- Westheimer Bier
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Gräflich zu Stolberg’sche Brauerei Westheim GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 1862 Unternehmenssitz Marsberg Unternehmensleitung Josef Freiherr von Twickel
Mitarbeiter etwa 35 Branche Herstellung von Getränken Website Die Gräflich zu Stolberg’sche Brauerei Westheim GmbH ist eine mittelständische Privatbrauerei im sauerländischen Westheim, einer Ortschaft der Stadt Marsberg. Die Brauerei war ursprünglich Teil des Guts Westheim, dessen Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Guts Westheim
Seit 1080 ist ein Ministerialengeschlecht, von Westhem oder auch Westheym genannt, nachweisbar. Diese waren verbunden mit dem Corveyer Filialkloster Obermarsberg. Angehörige der Familie tauchen in verschiedenen Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts auf. Unter anderem übergaben die Ritter von Westheim 1221 den Besitz offenbar zeitweise an das Kloster Bredelar, um an einem Kreuzzug teilnehmen zu können. Die Familie von Westheim starb im 15. Jahrhundert aus und das Gut kam in den Besitz der Herren von Callenberg. Der in Westheim ansässige Zweig der Familie starb 1813 aus. Im Jahr 1840 wurde der Besitz vom katholischen Politiker Joseph Theodor zu Stolberg-Stolberg erworben. Nach seinem Tod wurde das Gut 1860 zunächst verpachtet. Später übernahm es aber die Familie Stolberg-Stolberg wieder direkt.[1] Langjähriger Besitzer war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zu seinem Tod 1925 Hermann Joseph Graf zu Stolberg-Stolberg, der sich wie sein Vater politisch engagierte.
Brauereientwicklung
Joseph Theodor zu Stolberg-Stolberg begann 1848 mit dem Verkauf des bis dahin nur für den Privatverbrauch gebrauten Bieres des Guts Westheim nachdem der Rentmeister Kloke aufgrund einer Predigt gegen den Schnapsmissbrauch die Brennerei des Guts zerstört hatte. Der Verkauf wurde jedoch schon bald wieder eingestellt. Erst 1862 wurde der Braubetrieb unter dem neuen Pächter Döring wieder aufgenommen, sodass dieses Jahr als eigentliches Gründungsjahr der Brauerei gilt. Sein Nachfolger, G. Wilhelm Arens aus Bredelar, stellte 1865 den jungen Brauer Mergell ein, der der Brauerei zu Ansehen verhalf. Im Jahr 1876 übernahm Caroline von Stolberg den Besitz wieder und ließ die Brauerei in eigener Regie weiterführen. In den folgenden Jahren bis 1879 ließ die Familie von Stolberg den Betrieb modernisieren und begann mit dem Aufbau eines überlokalen Vertriebsnetzes. In den 1880er-Jahren entstanden sogenannte Exportlokale im Rheinland, aber auch in den Niederlanden und in Berlin. Seit 1886 konzentrierte sich das Unternehmen jedoch wieder auf den regionalen Markt. Der Betrieb wurde weiter modernisiert und endgültig betriebswirtschaftliche von Gut und Brauerei getrennt. Allerdings gehört das 5,7 km² große Gut Westheim mit Land- und Forstwirtschaft auch heute noch zur Brauerei. Mit dem Anschluss an das Elektrizitätsnetz um 1900 wurde die Einführung einer künstlichen Kühlung möglich. Im Jahr 1930 wurden die Markenbezeichnung Westheimer Hirschbräu und der Wappenhirsch warenzeichenrechtlich geschützt. Durch die Heirat von Maria-Antonia Gräfin zu Stolberg-Stolberg mit Klemens Freiherr von Twickel gingen Gut und Brauerei in den Besitz der Familie von Twickel über. Im Jahr 1988 erfolgte nach Auseinandersetzungen mit der bayerischen Hirschbräu-Brauerei der Wechsel des Markennamens zu Westheimer, der Wappenhirsch wurde als Logo beibehalten.
Zur Zeit sind etwa 35 Mitarbeiter in diesem Betrieb beschäftigt.
Produkte
Die Brauerei Westheim braut folgende Biere:
- Westheimer Premium Pilsener,
- Westheimer Radler,
- Westheimer Weizen ,
- Westheimer Wildschütz Klostermann,
- Westheimer Graf Stolberg Dunkel.
Daneben stellt sie noch folgende Spirituosen her:
- Westheimer Bierbrand,
- Graf Stolberg Likör.
Sonstiges
Die Brauerei ist Mitglied der Initiative Die Freien Brauer.
Literatur
- Industrie- und Handelskammer für das Südöstliche Westfalen zu Arnsberg, Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv Dortmund, Tanja Bessler-Worbs, Klaus Pradler (Hrsg.): Entdeckungen. Dokumente aus firmengeschichtlichen Sammlungen im südöstlichen Westfalen. Becker, Arnsberg 2001, S. 102f..
Einzelnachweise
Weblinks
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