Wilde Schneeburg

Wilde Schneeburg
Nordwestseite der Burgstelle
Alternativname(n):	nuwe unde wilde Snevspurg
Entstehungszeit:	2.Hälfte 13.Jhr.
Burgentyp:	Spornburg
Erhaltungszustand:	Burgstelle
Ort:	Oberried
Geographische Lage	47° 54′ 38″ N, 7° 56′ 21″ O47.9105555555567.9391666666667860Koordinaten: 47° 54′ 38″ N, 7° 56′ 21″ O
Höhe:	860 m ü. NN

Die Wilde Schneeburg ist eine abgegangene Burg bei der Gemeinde Oberried im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg.

Lage

An der östlichen Seite des Bruggatals befindet sich auf halbem Weg zwischen Oberried und St. Wilhelm die Burgstelle der ehemaligen Wilden Schneeburg. Etwa 300 m ( 860 m ü. NN) oberhalb des Schneeberger Hofs gelegen erhebt sich am westlichen Abhang des Hochfahrns der langgezogene, dreiköpfige Burgfels, in direkter Nachbarschaft zu den Kletterfelsen der G´fällmatte.

Geschichte

Die Burg wurde erstmals 1302 als "nuwe unde wilde Snevspurg" erwähnt. Aufgrund von Keramikfunden wird ihre Entstehung in der zweiten Hälfte des 13 Jahrhunderts angenommen. Ihre Erbauer und Namensgeber werden in den Snewlins vermutet, eine der im 13. Jahrhundert angesehensten und wohlhabendsten Familien in Freiburg. Nach dem Verkauf an die Brüder Kolman, Ritter und Bürger zu Freiburg, wurde die Burg weiter ausgebaut. Streitigkeiten zwischen der Stadt Freiburg und den Kolmans, vermutlich im Zusammenhang mit der Herstellung und dem Handel von Holzkohle, eskalierten im Frühherbst 1314 in der Zerstörung der Burg durch ein Freiburger Aufgebot. Die Anlage wurde danach nicht wieder hergestellt.

Teile von Sandsteingewänden

Halsgraben

Anlage

Von der ehemaligen Burg sind keine sichtbaren Mauerreste erhalten. Anhäufungen von Bruchmauersteinen sowie zahlreiche Lesekeramikfunde, Bruchstücke von Dachziegeln und Bodenziegeln sowie Teilstücke von Fensterleibungen aus Sandstein lassen einen festen Wohnturm im Bereich des vorderen Felskopfs vermuten und bezeugen den Standort als ehemalige Burganlage. Der abgeflachte mittlere Felskopf sowie eine Verebnung zwischen dem vorderen und mittleren Felskopf deuten die Lage weiterer Bauten an. Bergseitig durchtrennt ein teils verschütteter Halsgraben den schmalen Felskamm.

Bodenziegelfunde

Lesekeramikfunde

Literatur

• Helmut Bender, Karl-Bernhard Knappe, Klauspeter Wilke: Burgen im südlichen Baden. Schillinger, Freiburg im Breisgau 1979. ISBN 3-921340-41-1
• Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil L-Z. Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-7365-8
• Arthur Hauptmann: Burgen - einst und jetzt. Band 2, Konstanz 1987, ISBN 3-87799-075-4

Weblinks

 Commons: Wilde Schneeburg, Oberried – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien