- Weser Flugzeugbau
-
Weser-Flugzeugbau GmbH („Weserflug“) Unternehmensform Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gründung 1934 Unternehmenssitz Bremen, Deutschland Branche Flugzeughersteller Die Weser-Flugzeugbau GmbH (kurz: „Weserflug“) war ein deutscher Flugzeughersteller und Tochterfirma der Bremer Werft AG „Weser“.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zur Erschließung eines neuen Geschäftsbereichs außerhalb des Schiffbaus wurde die Weser-Flugzeugbau GmbH 1934 vom Mutterkonzern der AG „Weser“, Deutsche Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft (DeSchiMAG), gegründet. Im Zweiten Weltkrieg war Weserflug der viertgrösste Flugzeughersteller des Deutschen Reiches.
- 1934 übernimmt Weserflug die Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH, Berlin.
- 1944 übernimmt Weserflug die Delmenhorster Firma Focke-Achgelis, die Henrich Focke mit Gerd Achgelis zur Entwicklung von Hubschraubern (oder auch Drehflüglern, Tragschrauber) gegründet hatten.
- 1954 schlossen sich für den Lizenzbau des französischen Transportflugzeuges Nord N 2501 Noratlas (Kunde: die deutsche Bundeswehr) der Hamburger Flugzeugbau, Weserflug und die Siebel Flugzeugwerke zur Flugzeugbau Nord GmbH zusammen.
- 1961 ging die Weser-Flugzeugbau GmbH in den Vereinigte Flugtechnische Werke (VFW) auf.
Flugzeuge
In Lizenz stellte Weserflug in seinen Werken Lemwerder, Berlin-Tempelhof und Liegnitz (Polen) die Junkers-Flugzeuge Ju 86, Ju 87, Ju 188 und Ju 388 sowie die Focke-Wulf Fw 190 her.
1937/38 präsentierte Weserflug eine eigene Konstruktion: ein kleines zweimotoriges Amphibium We 271 V1, D-ORBE. Die rechteckige Flügelform wurde von Adolf Rohrbach entworfen. Als Triebwerk dienten zwei Argus As 10c von je 240 PS. Die seitlichen Stützschwimmer hatten eigenartigerweise keine Boots-, sonder Tropfenform. Auch das doppelte Endscheiben-Leitwerk hatte ein Fluggewicht von 3500 kg. Die Flächenbelastung betrug 95 kg/m², die Leistungsbelastung 5 kg/PS. Die Flugerprobung fand 1938 mit Bodenstarts in Lemwerder und der Wassererprobung in Einswarden (DeSchiMAG/Frerichs-Werft) statt.
Ebenfalls 1938 erfolgte der Erstflug der Bf 163, von Messerschmitt als Konkurrenz zur Fi 156 entwickelt, jedoch wegen Auslastung der Kapazitäten an Weser-Flugzeugbau abgegeben. Das Flugzeug ging zugunsten der Fi 156 nicht in Serie.
1944 wurde das Berliner Management der Weserflug nach Hoykenkamp (Delmenhorst), zirka 15 km westlich von Bremen verlegt.
Ingenieur Rohrbach
1922 gründete Dr.-Ing. Adolf Rohrbach in Berlin die Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH zum Bau von fortschrittlichen Ganzmetallflugzeugen. Anfang der 1930er Jahre musste die Firma Rohrbach aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb einstellen. Im April 1934 übernahm die Weser-Flugzeugbau GmbH diese Firma.
Adolf Rohrbach wurde 1935 technischer Direktor von Weserflug in Lemwerder, die 1936 ihre Produktion startete. Seine Arbeitsgebiete waren die Drehflügler VTOL (engl.: Vertical TakeOff and Landing) – es wird ihme eine Zusammenarbeit mit Henrich Focke in Delmenhorst (Hoykenkamp) nachgesagt, der den ersten gebrauchsfähigen Hubschrauber in Deutschland entwickelt hat (siehe Focke-Wulf Fw 61, Focke-Achgelis Fa 223).
Literatur
- F.-Herbert Wenz: Flughafen Tempelhof. Chronik des Berliner Werkes der „Weser“ Flugzeugbau GmbH Bremen. Bau der Kriegsflugzeuge Ju 87-Stuka und Fw 190 1939-1945. Stedinger Verlag, Lemwerder 2000. ISBN 3-927697-24-9.
- F.-Herbert Wenz: Chronik des Lemwerder Flugzeugwerkes 1935 - 1963 Band 1. Stedinger Verlag, Lemwerder 1995. ISBN 3-927697-14-1.
Weblinks
Wikimedia Foundation.