- Westlichen Zivilisation
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Dieser Artikel behandelt eine der 4 Himmelsrichtungen. Für weitere Bedeutungen und Orte mit diesem Namen, siehe Westen (Begriffsklärung) und West (Begriffsklärung).
Himmelsrichtungen
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Himmelsrichtung
Westen ist eine der vier Haupthimmelsrichtungen. Das Adjektiv dazu ist westlich. Diese Richtung weist parallel zum Äquator, entgegen der Drehung der Erde, also in Richtung Sonnenuntergang. Daher wird in vielen Sprachen "Untergang" mit "Westen" gleichgesetzt (siehe auch Okzident und Abendland). Genau im Westen geht die Sonne jedoch nur zweimal im Jahr unter, nämlich zur Tag-und-Nacht-Gleiche um den 20. März bzw. den 22. September. In diesen Tagen um das Äquinoktium befindet sich die Sonne um 18:00 Uhr Ortszeit (nicht Zonenzeit!) exakt im Westen.
Poetische bzw. nicht mehr gebräuchliche Sprechweisen für Westen sind: Abend oder gen Sonnenuntergang. Hinsichtlich des Westwindes ist gebräuchlich: Es weht ein West, oder ein heftiger West.
Die anderen drei Haupthimmelsrichtungen sind Norden, Osten und Süden.
In China steht der Erdzweig des Hahns (酉 yǒu) und das Trigramm Sumpf (兌 duí) symbolisch für die Himmelsrichtung Westen.
In der nordischen Mythologie tragen die vier Zwerge Norðri, Suðri, Austri und Vestri den Schädel Ymirs, aus welchem die Asen das Himmelsgewölbe errichteten.
Im übertragenen Sinn
Hauptartikel: Westliche Welt
Geistesgeschichtlich hatte sich für Europa der Begriff des Abendlandes herausgebildet, in dem Abend als Ort des Sonnenuntergangs die Himmelsrichtung „Westen“ markiert, im Gegensatz zum Morgenland im Osten, wo die Sonne aufgeht. Seit den Zeiten des klassischen Griechenlands grenzt sich der „Westen“ (Europa) kulturell vom „Osten“, dem Orient (Asien), ab. Eine bedeutende Vertreterin dieser Ansicht ist Edith Hamilton.
Im ethnischen, historischen und technikgeschichtlichen Sinn bezeichnet „Westen“ das ganze Europa, das indogermanische Ursprünge hat, von griechisch-römischer Kultur und christlicher Religion geprägt wurde, und eine gemeinsame Geschichte vorweisen kann.
Nach 1938 kam der Sprachgebrauch des „demokratischen Westens“ bzw. die Westmächte als Gegensatz zu den nicht-demokratischen Staaten Mittel- und Osteuropas auf.
Im politisch-kulturellen Sinne versteht man unter dem "Westen" hauptsächlich Westeuropa und Nordamerika, die von Renaissance, Reformation, und Aufklärung, sowie verschiedenen Emanzipationsbewegungen und Revolutionen am stärksten beeinflusst wurden. Jedoch gleichen sich derzeit die ostmitteleuropäischen Staaten politisch und wirtschaftlich immer mehr Westeuropa an, beispielsweise durch den Beitritt zur Europäischen Union.
Auf Deutschland bezogen
In der deutschen Nachkriegsgeschichte war „der Westen“ im Sprachgebrauch auch die Bezeichnung für Westdeutschland, die als Westzone den Westmächten nach dem Zweiten Weltkrieg zugewiesenen Teile Deutschlands. Aus ihr ging die Bundesrepublik Deutschland hervor.
Heute wird daher noch der Begriff „Wessi“ hergeleitet, einer scherzhaften bis pejorativen Bezeichnung für Bewohner der Bundesrepublik Deutschland zu Zeiten der DDR.
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