- Neptunbrunnen (Berlin)
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Der Neptunbrunnen von Berlin (auch Schlossbrunnen genannt) steht zwischen Marienkirche und Rotem Rathaus im Ortsteil Mitte. Er ist einer der ältesten Brunnen Berlins und gilt als einer der schönsten der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Allegorie
Aus einer Grundschale auf einem dreistufigen Unterbau erhebt sich die kraftvolle Gestalt des antiken Meergottes Neptun. Das Zeichen seiner Macht, den wogenstillenden Dreizack, hat er über die linke Schulter geworfen, den rechten Arm auf den Schenkel gestemmt. Neptun wird von vier mächtigen Tritonen nach Art der Zentauren auf einer riesigen Muschel getragen, umringt von sprudelndem Leben in Gestalt von Kindern, die mit dem nassen Element spielen. Eine Verkörperung der aufsprühenden und rollenden Wellen sind Wassertiere wie Hummer, Krebse, Fische und Polypen sowie wasserspeiende Meer- und Flusstiere: Seeschildkröte, Seehund, Krokodil und Schlange. Am Rande der Schale sitzen vier Frauengestalten, die die Personifikation der Flüsse Rhein (Fischnetz und Weintrauben), Weichsel (Holzklötze), Oder (Ziege und Fell) und Elbe (Ähren und Früchte) darstellen.
Geschichte
Sein Bau geht auf einen Vorschlag Karl Friedrich Schinkels zurück, auf dem Schloßplatz zwischen dem damaligen Berliner Stadtschloss und dem Marstall einen Monumentalbrunnen zu errichten. Der junge Reinhold Begas griff nach einer Italienreise diese Idee auf und entwarf mehrere Versionen, deren letzte aber erst 1888 zur Ausführung kam. Begas ist durch diese zu den größten bildkünstlerischen Brunnenanlagen der Welt zählende Arbeit berühmt geworden. Der Brunnen wurde deshalb früher auch Begasbrunnen genannt.
Der Brunnen war ein Geschenk des Berliner Magistrats an Kaiser Wilhelm II. und wurde am 1. November 1891 eingeweiht.
Nach der Sprengung des Schlosses wurde der Brunnen 1951 abgetragen und eingelagert. Die Figuren waren durch Geschosseinschläge stark beschädigt und wurden im Kunstgusswerk in Lauchhammer restauriert. 1969 wurde der Neptunbrunnen auf der großen Freifläche im Schnittpunkt der Achsen zwischen Fernsehturm und Rathaus wiederaufgestellt.
Abmessungen
Der breiteste Durchmesser des Wasserbeckens aus schwedischem Granit beträgt 18 Meter; die Höhe des Mittelteils bis zum Scheitel Neptuns 8,50 Meter und bis zum Dreizack 10 Meter.
Diskussionen um die Zukunft
Im Zuge der Planungen für das Humboldt-Forum begannen die Diskussionen, den Brunnen an seinen ursprünglichen Standort auf dem Schloßplatz zurückzuführen. Die Befürworter dessen wollen so das ursprünglich bestehende Ensemble Schloßplatz zwischen Schloss, Marstall, Rathausbrücke, Staatsratsgebäude mit Schlossportal und Breite Straße soweit möglich wiederherstellen. Der Berliner Senat argumentiert dagegen mit der stadtgestaltenden Aufgabe, die der Brunnen zurzeit auf dem namenlosen Platz zwischen Fernsehturm und Spandauer Straße einnimmt und votiert bislang für einen Verbleib am jetzigen Standort.
Sonstiges
- Die Berliner nannten den Brunnen anfangs scherzhaft Forkenbecken, in Anspielung auf den damaligen Bürgermeister Forckenbeck und die „Forke“ des Neptun.
- Die vier Frauengestalten auf dem Brunnenrand sind angeblich die einzigen Berlinerinnen, die im Berliner Volksmund „den Rand halten“ können.
- Im Phantasialand bei Brühl stand bis zum Jahr 2008 eine Nachbildung des Neptunbrunnens im Maßstab 1:2.
Weblinks
Commons: Neptunbrunnen (Berlin) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
- Beschreibung des Brunnens bei stadtentwicklung.berlin.de
- Neptunbrunnen Berlin - Interaktives 360° Panorama - auch in großen Bildformaten
52.51972222222213.406666666667Koordinaten: 52° 31′ 11″ N, 13° 24′ 24″ OKategorien:- Brunnen in Berlin
- Baudenkmal (Berlin)
- Berlin-Mitte
- Neptunbrunnen
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