- Whirlwanne
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Ein Whirlpool, auch Jacuzzi [dʒəˈkuːzi] oder Hottub ist ein Wasserbecken, in dem durch Düsen kraftvolle Wasserstrahlen erzeugt und Luft eingeblasen werden.
Whirlpools finden sich in Wellnesscentern, Spa-Bereichen, Hotel und zunehmend auch im privaten Bereich im Innen- oder Aussenbereich. Whirlpools bieten in der Regel Platz für drei bis acht Personen (Massageplätze), Whirlwannen ein bis zwei.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise des Whirlsystems
Bei einem Whirlpool sind in einer unterschiedlich geformten Wanne (rund, quadratisch, rechteckig etc.) verschieden geartete Düsen (Jets) mit einem oder mehrere Ausgängen (Ports) angebracht, die . Außerdem kann dem Wasser zusätzlich Luft injiziert werden, was einen mehr oder minder starken Auftrieb des Körpers erzeugt. Neben dem meist als angenehm entspannend empfundenen „Wassersprudelbad“ sorgen die Wasserstrahldüsen für eine Massage verschiedener Körperregionen (Rücken, Fuß, Schenkel etc.).
Anwendung
Whirlpools dienen der Erholung oder der medizinischen Therapie. Sie werden z. B. in Krankenhäusern, Kurkliniken oder Wellnesshotels, aber auch im privaten Bereich zur Erholung oder für therapeutische Zwecke verwendet.
So bieten manche Hersteller in ihren Whirlpools Optionen zur Farblicht-Therapie, Klangtherapie und Aromatherapie an. Whirlpools sollen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Rückenschmerzen, Osteoporose, Schlafstörungen, Diabetes oder Asthma Linderung bringen. Allerdings sollte bei einer bereits vorhandenen Erkrankung, besonders im Herz-Kreislauf- und Rheuma- Bereich, ein Arzt konsultiert werden denn manche dieser Erkrankungen bedürfen einer strikten Beachtung von Zeit und Temperatur bei einer Behandlung mit Whirlpools. Die Unterwassermassage regt den Stoffwechsel an und fördert den Blutkreislauf.
Nicht jeder Whirlpool ist gleichermaßen für die Gesundheitsvorsorge geeignet. Wichtig für eine wirksame Hydrotherapie sind therapeutisch platzierte, individuell regulierbare, Massagedüsen die zusammen mit warmem Wasser Spannungen reduzieren und Heilprozesse fördern.
Die Anwendung von Whirlpools zur Gesundheitsvorsorge und -förderung wird beispielsweise auch von der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsvorsorge empfohlen.
Geschichte und Etymologie
Im Englischen versteht man allerdings etwas anderes unter dem Begriff Whirlpool (nämlich einen Wasserwirbel/-strudel), der bei uns sogenannte Whirlpool hat daher dort etliche andere Namen – HotTub, Jacuzzi, Spa –, die sich überwiegend aus seiner Geschichte heraus entwickelt haben. Diese reicht bis zu den frühen Anwendungen von Warmwasserquellen in der Antike zurück. Die Griechen des Altertums machten sich in ihren Bädern natürliche heiße Quellen zunutze, und von den Römern weiß man, dass diese in Verbindung mit ihren heißen Bädern den Körper mit metallenen „Striegeln“ bearbeiteten, um die Durchblutung zu fördern.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde offensichtlich das Interesse der Öffentlichkeit an Wasseranwendungen neugeweckt. In Hollywood wurden plötzlich Swimmingpools für den Garten gebaut. Pascal Paddock begann 1925 mit dem industriellen Bau solcher Pools und gilt als Vater der Swimmingpools.
Für die ersten Hot Tubs (zu deutsch: ‚heiße Wannen‘) wurden große Weinfässer in der Mitte zersägt. Später baute man diese Konstruktion nach, die sich allerdings nicht unbedingt als zufriedenstellend erwies, denn häufig traten Undichtigkeiten auf. Auch heute kann man in den USA noch solche Hot Tubs – aus Holzlatten mit den entsprechenden Spanneisen – erwerben, bei denen aber nunmehr, bei richtiger Handhabung, die Dichtigkeit gewährleistet ist.
1956 entwickelten in den USA die Brüder Jacuzzi, italienische Einwanderer, eine portable Hydrotherapie-Pumpe für medizinische Zwecke und waren damit Wegbereiter für die heutigen Whirlpools. 1968 konstruierte Roy Jacuzzi den Whirlpool mit Düsen und einer voll in das System integrierten Pumpe. Bezogen auf den Erfinder wird deshalb der Whirlpool – egal welchen Herstellers – sehr häufig eben immer noch als Jacuzzi bezeichnet.
Die Entwicklung ging schnell voran, und heute gibt es viele Whirlpoolhersteller, die eigene Ideen und Patente eingebracht haben, so dass der Whirlpool in seiner kurzen Entwicklungsgeschichte von nicht einmal 40 Jahren große Fortschritte gemacht hat. Inzwischen sind die Whirlpools verschiedener Hersteller durch elektronische Ausstattung und andere Innovationen zu umfassenden Hydrotherapiegeräten herangereift, die kaum noch Wünsche offenlassen.
Der – besonders in den USA gebräuchliche – Name Spa ist abgeleitet vom Namen der belgischen Badeortes Spa. Als man die ersten Hot Tubs als Spa bezeichnete, war dieser Begriff noch kein Modewort, unter dem die verschiedensten Arten der Hydrotherapie zusammengefasst werden.
Bauformen
Es gibt mittlerweile verschiedene Arten und verschiedene Hersteller von Whirlpools. Einige davon sind mit einer starken Wärmedämmung ausgestattet und eignen sich somit auch sehr gut zur Verwendung im Freien. Durch das warme Wasser empfindet man das Bad in freier Natur als besonders angenehm. Viele Modelle halten das Wasser mittels eines Temperaturreglers durchgehend auf einer konstanten Temperatur – dadurch ist das Bad im Freien auch im Winter möglich.
Unterschieden wird in die Untergruppen:
- Fest montierte Whirlpools
- Portable Spas
- Whirlwannen
Fest montierter Whirlpool
Die fest montierten Whirlpools sind zumeist auf der Veranda von Privathäusern, in luxuriösen Hotels, Schwimmbädern oder auf Kreuzfahrtschiffen zu finden.
Portable Spa
Portable Spas zeichnen sich durch eine kompakte Bauweise und die Transportierbarkeit aus. Sie können in Innenräumen, vor allem aber auf der Veranda, auf Gartenflächen etc. aufgestellt werden. Daneben können sie aber ebenso in Kellerräumen, Wohnzimmern oder Balkonen aufgestellt werden. Der Einsatzort kann vollkommen flexibel und je nach Bauart und Größe schnell gewechselt werden.
Die Wanne eines Portable Spas besteht häufig aus robusten Acrylgussformen. Je nach Hersteller werden diese durch verschiedene Oberflächenbehandlungen und -lackierungen weiter veredelt. Als Wannenstütze dienen Holz- oder Metallgestelle. Ebenso individuell wie die Beckenform oder -farbe handhaben Hersteller die seitliche Außenverkleidung eines mobilen Whirlpools (Holz, Kunststoff, bis hin zu Kunstlederarten). Es gibt Modelle, die aus hochisolierendem Schaumstoff gefertigt sind, bei denen die Isolierung gleichzeitig die Sitzfläche ist und somit Gewicht eingespart wird.
Ein portable Spa beinhaltet in der Regel Heizelemente, Pumpensysteme und Filteranlagen und wird mit normalem Netzstrom betrieben. Modelle, bei denen Düsen- und Heizsystem ständig in Betrieb sind, bieten bei guter Wärmedämmung den Vorteil von hoher Energieeffizienz. Manche Hersteller geben im Betrieb einen Energiekostenbedarf von unter einem Euro pro Tag an. Die meisten Pools besitzen zudem isolierende Deckel, so dass bei Nichtnutzung des Whirlpools dieser geschlossen werden kann.
Whirlwanne
Als Whirlwanne bezeichnet man eine Badewanne, welche mit einem Whirlsystem ausgestattet ist.
Die Badewanne kann aus Acryl oder Stahlblech bestehen. Die Wannenform ist unabhängig vom Whirlsystem. Das Whirlsystem besteht aus einer Pumpe, welche über eine Wasseransaugung Wasser aus der Badewanne ansaugt und mit Druck in die Wanne zurückpumpt. Dies geschieht über Wasserdüsen, die unter dem Wasserspiegel seitlich an der Wanne angeordnet sind. Durch die Anordnung der Düsen zum Körper entsteht eine Massagewirkung.
Weiterhin kann das Whirlsystem mit einem Gebläse ausgestattet sein, mit dem Umgebungsluft über Luftdüsen in die Wanne eingeblasen wird. Die Luftdüsen sind am Wannenboden angeordnet und über Luftleitungen mit dem Gebläse verbunden. Durch die Luftblasen wird das Wasser in Bewegung versetzt; dies hat eine auflockernde und entspannende Wirkung auf die Muskulatur.
Whirlsysteme sind als Wassersystem, Luftsystem oder einer Kombination aus beiden erhältlich. Whirlwannen werden auch als Jacuzzi oder Systemwannen bezeichnet.
Literatur
- Axel Gehrke: Sauna, Dampfbad, Whirlpool: vergleichende experimentelle Untersuchungen der Wirkungen auf kardio-vaskuläre und endokrine Parameter. Hippokrates-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3777309540.
- V Ulbert, FX Eich, A Gehrke: Die Wirkung des Heisswassersprudelbades (Hot Whirlpool) auf die Befindlichkeit. Eine testpsychologische Untersuchung. 1982 (Zitiert: Phys Med Baln Med).
- K. Ammera, P. Melnizkyb: Medizinalbäder zur Therapie der generalisierten Fibromyalgie. (Forschende Komplementärmedizin 6 (1999), S. 80–85 (DOI: 10.1159/000021214), K. Ammera: Ludwig Boltzmann Forschungsstelle für Physikalische Diagnostik und P. Melnizkyb: Institut für Physikalische Medizin, Hanuschkrankenhaus, Wien; dazu: Abstract, link auf pdf).
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