- Wellentheorie des Lichts
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Als Wellenoptik bezeichnet man den Teilbereich der Optik, der sich mit der Wellennatur des Lichts beschäftigt.
Licht besteht demnach aus elektrischen und magnetischen Feldern, die sich wellenförmig ausbreiten (elektromagnetische Welle). Mit diesem Modell lassen sich viele Eigenschaften des Lichts erklären und auch berechnen, die sich durch die geometrische Optik nicht beschreiben lassen. Dazu gehören Farbe, Interferenz, Beugung und Polarisation.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits im 17. Jahrhundert erkannte man, dass die klassische Deutung von Licht als Bündel geradliniger Strahlen unvollständig sein muss. Beugung und Interferenz lassen sich so nicht erklären. Christiaan Huygens bemerkte um 1650, dass eine Lichtausbreitung analog zu Wasserwellen die Phänomene erklären würde. Er formulierte sein Huygenssches Prinzip, welches besagt, dass von jedem Punkt einer beugenden Fläche kugelförmige Elementarwellen ausgehen, die sich überlagern und so die beobachtbaren Beugungseffekte hervorrufen. Zunächst wurde Huygens nicht ernst genommen, da man die Korpuskeltheorie von Isaac Newton favorisierte. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Wellentheorie (auch als Undulationstheorie bezeichnet) durch das Doppelspaltexperiment von Thomas Young bestätigt. Die Arbeiten von Joseph von Fraunhofer und Augustin Jean Fresnel bauten die Theorie weiter aus. Friedrich Magnus Schwerd wandte die Wellentheorie zur Erklärung seiner umfassenden Beugungsexperimente an.
Eigenschaften von Lichtwellen
Im Sinne der Wellenoptik ist Licht eine Transversalwelle, das heißt die Welle schwingt senkrecht zu ihrer Ausbreitungsrichtung. Man kann sie durch ihre Wellenlänge, Amplitude und Phase charakterisieren.
Farbe und Intensität
Die Farbe des Lichtes entspricht seiner Wellenlänge. Monochromatisches Licht hat nur eine Wellenlänge, während Weißlicht eine Überlagerung vieler Wellen unterschiedlicher Wellenlängen darstellt. Eigentlich ist die Frequenz der Lichtwelle ausschlaggebend für die Farbe; die Wellenlänge ist abhängig von der Ausbreitungsgeschwindigkeit und somit vom Medium in dem sich das Licht ausbreitet. In den gebräuchlichen Aussagen über die Farbe von Licht im Zusammenhang mit seiner Wellenlänge wird die Ausbreitung im Vakuum vorausgesetzt. In Luft ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit nur geringfügig kleiner als die Vakuumlichtgeschwindigkeit, sodass auch die Wellenlänge einer bestimmten Frequenz in Luft nur gering von der im Vakuum abweicht. Die Intensität des Lichtes ist proportional zur Amplitude dieser Welle, gemittelt über die Zeit.
Kohärenz und Interferenz
Neben der Amplitude kann man auch die Phase der Welle betrachten. Stehen mehrere Wellen in einer konstanten Phasenbeziehung, so spricht man von Kohärenz. Kohärente Wellen haben die Eigenschaft, dass sie miteinander interferieren können. Unterschiedliche Wellen überlagern sich dabei so, dass es zur Verstärkung (Wellenberg trifft auf Wellenberg - konstruktive Interferenz) oder Abschwächung (Wellenberg trifft auf Wellental - destruktive Interferenz) kommt.
Polarisation
Eine Transversalwelle schwingt zwar stets senkrecht zur Richtung der Lichtausbreitung, hat jedoch noch immer zwei Freiheitsgrade. Findet die Schwingung nur in einer Ebene statt oder ändert sie sich regelmäßig, so spricht man von polarisiertem Licht.
Wellenfronten
Statt Lichtstrahlen betrachtet man in der Wellenoptik das verallgemeinerte Konzept der Wellenfront. Eine Wellenfront ist eine Fläche, die Punkte gleicher Phase verschiedener Wellen in sich vereinigt. Lichtstrahlen stehen stets senkrecht auf der Wellenfront.
Grenzen der Wellenoptik
Es gibt Phänomene, die sich durch die Wellentheorie nicht erklären lassen. Dazu gehört der von Wilhelm Hallwachs 1887 entdeckte und von Albert Einstein 1905 erklärte äußere Photoeffekt (Nobelpreis 1921). Einstein erklärte die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie mit Energieportionen (Lichtquantenhypothese). Man sprach dann von Welle-Teilchen-Dualismus. Der Widerspruch von Wellen und Teilchen ist heute in der modernen Quantenphysik auf einer abstrakteren Ebene aufgelöst.
Siehe auch
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