- Wiedeking
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Wendelin Wiedeking (* 28. August 1952 in Ahlen/Westfalen) ist seit 1991 Mitglied des Vorstandes, seit 1992 Vorstandssprecher und seit 1993 Vorsitzender des Vorstandes der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG. Am 28. Januar 2006 wurde er Mitglied im Aufsichtsrat der Volkswagen AG, im Jahr 2007 außerdem Vorsitzender des Vorstandes der Porsche Automobil Holding SE.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ausbildung
Wiedeking wuchs in Beckum auf und studierte nach dem 1972 ebenfalls in Beckum am Albertus-Magnus-Gymnasium abgelegten Abitur Maschinenbau an der RWTH in Aachen. Nach dem Diplom 1978 blieb er am Laboratorium für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre WZL der RWTH als wissenschaftlicher Mitarbeiter, um zu promovieren. Der Doktorgrad wurde ihm 1983 verliehen. Anschließend wurde Wiedeking Referent des Vorstandes Produktion und Materialwirtschaft bei Porsche.
1988 wechselte Wiedeking zur GLYCO Metallwerke KG und wurde ein Jahr später Mitglied der Geschäftsleitung für den Bereich Technik, dann in der Phase der Übernahme des Familienunternehmens durch eine amerikanische Gesellschaft und nach Ausscheiden der Familiengesellschafter auch kurzzeitig Vorstandsvorsitzender der umfirmierten AG.
Vorstand bei Porsche
Nach seiner Rückkehr zu Porsche 1991 wurde er Vorstandsmitglied für Produktion und Materialwirtschaft. Im September 1992 trennte sich Porsche vom Vorstandsvorsitzenden Arno Bohn und ernannte Wiedeking zum Sprecher des Vorstandes. Wiedeking führte umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen durch und übernahm mit Wirkung zum 1. August 1993 den Vorstandsvorsitz des Unternehmens. Die Maßnahmen brachten Porsche aus der Verlustzone und bauten es zu einem der profitabelsten Autobauer um. Der Wert des Unternehmens steigerte sich von 300 Millionen Euro auf rund 25 Milliarden Euro im Jahr 2007[1].
Wiedeking wurde immer wieder auch als Kandidat für die Führung größerer Autohersteller gehandelt (zuletzt bei Volkswagen als möglicher Nachfolger für Ferdinand Piëch), hatte aber bislang stets abgewinkt. Wiedeking bekam 2003 den Orden wider den tierischen Ernst, der vom Aachener Karnevals-Verein für Humor im Amt verliehen wird.
Wiedeking äußerte sich ablehnend gegen die EU-Abgaspläne, und bezeichnete sie als „Wirtschaftskrieg“ gegen deutsche Autobauer im Premiumsegment. [2]
Im Jahr 2007 soll aufgrund eines Rekordgewinns von 5,9 Milliarden Euro Wiedekings Gehalt rund 60 Millionen Euro betragen haben. Davon beruhen 53 Millionen Euro auf einer Gewinnbeteiligungsvereinbarung aus den 1990er-Jahren[3]. Mit dem genannten Gehalt zählt Wiedeking zu den bestbezahlten Managern der Welt. Dies entspräche bei 1,264 Milliarden Euro für den Personalaufwand im Porsche Konzern einem Anteil von zirka 4,7 % oder 0,9 % des Gewinns.
Sonstiges
Auf Vorschlag der CDU-Landtagsfraktion Baden-Württembergs nahm er an der 12. Bundesversammlung (2004) zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten teil.
In der halbjährlichen Umfrage „Manager nach Noten“ der Beratungsfirma Marketing Corporation, bei der 1000 Manager befragt werden, hatte Ende 2007 Wiedeking im Schnitt die zweitbeste Bewertung bekommen und war somit unter den Kollegen die Top-Führungskraft Deutschlands mit dem zweithöchsten Ansehen.[4]
Wendelin Wiedeking hält seit dem Jahr 2005 eine Beteiligung von 30 % an der Schuhmanufaktur Heinrich Dinkelacker, die ihren Geschäftssitz in seinem Wohnort Bietigheim-Bissingen hat.[5]
Privat
Wiedeking ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn. In seiner Freizeit sammelt er Modellautos, Modelleisenbahnen und fährt Porschetraktoren.
Auszeichnungen
- 1994: Manager des Jahres
- 2002: Deutscher Image Award[6]
- 2002: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2003: Orden wider den tierischen Ernst des Aachener Karnevalvereins
- 2003: Cicero-Rednerpreis
- 2005: Ehrendoktor der Handelshochschule Leipzig[7]
- 2005: Hans Peter Stihl-Preis[8]
- 2007: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 2008: European Manager of The Year
Werke
- Das Davidprinzip. Eichborn 2002, ISBN 3-8218-3974-0
- Anders ist besser. Ein Versuch über neue Wege in Wirtschaft und Politik. Wendelin Wiedeking. Piper-Verlag, München 2006, ISBN 978-3-492-04949-8
Literatur
- Ulrich Viehöver: Der Porsche Chef. Wendelin Wiedeking - mit Ecken und Kanten an die Spitze. Campus, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-593-37207-X[9]
Weblinks
- Literatur von und über Wendelin Wiedeking im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Der eigenwillige Starmanager“, taz, 27. März 2007
Einzelnachweise
- ↑ Spiegel Online:Böse Millionen, 10. Dezember 2007
- ↑ http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,473813,00.html
- ↑ Süddeutsche Zeitung vom 9. Dezember 2007
- ↑ Spiegel Online vom 22. Dezember 2007
- ↑ Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, mec: Wedekings Schuhe, 18. Januar 2009, Seite 36
- ↑ „Deutscher Image Award 2002 für Porsche“, baden-wuerttemberg.de
- ↑ „HHL zeichnet Nobelpreisträger Spence und Porsche-Chef Wiedeking mit Ehrendoktorwürde aus.“ Leipzig Graduate School of Management (HHL), 10. März 2005
- ↑ Schrempp und Wiedeking erhalten Stihl-Preis der Region Stuttgart. 28. Oktober 2005
- ↑ Rezension: „Der Karriere-Ring aus Beckum“, Die Welt, 13. Oktober 2003
Personendaten NAME Wiedeking, Wendelin KURZBESCHREIBUNG Vorstandsvorsitzender des Automobilbauers Porsche GEBURTSDATUM 28. August 1952 GEBURTSORT Ahlen, Westfalen
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