- Wellfleisch
-
Kesselfleisch oder Wellfleisch, im Schwäbischen auch Siedfleisch, im fränkischen Spint, in Teilen Thüringens Topfbraten, in Norddeutschland auch Steg oder Stegfleisch (von Plattdeutsch Steg, „Stich“), nennt man das gekochte Bauch- und Kopffleisch sowie teilweise die Innereien vom Schwein (sofern diese nicht bereits für die Wurstherstellung verwendet werden). Es wird traditionell unmittelbar nach der Schlachtung in einem Kessel zubereitet. Mit weiteren Zutaten wie frischer Blut- und Leberwurst ist es Bestandteil der Schlachtplatte.
Die zum Kesselfleisch verwendeten Fleischsorten und Innereien sind:
- Bauchfleisch
- Schweinskopf oder Backenfleisch (Backerl)
- Zunge
- Herz
- Leber
- Nieren
- Kronfleisch (vor allem in Bayern und Österreich)
Die Zutaten werden je nach Gardauer nacheinander in leicht siedendes Wasser gegeben, gewürzt wird dann auf dem Teller mit Salz, Pfeffer, Zwiebeln und eventuell Knoblauch.
Je nach Region und Geschmack wird Kesselfleisch mit Kartoffeln und Sauerkraut (z. B. in Franken) oder nur mit Brot (z.B. in Oberbayern) serviert. Dazu wird häufig Senf oder Meerrettich gereicht.
Kesselfleisch wird zumeist nur noch von kleinen Metzgereien und Landgasthöfen mit eigener Hausschlachtung angeboten, entweder kurz nach der Schlachtung oder nach Vorbestellung.
Wikimedia Foundation.