Begasbrunnen

Begasbrunnen
Neptunbrunnen, Gesamtansicht
Teilansicht mit allegorischer Figur „Der Rhein“
Detail
Ursprünglicher Standort vor dem Schloss
Ansicht kurz vor der Abtragung des Brunnens, 1951

Der Neptunbrunnen von Berlin steht zwischen Marienkirche und Rotem Rathaus im Ortsteil Mitte. Er ist einer der ältesten Brunnen Berlins und gilt als einer der schönsten der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Abmessungen

Der breiteste Durchmesser des Wasserbeckens aus schwedischem Granit beträgt 18 Meter; die Höhe des Mittelteils bis zum Scheitel Neptuns 8,50 Meter und bis zum Dreizack 10 Meter.

Allegorie

Aus einer Grundschale auf einem dreistufigen Unterbau erhebt sich die kraftvolle Gestalt des antiken Meergottes Neptun. Das Zeichen seiner Macht, den wogenstillenden Dreizack, hat er über die linke Schulter geworfen, den rechten Arm auf den Schenkel gestemmt. Neptun wird von vier mächtigen Tritonen nach Art der Zentauren auf einer riesigen Muschel getragen, umringt von sprudelndem Leben in Gestalt von Kindern, die mit dem nassen Element spielen. Eine Verkörperung der aufsprühenden und rollenden Wellen sind Wassertiere wie Hummer, Krebse, Fische und Polypen sowie wasserspeiende Meer- und Flusstiere: Seeschildkröte, Seehund, Krokodil und Schlange. Am Rande der Schale sitzen vier Frauengestalten, die die Personifikation der Flüsse Rhein (Fischnetz und Weinlaub), Weichsel (Holzklötze), Oder (Ziege und Fell) und Elbe (Ähren und Früchte) darstellen.

Geschichte

Sein Bau geht auf einen Vorschlag Karl Friedrich Schinkels zurück, auf dem damaligen Schloßplatz zwischen Berliner Stadtschloss und Marstall einen Monumentalbrunnen zu errichten. Der junge Reinhold Begas griff nach einer Italienreise diese Idee auf und entwarf mehrere Versionen, deren letzte aber erst 1888 zur Ausführung kam. Begas ist durch diese zu den größten bildkünstlerischen Brunnenanlagen der Welt zählende Arbeit berühmt geworden. Der Brunnen wurde deshalb früher auch Begasbrunnen genannt.

Der Brunnen war ein Geschenk des Berliner Magistrats an Kaiser Wilhelm II. und wurde am 1. November 1891 eingeweiht.

Nach der Sprengung des Schlosses wurde der Brunnen 1951 abgetragen und eingelagert. Die Figuren waren durch Geschosseinschläge stark beschädigt und wurden im Kunstgusswerk in Lauchhammer restauriert. 1969 wurde der Neptunbrunnen auf der großen Freifläche im Schnittpunkt der Achsen zwischen Fernsehturm und Rathaus wiederaufgestellt.

Sonstiges

  • Die Berliner nannten den Brunnen anfangs scherzhaft Forkenbecken, in Anspielung auf den damaligen Bürgermeister Forckenbeck und die „Forke“ des Neptun.
  • Die vier Frauengestalten auf dem Brunnenrand sind angeblich die einzigen Berlinerinnen, die den Rand halten können.
  • Im Phantasialand bei Brühl stand bis zum Jahr 2008 eine Nachbildung des Neptunbrunnens im Maßstab 1:2.

Weblinks

52.51972222222213.4066666666677Koordinaten: 52° 31′ 11″ N, 13° 24′ 24″ O


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