- Weihnachtsengel
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Als Weihnachtsengel werden kleine Holzfiguren bezeichnet, die Engel – meist ein Instrument spielend – verkörpern. Sie können so zu einem ganzen Orchester zusammengestellt werden. Die Ursprünge des kunstvollen Engelschnitzens liegen im Erzgebirge, hier sind die Engel ein fester Bestandteil der Erzgebirgischen Volkskunst.
Die Verbindung zum Weihnachtsfest ergibt sich aus der zentralen Rolle, die in der Geburtsgeschichte Jesu nach dem Lukasevangelium den Engeln zukommt: Ein einzelner Engel verkündet den Hirten die Geburt des Messias, ein ganzer Chor von Engeln stimmt darauf das Gloria in excelsis an.
Merkmale
Weihnachtsengel werden zur Betonung ihres himmlischen Charakters stets mit Flügeln versehen. Sie können naturholzfarben oder bunt lackiert werden. Bei den farbigen Engeln weist die Farbe und Verzierung der Flügel auf den jeweiligen Hersteller hin, der dieses Merkmal als eine Art Markenzeichen pflegt. Die 3 bekanntesten Hersteller sind die Firmen Wendt & Kühn, Blank aus Grünhainichen und die Firma Uhlig aus Seiffen.
Die meisten Engel stehen auf einem kleinen hölzernen Sockeln, aber auch sitzende und hängende Ausführungen existieren. Als Podeste für die Orchester benutzt der Sammler sogenannte Wolken.
Es gibt Weihnachtsengel mit den meisten der in Europa gebräuchlichen klassischen (ohne elektrische Klangerzeugung) Musikinstrumenten, einschließlich Flügel und Orgel. Spezialisten tragen Kerzen, leuchten mit einer Laterne oder halten einfach ein Notenbuch.
Geschichte
Ausgehend von der Kunst des Holzschnitzens im Erzgebirge des 19. Jahrhunderts, begannen Anfang des 20. Jahrhunderts einige Spielzeugmacher mit der Herstellung von Weihnachtsengeln. Als Pioniere gelten Margarete Wendt, Margarete Kühn, Olly Wendt, geb. Sommer und Georg Beyer, der Erfinder des „Faltenrockengels“.
Ihre Kreationen erfreuten sich von Anfang an großer Beliebtheit, die Verbreitung der Weihnachtsengel über das Erzgebirge hinaus bestimmten jedoch auch politische Rahmenbedingungen. Während des Zweiten Weltkrieges kam die Produktion fast völlig zum Erliegen. In der DDR wurden die Engel dagegen zum Exportschlager und Devisenbringer, der nur in der Heimat möglichst unbekannt bleiben sollte. Stattdessen machte der Begriff von der „Jahresendflügelfigur“ die Runde.
Nach 1990 schafften viele der erzgebirgischen Holzmanufakturen den Sprung in die Marktwirtschaft. Weihnachtsengel sind weiterhin ein wichtiges Element der Erzgebirgischen Volkskunst und werden weithin auf Weihnachtsmärkten angeboten. Dabei hat sich die Vielfalt der gefertigten Modelle drastisch erhöht. Somit entwickelte sich für so manchen Sammler für die Weihnachtszeit ein neues Betätigungsfeld.
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