- Westfälisches Museum für Archäologie
-
Das LWL-Museum für Archäologie Westfälisches Landesmuseum in Herne ist ein Landesmuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL). Es stellt die 250.000-jährige Menschheitsgeschichte in Westfalen in den Mittelpunkt seiner Ausstellungen. Im Forscherlabor können die Besucher die Methoden nachvollziehen, mit denen Archäologen die Spuren der Vergangenheit untersuchen. Das Museum wurde am 28. März 2003 eröffnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eine erste Sammlung archäologischer Funde aus Westfalen wurde 1836 in Münster eröffnet, betreut vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Münster. 1908 wurde die Sammlung in das neu eröffnete Provinzialmuseum integriert. Die archäologische Abteilung erhielt 1930 eigene Räume und wurde 1934 als Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte selbständig.
Nach der Zerstörung des Museumsbaus bei Bombenangriffen 1943 und 1945 wurde von 1963 bis 1970 ein Neubau errichtet. 1980 wurde das Museum in „Westfälisches Museum für Archäologie“ umbenannt. Nach dem Beschluss der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, das Museum zu verlegen, wurde 2001 die Sammlung in Münster geschlossen und 2003 der Neubau in Herne eröffnet. 2007 wurde das Museum umbenannt in „LWL-Museum für Archäologie. Westfälisches Landesmuseum“.
Gebäude
Der größte Teil des 6.800 Quadratmeter großen Museums liegt unter der Erde. Lediglich das kubusförmige Eingangsgebäude und die Lichthallen über den beiden größten Ausstellungsräumen ragen aus der Erde heraus. Der Bau erhielt vom Bund Deutscher Architekten in NRW die "Auszeichnung guter Bauten 2003" und ist behindertengerecht.
Ausstellung
Die Dauerausstellung führt in einem Rundweg durch 250.000 Jahre Geschichte in Westfalen. Orientiert ist die Präsentation an einer archäologischen Ausgrabungslandschaft: Von Fundstücken aus der letzten Eiszeit bis heute werden die Exponate in chronologischer Ordnung in ihrem Fundkontext gezeigt. Wie auf einem Steg in einem Grabungsgelände führt der Weg durchs Museum die Besucher zu verschiedenen Fundstätten, die man durch Nachbauten, Bilder, Filme und die entsprechende Geräuschkulisse präsentiert. Dabei werden typische Fundstätten wie Gräber, Brunnen, Gebäudereste gezeigt und nicht nur Gegenstände und ihre Geschichte, sondern auch die archäologische Arbeit vorgestellt.
In einem Forscherlabor können die Besucher die archäologische Arbeit an konkreten Beispielen nachvollziehen. Dabei werden einzelne Rekonstruktion nach dem Muster von Kriminalfällen nachgestellt. Am Beispiel der Großsteingräber von Warburg werden Methoden wie die Spurensuche im Boden, Gesichtsrekonstruktion, DNA-Analyse, Schichtausgrabung, Altersbestimmung, Materialanalyse usw. vorgestellt. Einzelne Verfahren können die Besucher selbst nachvollziehen.
Die archäologische Dauerausstellung wird ergänzt durch wechselnde Sonder- und Kunstausstellungen ergänzt. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf komplexen Rauminstallationen, die teilweise den Zusammenhang zwischen Archäologie, Kunst und Medien herstellen.
Vom 1. November 2007 bis zum 10. August 2008 wird diese Präsentationsform speziell für Kinder in der Mitmachausstellung „Achtung Ausgrabung!“ weiterentwickelt. In einem Ausgrabungsgelände können Kinder archäologische Methoden selbst ausprobieren und nachvollziehen von der Such- und Grabungsarbeit bis zur Untersuchung von Fundstücken im Labor. Im Sand können die Kinder Fundstücken nachspüren, mit dem Metalldetektor, mit Spaten, Pinsel und Sieb und archäologische Methoden selbst erproben von der Materialanalyse bis zur Dokumentation.
Das Museum als Tagungsort
Das Museum bietet neben den Ausstellungen Tagungsräume im Eingangsgebäude und ein unterirdisches Kino an.
Lage
- Anschrift: LWL-Museum für Archäologie - Westfälisches Landesmuseum, Europaplatz 1, 44623 Herne
Weblinks
- Literatur von und über LWL-Museum für Archäologie im Katalog der DNB
- Homepage des Museums
- Westfälische Landesmuseen
51.5361111111117.2252777777778Koordinaten: 51° 32′ 10″ N, 7° 13′ 31″ O
Wikimedia Foundation.