; 1866–1884). In diesem Buch gibt Wassiljew einen Abriss der chinesischen Phonetik, Morphologie und Schrift.
  • Очерк истории китайской литературы (Abriss der Geschichte der chinesischen Literatur; 1880).
  • Графическая система китайских иероглифов. Опыт первого китайско-русского словаря (Das grafische System der chinesischen Zeichen. Versuch eines ersten chinesisch-russischen Wörterbuches; 1867).
  • Die Erschliessung Chinas. Kulturhistorische und wirtschaftspolitische Aufsätze zur Geschichte Ostasiens (Leipzig, Weicher 1909).

Literatur

  • З.И. Горбачева, Н.Н. Пертов, Г.Ф. Смыкалов: Русский китаевед академик Василий Павлович Васильев (1818-1900). In: Очерки по истории русского востоковедения, Band 2 (Moskau, Nauka 1965), S. 234–340.
  • Е.В. Мальцева: В.П. Васильев как исследователь китайской литературы. In: Материалы по истории и филолоигии Центральной Азии, Nr. 4. (Ulan-Ude, 1970), S. 9–11.
  • Р.Е. Пубаев: Академик В.П.Васильев — первый исследователь тибетской исторической литературы в России. In: Востоковедные исследования в Бурятии (Nowosibirsk, 1981.), S. 62–78.
  • Ю.А. Сорокин: Академик В.П.Васильев как маньчжуровед. In: Восточная филология. Характерологические исследования (Moskau, Nauka 1971), S. 213–219.
  • Васильев Василий Павлович, In: Большая советская энциклопедия (Große Sowjet-Enzyklopädie; 3. Auflage, Moskau 1969–1978).

Weblinks

Fußnoten

  1. Andere Übersetzungen in westliche Sprachen:
    Samuel Beal: The eighteen schools of Buddhism (1880);
    M. Walleser: Die Sekten des alten Buddhismus (Heidelberg 1927);
    Paul Demiéville: L'origine des sectes bouddhiques d'aprés Paramārtha (1932).

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