Welger Maschinenfabrik GmbH

Welger Maschinenfabrik GmbH
Welger Maschinenfabrik GmbH
Unternehmensform GmbH
Gründung 1899
Unternehmenssitz Wolfenbüttel
Unternehmensleitung

Stefan Lindig

Mitarbeiter ca. 360
Umsatz ca. 60 Mio. €
Branche Landmaschinenbau, Entsorgungstechnik
Produkte

Ballenpressen

Website

www.welger.com

Welger in Wolfenbüttel

Die Welger Maschinenfabrik GmbH ist ein Hersteller von Verdichtungstechnik für den landwirtschaftlichen und den industriellen Sektor. Das in Wolfenbüttel ansässige Unternehmen stellt überwiegend Strohpressen und Pressen für Verpackungsmaterialien her.

Welger beschäftigt ca. 360 Mitarbeiter und hatte im Jahr 2005 ein Umsatzvolumen von 60 Millionen €. Die landwirtschaftlichen Maschinen werden über ein weltweites Vertriebsnetzwerk abgesetzt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge dieses Familienunternehmens liegen im Jahr 1856, in dem Gottfried Welger in Seehausen in der Magdeburger Börde eine Schlosserei eröffnete. In den 1890ern entstand in Seehausen das erste Werk für Landmaschinen. Mit seinen beiden älteren Söhnen Carl und Emil führte er das Unternehmen, welches unter „Gebrüder Welger, Maschinenfabrik“ firmierte.[2] Die Wolfenbütteler „Maschinenfabrik Gebrüder Welger“ wurde 1899 von den jüngeren Brüdern Franz und Gustav Welger gegründet.

Ziel der Wolfenbütteler Unternehmung war die Entwicklung und Produktion von Strohpressen für die Landwirtschaft. Die Gebrüder Welger hatten die Idee, die landwirtschaftliche Arbeit zu automatisieren. Zu dieser Zeit wurden z. B. Erntearbeiten in mühevoller Handarbeit ausgeübt. So wurde 1901 die erste Strohpresse mit einer automatischen Bindeeinrichtung erfunden. Es folgten zahlreiche Innovationen und Patente, wie die Schwingkolbenpresse WSP (1932) oder die erste Hochdruckpresse AP 15 (1950). Ab den 1950ern ging man dazu über, auch Dünger- und Dungstreuer sowie Ladewagen herzustellen. Der Bedarf an stationären Pressen für Restwertstoffe und der stetig wachsende Markt im industriellen Recycling eröffnete Welger Anfang der 1970er ein weiteres Betätigungsfeld. Im Jahr 1972 brachte Welger eine stationäre Presse für Verpackungsmaterialien wie Papier und Kartonagen auf den Markt. Im gleichen Jahr wurde Welger das Patent für Rundballen-Pressen zugesprochen, welches weltweit an große Hersteller von Landwirtschaftstechnik lizenziert wurde.

1994 zog sich die Familie Welger aus dem Familienbetrieb zurück, und machte somit den Weg frei für eine Übernahme durch die niederländische Lely-Gruppe. Die Rudolph & Sohn GmbH übernahm 1996 die Herstellung, den Vertrieb und den Service des kompletten Fahrzeugprogrammes der Firma WELGER in Exklusivlizenz.[3]

Durch ein Management Buy Out zehn Jahre nach der Übernahme durch Lely erlangte Welger wieder seine Unabhängigkeit. Die private Investorengruppe Andlinger & Company, Inc. übernahm 2006 die Mehrheit an der Welger Maschinenfabrik GmbH, während Lely sich als Minderheitsgesellschafter wieder in die Gesellschaft einkaufte.[1]

Aktuell

2005 erwirtschafteten über 350 Mitarbeiter mit Ballenpressen und industriellen Verdichtungsmaschinen für Verpackungsmaterial ca. 60 Millionen Euro.[1]

Innerhalb der Welger-Gruppe existieren die Tochtergesellschaften „Welger Vertriebs GmbH“, „Welger Recycling Engineering GmbH“ in Wolfenbüttel sowie die „Welger Oberflächentechnik GmbH“ in Hannover.

Durch langfristige Vertriebskooperation für Ballenpressen und Wickelgeräte verfügt Welger über ein weltweites Vertriebsnetzwerk. Die internationale Ausrichtung zeigt sich in einer Exportquote von 85 %. Landmaschinen von Welger werden in 50 Ländern eingesetzt.[1]

2008 übernehmen die Lely-Gruppe aus den Niederlanden und das amerikanische Unternehmen Vermeer. Lely hält dreiviertel der Anteile und Vermeer ein Viertel. Vermeer hat aber die Option, einer Erhöhung seiner Anteile auf 50 %. Die Produkte sollen nun abhängig von Region unter den Markennamen Lely oder Vermeer angeboten werden. [4]

Bilder

Kleine Hochdruckballenpresse
Rundballenpresse

Patente

Auszug der internationalen Patente
  • Patent DK 14030C „Anordning ved selvbindende Halmpressere til Bevägelse af Naaleakslen fra en med Pressestemplet frem- og tilbagebevägelig Koblingshage“ (1910)
  • Patent CH 88331 „Vorrichtung zum Einführen von Teilbrettern in den senkrechten oder geneigten Presskanal einer Ballenpresse für kurzfaseriges Gut“ (1921
  • Patent CH 89685 „Teilbrett mit Kanälen zur Einführung des Ballen-Bindemittels für Ballenpressen“ (1921
  • Patent US 1409128 „Apparatus for baling loose materials“ (1922
  • Patent US 1412021 „Balling press“ (1922
  • Patent CH 109830 „Vorrichtung zum Verknoten der Bund- oder Ballenverschnürung an Garbenbindern, Strohpressen etc.“ (1925
  • Patent CH 124953 „Vorrichtung an Strohpressen zum Binden des Strohes von Hand“ (1928
  • Patent DE 725116 „Foerderbandtrog, insbesondere fuer Garbenfoerderer an Dreschmaschinen“ (1942
  • Patent DE 739780 „Mitnehmerfoerderer fuer Strohpressen“ (1943
  • Patent DE 913715 „Aufsammel-Ballenpresse“ (1954
  • Patent DE 947268 „Eintourenkupplung fuer den Binderwellen- und Nadelantrieb von Stroh-, Heu- od. dgl. Pressen“ (1956
  • Patent DE 1855576U „ANBAUGERAET FUER AUFSAMMELPRESSEN ZUM LADEN UNGEBUNDENEN ERNTEGUTES“ (1962

Quellen

  1. a b c d Welger Pressemitteilung (PDF), 9. August 2006
  2. Heinz Nowak: http://www.uni-magdeburg.de/mbl/Biografien/1743.htm
  3. http://www.rudolph-sohn.de/historie.htm
  4. Profi. Magazin für professionelle Agrartechnik, 6/2008, S. 10.

Weblinks

52.16277777777810.5202777777787Koordinaten: 52° 9′ 46″ N, 10° 31′ 13″ O


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