Wenzeslav Konstantinov

Wenzeslav Konstantinov
Wenzeslav Konstantinov (2007)

Wenzeslaw Konstantinow (Bulgarisch: Венцеслав Константинов; * 14. September 1940 in Sofia) ist ein bulgarischer Schriftsteller und Übersetzer deutschsprachiger Literatur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Konstantinow wurde als Sohn eines Musikprofessors in Sofia geboren. Er studierte Germanistik und Philosophie und machte eine Dissertation über Einwirkungen des deutschen literarischen Expressionismus auf die bulgarische Dichtkunst der Zwischenkriegszeit. Seit 1987 war er Lehrbeauftragter für Übersetzung deutschsprachiger Dichtung an der Universität Sofia.

1991-1992 hielt sich Konstantinow in Berlin im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms des DAAD auf. 1993-1994 verbrachte er in SUNY Geneseo, New York. Konstantinow hatte Gastvorträge und Konferenzteilnahmen in Berlin, Leipzig, Marburg, Wien, Prag, Bern, Zürich, und Lausanne.

Er veröffentlichte Aufsätze und Hörfunkbeiträge zur deutschen, österreichischen, schweizerischen und bulgarischen Literatur sowie Publikationen über Hans Sachs, Goethe, Schiller, Hölderlin, E.T.A. Hoffmann, Nikolaus Lenau, Thomas Mann, Hermann Hesse, Franz Kafka, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Stefan Zweig, Ödön von Horváth, Elias Canetti, Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt, Heinrich Böll, Alfred Andersch, Martin Walser, Hans Magnus Enzensberger und, Christoph Meckel.

Konstantinow lebt in Sofia und dem Dorf Solischta im Rhodopen-Gebirge als freischaffender Schriftsteller und Übersetzer.

Werke (Auswahl)

Bücher

  • 2007: „Schriftsteller über das Kunstwerk“. Sofia, LiK

Essays

  • Die Maschine als Deuter? Die Übersetzungskunst im Spannungsverhältnis zur Computer-Vermittlung, 1992
  • Auf der Suche nach der verlorenen Identität. Bulgarische Literatur im Umbruch, 1992
  • Der Kampf zwischen den Toten. Orthodoxe und islamische Religion im kommunistischen Bulgarien, 1993
  • „Im Grossen Plan der Geschichte...“ Das Schweizbild im kommunistischen Bulgarien, 1996
  • Elias Canetti - Ein österreichischer Schriftsteller? Verwandlungen zwischen Rustschuk und Wien, 1996

Herausgeber

  • Rainer Maria Rilke, Ausgewählte Lyrik. 1979
  • Thomas Mann, Briefe. 2 Bde. 1988-1989
  • Max Frisch, Tagebücher. 2 Bde. 1979
  • Stefan Zweig, Ausgewählte Essays. 1985
  • Ödön von Horvath, Ausgewählte Prosa. 1983
  • Alfred Andersch, Ausgewählte Erzählungen. 1988
  • Ilse Aichinger, Ausgewählte Prosa. 1984

Herausgeber und Übersetzer

Buchübersetzungen

  • Bertolt Brecht, Das Leben des Galilei. Schauspiel. 1964
  • Bertolt Brecht, Kalendergeschichten. Gedichte und Erzählungen. 1975
  • Bertolt Brecht, Kleines Organon für das Theater. Essay. 1985
  • Max Frisch, Stiller. Roman. 1978, 1982
  • Max Frisch, Homo Faber. Roman. 1973, 1981, 1995
  • Max Frisch, Der Mensch erscheint im Holozän. Erzählung. 1984
  • Max Frisch, Don Juan oder die Liebe zur Geometrie. Komödie. 1979
  • Friedrich Dürrenmatt, Der Verdacht. Roman. 1972, 1984, 1989
  • Friedrich Dürrenmatt, Der Tunnel. Erzählung. 1981
  • Elias Canetti, Hochzeit. Drama. 1980
  • Stefan Zweig, Schachnovelle. 1973
  • Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Essay. 1989
  • Hans Magnus Enzensberger. Der Untergang der Titanic. Eine Komödie. 1990
  • Erich Maria Remarque, Der Himmel kennt keine Günstlinge. Roman. 1972, 1985
  • Katja Mann, Meine ungeschriebenen Memoiren. 1989
  • Friedrich Christian Delius, Mogadischu Fensterplatz. Roman. 1992
  • Peter Hacks, Der Frieden. Ein Stück. 1985
  • Peter Hacks, Die schöne Helene. Ein Stück. 1986

Auszeichnungen

1993 erhielt Konstantinow den Übersetzerpreis des Bundesministerium für Unterricht und kulturellen Angelegenheiten, Wien. Er ist auch Träger des Preises des Bulgarischen Übersetzerverbandes für das Gesamtwerk, der ihm 2006 verliehen wurde.

Weblinks


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