Wat Chamadevi

Wat Chamadevi
Mahapol Chedi im Wat Chamadevi

Wat Chamadevi (Thai: วัดจามเทวี, anderer Name: Wat Ku Kut - วัดกู่กุด) ist eine buddhistische Tempelanlage (Wat) in Lamphun, der Hauptstadt des historischen Mon-Königreiches Hariphunchai, heute Hauptstadt der Provinz Lamphun in Nordthailand.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Wat Wat Chamadevi liegt etwa einen Kilometer westlich des heutigen Stadtzentrums von Lamphun.

Geschichte

Königin Chamadevi befahl einst einem Bogenschützen, einen Pfeil in Richtung Norden abzuschießen. Dort wo der Pfeil landete wollte sie einen Tempel gründen.

Sehenswürdigkeiten

Die Mahapol Chedi

Auf dem Tempelgelände befindet sich eines der letzten Beispiele von Architektur der Dvaravati-Periode: die Mahapol Chedi, auch Suwan Chang Kot Chedi (Thai: สุวรรณจังโกฏเจดีย์) genannt. Es ist eine schlanke, 21 Meter hohe, fünfstufige, pyramidenförmige Chedi mit quadratischem Grundriss. Sie besteht aus Ziegel- und Laterit-Steinen mit Verzierungen aus Stuck. Es ist nicht sicher, wann sie erbaut wurde, einer Legende nach soll sie aus dem 7. oder 8. Jahrhundert stammen. Eine Inschrift in der Schrift der Mon vom Anfang des 13. Jahrhunderts soll sie 1150 von einem König als „Maha-Bala-Chetiya“ restauriert worden sein. Die heute zu sehende Struktur stammt jedoch wahrscheinlich von einer Restaurierung nach einer Berschädigung durch ein Erdbeben im Jahr 1218.

Die Mahapol Chedi diente als Vorlage für ähnliche Bauten an anderen Stellen in Lan Na, wie zum Beispiel im Wat Phrathat Hariphunchai. Auch die siebenstufige „Satmahal Prasada“ in Polonaruwa (Sri Lanka) wurde wohl von Mönchen der Mon nach ihrem Vorbild errichtet.

Auf jeder Stufe befinden sich je Seite vier Nischen, in denen Buddha-Statuen stehen. Die breite Stirn der Statuen ist typisch für die Dvaravati-Zeit, wie auch weitere Figuren im Nationalmuseum von Lamphun bezeugen.

Die Rattana Chedi

Links vom Tempeleingang direkt am modernen Viharn, steht die kleinere Rattana Chedi („Edelstein-Chedi“), welche ebenfalls von den Mon errichtet wurde. Sie ist 11,5 Meter hoch und besteht aus Ziegeln mit Stuck-Verzierungen. Sie wurde weahrscheinlich am Anfang des 13. Jahrhunderts von König Sabbasiddhi erbaut.

Weitere Gebäude

  • Der Ubosot liegt im Südwesten des Tempelgeländes. Er steht in seiner eigenen kleinen Einfriedung und besitzt einen sehenswertes Giebelfeld aus geschnitztem Holz. Den Proportionen nach ist er im zentralthailändischem Stil errichtet, das Giebelfeld ist jedoch im La-Na-Stil gehalten.
  • Im modernen Viharn gibt es Wandmalereien, die Szenen aus dem legendären Leben von Königin Chamadevi darstellen.
  • Am südlichen Eingang zum Tempelgelände steht ein Denkmal für den hochverehrten Mönch Khru Ba Srivichai (Thai: ครูบาศรีวิชัย; * 1878, † 1938), der in den 1920er Jahren den Tempel renoviert hatte.

Eindrücke vom Tempelgelände

Quellen

  • Michael Freeman: Lanna - Thailand's Northern Kingdom. River Books, Bangkok 2001, ISBN 0-50097602-3

Weblinks


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