- Bechyne
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Bechyně Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihočeský kraj Bezirk: Tábor Fläche: 2120 ha Geographische Lage: 49° 18′ N, 14° 28′ O49.29722222222214.470833333333406Koordinaten: 49° 17′ 50″ N, 14° 28′ 15″ O Höhe: 406 m n.m. Einwohner: 5.695 (2005) Postleitzahl: 391 65 Verkehr Bahnanschluss: Tábor–Bechyně Struktur Status: Stadt Ortsteile: 3 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Jaroslav Matějka Adresse: nám. T. G. Masaryka 2
391 65 BechyněWebsite: www.mestobechyne.cz Die Stadt Bechyně (deutsch Bechin, auch Beching) liegt am Fluss Lainsitz im Jihočeský kraj in Tschechien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anhand archäologischer Ausgrabungen konnte nachgewiesen werden, dass auf dem Areal der späteren Burg bereits im 9. Jahrhundert eine vermutlich befestigte slawische Burgstätte existierte, die später in den Besitz des Bistums Prag überging. Bechyně ist für Anfang des 12. Jahrhunderts urkundlich belegt und fungierte in den nachfolgenden Jahrhunderten als Mittelpunkt des „Districtus Bechinensis“. Für die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts ist die Existenz eines Archidiakonats in Bechyně nachgewiesen.
Um 1268 fiel Bechyně an König Přemysl Ottokar II., der hier eine Burg errichtete, die 1283 erstmals erwähnt wurde. In der Vorburg wurde um 1284 ein Konvent der Minoriten gegründet. Um 1340 erwarben die Herren von Sternberg Burg und Stadt Bechyně. Anfang des 15. Jahrhunderts war es im Besitz des Markgrafen Jobst von Mähren, von dem es nach kurzer Zeit an den Kämmerer und Oberstlandschreiber Boček von Kunstadt und Podiebrad († 1416) überging. Er tausche 1414 Bechyně mit dem Königlichen Kämmerer und Landeshauptmann von Breslau Heinrich von Lazan gegen Stadt und Herrschaft Náchod sowie die benachbarte, damals zu Böhmen gehörende Herrschaft Hummel im Glatzer Land.
1422 und 1428 wurde Bechyně von den Taboriten zerstört. Nach der Schlacht bei Lipan, mit der die Hussitenkriege beendet wurden, gelangten 1434 die Nachkommen Heinrichs von Lazan, die sich nun Bechinie von Lazan nannten, wieder in den rechtmäßigen Besitz der Herrschaft Bechyně. Johann Bechinie von Lazan gab im Jahre 1444 der Stadt Bechyně die Stadtrechte zurück und erweiterte diese um weitere Privilegien.
1477 gelangte Bechyně wiederum an die Herren von Sternberg. Sie beriefen Ende des 15. Jahrhunderts die Franziskaner, die auf dem Gelände des in den Hussitenkriegen zerstörten Minoritenkonvents ein neues Kloster errichteten und die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt wieder aufbauten. 1530 erwarben die Herren von Schwanberg Bechyně, von denen es 1569 an Peter Wok von Rosenberg fiel. Er residierte auf der Burg, die er durch den Baumeister Baldassare Maggi zu einem Renaissance-Schloss umbauen ließ. Während Peter Woks Regentschaft erlebten Stadt und Herrschaft Bechyně eine wirtschaftliche Blüte. Vermutlich weil er nach dem Tod seines Bruders Wilhelm von Rosenberg 1592 seinen Sitz auf das Schloss Krumlov verlegen musste, verkaufte Peter Wok von Rosenberg Bechyně 1596 wiederum an die Herren von Sternberg, von denen es 1715 durch Heirat an die Grafen von Paar gelangte, bei deren Nachkommen es bis 1948 verblieb.
Von wirtschaftlicher Bedeutung waren im 19. Jahrhundert neben der Landwirtschaft die Herstellung von Keramik sowie eine Brauerei. Durch die kohlensäurehaltigen Quellen, die als Moorbäder verabreicht wurden, erlangte Bechyně auch eine Bedeutung als Heilbad. Die 1903 von František Křižík gebaute Bahnstrecke Tábor–Bechyně war die erste elektrifizierte Eisenbahnlinie von Österreich-Ungarn.
Heute beherbergt Bechyně die älteste keramische Fachschule Tschechiens.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Bechyně
- Klosterkirche Mariä-Himmelfahrt mit einem Diamantengewölbe; die Krypta beherbergt mehrere Grabstätten.
- Die Friedhofskirche St. Michael wurde 1667–1670 durch Jan Norbert von Sternberg nach Plänen von Antonio de Alfieri errichtet.
- Bechyner Regenbogen, 1928 gebaute Stahlbetonbrücke über das Tal der Lainsitz.
Ortsteile
- Bechyně
- Hvožďany
- Senožaty
Persönlichkeiten
- Václav Dvořák (1921–2008), Bischofsvikar
- Rudolf Kaplunger (1746–1795), Bildhauer
- Karel Postl 1769–1818), Landschaftsmaler, Zeichner und Grafiker
- Carl Vogl (1866–1944), evangelischer Theologe
Literatur
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Kröner-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 25f.
Weblinks
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