Wiedehopfhacke

Wiedehopfhacke

Eine Hacke (österr. Krampen) ist ein Handwerkzeug zur Bodenbearbeitung, insbesondere zur Lockerung und zum Lösen des Bodens oder ähnlich beschaffener Materialien.

Die Hacke besteht aus einer quer geschäfteten Fläche, dem Blatt. Der Stiel ist je nach Bauart etwa 1,00 m bis 1,40 m lang. Das Hackenblatt wird bei den meisten Bauformen vom Handgriff her auf den Stiel gesteckt, und nicht durch Gegenkeile, sondern durch das Dickerwerden des Stiels fixiert. Größe und Form des Hackenblattes ist abhängig vom Einsatzzweck, besonders der „Schwere“ und der Steinigkeit des Bodens. So haben sich regional vielfältigste Typen entwickelt.

Als landwirtschaftliches Gerät wird die Hacke auch Harke oder Haue genannt.

Mit der Hacke wird Boden nicht wie beim Spaten oder beim Pflug gedreht. Der Boden behält seine alte Schichtung.
Heute wird die Hacke – abgesehen von der Kleingärtnerei – überwiegend in den Entwicklungsländern verwendet. In den westlichen Ländern wurde die Hacke durch den Pflug, die Fräse oder die Motorhacke verdrängt.

Die Stammform der Hacke ist ein knieförmiger Grabstock.
Prinzipiell ähnliche Werkzeuge sind die Dexel der Holzbearbeitung, und der Zweispitz der Steinbearbeitung. Eine spezielle Hacke wird bei der Steingewinnung des Solnhofener Plattenkalks eingesetzt, die einhändig geführt wird.

  • Hacke bezeichnet oberdeutsch allgemein die Axt, als Hackel das Beil.
  • Harke ist im norddeutschen der Name für den Rechen.

Bauformen

Die Flachkreuzhacke, allgemein als Spitzhacke bezeichnet
Karst

Zum Bodenlösen eines schweren – also tonigen oder lehmigen – Bodens wird ein kleines Hackenblatt verwendet. Für lockere und sandige Böden oder zum Beton- und Mörtelmischen verwendet man ein großes und breites Blatt, z. B. bei der Ziehhacke oder dem Schuffeleisen.

Die Spitzhacke oder Pickhacke, mit einer Spitze statt dem Blatt, ist eigentlich ein Pickel. Die Flachspitzhacke, bei der die Spitze in einer flachen Schneide endet, deren Mischform.
Die Erdharke – der Karst mit zwei (seltener auch drei) rechtwinklig abgebogenen, stabilen Zinken, die schon in der Antike zur Bodenlockerung und zur Ernte von Feldfrüchten genutzt wurde. Er wurde im Mittelalter als Übergabesymbol bei der Verleihung bäuerlicher Güter benutzt und galt bis ins zwanzigste Jahrhundert als Sinnbild des Bauernstandes.

Eine Kreuzhacke ist eine Hacke mit zwei Blättern:

  • Die Flachkreuzhacke, oberdeutsch der Krampen, umgangssprachlich – aber auch als Handelsname – als Spitzhacke bezeichnet: Das eine Blatt ist mehr oder minder spitz ausgeformt, das Werkzeug also eine Mischform mit dem Pickel. Sie wird im Tiefbau eingesetzt, zum Lösen von steinigem Boden.
  • Bei der Wiedehopfhacke ist eines der Blätter längs geschäftet, ähnlich einer Axt. Sie eignet sich zur Arbeit in stark durchwurzeltem Boden.

Siehe auch

Weblinks


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