Homberg an der Efze

Homberg an der Efze
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Homberg (Efze)
Homberg (Efze)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Homberg (Efze) hervorgehoben
51.0338888888899.4055555555556222Koordinaten: 51° 2′ N, 9° 24′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis
Höhe: 222 m ü. NN
Fläche: 99,99 km²
Einwohner: 14.468 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km²
Postleitzahl: 34576
Vorwahl: 05681
Kfz-Kennzeichen: HR
Gemeindeschlüssel: 06 6 34 009
Stadtgliederung: 20 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausgasse 1
34576 Homberg (Efze)
Webpräsenz:
Bürgermeister: Martin Wagner (CDU)
Lage der Gemeinde Homberg im Schwalm-Eder-Kreis
Karte

Homberg (Efze) ist eine Kleinstadt in Nordhessen mit rund 15.000 Einwohnern und Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises. Ihr Name kommt von der Hohenburg auf dem Basaltkegel oberhalb der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Homberg liegt im Übergangsgebiet zwischen Westhessischer Senke - einem Senkungsgebiet des Tertiärs - und dem Knüll. Die Stadt selbst erstreckt sich über mehrere Hügel, die größtenteils aus basaltischem Untergrund bestehen. Vom Knüll kommend wird Homberg von der Efze durchflossen, die Entwässerung durch diese vollzieht sich in Richtung Fulda. Es existierten geringere Kohlevorkommen in der direkten Umgebung.

Schlossberg mit Hohenburg und Altstadt Homberg

Nachbargemeinden

Homberg grenzt im Norden an die Gemeinde Wabern, die Stadt Felsberg und die Gemeinde Malsfeld, im Osten an die Gemeinde Knüllwald, im Süden an die Stadt Schwarzenborn, sowie im Westen an die Gemeinde Frielendorf und die Stadt Borken (alle im Schwalm-Eder-Kreis).

Stadtgliederung

Homberg besteht aus den folgenden Stadtteilen:

  • Allmuthshausen
  • Berge
  • Caßdorf
  • Dickershausen
  • Holzhausen
  • Mörshausen
  • Mühlhausen
  • Relbehausen
  • Rodemann
  • Roppershain
  • Sondheim
  • Steindorf
  • Waßmuthshausen
  • Welferode
  • Wernswig

Die Stadt Homberg (Efze) schloss sich zunächst am 1. Februar 1971 mit den Gemeinden Dickershausen, Holzhausen bei Homberg, Lützelwig, Mörshausen und Welferode zusammen, denen am 1. Oktober 1971 dann Wernswig folgte. Schließlich kamen am 31. Dezember 1971 noch die Gemeinden Allmuthshausen (seit 1. September 1968 bereits bestehend aus den Gemeinden Allmuthshausen und Rückersfeld), Berge, Caßdorf, Hombergshausen, Hülsa, Lembach, Mardorf, Mühlhausen, Relbehausen, Rodemann, Roppershain, Sondheim, Steindorf und Waßmuthshausen hinzu. Sitz der Verwaltung ist Homberg (Efze).

Geschichte

Homberg ist eine Gründung der hessisch-thüringischen Landgrafen und wurde als Stadt urkundlich erstmalig 1231 beurkundet. Der Name stammt von der Hohenburg, der Burg über Homberg. Als Stadtgründungsjahr kann das Jahr 1231 angenommen werden. Im Jahr 1231 wurden in einer Urkunde die burgenses von Homber und ein Vicillicus Eberhard erwähnt. Landgraf Konrad und seine Nachfolger förderten die Stadt weiter, um die landgräfliche Herrschaft gegen die Erzbischöfe von Mainz im benachbarten Fritzlar zu sichern und zu stärken. Die Efzeaue diente bereits vorher als strategischer Stützpunkt am Kreuzungspunkt der beiden Handelsstraßen Lange Hessen (von Frankfurt nach Leipzig} und Kurze Hessen (von Fritzlar über Homberg nach Hersfeld). Schon 1231 war von einer Doppelstadt unterhalb der Burg die Rede, mit der Altstadt als Oberstadt und der sogenannten Freiheit als Unterstadt. Im Jahre 1269 gründeten Prämonstratenserinnen aus dem Kloster Eppenberg bei Gensungen ein Stift in Homberg (Stiftskirche St. Georg).

Die Freiheit war von 1356 bis 1536 ein selbständiger Ort mit eigenem Bürgermeister, Verwaltung und Kirche. Die Bürger umgaben die neugegründete Stadt mit einem bis zu zwei Meter dicken und je nach Lage acht bis zehn Meter hohen Mauerring aus dem heimischen Basalt. 15 Türme sicherten die Befestigungen. Die Oberstadt hatte drei Stadttore, die Unterstadt eines. Beide Städte waren durch das heute noch erhaltene Neue Tor miteinander verbunden.

Von 1346 bis 1349 wütete die Pest in Homberg.

Die Handwerker- und Handelsstadt Homberg blühte auf, Wollhandel und wollverarbeitende Berufe legten den Grundstein für die Entwicklung zu einer der wohlhabendsten Städte der Landgrafschaft. Die Zunftbriefe der Schuhmacher und Lohgerber 1345, der Böttcher und Wagner von 1404 und der Leineweber 1428 belegen die Bedeutung der Zünfte in Homberg. Zeichen dieses Wohlstands war auch die Grundsteinlegung für den Bau der Stadtkirche St. Marien im Jahr 1340.

1318 und 1356 legten Brände die Stadt in Schutt und Asche. 1372 brannte die Freiheit nieder.

Die von Landgraf Philipp dem Großmütigen einberufene Homberger Synode vom 20. bis 22. Oktober 1526 markiert einen Höhepunkt in der Homberger Geschichte. Der Beiname Reformationsstadt Hessens weist auf dieses Ereignis hin, in dem die Einführung der Reformation in Hessen beschlossen wurde.

1572 tagte der Landtag in Homberg.

Im Laufe der Jahrhunderte brannte die Stadt mehrfach nieder. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Burg und Stadt Homberg 1638 und 1640 bis auf wenige Häuser zerstört. Die Burg wurde zur Ruine.

Matthäus Merian der Jüngere schrieb 1655 in der Topographia Hassiae et regionum vicinarum: „Homberg/in Niederhesen/Schloss/Ampt/und Statt ist aus den vornembste Oertern Einer“

Von 1783 bis 1831 war Homberg Sitz des freiadligen Damenstifts Wallenstein.

1807 wurde unter der französischen Herrschaft das Kanton- und Friedensgericht Homberg eingerichtet. 1809 ging ein Aufstand gegen Jerome Bonaparte unter der Führung von Wilhelm von Dörnberg von Homberg aus.

1814 wurde das Amt Homberg geschaffen, aus dem 1821 der Landkreis Homberg und das Justizamt Homberg wurden. Nach der Annexion des Kurfürstentums Hessen-Kassel wurde Homberg 1867 Sitz einer preußischen Kreisverwaltung und eines Amtsgerichts. 1932 wurden die Kreise Homberg und Fritzlar zum Kreis Fritzlar-Homberg zusammengelegt, und Homberg verlor den Sitz der Kreisverwaltung. Mit der hessischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 wurde Homberg Kreisstadt des neuen Schwalm-Eder-Kreises.

Im Jahr 2006 feierte Homberg die Verleihung der Stadtrechte vor 775 Jahren. Zwei Jahre später war der Hessentag in Homberg zu Gast. Das größte Landesfest Deutschlands zog rund 810.000 Gäste an.[1] Der Hessentag bescherte der Stadt jedoch ein Defizit von 5.225.136,00 Mio. Euro laut Mitteilung des Bürgermeisters in der Sitzung der Stadtverordneten am 6. November 2008 und war damit einer der teuersten Hessentage bislang.[2]

Geschichte der Burg

Aussichtsturm auf der Hohenburg
Zisterne im Brunnenhaus

Homberg lag im Schnittpunkt zweier historischer Handelsstraßen, der Straße von Fritzlar über Homberg nach Hersfeld und der Langen Hessen. Aufgrund der Lage des Schlossberges, eines steil aus der Efzeaue aufragenden Basaltkegels, kam dem Standort eine wichtige strategische Bedeutung zu.

Die einstige Burg Homberg ist vermutlich vor 1190 durch Mitglieder der Familie derer von Homberg erbaut worden. Das Geschlecht der Hohenberg (oder Hohenberc), das erstmals mit Rentwich de Hohenberc 1162 urkundlich erwähnt wurde, starb 1427 mit Simon vom Hohen Berg aus. Um 1190 wurde die Burg als landgräflich bezeichnet. Sie war Amtssitz der landgräflichen Verwaltung. Zusammen mit der Stadt bildete die Burg eine Einheit.

1508 war der Bruder des hessischen Landgrafen, Erzbischof Hermann IV. von Köln, Eigentümer der Burg und ließ sie aufwendig umbauen. Eine Bronzetafel, die bei Grabungsarbeiten auf der Burg gefunden wurde, trägt die Inschrift: Herman von Gotzes gnaden Erzbyschoff zu Colne, des heiligen romschyn richs durch Ytalien, Ertzcantzler, Kurfürst, Herzog zu Westvaln und Engern, des Stifts zu Paderborn, Administrator A(nno) 1508. Die Bronzeplatte befindet sich im Heimatmuseum der Stadt Homberg. Sie zeichnet sich durch bemerkenswerte Ziselierarbeit aus und wird von dem erzbischöflichen und landgräflichen Wappen geschmückt.

Landgraf Moritz ließ von 1605 bis 1613 für 25.000 Taler den wieder freigelegten Burgbrunnen, welcher mit einer Tiefe von 150 Meter zu den tiefsten Brunnen Deutschlands gehört, errichten.

Die Landgrafen von Hessen-Kassel wahrten im Dreißigjährigen Krieg zunächst bis 1631 Neutralität. Ab 1634 wurde der Krieg nach Hessen hereingetragen. Am 16. Juli 1636 wurde die Stadt Homberg durch kaiserliche Truppen besetzt. Die Belagerung der Burg durch General Götz mit einem kaiserlichen Heer von 13.000 Mann konnte jedoch erfolgreich abgewehrt werden. Eine erneute Belagerung am 3. August 1636 führte wegen mangelnder Wasserversorgung der Burginsassen zur Kapitulation von Burg und Stadt. Die Burg wurde bis auf wenige erhaltengebliebene Gebäude gebrandschatzt.

Generalwachtmeister Rabenhaupt belagerte vom 28. bis 30. Januar 1648 die Burg und konnte sie für die Landgrafschaft Hessen-Kassel zurückerobern. Am 9. Februar 1648 kam es zur erneuten Kapitulation. Die stark zerstörte Burg verfiel im Laufe der Jahrhunderte. Teilweise wurde sie als Steinbruch für den Wiederaufbau der ebenfalls stark zerstörten Stadt Homberg genutzt, sodass noch heute viele Bauteile der ehemaligen Burg im Stadtbild wiederzufinden sind.

Stadtplanung

Wie die meisten deutschen Städte dürfte Homberg in der Regierungszeit der Staufer (1138 – 1254) planmäßig angelegt worden sein. Bauliche Besonderheiten in dem Stadtbild von Homberg weisen auf eine nicht auf den ersten Blick erkennbare Stadtplanung hin. Homberg ist an sich eine Doppelstadt, sie besteht aus der Altstadt, 1231 erstmalig urkundlich erwähnt, und der Freiheit. Die Freiheit war eine selbstständige Stadt, sie wurde 1356 gegründet und 1536 mit der Altstadt vereinigt. Die Altstadt selbst bestand aus drei Geburden (Gebündnis). In der Aufsicht auf den Stadtplan erkennt man die drei Hauptzugänge der Stadt über die ehemaligen Toreingänge: Westheimer Tor, Obertor und Holzhäuser Tor.

Stadtplan von Homberg (1721), Original im Homberger Heimatmuseum

Mittelpunkt und Zielpunkt aller Wegeverbindungen ist der Marktplatz, überragt von der Stadtkirche St. Marien, die ehemals von dem Friedhof der Stadt umgeben war. Einen regelmäßigen Grundriss weist die Stadt nicht auf. Doch eines ist der Stadt mit vielen mittelalterlichen Stadtgründungen gemein, dass erst auf den zweiten Blick erkennbar wird: Die mittelalterlichen Stadtplaner verwandten bei der Anlage von Straßen das bewusste Krümmen und das Versetzen der Kreuzungen oder Einmündungen von Straßen und Gassen. Insbesondere wurde die Straßenkrümmung als ästhetisches Mittel bei der Anlage der heutigen Untergasse eingesetzt. Durch eine gekrümmte Straßenführung wurde der Straßenraum optisch begrenzt, es entstand ein geschlossener Straßenraum, am Endpunkt war ein in die Blickachse geschobenes Haus zu erkennen. In der Untergasse war es das ehemalige Brauhaus der Stadt, ein Eckhaus der Enten- und Untergasse. In der Untergasse ist die ehemalige Straßenführung im Rahmen der Stadtsanierung verschwunden, sie ist nur noch an der Häuserstellung oder in der Aufsicht auf die Stadt zu erkennen.

Der gleiche Effekt wurde erreicht, indem die Stadtplaner die Seitengassen gegeneinander versetzt oder ohne gradlinige Fortsetzung auf eine der Hauptstraßen münden ließen. Durch diese geschickten Planungen wurden Zugerscheinungen vermieden. Eine weitere Möglichkeit Zugluft in den Städten zu vermeiden, war das Versetzen bzw. Vorspringen einzelner Häuser oder Straßenabschnitte aus der Straßenachse. Dieser stadtplanerische Trick ist noch im Bereich der Oberen Westheimer Straße sehr gut zu erkennen. Auch im Bereich der unteren Westheimer Str. bestand ein solcher Versprung, der aber im Laufe der Jahrhunderte verschwunden ist.

Politik

Rathaus

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 brachte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften % 2006 Sitze 2006 % 2001 Sitze 2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,6 16 36,4 14
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 40,5 15 45,5 17
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 8,3 3 9,1 3
FDP Freie Demokratische Partei 8,6 3 9,0 3
Gesamt 100 37 100 37
Wahlbeteiligung in Prozent 52,1 58,8

Bürgermeister

Bei der Bürgermeisterwahl am 27. Januar 2008 entschied Amtsinhaber Martin Wagner (CDU) die Wahl mit 54% der Stimmen vor seiner Gegenkandidatin Marianne Hühn (SPD) mit 46% der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 71,3 %.[3]

Städtepartnerschaften

Homberg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft bzw. -freundschaft:

Wirtschaft und Infrastruktur

In Homberg sind verschiedene Logistikdienstleister wie die Zentrale des Dänischen Bettenlagers angesiedelt.

Sport

Sportliches Aushängeschild Hombergs ist die 1. Mannschaft der Tischtennisabteilung der Homberger Turnerschaft e. V., die mittlerweile zu den festen Größen im deutschen Tischtennis gehört. Sie spielt in der 2. Bundesliga der Frauen. Größter Mannschaftserfolg bisher ist der Gewinn des europäischen ETTU Cups am 31. März 2006 in der Besetzung Wenling Tan-Monfardini, Zhenqi Barthel und Yin Na. Gegner im Finale war 3B Berlin.

Zhenqi Barthel von der Homberger Turnerschaft gewann 2006 den Einzel-Titel bei den 74. Nationalen Deutschen Meisterschaften in Minden. Außerdem siegte sie mit ihrem Doppel-Partner, dem Jugend-Weltmeister Patrick Baum, im Mixed. Im Doppel wurde sie zusammen mit Desirée Czajkowski (Watzenborn-Steinberg) Dritte.

Homberg liegt am Wanderweg Löwenweg als Teilstrecke des Hessenweges 2 und ist Startpunkt des Höhenwanderweges nach Bad Hersfeld.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Homberg an der Efze ist eine der wenigen Städte die ihren mittelalterlichen Stadtkern mit zahlreichen historischen Bauten bis heute weitgehend erhalten haben. Der Kupferstich von Matthäus Merian Ansicht von Homberg/Efze zeigt die Stadtansicht wie sie in der Topographia Hassiae von 1655 wiedergegeben ist. Zahlreiche der dort abgebildeten Gebäude sind noch heute vorhanden. Erst Ende des 19. Jahrhunderts begann die Besiedlung der Bereiche außerhalb der Stadtmauer.

Historische Stadtansicht von Matthäus Merian, 1655


Von 2004 bis 2007 wurde die Altstadt aufwändig saniert. Der Marktplatz wurde zur Fußgängerzone umgestaltet.

Homberg in alten Ansichten

Bauwerke

Stadtkirche St. Marien
Der Homberger Stadtkirche St. Marien aus dem 13. Jahrhundert kommt eine besondere Bedeutung innerhalb des hessischen Protestantismus zu: Im Jahre 1526 berief Landgraf Philipp der Großmütige eine Synode nach Homberg ein, die in dieser Kirche tagte und den Zeitpunkt markiert, an dem die Landgrafschaft Hessen evangelisch wurde. Deshalb nennt man diese Kirche, die zu den wichtigsten gotischen Baudenkmälern im nördlichen Hessen gehört, die Reformationskirche Hessens.
  • Stadtbefestigung
Die Stadtanlage von Homberg wird von zwei getrennten, aber noch fast nahezu erhaltenen Stadtbefestigungsanlagen umfasst. Die Altstadt umgibt eine Stadtmauer mit einer Länge von ca. 1800 Metern. Die Höhe betrug sechs bis acht Meter, die Dicke variiert, im Durchschnitt beträgt sie zwei Meter. Die Altstadt war durch drei Tore, das Westheimer Tor, das Holzhäuser Tor und das Obertor zu erreichen. Die Anlage wurde durch sieben Wachttürme gesichert, den Pulverturm, den Tiefen Turm und den ehemaligen Bächtenturm, auf dessen Basis der Dörnberg-Tempel, ein Gartenhaus, errichtet wurde. 1809 diente das Bauwerk als Treffpunkt der Verschwörer gegen Jérôme Bonaparte um Wilhelm von Dörnberg. Eine im Heimatmuseum aufbewahrte Karte weist noch einen Turm zwischen Pulverturm und Westheimer Turm auf, dieser wird in der Literatur jedoch nicht namentlich genannt. Als Verbindungspforte zur Burg diente das sogenannte Pförtchen, das rekonstruiert wurde. Ein Wallgraben sorgte für weiteren Schutz. Am 18. Juli 2005 wurde bei Bauarbeiten eine der Grundmauern des Westheimertorturmes gefunden. Über einem Fundament aus Basaltsteinen wurden glatt behauene Sand- oder Tuffsteine festgestellt. Aufgrund der Mächtigkeit der Grundmauern kann man von einem gewaltigen Bauwerk ausgehen.
Das linke Bild zeigt aus einem Fehldruck nach Merian die Tor- und Turmanlagen der westlichen Altstadtbefestigung. Zu erkennen sind die Doppeltüren des äußeren Westheimer Tores. Der wuchtige rechteckige Torturm des inneren Westheimer Tores, der Tiefe Turm (noch heute vorhanden), sowie der untergegangene Turm im Bereich des Bischhofschen Hauses. Der Torturm war nicht bündig in die Stadtmauer eingebunden, sondern ragte teilweise aus der Stadtmauer heraus. Der eckige Obertorturm grenzte unmittelbar an das Amtshaus und wies nach dem Stich von Merian 1655 Ähnlichkeiten mit dem Westheimertorturm auf. Das Holzhäusertor war durch eine Bastion und ein Torgebäude gesichert. Die ehemalige zwischen 1356 und 1526 selbständige Stadt "Die Freiheit" bei Homberg verfügte über eine eigene Verwaltung nach Außen deutlich mit Stadtmauer und zwei Toranlagen sowie vier Turmanlagen abgegrenzt. Im Laufe der Stadtentwicklung wurde die Stadtbefestigung um das Vordere Westheimer Tor erweitert. 1526 wurde das Neue Tor an der heutigen Wallstraße als Verbindungstor zwischen Altstadt und Freiheit geschaffen.
  • Kirchhoflinde
Vor der Kirche steht eine über 730 Jahre alte Linde. Mit der Kirche bildet der Baum oberhalb des Marktplatzes ein malerisches Ensemble. Der Heimatdichter Heinrich Ruppel widmete der Linde das Gedicht Die Kirchhofslinde in Homberg aus Dankbarkeit für die Geldspenden zum Erhalt des Baumes, nachdem dieser im Hohlraum gebrannt hatte. Auch Erich Kaiser (Heimatforscher und Schriftsteller) hat in seinen Schriften oftmals den Baumveteranen erwähnt. Er ist aufgrund des Alters und seines Standortes über den Schirnen einer der historischen Bäume Deutschlands, denen eine besondere Bedeutung zukommt.
  • Schirnen, Möbelwagen und Haus unter der Kirchhofslinde
In den sieben Kavaten unter dem Kirchhof befinden sich die im Mittelalter eingerichteten Verkaufsstände der Metzger, Bäcker sowie Garküche und Fleischerschirne. Es ist zu vermuten, dass die Sandsteinportale von der Hohenburg stammen und nach der Zerstörung der Burg als sogenannte Spolien eingebaut wurden. Am ehemaligen Standort, der so genannten Bäckerschirne, Anfang 1820 abgebrochen, wurde an gleicher Stelle ein markantes Gebäude errichtet, das von den Hombergern Möbelwagen genannt wird. Das Gebäude rechts neben der Kirchhoftreppe wurde 1719 auf Trümmern der ehemaligen Garküche errichtet.


  • Rathaus
1704 erbaut auf den Grundmauern eines im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Vorgängerbaus aus dem 15. Jahrhundert. Nach dem Siebenjährigen Krieg erfolgte der Bau des Turmes, die Wetterfahne stammt aus dem Jahr 1767. Neben dem gotischen Eingang an der Treppe zur Obertorstraße befindet sich die Homberger Elle, eine mittelalterliche Maßeinheit von 57,4 cm Länge; sie hatte Bedeutung bis in den Thüringer Raum. An der Obertorstraße befindet sich der Eingang zum Stadtkeller.
Seit 1991 befindet sich im Turm des Rathauses ein Glockenspiel. Es ertönt mittags um 12:30 Uhr und abends um 17:45 Uhr. Das Jahr über erklingt Kein schöner Land und in der Weihnachtszeit Süßer die Glocken nie klingen. Die Initiative zur Einrichtung des Glockenspiel ging von dem damaligen Bürgermeister Horst Gunkel aus, das Spielwerk wurde aus Spendengeldern finanziert.
  • Simbelschanze
vor dem Rathaus, 1875 baulich verändert. Der Name stammt von einer Steuer aus dem gleichen Jahr.: die Regierung hatte die Erhebung von Simbeln zur Deckung der gestiegenen Ausgaben genehmigt.
  • Engel-Apotheke
1668 auf einer Trümmerstätte errichtetes größtes Fachwerkhaus am Marktplatz, seit 1701 Apotheke.
  • Fünffenster-Haus
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde eine Fenstersteuer erhoben; deshalb wurde die Anzahl der Fenster pro Etage auf fünf begrenzt.
  • Krone
Fachwerkhaus von 1480, seit 1721 Gasthaus. Bemerkenswerte Balken und Dachkonstruktion, Erkeranbauten aus dem 16. Jahrhundert.
  • Geburtshaus des Heimatdichters Ludwig Mohr
an der Südseite des Marktplatzes. Dichter des Romans „Rot-Weiß“, Thema ist der Dörnbergsche Aufstand.
  • Weißer Hof
Fachwerkbau der Renaissance. Bemerkenswert ist die Verzierung mit Andreaskreuzen.
  • Löwenhaus
1617 erbaut. Wappenstein mit Stab und Schlange sowie ein Löwenkopf mit Inschrift L.A.1664 (Ofenstein) weisen auf den Sitz der Löwenapotheke hin. Wertvolles Renaissanceportal.
  • Altes Schulhaus oder Opfermannhaus, Kaserne
1750 als Wohnhaus des Opfermannes (Küsters) der benachbarten Kirche erbaut, diente das Gebäude auch als erste Stadtschule. In unmittelbarer Nachbarschaft gotischer Bau, ehemals genutzt als Kaserne des kurhessischen Jägerbataillons.
  • Hochzeitshaus
Erbaut 1552. Nach dem Brand des alten Rathauses als so genanntes neues Rathaus genutzt. Später Pfarrhaus, Schule und Verwaltungsgebäude, seit 1952 Heimatmuseum der Stadt Homberg.
  • Baumbachscher Burgsitz
Erbaut um 1543 als Burgsitz der von Baumbach direkt an der Stadtmauer, von 1840–1855 vermietet an die Taubstummenanstalt, seit 1873 im Besitz der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde.
  • Haus Leimbach
Markantes Eckhaus mit gotischem Eingangsportal.
  • Bischofsches Haus
Stammsitz der Wollhandelsfamilie Bischof, auf Resten nach dem 30-jährigen Krieg erbaut. Renaissance-Erker, Hauszeichen von Bischoff (Bischofsstab) und dessen Ehefrau, geb. Scheffer (Dreischenkel).
  • Haus Klüppel
Sitz des Homberger Landratsamtes bis 1891, an der Seite zur Bischofstraße Sandsteinfiguren vom ehemaligen Kellereingang eines Nachbarhauses.
  • Ehemaliges Brauhaus
In den Archivalien der Stadt finden sich verschiedene Bezeichnungen für das Brauhaus in der Untergasse, Ecke Entengasse. 1665 sprach man vom kleinen Brauhaus, an dem ein Brunnen gesetzt wurde. Ab 1730 wurde vom alten oder unteren Brauhaus berichtet, weil zwischenzeitlich ein weiteres Brauhaus errichtet worden war. 1676 wurde das Haus durch Brand teilweise zerstört. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit 1869 fand die Homberger Biergerechtsame ihr gesetzliches Ende. Die Stadt veräußerte das Brauhaus an den Pächter Zickendraht, der noch 15 Jahre lang Bier braute. Als weiterer Eigentümer wird der Wagenfabrikant Wilhelm Ulrich genannt. 1918 veräußerte dieser es an den Fuhrmann Aubel, der es zum Wohnhaus in der heutigen Form umbaute.
  • Alter Friedhof
Seit 1580 Begräbnisstätte, heute Parkanlage mit sehenswerten historischen Grabdenkmälern Homberger Persönlichkeiten, darunter Minister Julius Rhode, Bürgermeister Winter, Prof. Wilhelm Volckmar. Grabstätte der Äbtissinnen Marianne Freiin vom und zum Stein und Charlotte von Gilsa sowie von Friedensrichter Martin -- Personen, die 1809 wesentlichen Anteil an den Vorbereitungen zum Dörnbergschen Aufstand unter Wilhelm von Dörnberg gegen Jérôme Bonaparte hatten.
  • Christus-Epheta-Kirche
1957 geweiht. Der Planentwurf basiert auf einem Kreis, in dessen Mittelpunkt der Altar steht. Dreistufige Kuppel über der Apsis. 12 Fenster in der Schauseite stehen für die 12 Apostel, Turm mit 30 m Höhe. Mosaikentwurf von Gerhard Dechant: Christus heilt zwei taubstumme Kinder. Vierstimmiges Bronzeglockengeläut von 1961 in den Tönen f'-g'-b'-c".
  • Ehemaliges Lehrerseminar
Unterhalb des Bindeweges ließ die preußische Regierung 1879 das neue königliche Lehrerseminar bauen. Die Ausbildungsstätte hatte zuvor 44 Jahre lang im alten Lehrerseminar in der Freiheit bestanden. Der rote Backsteinbau war großzügig gestaltet und galt zu seiner Zeit als der modernste Bau seiner Art in Preußen. Das Gebäude bestand aus einem breiten Mitteltrakt, in dem die Klassen- und Fachräume, Aula und Verwaltung untergebracht waren. In den vorgezogenen Seitentrakten wohnten der Direktor und mehrere Seminarlehrer. 1925 wurde das Lehrerseminar aufgelöst, und das Gebäude diente zunächst als Aufbauschule. Heute wird der gesamte Gebäudekomplex von der Theodor-Heuss-Schule genutzt.
  • Die Freiheit
1356 durch Landgraf Heinrich II. gegründeter Stadtteil, getrennt von der Altstadt durch den Stadtmauerring, mit eigenem Bürgermeister, Rathaus, Kirche und Befestigung. 1536 Ende der Selbstständigkeit.
  • Das Neue Tor
1536 als Verbindung zwischen der Stadt und dem neuen Stadtteil Freiheit gebrochener Tordurchgang.
  • Wallensteinsches Stiftsgebäude
Erbaut um 1550, seit 1616 Burgsitz. Das freiadlige Damenstift Wallenstein wurde von Freifrau Maria Amalia von Schlitz, genannt von Görtz, einer geborenen Freiin von Wallenstein, gegründet. Testamentarisch setzte sie einen Geldbetrag und das Wohnhaus in Homberg für eine Stiftung aus. Hessische Fräuleins und adlige, protestantische Witwen sollten nach Entscheidung der hessischen Regierung aufgenommen werden und ihren Wohnsitz in Homberg haben. Kaiser Franz I. hatte die Stiftung bestätigt. Am 31. Oktober und 1. November 1783 wurde das Stift gemäß einem Reichshofratbescheid vom 25. Juli 1783 errichtet, nachdem dies durch Erbauseinandersetzungen verzögert worden war. Erste Äbtissin wurde Henriette Sophie Christine Rau von Holzhausen, die das Amt bis zum 9. August 1796 innehatte. Vom 18. Oktober 1796 bis zum 7. April 1822 leitete Charlotte Christine Wilhelmine von Gilsa den Stift, gefolgt von Marianne Freiin vom und zum Stein vom 16. August 1823 bis zum 7. November 1831. Heinrich Friedrich Karl vom Stein war vom 29. Dezember 1801 bis zu seiner Ernennung zum preußischen Minister im November 1804 Direktor des Stiftes. Während der napoleonischen Besetzung wurden dem Stift Vermögen und Einnahmequellen entzogen. In der angeblichen Beteiligung am Dörnbergschen Aufstand fand man einen Vorwand gegen das Stift vorzugehen. Der mit den Stiftsdamen befreundete Freiherr Wilhelm von Dörnberg ging im Stift ein und aus. Die Stiftsdame von Gilsa wurde bis zu ihrem Freispruch Ende August 1809 inhaftiert. Dechantin vom Stein wurde nach Paris verbracht, bis sie 1810 über Leipzig und Diez nach Homberg zurückkehrte. Erst am 15. März 1814 wurde das Stift durch Kurfürst Wilhelm I. wiederhergestellt und das Stiftsvermögen soweit möglich zurückgegeben. 1832 wurde das Stift nach Fulda verlegt. Dort hatte konnte das sogenannte Harstallsche Haus Palais Buseck käuflich erworben werden, das den räumlichen Ansprüchen der Siftsdamen entsprach. Im Jahr 1992 wurde das ehemals selbständige Stift Wallenstein mit der Althessischen Ritterschaft verschmolzen. Nach der Verlegung des Stifts nach Fulda wurde das Gebäude als Wohnhaus für die Pädagogen des Lehrerseminars genutzt.
  • Hospital zum Heiligen Geist
Gestiftet 1368 von Priester Heinrich Bischof zu Gunsten der Armen und Kranken. Der sich vom Altbau,trennende Neubau wurde im Dezember 2007 abgerissen und wird nun komplett neugebaut. An dem erhaltenen Bau befindet sich eine Inschrift mit folgendem Wortlaut:
M tria C anno sexagesimo minus anno (1368)
Presbyter Henricus Bischoff cognomine dictus
Ecclesiam struxit, altaria quinquedotavitAd Christii laudem cunctis aegrisque solanem.
Hic sibi retinuit conferre, quot ipse dotavit,
Jus patronatus haeredibus attulit actus.
Im Jahre 1369 weniger einem Jahr
Hat der Priester Henrich mit Beinamen Bischoff genannt
Die Kirche erbaut, fünf Altäre gestiftet. zum Lobe Christi und allen Kranken zum Trost
Dieser behielt er sich vor, über soviel wie er beigetragen hat, zu bestimmen.
Das Patronatsrecht übertrug er seinen Erben.
  • Gotisches Haus
Ältestes Homberger Wohnhaus, erbaut um 1425.
  • Haus Holzhäuser Straße, Ecke Webergasse
Haus aus dem 16. Jahrhundert, in der Wandung zur Webergasse Sandsteinplastik, Engel mit Schwert; Plastik stammt aus dem alten Amtsgericht.
  • Ehemaliger jüdischer Betraum (Webergasse)
In diesem Gebäude befand sich der Betraum der jüdischen Mitbürger.
  • Baumbachscher Burgsitz am Obertor
Über dem Eingangsportal das Familienwappen mit liegendem Halbmond und zwei Sternen, Original barockes Eingangsportal, das Sockelgeschoß Gebäude im 19. Jahrhundert baulich verändert.
Wappenstein derer von Baumbach
  • Windmühle
Ehemalige Befestigungsanlage der Stadt vor dem ehemaligen Holzhäusertor.
  • Stadthalle
1909–1911 als Restaurant Stadtpark erbaut. Nach jahrzehntelanger Zweckentfremdung restauriert, seit 1991 als Stadthalle genutzt. Ausgezeichnet mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis. Bemerkenswerte Jugendstilarchitektur.
  • Hermann-Schafft-Schule
Schule für Gehörlose und Hörbehinderte. 1912 Einweihung des noch heute genutzten Schulgebäudes.
  • Hohlebach-Mühle
1415 erstmals erwähnt, 1992 restauriert. Mühlrad mit fünf Meter Durchmesser. Die Hohlebachmühle liegt mit den übrigen Homberger Mühlen an einem Betriebsgraben. Der Antrieb des Werkes erfolgte durch ein 1901 und 1949 erneuertes Wasserrad von 4,80 m Durchmesser und 1,10 m Breite; die nutzbare Kraft betrugt maximal 8,5 PS = 6,25 kW. Das Wasserrad wurde im Zuge der Renovierung Ende der 1980er Jahre erneuert. Betrieben wurden ein Walzenstuhl, ein Mahlgang, eine Reinigung und eine Dresch- und Futterschneidemaschine. Das Eichpfahlprotokoll wurde am 18. Aug. 1856 gefertigt. Danach wurde die Wasserkraft durch drei unterschlächtige Wasserräder genutzt; betrieben wurden zwei Mahlgänge und ein Schlaggang. Das Niederschlagsgebiet beträgt für die Anlage 87 km². Der Betriebsobergraben ist 550 m und der Untergraben 280 m lang. Die Hohlebachmühle ist als Mahlmühle stillgelegt.
Wirtschaftsgebäude des Mittelalters
  • Nebengebäude des späten Mittelalters
Es handelt sich dabei um ein landwirtschaftlich oder gewerblich genutztes Nebengebäude aus dem späten Mittelalter. Das Haus liegt an einer Gasse zwischen der Pfarrstraße und der Bergstraße, mit dem Giebel zur Bergstraße. Die Gesamtkonstruktion des Hauses, das noch nicht dendrochronologisch datiert worden ist, weist auf die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein ähnliches Gebäude befand sich in Marburg, fiel aber dem Abriss zum Opfer. Die Geschosse wurden als Lager- und Abstellräume genutzt. Das Erdgeschoss ist durch eine später eingezogene Mittelwand in zwei Hälften unterteilt. Obergeschoss und Dachgeschoss haben keine Innenwände. Hinweise auf ursprüngliche Unterteilungen fehlen. Das Gebäude wird durch drei Zugänge erschlossen: Eine Tür an der Osttraufe zum Erdgeschoss von der Hofseite, eine gegenüberliegende Tür an der Westtraufe von der Straße, und eine Türe am Nordgiebel zum Obergeschoss. In das Dachgeschoss führt eine Leiter. In den Gefachen des Giebeldreiecks ist noch der ursprüngliche Wandkern aus Lehmgeflecht vorhanden. Hier sind beim Bau an der Außenseite mit einer spitzen Kelle dreieckige Löcher in die noch feuchte Lehmoberfläche gedrückt worden. Es handelt sich dabei um den so genannten Schuppenputz, der in Nordhessen in einem 1452 erbauten Haus in Bad Hersfeld auch noch im Original erhalten ist, so dass hier eine noch mittelalterliche Wandgestaltung vorliegt. Mit der Sanierung des Gebäudes wurde 2008 begonnen.
Blick in die Westheimer Straße mit zwei wiederentdeckten Beispielen der historischen Wasserversorgung von Homberg
  • Brunnen und Zisternen
Bei der Erneuerung der Westheimer Straße wurden im Jahr 2006 zwei lange verloren geglaubte Beispiele der historischen Wasserversorgung wiederentdeckt und rekonstruiert. Im Vordergrund des Bildes erkennt man den sogenannten Radbrunnen; auf dem Besenmarkt im Hintergrund wurde eine Zisterne rekonstruiert.
  • St.Wendel
1274 südlich der Stadt am Fuße des Schmückeberges errichtet, lag das Sondersiechenhaus St. Wendelin mit Kapelle und Mühle. Im Jahre 1652 wird der letzte Leprosekranke genannt. Später diente das Gebäude als Seuchenhaus sowie Obdachlosenasyl. Der zerfallende Gebäudekomplex wurde 1786 abgebrochen. Das Leprosenhaus gehörte zu dem dichten Netz von insgesamt 68 Orten und 71 Leprosenhäusern mit einer sehr gleichmäßigen Verteilung über das heutige Hessen.
  • Kunstwerke
Am 19. Mai 2005 wurde an der Wallstraße eine Gemeinschaftsarbeit von Christina Fiand und Ernst Groß errichtet. Die Skupltur Die Stelzengänger ist eine Auftragsarbeit der Stadt Homberg und der Kraftstrombezugsgenossenschaft (KBG). Drei geschnitzte Figuren auf Stelzen mit über sechs Meter Höhe schauen neugierig über die Stadtmauer an der Wallstraße. Sie sollen die Neugier der Passanten und Vorbeifahrenden auf die Stadt Homberg wecken und sie dazu auffordern, hinter die Mauern der Stadt zu schauen. Die gleichen Künstler schufen ein Kunstwerk vor dem Kreishaus des Schwalm-Eder-Kreises oberhalb des Parks Der Alte Friedhof' sowie den "Heckengucker" gegenüber der Stadthalle Homberg.


Medien

Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine ist die einzige in Homberg erscheinende Tageszeitung mit Regionalteil.

Das Amtsblatt Homberg aktuell wird wöchentlich an alle Homberger Haushalte verteilt.

Verkehr

Homberg gilt neben Bad Schwalbach als einzige Kreisstadt in Deutschland, die im fahrplanmäßigen Eisenbahnverkehr nicht mehr bedient wird. Die Bahnstrecke Leinefelde–Treysa, ein Teilstück der Kanonenbahn, führte über Homberg. Die Gleisanlagen auf dem Abschnitt Treysa-Homberg sind noch vorhanden, jedoch wurde der Personenverkehr 1981 und der Güterverkehr 2002 eingestellt.

Homberg gehört dem Nordhessischen Verkehrsverbund an.

Die Stadt liegt an der Bundesstraße 254, von der die Bundesstraße 323 abzweigt. Über letztere ist Homberg mit der auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Knüllwald gelegenen Anschlussstelle Homberg (Efze) der Bundesautobahn 7 verbunden.

Persönlichkeiten der Stadt

Ehrenbürger der Stadt

  • Horst Gunkel, Bürgermeister a.D.
  • Helmut Blau, Bürgermeister a.D.
  • Friedrich Dreytza, Türmer von Homberg

Am 28. März 1933 wurde Adolf Hitler und Hermann Göring die Ehrenbürgerwürde der Stadt Homberg verliehen. Obwohl diese mit dem Tode endet und Kriegsverbrechern nach dem Beschluss der Direktive 38 des Alliierten Kontrollrats in Deutschland vom 12. Oktober 1946 entzogen wird, wurde im Januar 2009 darüber beraten, Hitler und Göring in einem symbolischen Akt die Ehrenbürgerschaft der Stadt Homberg formal zu entziehen[4]. Das Stadtparlament erkannte den Ehrentitel schließlich formell am 22. Januar 2009 ab. [5]

Einzelnachweise

  1. http://www.hessentag2008.de
  2. Heinz Rohde: Superfest und Super-Minus. In: hna online, 14. November 2008
  3. Wahlergebnis auf hr-online
  4. M. Apel und A. Bernhard: Späte Erinnerung. In: mb-media, 8. Januar 2009
  5. Ehrenbürgerschaft: "Dunkler Punkt beendet": HR Online, 23. Januar 2009

Weblinks


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