- Freiburg im Breisgau
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Wappen Deutschlandkarte 47.9948287.849881278Koordinaten: 48° 0′ N, 7° 51′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Höhe: 278 m ü. NN Fläche: 153,07 km² Einwohner: 224.191 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1465 Einwohner je km² Postleitzahlen: 79098–79117 Vorwahl: 0761 Kfz-Kennzeichen: FR Gemeindeschlüssel: 08 3 11 000 Stadtgliederung: 42 Stadtbezirke Adresse der
Stadtverwaltung:Rathausplatz 2–4
79098 Freiburg im BreisgauWebpräsenz: Oberbürgermeister: Dieter Salomon (Bündnis 90/Die Grünen) Lage der Stadt Freiburg im Breisgau in Baden-Württemberg Freiburg im Breisgau (alemannisch Friburg im Brisgau, [ˈfʁiːb̥əg̊]) ist eine kreisfreie Stadt in Baden-Württemberg. Die südlichste Großstadt Deutschlands ist Sitz des Regierungspräsidiums Freiburg sowie des Regionalverbands Südlicher Oberrhein und des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald und wird von dem Landkreis umschlossen, dem sie selbst nicht angehört.
Gegenwärtig hat das am Fluss Dreisam liegende Freiburg über 221.000 Einwohner und nimmt damit auf der Liste der größten Städte Baden-Württembergs nach Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe die vierte Stelle ein. Zusammen mit den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen bildet sie die (Wirtschafts-)Region Freiburg mit insgesamt ca. 630.000 Einwohnern. Sie liegt in der trinationalen Metropolregion Oberrhein mit ca. 6 Mio. Einwohnern.
Die Altstadt mit dem Münster und den Bächle – beide sind Wahrzeichen Freiburgs – ist Ziel von jährlich über drei Millionen Besuchern.
Mit der 1457 gegründeten Albert-Ludwigs-Universität zählt Freiburg zu den klassischen deutschen Universitätsstädten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Naturraum
- 2 Geschichte
- 3 Religionen
- 4 Politik
- 5 Kultur und Freizeit
- 6 Wirtschaft und Infrastruktur
- 7 Persönlichkeiten
- 8 Literatur
- 9 Weblinks
- 10 Einzelnachweise
Naturraum
Geografische Lage
Freiburg liegt im Südwesten Baden-Württembergs am südöstlichen Rand des Oberrheingrabens und am westlichen Fuße des Schwarzwaldes. Die nächstgelegenen Großstädte sind Mülhausen (frz. Mulhouse) im Elsass, etwa 46 km Luftlinie südwestlich, Basel, etwa 51 km südlich, Zürich, etwa 85 km südöstlich, Straßburg, etwa 66 km nördlich, Karlsruhe, etwa 120 km nördlich sowie Stuttgart, etwa 133 km nordöstlich von Freiburg.
Die Ausdehnung der Stadt in nord-südlicher Richtung beträgt 18,6 km, in ost-westlicher Richtung 20 km. Von der Gemarkungsgrenze sind es bis zur Grenze nach Frankreich 3 km, bis zur Grenze mit der Schweiz 42 km.
Der Straßenname „Auf der Zinnen“ erinnert an die ehemalige Stadtmauer der Stadt. Etwa 200 Meter nördlich davon verläuft der 48. nördliche Breitengrad. Die Stelle ist auf beiden Seiten der Nord-Süd-Durchgangsstraße, die hier Habsburgerstraße heißt, durch eine Schrift in Pflastersteinen verschiedener Farben hervorgehoben, so dass die geografische Breite erkennbar ist.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Freiburg; sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, genannt und liegen alle im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, außer Vörstetten, das zum Landkreis Emmendingen gehört: Vörstetten, Gundelfingen, Glottertal, Stegen, Kirchzarten, Oberried (Breisgau), Münstertal/Schwarzwald, Bollschweil, Horben, Au (Breisgau), Merzhausen, Ebringen, Schallstadt, Bad Krozingen, Breisach am Rhein, Merdingen, Gottenheim, Umkirch und March.
Geologie
Freiburg liegt an der Grenze zwischen Schwarzwald und Oberrheingraben. Die Verwerfung verläuft mitten durch das Stadtgebiet. Die östlichen Stadtteile liegen in einem Verbindungstal zum Zartener Becken zwischen den Bergen Roßkopf im Norden und Brombergkopf im Süden. Die südlichen Stadtteile Kappel und Günterstal liegen schon im Schwarzwald. Der Schlossberg, ein Ausläufer der Vorbergzone, ragt wie eine Nase direkt ins Innenstadtgebiet. Das Gestein unterhalb des sog. Greifeneckschlösschens sowie im westlichen Bereich des Augustinerweges wurde zum Bau der hochmittelalterlichen Stadtmauer abgebaut.[2] Mit dem südöstlich gelegenen 1.284 Meter hohen Schauinsland gehört der Gipfel eines der höchsten Berge des Schwarzwaldes zum Freiburger Stadtgebiet. Mit mehr als 1.000 Metern ist Freiburg unter den deutschen Großstädten jene mit dem größten Höhenunterschied innerhalb des Stadtgebiets. Die westlichen Stadtteile liegen weitgehend auf einem Schwemmkegel, der während der letzten Eiszeit entstand. Im Süden liegt der Schönberg, der zur Vorbergzone zählt, einem Teil des alten Gebirges, der beim Einbrechen des Oberrheingrabens nur teilweise abgerutscht ist. Durch Freiburg fließt die Dreisam.
Klima
Freiburg Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 535054715811474156103201010923139925168425157621127515871937461Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: DWD Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für FreiburgJan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Max. Temperatur (°C) 5,1 6,8 11,3 15,0 19,8 22,7 25,3 25,2 21,0 15,1 9,1 6,3 Ø 15,2 Min. Temperatur (°C) -0,1 0,5 3,6 5,9 10,3 13,2 15,5 15,4 12,0 7,9 3,4 1,1 Ø 7,4 Niederschlag (mm) 53,1 54,0 58,3 73,7 102,8 109,0 99,2 84,0 75,9 75,3 70,8 73,6 Σ 929,7 Regentage (d) 10,6 9,9 11,1 11,6 12,4 12,1 11,2 9,6 9,2 10,7 10,6 11,2 Σ 130,2 Quelle: DWDFreiburg liegt in einer Zone mit warm- und feucht-gemäßigtem Klima, wobei es große Unterschiede gibt: In der Ebene ist es wärmer und trockener, in den Bergzonen eher kühl und frisch. Wegen der mittleren Durchschnittstemperatur von 9,7 °C[3] gilt die Stadt als eine der wärmsten Großstädte Deutschlands. So wurden während der Hitzewelle 2003 am 13. August offiziell 40,2 °C gemessen; die höchste jemals in Deutschland registrierte Temperatur. Diesen Rekord teilt sich Freiburg u. a. mit Karlsruhe.
Auch mit durchschnittlich 1.650 Sonnenstunden pro Jahr nimmt Freiburg einen vorderen Platz ein.[4] Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge ist mit 908 mm[5] deutlich höher als der bundesweite Durchschnitt von knapp 800 mm. Der meiste Niederschlag fällt in den Sommermonaten Mai bis August mit einem Spitzenwert von 107 mm im Juni. Im Februar fällt der geringste Niederschlag mit 50,6 mm.
Eine Spezialität des sommerlichen Stadtklimas ist der nach dem östlich gelegenen Höllental genannte „Höllentäler“. Der Fallwind von den Höhen des Schwarzwalds durchlüftet mit großer Regelmäßigkeit Teile der Stadt einige Zeit nach Eintritt der Dunkelheit. Nach umstrittener Auffassung von Wetterexperten wie Jörg Kachelmann oder Hans von Rudloff ist dieser Wind nicht kühl, wie oft vermutet und gefühlt, sondern föhnartig warm. Der Fallwind soll damit der Stadt die meisten Tropennächte in Deutschland mit durchgehend über 20 °C bescheren.[6]
Stadtgliederung
Freiburg hat 28 Stadtteile, die vorwiegend zu statistischen Zwecken in 42 Stadtbezirke gegliedert sind. In den bei der Kreisreform des ehemaligen Landkreises Freiburg eingegliederten Stadtteilen Ebnet, Hochdorf, Kappel, Lehen, Munzingen, Opfingen, Tiengen und Waltershofen wurde die Ortschaftsverfassung eingeführt. Damit erhielten diese Orte einen von der Bürgerschaft der Ortschaft zeitgleich mit dem Gemeinderat zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher an der Spitze sowie eine örtliche Verwaltung. Die Ortschaftsräte sind zu allen wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Freiburg.
Geschichte
Eine erste Erwähnung von Siedlungen im Bereich des heutigen Freiburg, der Wiehre, "Zähringen" und Herdern, findet sich in einem Dokument aus dem Jahr 1008. Um 1091 baut der Zähringer-Herzog Bertold II. das Castrum de Friburch (Ruine Leopoldsburg) auf dem Schlossberg. Der Siedlung der Dienstleute und Handwerker am Fuße des Berges verlieh Bertolds Sohn Konrad im Jahre 1120 das Markt- und Stadtrecht. An Stelle der inzwischen zu kleinen Kirche veranlasste Bertold V. um 1200 den großzügigen Bau des heutigen Münsters, der v. a. durch die Einkünfte der Silberminen im Schwarzwald finanziert wurde, die wesentlich zum Wohlstand der Freiburger Bürger beitrugen.
Nach dem Aussterben der Zähringer übernahmen 1218 die Grafen von Urach die Herrschaft und nannten sich fortan die Grafen von Freiburg. Nach häufigeren Streitereien mit den Grafen um die Finanzen kaufte sich die Freiburger Bürgerschaft 1368 mit 20.000 Mark Silber von der Herrschaft des ungeliebten Egino III. los und unterstellte sich dem Schutz des Hauses Habsburg.
Freiburg musste den neuen Herrschern Kriegsleute stellen und Finanzhilfe leisten. In der Schlacht bei Sempach siegten die Schweizer Eidgenossen 1386 gegen den österreichischen Herzog Leopold III. und löschten dabei einen Großteil des Freiburger Adels aus. Die Zünfte beherrschten danach den Stadtrat. Freiburg war bis 1427 Reichsstadt. Als Herr der österreichischen Vorlande stiftete Erzherzog Albrecht 1457 die Freiburger Universität.
Im Jahre 1498 hielt Maximilian I. Reichstag in Freiburg. Unter dem Zeichen des Bundschuhs erhoben sich in der gleichen Zeit die Bauern am Oberrhein, doch der Aufstand bei Freiburg unter Joß Fritz im Jahr 1513 wurde verraten. 1525 nahmen im Deutschen Bauernkrieg Bauern unter Führung von Hans Müller Freiburg ein und zwangen den Stadtrat, einer evangelisch-christlichen Vereinigung beizutreten. Als 1529 in Basel die Bilderstürmer den Protestantismus durchsetzten, flohen der Fürst der Wissenschaft Erasmus von Rotterdam und das Basler Domkapitel ins katholische Freiburg. Mit der Vollendung des Hochchors, der 1513 durch den Konstanzer Weihbischof geweiht wurde, war 1536 das Münster endgültig fertiggestellt.
Kurz nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1620 übernahmen die Jesuiten die Universität Freiburg. Im Jahre 1632 besetzten die Schweden unter General Horn die Stadt, die in den folgenden Jahren mehrmals den Besitzer wechselte. Eine kaiserlich-bayrische Armee unter den Generälen Franz von Mercy und Jan van Werth nahm 1644 Freiburg ein. Anschließend kam es zur Schlacht bei Freiburg zwischen den Bayern und französisch-weimarischen Truppen.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es unter Ludwig XIV. immer wieder zu Übergriffen auf rechtsrheinisches Gebiet. Nach dem holländischen Krieg musste Kaiser Leopold I. 1679 im Frieden von Nimwegen die Stadt Freiburg samt Lehen sowie Betzenhausen und Kirchzarten der Krone Frankreichs überlassen. Nachdem Ludwig XIV. Sébastien Le Prestre de Vauban angewiesen hatte, die Stadt zu einer modernen Festung auszubauen, besuchte der König 1681 Freiburg, um den Fortschritt der Arbeiten persönlich zu begutachten. Im Frieden von Rijswijk 1697 durfte Ludwig XIV. die im Elsass besetzten Gebiete einschließlich der freien Reichsstadt Straßburg behalten, musste aber Freiburg an die Habsburger zurückgeben. Gegen Ende des Spanischen Erbfolgekriegs besetzte Marschall Claude-Louis-Hector de Villars 1713 Freiburg erneut. Im zweiten österreichischen Erbfolgekrieg schlugen die Franzosen unter Marschall François de Franquetot die Österreicher bei Weißenburg (Elsass) (5. Juli 1744). Als die französischen Truppen Freiburg räumen mussten, zerstörten sie die Festungsanlagen gründlich. Lediglich das Breisacher Tor blieb als Teil der Vaubanschen Bauten erhalten.
Französische Revolutionstruppen nahmen Freiburg 1796 ein. Nach drei Monaten befreite Erzherzog Karl die Stadt. Als der Herzog von Modena Herkules III. im Frieden von Campo Formio 1797 seine italienischen Besitzungen verlor, erhielt er vier Jahre später 1801 im Frieden von Lunéville als Kompensation den Breisgau. Herkules III. war mit diesem Tausch nicht einverstanden, da er seine Verluste nicht für ausreichend kompensiert erachtete. Deshalb suchte er den Breisgau nach 1801 nicht auf. Die Regierungsgeschäfte führte der Freiherr Hermann von Greiffenegg, der den Breisgau formal erst am 2. März 1803 für das Haus Este in Besitz nahm. Nach Herkules' Tod im Oktober 1803 fiel der Breisgau an seine ins Haus Habsburg eingeheiratete Tochter Maria Beatrice. Doch dieses modenisch-habsburgische Zwischenspiel dauerte nur kurz, denn 1805 verfügte Napoleon den Anfall des Breisgaus und der Ortenau an Baden, das kurze Zeit, von 1803–1806, Kurfürstentum war. Die Schlussakte des Wiener Kongresses bestätigte 1815 den Verbleib Freiburgs beim Großherzogtum Baden.
Im Jahr 1827 wurde Freiburg Sitz des neu gegründeten Erzbistums Freiburg. 1845 wurde die Bahnstrecke in Richtung Offenburg eröffnet. Die Revolution von 1848 entlud sich im Südwesten Deutschlands besonders heftig, obgleich Baden 1818 während der Restauration eine recht liberale Verfassung erhalten hatte. In Freiburg kam es zu blutigen Barrikadenkämpfen, an denen neben badischen Regierungstruppen hessische Verbände beteiligt waren.
Mit der Reichsgründung von 1871 nahm die Stadt am allgemeinen Wirtschaftsaufschwung in Deutschland teil. Unter Oberbürgermeister Otto Winterer erhielt Freiburg mit der Bebauung neuer Stadtteile im Stile des Historismus sein Gesicht. Schon ab 1901 fuhr eine elektrische Straßenbahn. Im Ersten Weltkrieg warfen feindliche Flugzeuge und Luftschiffe mehr Bomben über Freiburg als über jeder anderen deutschen Stadt ab. Die Rückkehr des Elsass zu Frankreich nach dem verlorenen Krieg traf Freiburg wirtschaftlich besonders hart.
Zwei Reichskanzler in den Anfangsjahren der Weimarer Republik kommen aus Freiburg: Constantin Fehrenbach und Joseph Wirth.
Wie überall im damaligen Deutschen Reich übernahmen 1933 die Nationalsozialisten in Freiburg die Macht. Unter dem Rektorat Martin Heideggers wurde die Universität gleichgeschaltet. 1938 ging in der Reichspogromnacht die Freiburger Synagoge in Flammen auf. 1940 wurden im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion die in Freiburg noch verbliebenen Juden mit einem Sammeltransport ins südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert.[7] Die Luftwaffe führte irrtümlich einen Bombenangriff auf Freiburg am 10. Mai 1940 durch, bei dem 57 Menschen ums Leben kamen.
Unter dem Decknamen Operation Tigerfish bombardierte die britische Royal Air Force am Abend des 27. November 1944 die Stadt, wobei etwa 2800 Bürger den Tod fanden. Nach dem Angriff erhob sich das relativ unbeschädigte Freiburger Münster aus den Trümmern der im nördlichen Teil vollkommen zerstörten Altstadt, doch hatten die starken Detonationswellen das Kirchenschiff abgedeckt. Mit neuen Ziegeln, die aus Basel gespendet wurden, konnte das Münster bis Januar 1946 wieder fast vollständig gedeckt werden.[8]
Freiburg wurde im April 1945 von den Franzosen besetzt. Im Oktober hielt General de Gaulle in Freiburg eine Siegesparade ab. In Folge der Aufteilung Deutschlands in verschiedene Besatzungszonen wurde Freiburg 1946 die Hauptstadt des Landes Baden. Ministerpräsident war der gebürtige Freiburger Leo Wohleb, der im Colombischlössle residierte, während der Landtag im Historischen Kaufhaus tagte. Nach einer Volksabstimmung ging 1951 Südbaden trotz des erbitterten Widerstands breiter Kreise der Bevölkerung im Bundesland Baden-Württemberg auf.
Die Studentenunruhen der späten 1960er Jahre fanden auch in Freiburg ihren Niederschlag. Das gewachsene politische Bewusstsein führte in den 1970er Jahren zur Beteiligung vieler Freiburger am erfolgreichen Widerstand der Kaiserstühler Bauern gegen das geplante Kernkraftwerk Wyhl. Im Gefolge dieser Ereignisse entwickelte sich in der Stadt eine starke autonome Szene und ein breites ökologisch orientiertes Spektrum. Freiburg wurde zu einer Hochburg der neu gegründeten Grünen, und wird daher als Ökohauptstadt Deutschlands bezeichnet. Auch wissenschaftlich und wirtschaftlich entwickelte sich in Freiburg ein Klima, das der Stadt eine führende Rolle als Umweltstadt verschafft – es trat bei der Expo 2010 in Shanghai als „green city“ auf.
Freiburg wurde durch seine verkehrsgünstige Lage, die attraktive Landschaft und insbesondere die Hochschulen und Forschungseinrichtungen zunehmend eine beliebte Stadt für Kongresse, Messen und Tagungen, insbesondere durch das Konzerthaus Freiburg und die Messe Freiburg. Der internationale Städtetourismus spielt eine starke Rolle.
1986 war die Stadt Gastgeber der siebten Landesgartenschau Baden-Württemberg, was für die Entwicklung der westlichen Stadtteile von großer Bedeutung war und zudem die Einrichtung der Ökostation zur Folge hatte. Die Attraktivität Freiburgs führte zu einem starken Bevölkerungszuwachs, der den Ausbau alter und die Errichtung neuer Wohngebiete erfordert. Auf einem von der französischen Garnison 1992 verlassenen Gelände der ehemaligen Vauban-/Schlageter-Kaserne entstand der international besuchte Stadtteil Vauban. 1993 erfolgte der Spatenstich zum neuen Stadtteil Rieselfeld.
1996 überschritt die Stadt die Bevölkerungszahl von 200.000 Einwohnern. Darunter sind etwa 30.000 Studenten, die an der Universität und vier weiteren Hochschulen studieren.
Als Sitz des Erzbistums und von kirchlichen Einrichtungen wie des Deutscher Caritasverbandes ist Freiburg ein Zentrum der katholischen Kirche. Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch ist Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. 1978 fand in Freiburg der 85. Deutsche Katholikentag statt, an dem u.a. Mutter Teresa teilnahm. Am 24. und 25. September 2011 besuchte Papst Benedikt XVI. im Rahmen seines Deutschlandbesuches Freiburg. Der Pontifex feierte u.a. auf dem Flugplatz Freiburg eine Jugendvirgil und am Sonntag mit über 100.000 Gläubigen eine Eucharistie-Feier, traf Missbrauchsopfer, führte Gespräche mit Helmut Kohl, Verfassungsrichtern und dem Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und hielte eine ekklesiologisch ausgerichtete Rede vor 1500 geladenen Gästen im Konzerthaus Freiburg.
Durch seine Lage in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein und als Nachbarstadt u.a. von Strasbourg bekommt Freiburg eine zunehmende Bedeutung für das Zusammenwachsen Europas. Die Stadt ist Sitz von Konsulaten und Honorarkonsulaten verschiedener europäischer Staaten. Das Regierungspräsidium Freiburg, die Stadtverwaltung, die Universität Freiburg und viele andere Einrichtungen arbeiten eng mit den Partnerorganisationen in den benachbarten Ländern Frankreich und der Schweiz zusammen. Als Stadt, die gegen Ende des 17. Jahrhundert von 1677 bis 1697 zum Königreich Frankreich gehörte und nach dem Zweiten Weltkrieg Standort einer großen Garnison der französischen Besatzungsmacht war, hat Freiburg seit jeher eine Vorreiterrolle in den Beziehungen zu seinem Nachbarland. Freiburg arbeitet besonders eng mit den französischen Städten Mulhouse und Colmar zusammen. Franzosen spielen eine bedeutende Rolle als Arbeitskräfte und Kunden in der Wirtschaftsregion Freiburg. Wichtige Beiträge zu den kulturellen und politischen Beziehungen beider Staaten leisten das „Centre culturel francais“ (CCF) Conrad Schroeder und das Frankreich-Zentrum der Universität. 2001 und 2010 fanden in Freiburg deutsch-französische Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs statt. Auch mit der Schweizerischen Nachbarstadt Basel bestehen seit jeher enge Beziehungen (s. Erasmus von Rotterdam und Basler Hof), die bis heute gepflegt werden.
Eingemeindungen und Erweiterungen
Vor der ersten Eingemeindung umfasste das Stadtgebiet 3.005 Hektar. Folgende ehemals selbständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen wurden in die Stadt Freiburg eingegliedert:
Jahr Orte Zuwachs in ha 1457 Herdern unbekannt 1826 Wiehre 723 1890 Günterstal 520 1890 Haslach 912 1906 Zähringen 1.169 1908 Betzenhausen 865 1914 Littenweiler 1.561 1938 St. Georgen 761 Jahr Orte Zuwachs in ha 1.9.1971 Lehen 358 1.12.1971 Opfingen 1.461 1.7.1972 Waltershofen 758 1.1.1973 Tiengen 838 1.7.1973 Munzingen 677 1.9.1973 Hochdorf 1.010 1.7.1974 Ebnet 687 1.7.1974 Kappel 1.381 1.1.1978 Mundenhof 323 Freiburg wuchs nicht nur durch Eingemeindungen, sondern auch durch neue Stadtteile. In den 1960er Jahren waren dies die Stadtteile Weingarten und Landwasser, in den 1990er Jahren die Stadtteile Rieselfeld und Vauban.
Einwohnerentwicklung
Im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit lebten in Freiburg zwischen 5.000 und 10.000 Menschen. Freiburg war die größte Stadt zwischen Basel und Straßburg. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Hatte die Stadt 1800 9.050 Einwohner, so waren es 1900 bereits 62.000.
Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt das Ziel alliierter Luftangriffe. Die Bevölkerungszahl sank von 110.110 im Jahre 1939 um 18,9 Prozent auf 89.275 im Dezember 1945. Schon 1947 überschritt die Einwohnerzahl durch die Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten wieder die Grenze von 100.000. Bis 1996 verdoppelte sich diese Zahl auf 200.000.
Mit einem Bevölkerungswachstum von 24 Prozent im Zeitraum von 1980 bis 2006 wächst die Stadt unter den Städten Baden-Württembergs am schnellsten. 2009 war der Stadtkreis mit einem Zuwachs von 1954 Einwohnern der Kreis mit dem größten Zuwachs in Baden-Württemberg.[9] Mit einem Durchschnittsalter seiner Bewohner von 40,3 Jahren ist Freiburg eine Stadt mit verhältnismäßig junger Bevölkerung. Der Ausländeranteil liegt bei 14,1 Prozent.[10]
Die Bertelsmann-Stiftung sieht Freiburg als „prosperierendes Wirtschaftszentrum“. In ihrem Wegweiser Demographischer Wandel wird ein Anstieg der Bevölkerung bis 2020 auf 227.879 Einwohner vorausgesagt (2010: 224.751 Einwohner, 2015: 227.974 Einwohner).[11]
Neben der amtlichen Wohnbevölkerungszahl des Statistischen Landesamtes gibt es mit der Einwohnerfortschreibung des städtischen Einwohnermeldeamtes eine weitere amtliche Bevölkerungszahl, die mit 203.240 Einwohnern zum 1. Januar 2010 deutlich unter der von der Landesbehörde fortgeschriebenen Zahl liegt.[12] Je beim Statistischen Landesamt gemeldeten Einwohner erhält die Stadt derzeit 750 Euro pro Jahr als Mittelzuweisung des Landes. Eine Übernahme der Zahlen des städtischen Einwohnermelderegisters durch das Statistische Landesamt würde daher einen Einnahmeverlust von etwa 15 Millionen Euro pro Jahr bedeuten, was nicht im Interesse der Stadt liegt. Das Einwohnermeldeamt erwartet jedoch bei der für den 9. Mai 2011 angesetzten Volkszählung eine Einwohnerzahl, die deutlich näher an der des Einwohnermeldeamtes liegt, möglicherweise sogar unter 200.000. Die dort ermittelte Zahl wird dann vom Statistischen Landesamt voraussichtlich Ende 2012 übernommen werden. Die Mittelzuweisungen des Landes werden dann über mehrere Jahre auf die sich aus der neuen Zahlengrundlage ergebende Summe abgeschmolzen werden.[13]
Religionen
Christentum
Freiburg gehörte bis 1805 zu Österreich, und so blieb die Stadt katholisch, während umliegende Dörfer wie Haslach, Opfingen und Tiengen und ganze Landstriche, die dem Markgrafen von Baden unterstanden, im Zuge der Reformation evangelisch wurden. Die Stadt gehörte kirchlich bis 1821 zum Bistum Konstanz, auch als das Fürstbistum 1805 als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses aufgehoben wurde. Im gleichen Jahr wurde Freiburg Sitz eines römisch-katholischen Erzbischofs, der jedoch wegen Differenzen zwischen der badischen Regierung und dem Heiligen Stuhl erst 1827 sein Amt antreten konnte. Die Grenzen des Erzbistums Freiburg decken sich mit den Grenzen des ehemaligen Landes Baden und des früheren preußischen Fürstentums Hohenzollern. Bischofskirche ist das Freiburger Münster. Zur Kirchenprovinz Freiburg gehören die beiden Suffraganbistümer Mainz und Rottenburg-Stuttgart sowie bis 1929 auch die Bistümer Limburg und Fulda. Der Erzbischof von Freiburg trägt den Titel eines Metropoliten (Oberrheinische Kirchenprovinz). Der Deutsche Caritasverband hat seinen Sitz in Freiburg. Als Schutzpatrone Freiburgs werden der Heilige Georg (die Freiburger Fahne zeigt das Georgskreuz) und Bischof Lambert von Lüttich verehrt.
Mit dem Anfall des Breisgaus 1805 an den überwiegend evangelischen Norden des Großherzogtums Baden zogen Protestanten in die Stadt. Bei den damaligen Verhandlungen zwischen der badischen Regierung und dem Freiburger Stadtrat bot dieser, um die Karlsruher für die Erhaltung der Universität positiv zu stimmen, die Errichtung einer evangelischen Kirche an. Die Freiburger Protestanten gehören heute, sofern sie nicht Glieder einer Freikirche sind, zum im Januar 2007 neu gebildeten Stadtdekanat Freiburg innerhalb des Kirchenkreises Südbaden der Evangelischen Landeskirche in Baden. In Freiburg befindet sich der Sitz der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden, einer lutherischen Freikirche. Zudem gibt es ein breites Spektrum weiterer protestantischer Freikirchen: Die Calvary Chapel in der City, die Chrischonagemeinde, die Christengemeinde in Lehen, die christliche Missionsgemeinde, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Freie evangelische Gemeinde, die Heilsarmee, die Liebenzeller Gemeinde, die Mennonitische Gemeinde und die Methodistische Gemeinde.
Seit dem späten 19. Jahrhundert besteht in Freiburg eine alt-katholische Gemeinde, deren Kirche die ehemalige Klosterkirche der Ursulinen im Schwarzen Kloster am Rande der Altstadt ist. Den griechisch-, serbisch-, russisch- und rumänisch-orthodoxen Gemeinden wurde die katholische Kirche Maria Schutz für ihre Gottesdienste zur Verfügung gestellt.
Außerdem gibt es in Freiburg eine Anglikanische Gemeinde und die Neuapostolische Kirche mit zwei Gemeinden in der Wiehre und in Weingarten, eine Gemeinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die anthroposophisch geprägte Christengemeinschaft, die Jesus-Freaks sowie die Zeugen Jehovas.
Judentum
Am 12. Oktober 1338 hatte der Stadtrat den ansässigen Juden einen umfassenden Sicherungs- und Freiheitsbrief ausgestellt. Doch am 30. Januar 1349 war dieser nichts mehr wert. In Freiburg wurden Juden verdächtigt, die Pest verbreitet zu haben, wurden festgenommen und nach grausamer Folterung anschließend verbrannt. Nach diesem Pogrom ließen sich Juden nur zögerlich wieder in Freiburg nieder. Da beschloss im Jahre 1401 der Stadtrat, daz dekein Jude ze Friburg niemmerme sin sol[14] ein Dekret, welches König Sigismund mit der Ewigen Vertreibung 1424 offiziell bestätigte. Erst 1809 wurde den Juden wieder ein ständiger Aufenthalt in der Stadt erlaubt, die dann 1836 eine jüdische Gemeinde gründeten. In der Pogromnacht 1938 ging die 1870 errichtete Synagoge in Flammen auf. Am 22. Oktober 1940 wurden die im Lande verbliebenen badischen Juden zusammen mit ihren pfälzischen Glaubensbrüdern in das Lager Camp de Gurs in Südfrankreich deportiert. Einer der Sammelplätze in Freiburg war der Annaplatz. Im Pflaster der Stadt erinnern „Stolpersteine“ an die Opfer der Judenverfolgung während der Naziherrschaft.
Nach 1945 konstituierte sich eine neue jüdische Einheitsgemeinde, die Israelitische Gemeinde Freiburg, die mittlerweile durch die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion auf rund 750 Mitglieder angewachsen ist. Benjamin Soussan, von 1991 bis 2010 Rabbiner der Gemeinde, führte den orthodoxen Ritus ein. Von 1985 bis 1987 errichtete die Gemeinde zwischen Münsterplatz und Stadtgarten eine neue Synagoge. Seit Juli 2004 ist durch die kleine Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher eine weitere Gemeinde hinzugekommen, die sich der Union progressiver Juden angeschlossen hat.
Für die verstorbenen Einwohner jüdischen Glaubens gibt es eigene Begräbnisstätten: den jüdischen Friedhof in der Elsässer Straße und ein neues Gräberfeld auf dem Friedhof St. Georgen.
Andere
Mehrere islamische Organisationen unterschiedlicher Herkunft und religiöser Ausrichtung unterhalten in Freiburg Gebetsstätten und Moscheen. Anhänger des Buddhismus finden im Tibet-Kailash-Haus, das 2007 vom Dalai Lama besucht wurde, oder im buddhistischen Zentrum der Karma-Kagyü-Schule Anlaufstellen. Außerdem gibt es seit 2004 den Heidenhain (auch: Hain der Heiden) in Freiburg, der sich als Treffpunkt und Anlaufstelle für Neopaganismus versteht.
Politik
Im früher katholisch-konservativen Freiburg wurde 1962 mit Eugen Keidel zum ersten Mal ein Sozialdemokrat zum Oberbürgermeister gewählt. Ihm folgte 1982 sein Parteikollege Rolf Böhme im Amt, der im Jahr 2002 ausschied. Mittlerweile gilt die Stadt als eine Hochburg der Grünen. Dies äußert sich nicht nur in der Wahl des ersten grünen Oberbürgermeisters einer deutschen Großstadt, sondern auch in durchgehend überdurchschnittlich hohen Wahlergebnissen. Bei den Bundestagswahlen 2002 und 2005 wurde der Wahlkreis Freiburg mit 25,0 beziehungsweise 22,8 Prozent der Zweitstimmen bundesweit bester Wahlkreis dieser Partei. Nachdem die Grünen bei der Europawahl 2004 im Stadtkreis 36,8 Prozent erzielten, setzte sich bei der Landtagswahl im März 2006 allerdings die CDU mit 30,3 Prozent wieder als stärkste politische Kraft durch. Bei der Landtagswahl von 2011 konnte das Ergebnis der Grünen aber mit 34,5 (Freiburg I) bzw. 39,9 Prozent (Freiburg II) dem landesweiten Trend entsprechend nochmals gesteigert werden.[15]
Das Direktmandat im Deutschen Bundestag für den Wahlkreis Freiburg hat seit 1998 der Sozialdemokrat Gernot Erler inne. Über die Landesliste vertritt zusätzlich Kerstin Andreae (Bündnis 90/Die Grünen) seit 2002 die Stadt im Bundestag. Im 15. Landtag von Baden-Württemberg ist Freiburg mit drei Abgeordneten vertreten: für den Wahlkreis Freiburg-Ost Reinhold Pix (Bündnis 90/Die Grünen, Direktmandat) sowie für den Wahlkreis Freiburg-West Edith Sitzmann (Bündnis 90/Die Grünen, Direktmandat) und Gabi Rolland (SPD).
Oberbürgermeister
An der Spitze der Stadtverwaltung stand früher der Schultheiß als Vorsitzender des Gerichts. Nach dem Übergang an Baden wurde die badische Städteverfassung mit einem direkt gewählten Bürgermeister, später Oberbürgermeister, an der Spitze der Verwaltung eingeführt, der gleichzeitig stimmberechtigter Vorsitzender des Gemeinderates ist.
Die Oberbürgermeister seit 1806:
- 1806–1824: Johann Josef Adrians
- 1826–1827: Fidel André
- 1828–1832: Raimund Bannwarth
- 1833–1839: Joseph von Rotteck
- 1839–1840: Friedrich Wagner
- 1848–1849: Joseph von Rotteck
- 1850–1852: Johann Baptist Rieder
- 1852–1859: Friedrich Wagner
- 1859–1871: Eduard Fauler
- 1871–1888: Carl Schuster
- 1888–1913: Otto Winterer
- 1913–1922: Emil Thoma
- 1922–1933: Karl Bender (Zentrum)
- 1933–1945: Franz Kerber (NSDAP)
- 1945–1946: Max Keller
- 1946–1956: Wolfgang Hoffmann (CDU)
- 1956–1962: Josef Brandel (CDU)
- 1962–1982: Eugen Keidel (SPD)
- 1982–2002: Rolf Böhme (SPD)
- seit 2002: Dieter Salomon (Grüne)
Bei der Oberbürgermeisterwahl am 25. April 2010 wurde bei einer Wahlbeteiligung von 45,2 % der bisherige Amtsinhaber Dieter Salomon (Bündnis 90/Die Grünen) von 50,5% der Wähler für weitere acht Jahre wiedergewählt. Seine beiden Mitbewerber kommen ebenfalls aus Freiburg: Der Bürgermeister für Kultur, Jugend und Soziales und Integration Ulrich von Kirchbach (SPD) erhielt 29,2 % der abgegebenen Stimmen und der Hochschullehrer Günter Rausch (Wechsel im Rathaus (WiR)) 20,1 %.
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 48 gewählten Mitgliedern. Den Vorsitz mit Stimmrecht hat als zusätzliches Mitglied der Oberbürgermeister.
Die Wahl zum Gemeinderat am 7. Juni 2009 führte zu folgendem Ergebnis:
Partei/Liste Prozent Diff. Sitze Diff. Bündnis 90/Die Grünen 23,9 −1,9 12 −1 CDU 20,7 −5,4 10 −3 SPD 17,9 +0,8 9 +1 FDP 8,1 +3,1 4 +2 Linke Liste/Solidarische Stadt 7,8 +1,5 4 +1 FWV 6,0 −2,2 3 −1 Kulturliste 4,3 −0,1 2 – Grüne Alternative Freiburg * 3,9 +3,9 2 +2 Junges Freiburg 3,2 −0,9 1 −1 Unabhängige Frauen 2,5 −0,5 1 – FFR 1,8 +1,8 0 – *haben sich als neue Gruppierung schon gegen Ende der letzten Amtsperiode von den Grünen getrennt.
Die Spalte „Diff.“ zeigt jeweils die Veränderung gegenüber der letzten Gemeinderatswahl im Juni 2004.
→ Ergebnisse der Kommunalwahlen in Freiburg im Breisgau
Wappen, Siegel, Münzmarken, Flagge
Das Wappen der Stadt Freiburg zeigt ein rotes durchgehendes Kreuz auf weißem Grund. Es ist das Wappenzeichen des heiligen Georg, des ältesten Stadtpatrons. Das Stadtsiegel Freiburgs zeigt eine stilisierte Burg in rot auf weißem Grund mit zwei Turmbläsern auf den äußeren Türmen. Dieses Siegel sieht man in Farbe nur vereinzelt im Stadtgebiet, auf den Kanaldeckeln der Innenstadt dagegen ist diese Darstellung, gegossen in Eisen, häufiger zu sehen. Die stilisierte Darstellung der Burg diente als Vorbild für das 1896 im Sternwald erbaute Freiburger Wasserschlössle.
Häufig sieht man noch ein Wappen mit einem schwarzen Adlerkopf oder Rabenkopf auf goldenem Grund. Dieses Wappen ist nach 1327 aus der Freiburger Münzmarke entstanden. Anfangs zeigten die in Freiburg geprägten Münzen den ausgebreiteten Adler, also das Wappenbild der Grafen von Freiburg. Nachdem die Freiburger 1327 den Grafen das Münzrecht abgekauft hatten, prägte die Stadt zur Unterscheidung Münzen, die nur noch den Kopf eines Adlers zeigten. Dieser wurde bald als Kopf eines Raben (alemannisch „Rappen“) angesehen, weshalb die kleine Münze auch als „Rappenpfennig“ bezeichnet wurde. Im Jahre 1399 bildeten Freiburg und andere oberrheinische Städte wie z. B. Basel zur Handelserleichterung untereinander den Rappenmünzbund. So wurde der Rappenpfennig Namensgeber für den Schweizer Rappen. Oft wird an historischen Gebäuden oder auf Gemälden das Stadtwappen zusammen mit dem Wappen von Österreich gezeigt, ein Hinweis auf die lange Zugehörigkeit der Stadt zu Vorderösterreich.
Die Flagge der Stadt Freiburg zeigt wie im Wappen das Georgskreuz, ein rotes durchgehendes Kreuz auf weißem Grund. Sie ist identisch mit der Flagge Englands, dessen Schutzpatron wie in Freiburg der heilige Georg ist. Sie wird vor allem als Hochkantflagge gehisst, ist aber auch waagerecht zu sehen. Diese Flagge wird seit etwa 1368 benutzt, als Freiburg zu den Habsburgern kam.
Bürgerbeteiligung und Engagementförderung
Bürgerentscheide
→ Hauptartikel: Liste von Bürgerentscheiden der Stadt Freiburg im Breisgau
In Freiburg fanden bisher vier Bürgerentscheide statt:
- Bau des heutigen Konzerthauses (1988)
- Erhalt des Flugplatzes (1995)
- Linienführung der Stadtbahn Haslach (1999)
- Verkauf städtischer Wohnungen (2006)
Die Abstimmungen hatten eine Beteiligung zwischen 22 Prozent (Linienführung Straßenbahn 1999) und 50 Prozent (Kultur- und Tagungsstätte 1988). Eine Verbesserung der Erfolgschancen von Bürgerentscheiden ist auf die Verringerung des Quorums von 30 auf 25 Prozent durch Beschluss des Landtages von Baden-Württemberg im Juli 2005 zurückzuführen.
Im vierten und ersten erfolgreichen Bürgerentscheid, den die Bürgerinitiative Wohnen ist Menschenrecht (WiM) initiiert hatte, entschieden die Bürger im November 2006 mit großer Mehrheit, dass die Stadt Freiburg Eigentümer der städtischen Wohnungen bleiben soll.
Bürgerbeteiligung
Seit den 1970er Jahren werden in Freiburg zunehmend Formen kooperativ-demokratischer Bürgerbeteiligung durchgeführt. Sie werden auch erweiterte Bürgerbeteiligung genannt (d.h. über die gesetzlich vorgeschriebenen Formen hinausgehende Bürgerbeteiligung).
Zwei Begründungen für die Zunahme der Beteiligung an den politischen Entscheidungen werden in Freiburg genannt: zum einen sei dies eine Antwort auf das zunehmende Selbstbewusstsein und Forderung der Bürger nach Mitbestimmung am Gemeinwesen. Zum anderen wird Bürgerbeteiligung als eine Form der Anerkennung und Wertschätzung bürgerschaftlichen Engagements betrachtet. Beobachtungen zeigen, dass eine Kommune, die mehr Mitentscheidungsmöglichkeiten eröffnet, tendenziell auch mehr engagierte Bürger hat.
Folgende Formen der erweiterten Bürgerbeteiligung sind in Freiburg zu beobachten (gegliedert nach zunehmender Reichweite):
- Beteiligung an der Entscheidung über einzelne Projekte wie z.B. einen Kinderspielplatz
- Beteiligung an Bebauungsplänen oder Stadtteilentwicklungsplänen (z.B. in Form von Stadtteilversammlungen)
- Beteiligung an stadtweiten Plänen wie Verkehrsentwicklungsplan, Kulturentwicklungsplan, Flächennutzungsplan, Haushaltsplan. Eine umfangreiche mehrjährige Beteiligung gab es für den Flächennutzungsplan 2020.[16] Eine Bürgerbeteiligung am Haushaltsplan gab es 2008 erstmals mit dem Beteiligungshaushalt[17], der auf den Doppelhaushalt 2009/2010 bezogen war. Er wird seit 2010 erneut für den Doppelhaushalt 2011/2012 durchgeführt.
- Beteiligung an der strategischen Steuerung der ganzen Kommune: Seit einem Gemeinderatsbeschluß von 1996 gibt es den Freiburger lokalen Agenda-21-Prozess, in dem Bürgerschaft, Verwaltung und Kommunalpolitik gemeinsam Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung Freiburgs vereinbaren. Seit 2006 gibt es einen Freiburger Nachhaltigkeitsrat, in dem unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Vertreter aus Kommunalpolitik, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft zu diesem Zweck zusammenarbeiten.
Engagementförderung
Mit der Bürgerbeteiligung verbunden hat sich in Freiburg seit Anfang der 1990er Jahre eine von der Stadt, Wohlfahrtsverbänden und Vereinen getragene hochspezialisierte Infrastruktur gebildet, die das ehrenamtliche, freiwillige Engagement fördert:
- Eine Stabsstelle „Bürgerengagement“ im Dezernat III der Stadtverwaltung fördert das Engagement durch Organisation von Projekten, durch öffentliche Anerkennung, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung. Sie organisiert auch einzelne Verfahren der Bürgerbeteiligung.
- Der „Treffpunkt Freiburg“ bietet Vereinen und Gruppen Räume und Technik für Sitzungen, Büroarbeit und Veranstaltungen. Er fördert Ehrenamtliche mit Fortbildungen rund um ihren Bedarf, durch Öffentlichkeitsarbeit, durch zielgruppenspezifische Unterstützung und durch strategische Arbeit, die Kommunalpolitik, Verwaltung, Verbände etc. zusammenbringen will, um die Engagementförderung zu verbessern.
- Die „Freiburger Freiwilligen-Agentur“ berät und vermittelt Menschen, die an einem Engagement interessiert sind, und organisiert Fortbildungen. Darüber hinaus berät sie Organisationen, die erfolgreich mit Ehrenamtlichen arbeiten möchten, und fördert das Engagement durch eigene Projekte, finanzielle Unterstützung, öffentliche Anerkennung, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung, zielgruppenspezifische Arbeit u.a.
- „Das Freiburger Selbsthilfebüro“ unterstützt Selbsthilfegruppen bei der Gründung und der laufenden Arbeit; durch Beratung, Vermittlung und Fortbildungen.
- Das städtische Agenda-21-Büro unterstützt die Gremien des Agenda-Prozesses und ehrenamtliche Projektgruppen rund um den Agenda-Prozess.
- Der Verein FARBE e.V. (Freie Arbeitsgemeinschaft Bürgerschaftliches Engagement) betreibt v.a. strategische Arbeit und beteiligt sich am Betrieb des „Treffpunkt Freiburg“.
Städtepartnerschaften
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Städtepartnerschaften in Europa ein Weg, um die Verständigung unter Menschen verschiedener Nationen im direkten Kontakt zu ermöglichen und damit den Frieden zu stabilisieren. In diesem Geist wurde 1959 die Partnerschaft mit Besançon geschlossen, der mit Innsbruck, Padua und Guildford weitere folgten. Die kontinentalen Städte dieser Phase sind von etwa gleicher Größe und Struktur, sind touristisch attraktive Universitätsstädte und alte Habsburgerstädte mit reicher Vergangenheit. Das gilt ebenfalls für die später hinzugekommene Stadt Granada und das erheblich größere Lemberg.
Als moderne Verkehrsmittel und die verbesserte Telekommunikation die Welt kleiner werden ließen, kamen mit Madison in den USA und Matsuyama in Japan Städte in Übersee hinzu. Die Partnerschaft mit der Stadt Isfahan in Iran ist die erste und bisher einzige Partnerschaft einer deutschen mit einer iranischen Stadt. Sie ist eine der lebendigsten Partnerschaften mit vielfältigem Austausch auf kulturellem Gebiet. Auf Grund der Leugnung des Holocausts durch den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und dem Atomstreit kämpft die Partnerschaft mit Schwierigkeiten.
Die Partnerstädte Freiburgs im Überblick:
- Besançon in Frankreich seit 1959
- Innsbruck in Österreich seit 1963
- Padua in Italien seit 1967
- Guildford in Großbritannien seit 1979
- Madison (Wisconsin) in den USA seit 1987
Traditionell freundschaftliche Beziehungen, die nicht schriftlich fixiert sind, gibt es zu den 11 anderen vom Geschlecht der Zähringer gegründeten Städten in der Schweiz und in Süddeutschland: zu Bern, Thun, Burgdorf, Freiburg im Üechtland, Murten, Rheinfelden, Neuenburg, Villingen, Bräunlingen und Weilheim an der Teck sowie zum Klosterort St. Peter auf dem Schwarzwald, der Grablege der meisten Zähringer. [18]
Kultur und Freizeit
Theater
Das Stadttheater Freiburg ist ein Drei-Sparten-Theater mit Schauspiel, Musiktheater und Ballett. Es werden drei Bühnen bespielt: Das Große Haus, das Schauspielhaus und die Kammerbühne. Für besondere Anlässe stehen noch der „Werkraum“ und das Winterer-Foyer zur Verfügung. Die Tanztruppe pvc (physical virus collective) tritt als Kooperationsprojekt an den Theatern in Freiburg und Heidelberg gleichermaßen auf. Das Philharmonische Orchester spielt im Konzerthaus. Intendantin ist seit der Spielzeit 2006/2007 Barbara Mundel.
Wie die meisten von Städten betriebenen Theater ist das Freiburger Haus aufgrund der kommunalen Finanznot großen Sparzwängen unterworfen. Trotzdem konnte die Fachzeitschrift „Die deutsche Bühne“ nach einer Umfrage unter Theaterkritikern dem Freiburger Stadttheater den 1. Rang für die „ungewöhnlich überzeugende Theaterarbeit abseits großer Theaterzentren“ zusprechen (Herbst 2007).
Weiter gibt es eine Vielzahl kleinerer Theater:
- Das Wallgraben-Theater, einstmals ein studentisches Kellertheater, ist vor allem bekannt für seine Loriot-Aufführungen mit Heinz Meier. Heute spielt es im Keller des Neuen Rathauses.
- Das Theater im Marienbad ist das Freiburger Kinder- und Jugendtheater und spielt in der ehemaligen kleinen Schwimmhalle eines aufgegebenen Bades.
- Die Alemannische Bühne Freiburg führt Stücke in alemannischer Mundart auf.
- Das „Vorderhaus Freiburg – Kultur in der Fabrik“ ist hauptsächlich eine Kabarettbühne.
- Galli-Theater Freiburg
- KIEW – Kammerspiele im E-Werk Freiburg
- Theater am Martinstor Freiburg
- Das Hans-Dürr-Theater: Dieses Laientheater ist bekannt durch die Shakespeare Company und Inszenierungen im schwarzen Kloster.
- Harrys Depot ist das kleinste Theater der Stadt
In Freiburg gibt es eine lebendige Improvisationstheater-Szene mit ungefähr 10 professionellen und Laiengruppen, die an unterschiedlichen Orten auftreten.
Freiburg verfügt über mehrere Anbieter, die szenische (theaterähnliche) Stadtführungen mit oft professionellen Schauspielern anbietet (Historix-Tours, Freiburg Kultour, Timewalking). Auch werden abends Ghost-Walks angeboten.
Festivals
Im Lauf des Jahres finden in Freiburg viele Kulturfestivals statt, z. B. im Februar das Foto-Festival Mundologia, ein Open-Air-Theatersport-Festival, das Internationales Tanzfestival,[19] im Sommer seit 1983 das Internationale Zelt-Musik-Festival, das Fest der Innenhöfe mit einem breiten Spektrum von Alter Musik, klassischer Musik bis zu Weltmusik sowie viele weitere besondere Freiburger Veranstaltungen. Alle zwei Jahre im Mai findet mit dem Freiburger film forum ein renommiertes Festival des ethnografischen Films statt. Seit 2001 findet bei Freiburg am Tunisee alljährlich im Juli das Musikfestival Sea of Love statt. Sea of Love war 2011 mit ca. 25.000 Besuchern nach dem Southside-Festival in Neuhausen Ob Eck das meistbestuchte Musikfestival in Baden-Württemberg.
Musik
Freiburg hat ein äußerst reges Musikleben aufzuweisen, was sich in der Existenz zahlreicher Orchester und Chöre, darunter einige mit internationalem Ruf, niederschlägt. Wichtige Impulsgeber sind – in unterschiedlicher Richtung – die seit 1946 bestehende Musikhochschule Freiburg mit Studenten und Meisterschülern aus der ganzen Welt und die Jazz- und Rockschule Freiburg. Darüber hinaus gibt es das Experimentalstudio für akustische Kunst e. V. im Funkhaus des Südwestrundfunks, das seit seiner Gründung 1969 einer der wichtigsten Impulsgeber für Neueste Musik ist.
Orchester
- Das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg hat seinen Sitz seit 1996 im Konzerthaus Freiburg. Das Orchester wurde 1946 gegründet und gilt als eines der führenden europäischen (Rundfunk-)Sinfonieorchester.
- Das Freiburger Barockorchester (FBO) unter der abwechselnden Leitung von Gottfried von der Goltz und seiner Frau Petra Müllejans
- Das Balthasar-Neumann-Ensemble wird von Thomas Hengelbrock geleitet.
- Das Philharmonische Orchester der Stadt Freiburg ist das Hausorchester der Städtischen Bühnen.
- Akademisches Orchester Freiburg e. V., gegründet 1963
- Junge Kammerphilharmonie Freiburg e. V.
- Studenten-Sinfonieorchester der KHG Freiburg
- Das Consortium Classicum wurde 1966 von den Klarinettisten Dieter Klöcker gegründet und widmet sich vor allem der Musik des ausgehenden 18. und des 19. Jahrhundert.
- Holst-Sinfonietta (Kammerensemble) und Jugendorchester der Holst-Sinfonietta (JOHS), Freiburg, Leitung: Klaus Simon
- Das ensemble aventure ist ein Kammerensemble, das sich hauptsächlich der Musik des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischer Musik widmet.
- Das ensemble recherche ist einer der renommiertesten Klangkörper für die Interpretation neuer Musik.
- Die Baden-Württembergische Ensemble-Akademie Freiburg e. V. bietet Berufsmusikern und fortgeschrittenen Studenten für Instrumentalmusik und Gesang ergänzende Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten. Getragen wird sie vom Freiburger Barockorchester und dem ensemble recherche.
- ORSO Chor- und Orchestergesellschaft, ein Zusammenschluss verschiedener Chöre und Orchester
Chöre
- Anton-Webern-Chor Freiburg
- Balthasar-Neumann-Chor, Leitung: Thomas Hengelbrock
- Bächle-Chor, Leitung: Wolfgang Roese
- Camerata Vocale Freiburg, gegründet 1977; Leitung: Winfried Toll
- Deutsch-Französischer Chor
- Evangelische Studentenkantorei Freiburg
- Freiburger Bachchor
- Freiburger Domchor und Freiburger Domkapelle (Kammerchor)
- Freiburger Domsingknaben
- Freiburg Gospel Choir, Leitung: Carsten Schulz
- Freiburger Kammerchor
- Freiburger Kantatenchor, Leitung: Wolfgang Failer
- Freiburger Oratorienchor
- Freiburger Vokalensemble, Leitung: Wolfgang Schäfer
- Heinrich-Schütz-Kantorei Freiburg, Leitung: Martin Gotthard Schneider
- Jazzchor Freiburg
- John Sheppard Ensemble, Leitung: Johannes Tolle
- Kantorei der Christuskirche
- Madrigalchor der KHG
- ORSO Chor- und Orchestergesellschaft, Leitung: Wolfgang Roese
- QueerFlöten e. V. – Freiburgs lesbisch-schwuler Chor
- Romanischer Chor der Universität
- Russischer Chor der Universität (seit 1930)
- SUSI-Chor, Leitung: Ansgar Rettner
- Voice Event – Auswahlchor der Freiburger Schulen
Jazz
Der Waldi-Heidepriem-Preis wird regelmäßig von der Stadt Freiburg verliehen. Er ist nach dem Modern-Jazz-Pianisten Waldi Heidepriem benannt, der bis zu seinem Tod 1998 in Freiburg tätig war und am Aufbau des Jazzhaus Freiburg beteiligt war. Weitere bekannte Jazzkünstler aus Freiburg sind Dieter Ilg, einer der führenden akustischen Jazzbassisten Europas sowie das Cécile Verny Quartet und die Freiburg Soul-Formation tok tok tok.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Musikvereinen, Blaskapellen, Laienchören und Bands verschiedenster Stilrichtungen, die eher lokale Bedeutung haben.
Film und Kino
Freiburg hat ein besonders kinobegeistertes Publikum. Bezogen auf die Einwohnerzahl gibt es hier die meisten Kinogänger in Deutschland. Durchschnittlich besucht jeder Freiburger fast sechs Mal im Jahr ein Kino, um einen Film anzusehen. Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 1,66.
Im CinemaxX eines bundesweit vertretenen Kinobetreibers als Multiplex-Kino werden überwiegend Hollywood-Mainstream-Filme gezeigt. Daneben hat Freiburg mit den Friedrichsbau/Apollo-Kinos und dem Kandelhof fünf Säle eines ortsansässigen Betreibers, die als Programmkino bespielt werden. Diese Kinos sind durchgängig für ihr anspruchsvolles Programm ausgezeichnet worden, zuletzt 2007 als erste in Deutschland mit dem „Europa Cinemas Award“ für die beste Programmgestaltung. Mittlerweile hat der gleiche Betreiber auch die sechs Säle der Harmonie übernommen. Im Sommer gibt es ein Freilichtkino dieses Veranstalters in der Innenstadt. Darüber hinaus findet in Friedrichsbau und Harmonie jährlich im Sommer das Freiburger Filmfest statt, das überwiegend Freiburger Erstaufführungen von Arthousefilmen präsentiert.
Das nicht-kommerzielle Kommunale Kino Freiburg ist ebenfalls mehrfach für seine Programmarbeit ausgezeichnet worden. Alle zwei Jahre veranstaltet das Kommunale Kino das Freiburger Film Forum mit Schwerpunkt auf dem ethnographischen Film. Es gilt als eines der wichtigsten Filmfestivals auf diesem Gebiet in Deutschland.
Als einer der ältesten studentischen Filmclubs Deutschlands zeigt der 1957 gegründete Akademische Filmclub Freiburg ein eigenes Programm. Dieses wird während des Semesters bis zu viermal pro Woche mit einem 35 mm-Projektor in einem großen Hörsaal des Kollegiengebäudes II der Universität vorgeführt.
Seit 1985 findet die Schwule Filmwoche Freiburg statt, eines der ältesten Schwulen-Festivals im deutschsprachigen Raum. Bis 2000 war die Schwule Filmwoche im Kommunalen Kino zu Gast, seit 2001 sind alle Vorführungen im Kandelhof.
Im Juli und August gibt es in Freiburg tägliches Open-Air-Kino am Stadtrand, wo überwiegend Mainstream-Filme gezeigt werden.
In Freiburg ist die Kool Filmdistribution ansässig, ein 1997 gegründeter unabhängiger Verleih für internationale Arthouse- und Independentfilme. Jährlich kommen über diesen Weg etwa sieben Filme mit bis zu 50 Kopien in die Kinos, u. a. Der Schmetterling mit Michel Serrault, Die große Verführung oder Zurück nach Dalarna.
Museen
Freiburg beherbergt mehrere städtische Museen, die sich größtenteils aus den früheren „Städtischen Sammlungen“ entwickelt haben. Das größte Museum der Stadt ist das Augustinermuseum (Museum für Kunst- und Kulturgeschichte am Oberrhein) am Augustinerplatz, eines der bedeutendsten Museen in Südbaden. Eine Abteilung des Augustinermuseums ist das seit 1994 im Wentzingerhaus am Münsterplatz untergebrachte Museum für Stadtgeschichte, das sich vornehmlich mit der Entwicklung Freiburgs und dem Bau des Freiburger Münsters beschäftigt. Ebenfalls am Augustinerplatz liegt das Naturmuseum Freiburg, in dem ein Überblick zur Geologie und Mineralogie sowie zur heimischen Tier- und Pflanzenwelt gegeben wird. Nicht nur bei Kindern äußerst beliebt ist die Schau „Vom Ei zum Küken“, die jährlich in den Wochen vor Ostern präsentiert wird. Ein weiteres städtisches Museum ist das als Abteilung des Augustinermuseums 1985 eröffnete Museum für Neue Kunst in der Marienstraße, in dem moderne und zeitgenössische Kunst, angefangen vom Expressionismus Anfang des 20. Jahrhunderts bis hin zu den aktuellen Entwicklungen der letzten Jahre, ausgestellt werden. Das Archäologische Museum Colombischlössle (ehem. Museum für Ur- und Frühgeschichte) befindet sich seit 1983 im Colombipark am Rotteckring. Schwerpunkte der Dauerausstellung liegen auf der frühgeschichtlichen bis mittelalterlichen Entwicklung an Ober- und Hochrhein. Im Museum werden mehrmals im Jahr Aktionen für Kinder angeboten, bei denen sie selbst ausprobieren können, wie zum Beispiel in der Steinzeit Feuer gemacht oder Tongefäße gebrannt wurden.
Das neugeschaffene „Uniseum“ im Gebäude der „Alten Universität“ zeigt Exponate aus der Geschichte der Universität und stellt die Entwicklung der Hochschule bis heute dar. Die Akademie der Polizei Baden-Württemberg beherbergt ein Kriminalmuseum, in dem unter anderem der Einbruch in die Burg Hohenzollern aus dem Jahr 1952 beschrieben ist (Führung nach Voranmeldung).
Seit Oktober 2004 betreibt die Stadt das Kunsthaus L6 im Stadtteil Zähringen. Dort gibt es Ateliers für bildende Künstler, Proberäume für Bands, ein Wohnatelier für Gastkünstler, eine Künstlerwerkstatt und eine Halle für Ausstellungen aktueller Kunst aus der Region Freiburg.
Der Kunstverein Freiburg, gegründet 1827 und damit einer der ältesten Kunstvereine in Deutschland, präsentiert aktuelle Kunst in seiner Ausstellungshalle, der ehemaligen Schwimmhalle eines aufgegebenen Schwimmbads.
Des Weiteren gibt es noch einige privat betriebene Museen in Freiburg: Im „Kunstraum Alexander Bürkle“ wird seit 2004 internationale zeitgenössische Kunst ausgestellt. Dort ist in einer Dauerausstellung auch die „Sammlung Rosskopf“ zeitgenössischer bildender Kunst zu sehen. – Die „Stiftung für konkrete Kunst Roland Phleps“ zeigt in ihrer Skulpturenhalle im Stadtteil Zähringen insbesondere Stahlskulpturen des Namensgebers und in wechselnden Ausstellungen Arbeiten verwandter Künstler. – In der Turmstraße befindet sich das Freiburger Fasnetmuseum, in dem Masken und Kostüme (alemannisch „Häs“) und die Geschichte der „Freiburger Fasnet“ ausgestellt werden. – Im Schwabentor befindet sich die Zinnfigurenklause, in der historische Dioramen (z. B. zu Martin Luther oder den Bauernkriegen) aus Zinnfiguren ausgestellt sind. Das Kleine Stuckmuseum befindet im Stadtteil Zähringen und ist das einzige seiner Art in ganz Deutschland.[20]
Im „Freiburger Hausberg“, dem Schauinsland, befindet sich das Museums-Bergwerk Schauinsland. Es handelt sich dabei um ein stadtgeschichtlich wichtiges Bergwerk, in dem Silber-, Blei- und Zinkerze abgebaut wurden. Es liegt am „Erzkasten“ oberhalb von Hofsgrund. Heute wird es von einer privaten Forschergruppe betrieben. In den Wintermonaten bleibt es geschlossen.
Kulturpreis
Der Reinhold-Schneider-Preis ist der Kulturpreis der Stadt Freiburg im Breisgau, der seit 1960 in der Regel alle zwei Jahre turnusmäßig wechselnd in den Bereichen Literatur, Musik und Darstellende Kunst verliehen wird.
Dialekt
Durch die westlichen Stadtteile von Freiburg verläuft die Mundartgrenze zwischen nieder- und hochalemannisch (Opfingen und Tiengen gehören zum hochalemannischen, die übrigen Stadtteile zum niederalemannischen Dialektraum). Freiburgs alemannischer Name lautet – wie zur Zeit der Stadtgründung – Friburg. Der ursprüngliche Freiburger Dialekt ist jedoch bei den Einheimischen weitgehend einer mehr oder weniger niederalemannisch gefärbten hochdeutschen Umgangssprache gewichen, die wie das Schwäbische diphthongiert und viele Charakteristika des Alemannischen verloren hat.
Sport
Mannschaftssport
Die Stadt ist Heimat des Fußball-Clubs SC Freiburg, der seit 1978 durchgehend in der ersten oder zweiten Bundesliga vertreten ist. 2009 stieg der Verein zum vierten Mal in seiner Geschichte in die höchste Spielklasse auf. Der Verein wurde deutschlandweit durch besonders konstante Personalpolitik bekannt. Präsident war von 1972 bis zu seinem Tod im Jahr 2009 Achim Stocker. Langjähriger Trainer war Volker Finke (1991–2007), auf dessen Initiative die Fußballschule des Clubs zurückgeht. 2004 feierte der SC Freiburg sein 100-jähriges Bestehen. Trainer ist seit Sommer 2011 Marcus Sorg. Die Frauenmannschaft spielt in der 1. Frauen-Bundesliga.
Neben dem SC Freiburg gibt es den Freiburger Fußball-Club, welcher 1907 Deutscher Meister wurde.
Im Eishockey spielt der EHC Freiburg (die Wölfe) in der Saison 2010/2011 in der 2. Eishockey-Bundesliga. In der Saison 2003/2004 spielte der EHC in der DEL, der höchsten Spielklasse im deutschen Eishockey.
Die Volleyball-Herrenmannschaft der FT 1844 Freiburg spielt seit 2001 in der zweiten Bundesliga.
Durch die Eisvögel USC Freiburg ist Freiburg in der ersten Basketballliga der Frauen repräsentiert. In der Saison 2005/2006 belegten die Eisvögel den 2. Platz nach dem Ende der Rückrunde, in der Saison 2006/2007 den 4. Platz. Die Herrenmannschaft des USC spielt in der Saison 2009/10 in der Pro A (2. Bundesliga). Ihre letzte erstklassige Saison spielte das Freiburger Herrenteam 1998/1999.
Die Stadt ist auch Heimat des Freiburger Rugby Club e. V. von 1982. Der Club spielt in der Regionalliga Baden-Württemberg. Die Heimspielstätte des Clubs liegt in March-Hugstetten, wo sich der einzige Rugby-Sportplatz in der weiteren Umgebung befindet.
Jenische aus Freiburg gewannen in einer gemischten Mannschaft das weltweit erste Bootsch-Turnier 2005 in Singen.
Auch amerikanische Sportarten erfreuen sich in Freiburg nicht zuletzt wegen der ausländischen Gaststudenten großer Beliebtheit. Die Stadt wird im American Football durch die Freiburg Sacristans vertreten, die in der Saison 2008 zum ersten Mal in der Regionalliga Mitte des American Football Verband Baden-Württemberg e. V. antraten und die Saison mit einem 3. Platz beendeten. Die Baseball-Mannschaft Freiburg Knights spielt in der Landesliga Baden-Württemberg auf ihrem angestammten Platz im Dietenbachgelände.
Weitere Sportarten
Eine weitere bedeutende Sportart ist der Radsport. Im Jahr 2000 war Freiburg zum vierten Mal Etappenort der Tour de France. Im Juni 2004 wurde hier die Deutsche Radsportmeisterschaft ausgetragen, im November 2005 wurde mit der Hallenradsport-Weltmeisterschaft ein internationaler Wettbewerb ausgerichtet.
Freiburg ist Sitz des Olympia-Stützpunkts Freiburg-Schwarzwald, der verschiedene Leistungszentren in der Region unterhält: Ski Nordisch, Radsport, Leichtathletik und andere. In Freiburg ist das Leistungszentrum für Ringen und ein Sportinternat ansässig. Es besteht eine enge Kooperation zur Sportmedizin und zur Sportwissenschaft an der Universität.
Im März 2004 fand erstmals der Freiburg-Marathonlauf als Breitensportveranstaltung statt.
Mit der Freiburger Turnerschaft von 1844 hat der größte Sportverein Südbadens seine Heimat in Freiburg. Er hatte 2004 den Zuschlag erhalten, im Jahre 2009 die 54. Rollkunstlauf-Weltmeisterschaft in Freiburg auszurichten. Etwa 1000 Rollsportler aus über 25 Nationen kämpften vom 10. bis 21. November 2009 um die in zehn Disziplinen zu vergebenden Titel.
Daneben gibt es in Freiburg zahlreiche Sportvereine – insgesamt über 200, die etwa 100 Breitensportarten anbieten und dafür gute Trainingsmöglichkeiten bieten.
Bäder
In Freiburg gibt es insgesamt neun Schwimmbäder, davon drei Freibäder. Sie werden vom städtischen Unternehmen Freiburger Stadtbau GmbH beziehungsweise deren Tochtergesellschaft Regio Bäder GmbH betrieben.
Das größte Freiburger Bad ist das Eugen-Keidel-Bad, ein Mineral-Thermalbad mit einer großen Bade- und Saunalandschaft. Über eine Buslinie ist es an den ÖPNV angeschlossen, dennoch ist die Lage weit vor den Toren der Stadt im Wald gelegen eher autogerecht. Es wird von der Freiburger Stadtbau GmbH betrieben.
Im Westen Freiburgs in unmittelbarer Nachbarschaft des Seeparks befindet sich das Westbad, das vor allem als Sportbad ausgelegt ist. Es besitzt ein durch eine bewegliche Trennwand teilbares 50-m-Becken, ein Nichtschwimmer- und ein Babybecken sowie ein 5 m tiefes Sprungbecken mit 10-Meter-Sprunganlage. Im Außenbereich befinden sich Liegewiesen, Spielbereiche, Kinderbecken und ein aufgrund der Finanznot der Stadt seit längerem und auf längere Zeit nicht in Betrieb befindliches Außenschwimmbecken.
In Innenstadtnähe befindet sich das Faulerbad, das als Freizeitbad mit 25-m-Schwimmerbecken, Nichtschwimmerbecken, Liegewiese und zwei Saunakabinen konzipiert ist. Es ist täglich von 10 bis 20 Uhr, Mo-Fr bis 23 Uhr, während der Sanierung des Westbads auch im Sommer, geöffnet.
Im Stadtteil Haslach befindet sich das Gartenhallenbad Haslach mit mehreren Becken, darunter einem Nichtschwimmer- und einem Sprungbecken bis 5 m und einer Liegewiese. Weitere Sportbäder befinden sich in Lehen mit einem 17-m-Becken und Hochdorf.
Unter den Freibädern das größte ist das Strandbad in direkter Nachbarschaft des Badenova-Stadions auf der Grenze der östlichen Stadtteile Waldsee und Ebnet. Es hat ein Nichtschwimmerbecken mit einer 91-m-Rutsche, ein Planschbecken und ein 50-m-Becken sowie großzügige Liegeflächen, Umkleiden und Verpflegungseinrichtungen. Hüpfburg und Beachvolleyballfelder runden das breite Angebot ab. Die Becken werden durch Solarenergie beheizt.
Im Stadtteil Wiehre befindet sich das älteste deutsche Schwimmbad, das Lorettobad mit separatem „Damenbad“, das nur Frauen und Kindern zugänglich ist.
Das dritte Freibad ist das Freibad St. Georgen mit einem 25-m-Becken in Verbindung mit einem Nichtschwimmerbereich mit Breitrutsche. Die Liegewiese ist teilweise in Hügeln geschwungen und bietet einen ausgedehnten Sportbereich unter anderem mit Trampolin und Spielfeldern.
Die Freibäder sind nur während der Sommersaison geöffnet. Die übrigen sechs Schwimmbäder sind mit unterschiedlichen Pausen ganzjährig geöffnet.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Januar: Internationale Kulturbörse Freiburg (seit 1989)
- Januar: freiburger-grenzenlos-festival (seit 2002)
- Februar: MUNDOlogia-Festival (Foto-Festival, seit 2004)
- Februar: Automobil (Neuwagen-Messe, seit 1986)
- Februar/ März: Die Freiburger Fasnet beschreiben Volkskundler als Mischung der schwäbisch-alemannischen Fastnacht und des rheinischen Vereinskarneval
- März: Camping Freizeit Touristik mit bike aktiv und Ferienmesse (Verbraucherausstellung mit Schwerpunktthema Freizeit, seit 1972)
- April: Freiburg-Marathon (seit 2004)
- April/Mai: Schwule Filmwoche Freiburg (seit 1985) im Kino Kandelhof
- Mai: Freiburger Frühjahrsmess’ (Kirmes, Jahrmarkt)
- Mai: Freiburger Film Forum ethnologie (Filmfestival zu Ethnologie, Afrika, Amerika, Asien, Ozeanien, zweijährlich seit 1985)
- Juni: Oberlindenhock in der Freiburger Altstadt - jährlich am letzten Juni-Wochenende (seit 1969)
- Juni–August: Ebneter Kultursommer (seit 2005)
- Sommer: Open-Air-Kinos (Innenhof Schwarzes Kloster sowie Freigelände im Industriegebiet Nord)
- Juli: Sea of Love Musikfestival am Tunisee (seit 2001)
- Juli: Freiburger Weinfest (seit 2001)
- Juli: Zelt-Musik-Festival
- Juli: Freiburger Filmfest (seit 2004)
- Juli: Münstersommer (seit 2000, mit wöchentlichem Orgelkonzert, Fest der Innenhöfe, Museumsnächten, Rahmentrommelfestival, Le Gipfel du Jazz u. v. m.)
- Juli/August: Rathaushofspiele des Wallgraben Theater
- Juli/August: Seenachtsfest (Freiburgs größtes Volksfest im Seepark-Gelände) (fand 2007 und 2008 aufgrund der gestiegenen Kosten nicht statt)
- September: Baden Messe (Freiburgs größte Verbraucherausstellung)
- September: Freiburger Herbstmess’ (Kirmes, Jahrmarkt)
- Oktober: Internationale Mineralien- und Fossilientage Freiburg im Breisgau (seit 1978, Neue Messe)
- November: Plaza Culinaria (kulinarische Messe)
- November: Brettlemarkt (Messe für Wintersport)
- November: Freiburger Spielzeug- und Modellbahnbörse
- November: Freiburger Literaturgespräch (seit 1986)
- November/Dezember: Freiburger Weihnachtsmarkt (seit 1972)
- Dezember/Januar: Weihnachtszirkusfestival
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In Freiburg gibt es bemerkenswerte Gebäude aus allen Epochen der Stadtgeschichte. Ein großer Teil der historischen Altstadt wurde beim Bombenangriff am 27. November 1944 zerstört. Erstaunlicherweise blieben das Münster, die Südostecke des Münsterplatzes mit Historischem Kaufhaus, Wentzingerhaus und Alter Wache sowie die beiden noch erhaltenen mittelalterlichen Stadttore nahezu unversehrt. Nach dem Krieg wurde die Altstadt weitgehend in den historischen Proportionen mit damaliger Grundstücksgröße und Traufhöhe wieder aufgebaut.
Zu den beachtenswerten Gebäuden gehören:
Das Freiburger Münster ist das Wahrzeichen der Stadt und ihr bedeutendstes Gebäude. Es wurde als Bürgerkirche errichtet und hat deshalb nur einen Hauptturm. Unter den zahlreichen Kunstwerken sind unter anderem der Hochaltar und der Schnewlin-Altar von Hans Baldung Grien, der sogenannte Oberriedaltar von Hans Holbein d. J. sowie einige sehr schöne mittelalterliche Glasfenster besonders hervorzuheben, die zum Teil Stiftungen der Handwerkerzünfte waren. Der 116 Meter hohe gotische Turm des Münsters überragt alle Gebäude der Stadt. Er wurde von dem Kunsthistoriker Jacob Burckhardt 1869 in einer Vortragsreihe im Vergleich mit Basel und Straßburg mit den Worten: „Und Freiburg wird wohl der schönste Turm auf Erden bleiben“ ausgezeichnet. Daraus entwickelte sich das wohl häufig gehörte, aber nicht schriftlich überlieferte Zitat vom „schönsten Turm der Christenheit“. Als einziger Turm einer größeren Kathedrale in Deutschland wurde er schon im Mittelalter fertig gestellt. Besucher sollten auch den Markt rund um das Freiburger Münster genießen.
Am Münsterplatz: Das Historische Kaufhaus von 1532 mit prächtigen Skulpturen habsburgischer Herrscher fällt auf durch seine ochsenblutrote Farbe, die mit farbigen Ziegel gedeckten Ecktürmchen und seine Treppengiebel. Das Haus zum „Zum Schönen Eck“ von 1761 (Wentzingerhaus) errichtete Johann Christian Wentzinger als sein eigenes Wohn- und Atelierhaus im spätbarocken Stil. Seit 1994 beherbergt es das Museum für Stadtgeschichte. Die Alte Wache, als Hauptwache der Österreichischen Wachgarnison im Jahre 1733 errichtet, dient nach unterschiedlichsten Nutzungen heute als „Haus der Badischen Weine“.
In der näheren Umgebung des Münsters stehen vier sehr unterschiedliche Gebäude, die mit der katholischen Kirche zu tun haben. Die Alte Münsterbauhütte ist das einzige aus dem Mittelalter erhaltene Gebäude der Altstadt mit Sichtfachwerk. Es wurde als Gebäude der „Münsterfabrik“ errichtet, die seit dem 13. Jahrhundert für den Bau der Freiburger Pfarrkirche zuständig war. Später wurde das Gebäude um das Fachwerkgeschoss aufgestockt, das dann eine Wohnung für den Turmwächter bot. Heute unterhält der Münsterbauverein hier einen kleinen Laden sowie die Münsterpfarrei eine Begegnungs- und Beratungsstätte. – In Sichtweite liegt das Erzbischöfliche Ordinariat, der Verwaltungsbau des katholischen Erzbistums Freiburg. Der 1903–1906 in historisierender Form errichtete Bau hat eine im spätromanischen Stil reich ornamentierte Natursteinfassade und wirkt dadurch – und auch wegen seiner Größe – eher als Fremdkörper in dieser Altstadt-Umgebung. Das Innere weist neben byzantinisch anmutenden Stilelementen auch auf den Jugendstil. – Gegenüber steht das von Christoph Arnold, einem Schüler von Friedrich Weinbrenner, geplante „Collegium Borromaeum“ mit der Konviktskirche aus den Jahren 1823–1826, das heute Priesterseminar für die Erzdiözese Freiburg ist. – Nicht weit davon entfernt steht das 2002 erbaute Erzbischöfliche Archiv, ein kubischer, mit dunklem Sandstein verkleideter, fast fensterloser Zweckbau, der etwas über die Baugesinnung des beginnenden 21. Jahrhunderts aussagen kann.
Im Innern und am Außenbau des Freiburger Münsters, auf dem Münsterplatz sowie in den Museen und Archiven der Stadt finden sich heute noch zahlreiche Darstellungen der Freiburger Stadtpatrone: St. Georg, Bischof Lambert von Maastricht und Märtyrer Alexander. Bemerkenswert ist nicht nur die Vielzahl der Darstellungen als Skulpturen und Goldschmiedearbeiten, auf Gemälden und Glasfenstern, Holzschnitten und Kupferstichen, sondern die Tatsache, dass einige Darstellungen von bedeutenden Künstlern geschaffen worden sind, darunter Hans Baldung Grien, Hans Holbein der Jüngere, Gregorius Sickinger und wahrscheinlich auch Johann Christian Wentzinger.
Zwei Kirchen der historischen Altstadt verdienen Beachtung. Die gotische Kirche St. Martin (Franziskanerkirche) am Rathausplatz ist im Innern von betonter Schlichtheit und hatte ursprünglich als Bettelordenskirche keinen Turm. Ein Glockenturm mit spitzem Turmhelm wurde erst 1890–93 errichtet. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erhielt der Turm ein Pyramidendach. Die barocke Universitätskirche (Jesuitenkirche) neben der Alten Universität wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört und wurde nach dem Wiederaufbau nicht wieder farbig gefasst. Herausragendes und auffallendes Kunstwerk im Chorraum ist seit 1988 eine 16 Meter hohe Skulptur des leidenden Christus, geschaffen und als Leihgabe zur Verfügung gestellt vom Münstertäler Künstler Franz Gutmann.
Anstelle der 1944 zerstörten Alten Ludwigskirche am nördlichen Rand der Innenstadt wurde zwischen 1952 und 1954 nach den Plänen von Horst Linde ein modernes Kirchengebäude mit wegweisender Architektur im Stadtteil Herdern gebaut. – Ein weiterer bemerkenswerter zeitgenössischer Kirchenbau ist die Maria-Magdalena-Kirche der Kölner Architektin Susanne Gross im Stadtteil Rieselfeld. Diese Kirche steht der evangelischen und katholischen Gemeinde mit je einem Kirchenraum zur Verfügung und wurde 2004 eingeweiht.
Im ehemaligen Kloster der Augustinereremiten, dessen älteste Teile aus dem 14. Jahrhundert stammen, ist das Augustinermuseum untergebracht.
Die beiden noch von der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhaltenen Tortürme prägen das Bild der Innenstadt. Das ältere Martinstor wurde 1901 um fast das Dreifache auf 60 Meter erhöht und erhielt einen Dachaufbau im Stil des 15. Jahrhunderts. Das Schwabentor wurde ebenfalls 1901 auf fast doppelte Höhe aufgestockt und mit durchbrochenen Treppengiebeln im Stil norddeutscher Stadttürme versehen. Diese wurden 1954 wieder abgebaut und der Torturm erhielt ein Pyramidendach nebst Glockentürmchen mit Zwiebelhaube.
In der oberen Altstadt, nicht weit vom Schwabentor, steht das Hotel/Restaurant Zum roten Bären; es gilt als ältester Gasthof Deutschlands. Die sehr tief liegenden Fundamente stammen aus der Zeit vor 1120, dem Zeitpunkt der Stadtgründung.
Jakob Villinger von Schönenberg, Großschatzmeister Maximilians I., - der König war von 1490 bis 1519 Landesherr Freiburgs - erbaute das 1515 fertiggestellte „Haus Zum Walfisch“. Dort wohnte der Humanist und Philosoph Erasmus von Rotterdam nach seiner Flucht aus dem protestantischen Basel in den Jahren 1529–1531. Nach zahlreichen Umbauten im 18. und 19. Jahrhundert erwarb 1905 die Stadt das Haus und stellte es 1909 der Sparkasse Freiburg zur Verfügung. Das Haus Zum Walfisch brannte 1944 infolge des britischen Bombenangriffs aus, doch es blieb nach seinem Wiederaufbau der Hauptsitz der heutigen Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau.
Nicht weit davon, in der Kaiser-Joseph-Straße, steht einer der bedeutendsten Profanbauten Freiburgs, der „Basler Hof“. Er entstand Ende des 15. Jahrhunderts durch den Umbau mehrerer älterer Häuser durch Konrad Stürtzel, Hofkanzler Kaiser Maximilians I. Von 1587 bis 1677 diente das Gebäude als Exilresidenz für das Basler Domkapitel, das sich wegen der Reformation in Basel nicht mehr halten konnte. 1698–1802 war es Amtssitz der Vorderösterreichischen Regierung. Eine ähnliche Funktion übt es heute aus: hier ist der repräsentative Dienstsitz des Regierungspräsidenten. Der größte Teil der Ämter des Regierungspräsidiums Freiburg ist in einem Neubau im Westen der Stadt untergebracht.
Zwischen dem westlichen Rand der Altstadt und dem Hauptbahnhof befinden sich ebenfalls interessante Gebäude aus verschiedenen Epochen: Das so genannte Colombischlössle am Rotteckring, 1869–71 auf der Bastion „St. Louis“ der einstigen Vaubanschen Befestigung als herrschaftliche Villa in neugotischen Stil erbaut, liegt in einem kleinen Park, in dem zu Schauzwecken Weinstöcke mitten in der Stadt zu finden sind. 1947–1951 war hier der Sitz der (süd-)badischen Landesregierung. Seit 1983 ist das Museum für Ur- und Frühgeschichte hier untergebracht. – Das Stadttheater wurde 1905–1910 auf der Bastion „Dauphin“ der schon erwähnten Befestigung mit Jugendstilelementen errichtet. Es wurde 1944 fast völlig zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg relativ rasch wieder aufgebaut. Am Platz der Alten Synagoge bildet es mit den Kollegiengebäuden I und II der Universität ein eindrucksvolles Ensemble. – Daneben liegt die Universitätsbibliothek Freiburg, die 1978 an der Stelle eines Gymnasiumsgebäudes aus der Zeit des Historismus als klotziges Betongebäude errichtet wurde. Nach 30 Jahren muss das Bauwerk grundlegend saniert werden und wird eine völlig veränderte Fassade nach Plänen des Basler Büros Degelo Architekten erhalten. – Das Konzerthaus Freiburg liegt nahe dem Hauptbahnhof. Seine Realisierung war in der Bürgerschaft heftig umstritten.
Der Bahnhofsturm Freiburg in der Bismarckallee ist mit 19 Stockwerken und einer Höhe von 60 Metern nach dem Münster, der Krozinger Straße 52 mit 22 Stockwerken und der Krozinger Straße 48 mit 20 Stockwerken das viert höchste Gebäude der Stadt. Er gehört zu dem 1997 neu errichteten Gebäudekomplex „Forum Hauptbahnhof Freiburg“. Der Bahnhofsturm wird auch „Solar Tower“ genannt, da ein großer Teil der Südfassade aus Solarzellen besteht. In dem Bürohochhaus befinden sich Büros sowie in den oberen beiden Stockwerken eine Club-Lounge (Bar). Zu dem Gebäudekomplex des HBF gehört auch ein „Office Tower“ genanntes zweites Hochhaus und das Planetarium Freiburg. Außerdem befindet sich am HBF das Hochhaus „Inter City Hotel“. Die drei Hochhäuser (Solar Tower, Office Tower und Inter City Hotel) ergeben eine kleine Skyline.
Siehe auch: Liste der Sakralbauten in Freiburg im Breisgau
Bedeutende Plätze der Stadt
Der Münsterplatz ist der größte gepflasterte Platz in Freiburg. Hier findet bis auf Sonntag jeden Vormittag der Wochenmarkt statt, auf der Nordseite der Bauernmarkt und auf der Südseite der Händlermarkt. Im Mittelalter lag um das Münster herum der Friedhof. Auf der Nordseite sind die Umrisse der ehemaligen Beinhauskapelle im Pflaster kenntlich gemacht. An der Westseite des Platzes stehen zwei Brunnen, nördlich eine Kopie[21] des Fischbrunnens, dessen Vorlage 1483 vom Meister Hans von Basel geschaffen wurde und ehemals auf der Marktgass (der heutigen Kaiser-Joseph-Straße) stand, und im Süden der Georgsbrunnen aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts mit einer vergoldeten St. Georgs-Statue. Die drei Sandsteinsäulen vor dem Hauptportal des Münsters gehen zurück auf eine Stiftung von 1719 durch die drei vereinigten Stände Vorderösterreichs; sie tragen Skulpturen der beiden „jüngeren“ Stadtpatrone Lambert von Maastricht und Alexander, die Gottesmutter Maria als Patronin des Münsters flankierend.
Der Augustinerplatz ist einer der zentralen Plätze der Freiburger Altstadt. Umgeben vom ehemaligen Augustinerkloster – dem heutigen Augustinermuseum – und den Resten der ehemaligen Stadtmauer, ist der Platz ein beliebter Treffpunkt der Freiburger Bevölkerung. An der unterschiedlichen Bodenpflasterung ist der Verlauf der alten Stadtmauer erkennbar. Nach dem Abbruch der ehemals benachbarten Feierling-Brauerei und der Neugestaltung des Platzes hat sich ein Phänomen entwickelt, das scherzhaft mit den Verhältnissen an der Spanischen Treppe in Rom verglichen wird. Auf der Treppenanlage des Augustinerplatzes und in deren Umgebung genießen in den Sommernächten viele Menschen das städtische Leben mit mediterranem Flair.
Den Platz der Alten Synagoge (frühere Bezeichnungen: Theaterplatz, Europaplatz) entlang der westlichen Seite der ehemaligen Stadtbefestigung begrenzen jetzt die Kollegiengebäude I und II der Albert-Ludwigs-Universität, die Universitätsbibliothek und das Freiburger Stadttheater. Auf einem Teil des jetzt freien Rasenplatzes vor dem Kollegiengebäude II stand bis zur Pogromnacht im November 1938 die Synagoge. Der Name des Platzes und eine Gedenkplatte erinnern daran, ebenso ein Wegschild nach Gurs, den Ort, an den 1940 die meisten Juden aus Freiburg verschleppt wurden. Der Platz soll im Zusammenhang mit einem neuen Verkehrskonzept der Stadt Freiburg eine besondere Bedeutung zur westlichen Erweiterung der Innenstadt übernehmen. Eine Lücke zwischen den Kollegiengebäuden I und II führt auf den von Universitätsgebäuden umgebenen „Platz der Weißen Rose“ zur Erinnerung an den studentischen Widerstand während des Nationalsozialismus.
Der Rathausplatz hieß früher nach dem ehemaligen Kloster Franziskanerplatz, von dem nur die gotische Martinskirche und ein Teil des Kreuzgangs erhalten ist. Das Alte Rathaus und das Neue Rathaus begrenzen den Platz auf der anderen Seite. Auf dem Platz steht ein Brunnen mit dem Denkmal für den Mönch Berthold Schwarz aus dem ehemals benachbarten Kloster, der angeblich das Schießpulver (Schwarzpulver) erfunden hat.
Oberlinden und Unterlinden sind beschauliche Plätze in unterschiedlichen Vierteln der Altstadt mit je einer namengebenden alten Linde. Die „Obere Linde“ steht seit 1729, den Brunnen von 1861 krönt eine Barockmadonna von Franz Hauser (1651–1717).
Der Kartoffelmarkt ist ein beliebter Altstadt-Platz. In seiner Mitte steht ein 1911 von dem Kaufmann Ludwig Rau gestifteter Brunnen. Vielen Freiburgern gilt der Adelhauser-Platz als der schönste Platz Freiburgs, klein und abseits der großen Fußgängerströme. Er trägt seinen Namen nach dem dort ansässig gewesenen Kloster Adelhausen, von dem die Kirche noch erhalten ist. Auf dem Klosterareal sind, nach zahlreichen Umbauten der vergangenen Jahrhunderte, die das Kloster kaum mehr erkennen lassen, einige Museen untergebracht.
In der historischen Mitte Freiburgs auf der Kreuzung von Kaiser-Joseph-Straße und Bertold-/Salzstraße befindet sich der Bertoldsbrunnen. Dort treffen alle Straßenbahnlinien der Stadt zusammen, in verkehrsarmen Zeiten sogar zu gleichen Zeiten, um ein Umsteigen zu ermöglichen.
Sonstige Sehenswürdigkeiten
- Der Schlossberg am Rande der Altstadt ist mit zahlreichen Spazierwegen, Nordic-Walking-Strecken und zwei Restaurants über den Dächern der Stadt ein bevorzugtes Naherholungsgebiet. Auf der Höhe steht der Schlossbergturm, der seit 2002 eine beeindruckende Rundumsicht über die Gesamtstadt und ihre Umgebung, in den östlich gelegenen Schwarzwald und bis zu den Vogesen im Westen bietet.
- Der Arlesheimer See, ehemaliger Baggersee, ist heute ein Naturschutzgebiet im Mooswald am westlichen Stadtrand.
- Der Schauinsland ist der „Hausberg“ der Stadt. Sein Gipfel (1284 m ü. M.) liegt noch auf städtischer Gemarkung. Die Schauinslandbahn wurde 1930 eröffnet und war die erste Seilbahn nach dem Umlaufprinzip; der Aussichtsturm trägt den Namen des ehemaligen Oberbürgermeisters Eugen Keidel. Das Schaubergwerk gibt einen Einblick in den Erzbergbau, der hier seit dem Mittelalter bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben wurde.
- Die Freiburger Bächle sind kleine Wasserrinnen am Straßenrand in den meisten Gassen und Straßen der Altstadt. Sie sind ein Wahrzeichen der Stadt.
- Viele Gehwege (Bürgersteige) der Innenstadt sind mit Rheinkieselmosaiken gepflastert. An vielen Stellen sind Ornamente oder, z. B. vor Geschäften, symbolische Darstellungen eingearbeitet. Vor dem Rathaus sind die Wappen aller Partnerstädte auf diese Weise eingelassen.
- Im Badenova-Stadion (Dreisamstadion) ist der Sportclub Freiburg, ein Verein der 1. Fußball-Bundesliga (2011/12), zu Hause.
- Das Planetarium in der Nähe des Hauptbahnhofs zeigt in wechselnden Programmen kosmische Zusammenhänge.
- Das Tiergehege Mundenhof ist als Kleinzoo ein beliebtes Ziel von Familien mit Kindern. Auf dem benachbarten Gelände des Stadtgutes findet jährlich im Frühsommer das Zelt-Musik-Festival (ZMF) mit Solisten aus unterschiedlichen Musiksparten (von Klassik bis Pop) statt.
- Der Botanische Garten ist Teil der Biologischen Fakultät an der Universität, ein Forschungs- und Lehrgarten sowie ein Schau-Platz der Botanik; er ist der Öffentlichkeit zugänglich.
- Auf dem Alten Friedhof im Stadtteil Neuburg steht die St. Michaelskapelle mit Totentanz aus dem achtzehnten Jahrhundert.
- Auf dem kommunalen Friedhof erinnern ein Sammelgrab und eine Gedenktafel an 50 Opfer der „Euthanasie“-Morde.[22]
- Der Seepark mit Seeparkturm ist das ehemalige Gelände der Landesgartenschau von 1986 im Westen der Stadt.
- Auch der jüdische Friedhof liegt in einem der westlichen Stadtteile (Mooswald). Dort steht ein Mahnmal für die Opfer der Shoa.
- Zwei alte Linden (1729 gepflanzt), jede neben einem historischen Brunnen, geben zwei kleinen Plätzen in der Altstadt ihren Namen: „Oberlinden“ und „Unterlinden“.
- Das Holbeinpferdle, „Stehendes Fohlen“, ist eine Skulptur in Betonguss des Bildhauers Werner Gürtner, das auf einem kleinen Rasenstück an der Straßenbahnhaltestelle „Holbeinstraße“ steht. Es wird seit 1980 in unregelmäßigen Abständen heimlich von Unbekannten mit immer neuen Farbanstrichen, oft recht phantasievoll, dekoriert.
- Das Jesuitenschloss liegt am Hang des Schönbergs und bietet eine gute Aussicht über Freiburg, die Vogesen, den Kaiserstuhl, die Rheinebene und den südlichen Schwarzwald.
- Das Siegesdenkmal ist ein 1876 eingeweihtes dem XIV. Armee-Korps gewidmetes Denkmal.
- Das Wasserschlössle im Stadtteil Wiehre ist die Frontseite eines Wasserhochbehälters.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt liegt im „Verdichtungsraum Freiburg“, der neben der Stadt Freiburg die Gemeinden Au (Breisgau), Bötzingen, Gundelfingen, Kirchzarten, March, Merzhausen und Umkirch des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald sowie die Städte und Gemeinden Emmendingen, Denzlingen und Waldkirch des Landkreises Emmendingen umfasst. Für die Region Südlicher Oberrhein bildet Freiburg neben Offenburg ein Oberzentrum, von denen für ganz Baden-Württemberg nach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind. Das Oberzentrum Freiburg übernimmt für die Gemeinden Au, Bötzingen, Buchenbach, Ebringen, Eichstetten am Kaiserstuhl, Glottertal, Gottenheim, Gundelfingen, Heuweiler, Horben, Kirchzarten, March, Merzhausen, Oberried, St. Märgen, St. Peter (Hochschwarzwald), Schallstadt, Sölden, Stegen, Umkirch und Wittnau die Funktion eines Mittelbereichs.
Freiburg ist ein regionales Wirtschaftszentrum. Es dominiert der Dienstleistungssektor sowie der öffentliche Dienst. Größter Arbeitgeber der Stadt ist die Universität mit dem Universitätsklinikum, gefolgt von zahlreichen Landes- und untergeordneten Behörden. Durch die Nähe zur Universität haben sich kleinere Unternehmen aus den Bereichen Solartechnik, Informations- und Medientechnologie sowie Medizintechnik und Biotechnologie angesiedelt.
Freiburg ist für sein sonniges, warmes Klima, für die Forschung und Produktion im Bereich Solarenergie bekannt. Im Stadtteil Vauban liegt die Solarsiedlung am Schlierberg mit 59 Plusenergiehäusern. Die Bedeutung der Solarenergie für Stadt und Region spiegelt sich ferner in der Fachmesse Intersolar wider, die für die recht kleine Messe Freiburg eine hohe internationale Bedeutung hat. Diese Messe wird seit 2007 in München abgehalten, aber weiter von Freiburg aus mitveranstaltet. Eine weitere internationale Fachmesse ist die INTERbrossa-BRUSHexpo, die alle vier Jahre für ihre Branchen Weltleitmesse ist. Zahlreiche weitere Fach- und Publikumsmessen machen Freiburg zu einem wichtigen regionalen Messestandort. Dem wurde im Jahr 2000 Rechnung getragen, indem die Messe Freiburg auf ein neues Gelände mit moderner Hallen-Infrastruktur umzog.
Darüber hinaus spielt der Fremdenverkehr eine herausragende Rolle. Die Stadt gilt als Tor zum Schwarzwald und gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Südwestdeutschland. Die Stadt liegt an der Badischen Weinstraße und an der „Grünen Straße – Route verte“, einer touristischen Straßenverbindung von den Vogesen im Elsass in den Schwarzwald. Im Jahr 2007 wurden erstmals mehr als eine Million Übernachtungen in der Stadt gezählt. Mit einem Verhältnis von 5000 Übernachtungen auf 1000 Einwohner gehört Freiburg damit zur Spitzengruppe der touristischen Ziele.
Etwa 43 Prozent der Freiburger Gemarkung sind mit Wald unterschiedlicher Ausprägung (Mooswald, Mittelwald und Bergwald) bedeckt, rund ein Drittel davon ist Eigentum der Stadt, die damit zu den größten kommunalen Waldbesitzern in Deutschland gehört. Die wichtigsten Baumarten, die auch wirtschaftlich genutzt werden, sind Buche, Stieleiche, Fichte, Tanne und Douglasie. Über die wirtschaftliche Nutzung hinaus hat der Wald aber auch ökologische Bedeutung und ist ein wichtiger Bestandteil des Erholungs- und Freizeitangebots. Eine der beiden Forstdirektionen des Landes Baden-Württemberg sowie die hier ansässige Forstliche Versuchsanstalt des Landes zeugen von der Bedeutung des Waldes für die Stadt.
Auch der Weinbau spielt in Freiburg eine nicht unbedeutende wirtschaftliche Rolle. Die Stadt grenzt an drei badische Weinbaubereiche: Markgräfler Land, Tuniberg und Kaiserstuhl mit unterschiedlichen typischen Rebsorten. Mit rund 650 Hektar Rebfläche ist Freiburg die größte Weinbaustadt und eine der größten Weinbaugemeinden in Deutschland – dies vor allem durch die Eingemeindung mehrerer Weinbaugemeinden im Westen der Stadt in den 1970er Jahren. Aber auch auf kleinen Flächen der Innenstadt wird noch heute Wein angebaut. Die Bedeutung des Weinbaus für die Stadt wird unterstrichen durch das hier ansässige Staatliche Weinbauinstitut und den Sitz des Badischen Weinbauverbandes. Auch die Universität baut seit 1985 wieder eigenen Wein an, nachdem diese Tradition seit 1806 unterbrochen war. Davor hing das Gehalt der Professoren direkt vom Ertrag des Weinbaus ab.
Nach der Kommunalabfrage 2007 des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg stehen städtische Steuereinnahmen von 224 Mio. Euro 2006 und geschätzte Steuereinnahmen für 2007 von 234 Mio. Euro Schulden in Höhe von 475 Mio. Euro gegenüber. Die Schulden setzen sich aus 335 Mio. Euro Schulden des Kämmereihaushaltes und 140 Mio. Euro Schulden der städtischen Eigenbetriebe und Sondervermögen zusammen.
In der Region Freiburg mit dem Stadtkreis Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen waren 1987 ca. 230.000 Erwerbstätige, 2007 bereits ca. 302.000 Erwerbstätige. Etwa 170.000 Beschäftigte gab es 1987 in Freiburg, 2007 ca. 201.000.[23]
Verkehr
Im Vergleich mit anderen Städten ähnlicher Größe ist der Anteil des PKW-Verkehrs am gesamten innerstädtischen Verkehrsaufkommen in Freiburg gering. Sehr hoch ist hingegen der Anteil des Fahrrad-Verkehrs.
Entwicklung des Modal Split in Freiburg 1982–2020[24] Verkehrsmittel 1982 1999 2020
(Prognose)Öffentlicher Verkehr 11 % 18 % 20 % PKW als Fahrer 29 % 26 % 24 % PKW als Mitfahrer 9 % 6 % 5 % Fahrrad 15 % 27 % 27 % Zu Fuß 35 % 23 % 24 % Straßenverkehr
Freiburg liegt verkehrsgeographisch günstig an den großen europäischen Verkehrsmagistralen Rhein–Saône–Rhône–Mittelmeer und Rhein–Gotthard–Italien. Die Autobahn A 5 verbindet Freiburg in Richtung Norden mit Straßburg, Karlsruhe, Mannheim und Frankfurt am Main und in Richtung Süden mit Mülhausen (Mulhouse) und Basel. Freiburg verfügt über drei Autobahnausfahrten: Nord, Mitte und Süd. Außerdem liegt Freiburg an den Bundesstraßen B 3 (Buxtehude–Weil am Rhein) und wird von der B 31 (Breisach–Lindau) durchquert. Die B 294 beginnt in Freiburg und führt über Freudenstadt und Pforzheim nach Bretten.
Freiburg liegt an einer Ferienstraße. Dies ist die grenzüberschreitende Grüne Straße/Route Verte, die in den Vogesen in Contrexéville beginnt, bei Breisach am Rhein den Rhein überschreitet und in der Nordroute in Lindau und in der Südroute in Konstanz endet.
In den 1960er Jahren war eine Bundesautobahn (A 86) Freiburg – Donaueschingen geplant. Die „Schwarzwaldautobahn“ A 86 sollte von der jetzigen A 5 Ausfahrt Freiburg-Nord am nördlichen Stadtrand vorbei durch mehrere Tunnel in den Schwarzwald geführt werden. Das Projekt wurde jedoch 1975 wieder eingestellt. Dadurch ist die B 31 eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen in Baden-Württemberg, wobei der komplette Durchgangsverkehr die Stadt durchqueren muss.
Freiburg war in den 1970er Jahren eine der ersten Städte, die durch die Sperrung der Innenstadt für den KFZ-Verkehr eine Fußgängerzone schufen. Heute verfügt die Stadt über ein dynamisches Parkleitsystem, das auf die Anzahl der verfügbaren freien Parkplätze in den zahlreichen Parkhäusern am Rande der autofreien Innenstadt hinweist. Das Quartier Vauban ist als weitgehend autofreie Neubausiedlung konzipiert.
Fahrradverkehr
Der Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen liegt in Freiburg bei rund 27%, und ist damit im Vergleich mit anderen Städten ähnlicher Größenordnung sehr hoch. Für die Freiburger Verkehrspolitik hat die Förderung des Radfahrens hohe Priorität, und seit das Fahrrad als Verkehrsmittel im Alltag eine Renaissance erlebt, gilt die Freiburger Verkehrspolitik vielerorts als vorbildlich.
Eisenbahnverkehr
Der Freiburger Hauptbahnhof bedient vier Bahnstrecken und wird täglich von ca. 65.000 Menschen benutzt. Die Rheintalbahn (Mannheim–Basel), mit Anschlüssen u.a. nach Zürich, Bern und Mailand befindet sich zurzeit im viergleisigen Ausbau, da sie zukünftig als Zubringer zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) in Richtung Gotthard-Basistunnel dienen soll. Über Offenburg-Kehl besteht in Straßburg eine Hochgeschwindigkeitsverbindung (TGV Est) nach Paris. Gute Intercity-Verbindungen bestehen auch über Karlsruhe nach Stuttgart und München. Über Müllheim–Neuenburg soll Freiburg 2012 eine Anbindung an den TGV-Bahnhof Mulhouse und damit eine weitere Hochgeschwindigkeitsverbindung in Richtung Paris, Lyon und Marseille, später auch nach Barcelona erhalten. Die Höllentalbahn führt von Freiburg über den Schwarzwald nach Donaueschingen mit Anschlüssen nach München und Konstanz.
Neben den Regionalzügen der DB Regio AG verbindet die Breisgau-S-Bahn (BSB) die umliegenden Städte und Gemeinden mit dem Oberzentrum Freiburg: Die Elztalbahn führt über Waldkirch durch das Elztal nach Elzach, und die Breisacher Bahn führt nach Breisach über Gottenheim und Ihringen; in Gottenheim und Breisach besteht Anschluss an die den Kaiserstuhl umrundende Kaiserstuhlbahn der SWEG. Diese Gesellschaft betreibt im Umland auch die Münstertalbahn zwischen Bad Krozingen und Münstertal, wobei einzelne Kurse von und bis Freiburg geführt werden.
Außer dem Hauptbahnhof gibt es an den einzelnen Eisenbahnstrecken weitere Bahnhöfe oder Haltepunkte:
- an der Rheintalbahn: St. Georgen, Herdern und Zähringen
- an der Höllentalbahn: Wiehre und Littenweiler
- an der Breisacher Bahn: Klinikum, Neue Messe-Universität und Freiburg-West (im Stadtteil Landwasser)
Im Eisenbahngüterverkehr ist Freiburg kein Eisenbahnknoten mehr; der Freiburger Güterbahnhof dient jedoch als Terminal für die Rollende Landstraße von Freiburg nach Novara in Norditalien.
Städtischer Nahverkehr
Die Stadt und teilweise das nahe Umland wird von vier Stadtbahnlinien und 21 Buslinien der Freiburger Verkehrs AG erschlossen. Die Stadt gehört zum Tarifgebiet des Regio-Verkehrsverbunds Freiburg.
Eigens für die Stadt Freiburg wurde von der Waggonfabrik Düwag der Düwag GT8 Typ Freiburg konstruiert, der bis heute im Einsatz ist, zum größeren Teil mit Niederflur-Mittelabteil. Weiterhin gehören zur Fahrzeugflotte der Stadtbahn 26 Fahrzeuge des Typs GT8D-MN-Z der Düwag für Zweirichtungsbetrieb mit 48 % Niederfluranteil. Schließlich verkehren auf den am stärksten frequentierten Strecken Triebwagenzüge des Typs „Siemens Combino“, acht „Combino Basic“ und zehn „Combino Advanced“.
Ebenfalls von der Freiburger Verkehrs AG betrieben wird die Schauinslandbahn, Deutschlands längste (3,6 km) Kabinen-Umlauf-Seilbahn, mit der die Höhen des Schauinslands, Freiburgs Hausberg (1.284 m), gut zu erreichen sind.
Luftverkehr
Der seit 1907 bestehende Flugplatz in Freiburg ist als Verkehrslandeplatz für Flugzeuge bis zehn Tonnen zugelassen. Er befindet sich im Westen der Stadt, nahe dem neuen Messegelände. Der meiste Flugverkehr wird jedoch über den EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg im benachbarten Oberelsass abgewickelt. Zum EuroAirport besteht vom Freiburger Hauptbahnhof aus eine Busverbindung mit einer Fahrzeit von 55 Minuten. Zusätzlich gibt es Buszubringer zu den ebenfalls nahe gelegenen Flughäfen Karlsruhe/Baden-Baden (circa 1:05 h) und Straßburg, (circa 1:05 h). Bahnverbindungen bestehen aber auch umstiegsfrei zum Flughafen Frankfurt (circa 2:10 h) sowie mit Umstieg in Basel oder Zürich zum Flughafen Zürich. (circa 2:15 h)
Wasser- und Abwasserversorgung
Geschichte
Um 1120 wurde Wasser über hölzerne Leitungen vom Mösle der Stadt zugeführt. 1462 werden die Regeln für die städtischen Rinnen und Kanäle in einer Runzordnung festgelegt. 1732 bestehen schon 79 Leitungen und 57 Brunnen. Seit 1842 werden erste eiserne Leitungen verwendet. Freiburg wird durch das Wasserwerk Ebnet (seit 1876), den Hochbehälter im Freiburger Wasserschlössle am Sternwald (seit 1896) und das Wasserwerk Hausen an der Möhlin (seit 1970) versorgt. Ab 1975 werden Polyethylenrohre zum Wassertransport genutzt. Die Wasserversorgung erfolgt durch die badenova AG & Co.KG.
Wassergewinnung und Qualität
Die Wassergewinnung erfolgt in den zwei Einzugsgebieten Ebnet und Hausen. In Ebnet erfolgt die Grundwassergewinnung aus zwei Grundwassersammlern und insgesamt neun Tiefbrunnen. In Hausen bestehen sechs Tiefbrunnen. Die maximale Tiefe der Brunnen liegt bei 117 m. Elf Hochbehälter mit 120–20.000 m3 stehen zur Verfügung. Das Wasser aus Hausen wird ohne weitere Behandlung dem Verbrauch zugeführt. Das Wasser hat den Härtebereich weich, mit 0,99 mmol/L, enthält 8,5 mg Natrium, 13,1 mg Chlorid, 10,7 mg Sulfit und 13,6 mg Nitrat pro Liter. Das Einzugsgebiet umfasst etwa 258 km2 und liefert ungefähr 11 Millionen m3. Das Wasser aus Ebnet wird noch zur Neutralisierung und Entkeimung behandelt. Das Wasser hat den Härtebereich Mittel, mit 2,28 mmol/L, enthält 9,9 mg Natrium, 25 mg Chlorid, 24,7 mg Sulfit und 25,7 mg Nitrag pro Liter. Das Einzugsgebiet umfasst 130 km2 und liefert ca. 5 Millionen m3.
Wasserverbrauch und Abwasserentsorgung
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 17,7 Mio. m3 Wasser verbraucht. Die Maximalförderung lag bei 65.800 m3 am Tag. Das Versorgungsnetz hat einschließlich Hausanschlüssen eine Länge von 1.325 km und umfasst 35.236 Hausanschlüsse. Von 348 Liter/Tag und Einwohner im Jahr 1899 sank der Verbrauch mit Einführung von Wasseruhren im Jahr 1913 auf 186 Liter. Heute liegt er bei ca. 100 Liter/Tag und Einwohner. Zur Entsorgung von Brauch- und Regenwasser wurden ab dem 13. Jahrhundert die Freiburger Bächle sowie der Gewerbekanal genutzt. Daneben wurden hauseigene Gruben zur Sammlung der Exkremente genutzt. Ab 1868 übernahm für kurze Zeit ein Unternehmen an Stelle von Landwirten, die Entleerung der Gruben. Ab 1887 übernahm die Stadt diese Aufgabe. Bis Ende der 1980er Jahre wurde Abwasser in der Rieselfeldanlage ausgebracht. Der Abwasserzweckverband Breisgauer Bucht sammelt und reinigt seit 1966 das Abwasser. Seit 1980 erfolgt dies im gemeinsamen Klärwerk in Forchheim.
Fernwärmeversorgung
Das Tochterunternehmen der badenova GmbH und Co. KG, die badenova WärmePlus liefert mit einem Fernwärmenetz von 61 km, aus 136 Erzeugungsanlagen 404Mio/kWh Wärme. Des Weiteren besteht auf dem Gelände der Universitätsklinik Freiburg ein Ferndampfnetz.[25]
Ansässige Unternehmen
Zu den größeren privaten Arbeitgebern zählen der Halbleiterhersteller Micronas, die zum amerikanischen Northrop Grumman-Konzern gehörende LITEF GmbH sowie Rhodia Acetow, ein Werk des französischen Rhodia-Konzerns, das Materialien für Zigarettenfilter herstellt. Die Firma EFD Induction, von 1950 bis 1996 Fritz Düsseldorf GmbH (FDF), ist Europas größter Hersteller von Induktions-Härteanlagen und gehört zusammen mit der EFD Härterei F. Düsseldorf GmbH (Hochdorf) zum EFD-Induction-Konzern mit Sitz in Skien/Norwegen. Der Baustoffhändler Götz + Moriz ist in Freiburg angesiedelt. Größte ansässige Brauerei ist die Brauerei Ganter. Bedeutend ist das Milchverarbeitungsunternehmen Schwarzwaldmilch, das mehrheitlich in der Hand der Schwarzwälder und Breisgauer Milchbauern ist. Seit Januar 1996 ist Freiburg Sitz des Briefzentrums 79 der Deutschen Post AG. Seit 1962 ist Freiburg Standort des inzwischen zum Pfizer-Konzern gehörenden Arzneimittelherstellers Gödecke. Im Jahr 1863 wurde die Firma Raimann zur Herstellung von Maschinen für die Holzbearbeitung gegründet, die mittlerweile zur Michael Weinig AG gehört. Die beiden Unternehmen Mez und Madeira Garnfabrik sind bzw. waren bereits seit Anfang des 20 Jahrhunderts in der Textilindustrie tätig.
Seit 1895 gibt es in Freiburg mit Hellige einen Hersteller von wissenschaftlichen und medizinelektronischen Apparaten, insbesondere von Elektrokardiographen. Heute gehört Hellige zu General Electric, wobei Freiburg zu den bedeutendsten Standorten von GE Healthcare in Deutschland zählt.
Mit den zwei Großverlagen Herder und Haufe, einer Vielzahl von kleineren Verlagen sowie dem Sitz der Badischen Zeitung ist Freiburg ein bedeutender Verlags- und Medienstandort.
Die Solar-Fabrik AG Freiburg gehört zu den führenden Solarunternehmen in Europa. Ursprünglich nur Hersteller von Solarmodulen, ist sie heute mit ihren zahlreichen internationalen Tochterunternehmen in aller Welt in allen Bereichen der Photovoltaik tätig: Handel und Aufbereitung von Wafern, Produktion von Solarzellen und -modulen sowie die Produktion von Solarkraftwerken.
Auch die IT-Branche ist in Freiburg prominent vertreten: Hier sind vor allem der deutsche Marktführer im Bereich „Kaufmännische Software“ Lexware sowie United Planet als führendes Unternehmen bei Portalsoftware zu nennen. Beide Unternehmen wurden von Axel Wessendorf gegründet.[26] Außerdem sind in Freiburg die Paragon Software Group, die Jedox AG, der eCommerce Spezialist oxid sowie der E-Mail-Marketing-Experte Inxmail ansässig.
Öffentliche Einrichtungen
Kommunalverwaltung
Die Stadtverwaltung Freiburg ist seit Januar 2007 in vier Dezernate eingeteilt, denen jeweils eine Reihe von städtischen Ämtern untersteht. Dezernat I wird von Oberbürgermeister Dieter Salomon (GRÜNE) geleitet und ist zuständig für die Haupt- und Personalverwaltung und für Organisation, Recht, Regionales und Öffentlichkeitsarbeit. Ihm untersteht auch das Referat für Stadtentwicklung. Dezernat II wird geleitet von Bürgermeisterin Gerda Stuchlik (GRÜNE) und ist das Dezernat für Umwelt, Schule und Bildung. Hier ist auch das Gebäudemanagement angesiedelt. Dezernat III, geleitet von Bürgermeister Ulrich von Kirchbach (SPD), ist zuständig für Kultur, Jugend und Soziales und Integration. Erster Bürgermeister Otto Neideck (CDU), der Stellvertreter des Oberbürgermeisters ist, leitet das Dezernat IV für Finanz-, Wirtschafts- und Wohnungswesen, zentrale IT, öffentliche Ordnung, Bürgerservice, Tiefbau, Feuerwehr und Sport. Er ist gleichzeitig Vorsitzender des Regionalverbands Region Südlicher Oberrhein.
Das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald hat zwar seinen Sitz in der kreisfreien Stadt Freiburg, verwaltet aber im Wesentlichen nur den die Stadt umgebenden Landkreis. Allerdings erstreckt sich die Zuständigkeit einiger Ämter des Landkreises (insbesondere Gesundheitsamt, Versorgungsamt) auch auf den Stadtkreis Freiburg.
Landesbehörden
In Freiburg befinden sich mehrere Landesbehörden, so das Regierungspräsidium Freiburg mit Sitz des Präsidenten im Basler Hof, zu dem als neue Abteilungen auch Polizeipräsidium, Oberschulamt, Forstdirektion und das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau gehören.
Des Weiteren sind die „Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg“, die Akademie der Polizei Baden-Württemberg, das „Staatliche Weinbauinstitut“, das „Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg“ sowie die beiden Finanzämter Freiburg-Stadt und Freiburg-Land in Freiburg ansässig.
Das Staatsarchiv Freiburg bewahrt seit 1806 die schriftliche Überlieferung der staatlichen Behörden im Gebiet des Regierungsbezirks Freiburg auf. Seit 2005 ist es eine Abteilung des Landesarchivs Baden-Württemberg.
Bundesbehörden
Neben diesen Landesbehörden gibt es auch Behörden des Bundes: die in der Lehener Straße angesiedelte Bundesagentur für Arbeit, das Bundesamt für Strahlenschutz, das Bundesarchiv-Militärarchiv, eine Außenstelle des Beschaffungsamtes der Bundeszollverwaltung, eine Außenstelle der Bundesnetzagentur, das Wasser- und Schifffahrtsamt Freiburg sowie eine Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ) des Bundespolizeiamtes Weil am Rhein, das dem Bundespolizeipräsidium Süd (München) untersteht, sowie Dienststellen der Bundeswehr, darunter ein Kreiswehrersatzamt (KWEA, untergebracht in der ehemaligen Erbgroßherzog-Friedrich-Kaserne).
Körperschaften des öffentlichen Rechts
- Handwerkskammer Freiburg K. d. ö. R.
- IHK Südlicher Oberrhein K. d. ö. R.
- Regionalverband Südlicher Oberrhein K. d. ö. R.
- Rechtsanwaltskammer Freiburg K.d.ö.R.
- Steuerberaterkammer Südbaden K.d.ö.R.
Gerichte
Freiburg verfügt über ein Amtsgericht und ein Landgericht, die zum Oberlandesgerichtsbezirk des OLG Karlsruhe gehören. Einige Zivilsenate des OLG Karlsruhe haben ebenfalls ihren Sitz in Freiburg.
Außer den Gerichten der ordentlichen Gerichtsbarkeit gibt es in Freiburg ein Arbeitsgericht (sowie eine Kammer des Landesarbeitsgerichtes), Außensenate des Finanzgerichts Baden-Württemberg, ein Sozialgericht (zuständig für den Stadtkreis Freiburg, die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Ortenaukreis, Emmendingen, Lörrach und Waldshut sowie in Knappschaftssachen für das gesamte Landesgebiet von Baden-Württemberg) und ein Verwaltungsgericht (zuständig für den Regierungsbezirk Freiburg).
Medien
Printmedien
In Freiburg gibt es nur eine einzige regionale Tageszeitung, die kostenpflichtige Badische Zeitung, deren Verbreitungsgebiet sich von Offenburg im Norden bis zum Hochrhein im Süden und in den Hochschwarzwald hinein erstreckt. Sie erscheint Montag bis Samstag außer an Feiertagen. Am Sonntag kommt aus dem gleichen Verlagshaus kostenlos „Der Sonntag in Freiburg“ beziehungsweise in Lörrach und Basel „Der Sonntag im Dreiland“, sodass der Badische Verlag als Herausgeber ein Monopol an den Tageszeitungen hält.
Des Weiteren gibt es das offizielle „Amtsblatt der Stadt Freiburg“, das zweiwöchentlich erscheint und in dem sowohl Bekanntmachungen der Stadt Freiburg, Beiträge der Gemeinderatsfraktionen, städtische Termine und Öffnungszeiten, als auch normale Zeitungsartikel abgedruckt sind.
Jeweils mittwochs erscheint mit einer Auflage von 113.500 Exemplaren (Stand Juni 2006) der „Freiburger Wochenbericht“, das älteste noch bestehende deutsche Anzeigenblatt. Es wird kostenlos an alle Haushalte verteilt und enthält ebenfalls normale Zeitungsartikel. Donnerstags erscheint in ähnlicher Aufmachung seit 1983 der kostenlose „Freiburger Stadtkurier“. Er hat eine Auflage von 115.500 Exemplaren (Stand Juni 2009).
Außer diesen fünf größeren Zeitungen gibt es noch einige weitere kleinere Zeitungen und Zeitschriften aus und für Freiburg, wie Stadtteilzeitungen oder die Bürgerblätter lokaler Ortsvereine.
Die mittwochs und samstags kostenlos erscheinende „Zypresse“ ist ein Offertenblatt für private und geschäftliche Kleinanzeigen und seit 1984 ein Erzeugnis des privaten, familiengeführten, mittelständischen Unternehmens Zypresse Verlags GmbH. Mit einer Auflage von bis zu 200.000 Exemplaren pro Woche liegt die Zeitung bis in den Kreis Emmendingen sowie im Kreis Breisgau Hochschwarzwald aus. Samstags erscheinen im Umkreis Lörrach/Basel sowie im Großraum Offenburg/Lahr zusätzlich Regionalausgaben.
Darüber hinaus erscheint donnerstags das zur Badischen Zeitung gehörende Offertenblatt „schnapp“.
Außer diesen Anzeigenblättern gibt es noch weitere Kultur- und Veranstaltungsmagazine, darunter die beiden Stadtmagazine „Fipps-Freiburg“ und „Plan 14“ und die zwei Kulturmagazine „Freiburg aktuell“ und „Chilli – das freiburger stadtmagazin“. Alternativ gibt es seit 1998 aber auch eine Straßenzeitung, der „FREIeBÜRGER“. Diese Zeitung wird monatlich von meist sozial benachteiligten Menschen in den Straßen von Freiburg verkauft.
Audiovisuelle Medien
In Freiburg gibt es ein Funkhaus des öffentlich-rechtlichen Südwestrundfunks, das SWR Studio Freiburg, in dem unter anderem Sendungen für SWR4 Baden-Württemberg und das SWR Fernsehen produziert werden. Des Weiteren ist das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg im Konzerthaus Freiburg ansässig.
Als Privatsender werbefinanziert sind: das Regionalradio baden.fm sowie das Regionalfernsehen TV Südbaden. Das dritte Freiburger Radio, Radio Dreyeckland, das in der Nähe der Innenstadt produziert wird und aus der Anti-Atom-Bewegung entstanden ist, ist das älteste Freie Radio in Deutschland. Dazu gibt es seit 2006 den ebenfalls terrestrisch empfangbaren Sender echoFM. Dieser Sender ist das Lern- und Ausbildungsradio der Pädagogischen Hochschule und der Universität.
Außer diesen speziell auf Freiburg konzentrierten Medien gibt es noch unter anderem das Radio Regenbogen für die gesamte Region Baden.
Im Ortsteil Lehen betreibt der SWR eine Sendeanlage für Mittelwelle (Frequenz 828 kHz, Sendeleistung 10 kW, Geographische Koordinaten des Senderstandorts: 48° 0′ 48″ N, 7° 47′ 38″ O48.0133333333337.7938888888889) und UKW-Hörfunk, welche als Antennenträger einen 92 Meter hohen, gegen Erde isolierten Stahlfachwerkmast mit viereckigem Querschnitt verwendet. Der Senderstandort Freiburg-Lehen ist einer der ältesten in Deutschland.
Bildung und Forschung
Schulen
Ein breites Angebot an Schulen in Freiburg kann sehr vielfältigen Ausbildungsansprüchen gerecht werden.
Das Grundangebot bilden 40 Grund- und Hauptschulen, davon einige in privater Hand, die flächendeckend über die Stadt verteilt sind.[27] An weiterführenden Schulen gibt es acht Realschulen, davon zwei private, elf allgemeinbildende Gymnasien unterschiedlicher Ausprägung, darunter einige in privater Trägerschaft, sowie seit 1972 das Deutsch-Französische Gymnasium, eine von zwei solcher Schulen in Deutschland mit zweinationalem Abschluss. Seit 2010 bietet das Goethe-Gymnasium Freiburg eine Schüler-Ingenieur-Akademie an. Es gibt insgesamt fünf Gesamtschulen, von denen eine die öffentliche Staudinger-Gesamtschule ist und die vier anderen der Waldorfpädagogik zuzurechnen sind.
Daneben sind in der Stadt vier berufliche Gymnasien und zehn berufliche Schulen für den kaufmännischen und gewerblichen Bereich ansässig.
Die privaten Jazz & Rock Schulen Freiburg, gegründet 1984, bieten im International Music College Freiburg eine Ausbildung zum Profimusiker in den Musikrichtungen Jazz, Rock und Pop an. In der Allgemeinen Musikschule Freiburg gibt es Musikunterricht für Kinder und Erwachsene und im Zentrum für Musikpädagogik Fortbildungen in Zusammenarbeit mit der Popakademie Baden-Württemberg.
Schließlich befinden sich noch zehn Sonderschulen, darunter vier Förderschulen für lernbehinderte Kinder und Jugendliche, vier Schulen für geistig oder mehrfach behinderte Kinder, darunter zwei private, eine Schule für Erziehungshilfe und eine Sprachheilschule in der Stadt.
Darüber hinaus ergänzen das breite Bildungsangebot eine Reihe weiterer Schulen in privater Trägerschaft, etwa in den Bereichen Elementarbildung, Familienpflege, Grafik/Design und Schauspiel.
Im Bereich der Erwachsenen- und Weiterbildung bieten unter anderem die Volkshochschule Freiburg und das Katholische Bildungswerk ein breites Spektrum von Fortbildungsmöglichkeiten. Mehrere Sprachschulen ergänzen dieses Angebot, zu denen das Goethe-Institut zu rechnen ist.
Hochschulen
In Freiburg befinden sich mehrere Hochschulen mit insgesamt knapp 30.000 Studenten. Die im Jahr 1457 gegründete Albert-Ludwigs-Universität ist eine der ältesten und renommiertesten Hochschulen Deutschlands mit etwa 20.000 Studenten. Sie prägt nachhaltig das Leben der Stadt: So finden sich rund um die Universität viele gut besuchte Cafés und Kneipen. Die Universität ist nicht nur wegen der Studenten relevant, sie ist mit ihren circa 13.000 Arbeitsplätzen (einschließlich Klinikum) einer der wichtigsten Arbeitgeber in Südbaden.
Die Pädagogische Hochschule Freiburg (PH) im Stadtteil Littenweiler wurde 1962 aus den früheren Akademien für Lehrerbildung I und II gebildet und hat seit 1971 den Status einer wissenschaftlichen Hochschule.
Im Stadtteil Oberau befindet sich die Hochschule für Musik Freiburg, welche 1946 von der Stadt Freiburg gegründet und später vom Land Baden-Württemberg als staatliche Hochschule weitergeführt wurde.
Neben den genannten staatlichen Hochschulen gibt es weitere Hochschuleinrichtungen:
- Die „Evangelische Hochschule Freiburg – Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik“ und die „Katholische Hochschule Freiburg – Hochschule für Sozialwesen, Heilpädagogik, Religionspädagogik und Pflege“ sind Fachhochschulen in kirchlicher Trägerschaft.
- Die „Freie Hochschule für Grafik-Design & Bildende Kunst“, welche 2007 mit der Freiburger Grafikschule fusionierte, bildet Studenten in den drei Studiengängen Grafik-Design, Screen-/Webdesign und Bildende Kunst aus. Im Herbst 2011 beginnt der Studienbetrieb in der Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik, zu der die Freie Hochschule für Grafik-Design & Bildende Kunst mit dem International Music College Freiburg, einem Bereich der Jazz & Rock Schulen Freiburg, fusionierte.
- Die private „International University of Cooperative Education" bietet im dualen System (Studium und Praxis im Wechsel) Studiengänge in Hotelmanagement, Immobilienwirtschaft und Sportmanagement an.
- Die private Angell Business School Freiburg bietet Studiengänge zum Tourismus-, Hotel- und Event-Management an.
- Das Lehramtsstudium an den staatlichen Hochschulen wird ergänzt durch die Ausbildung an den Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung, je eines für Berufliche Schulen, für Gymnasien und für Realschulen.
Forschungseinrichtungen
In Freiburg befinden sich mehrere Forschungsinstitute:
- Institute der Max-Planck-Gesellschaft (MPI):
- MPI für Immunbiologie;
- MPI für ausländisches und internationales Strafrecht;
- Arbeitsgruppe Feuerökologie Freiburg des Max-Planck-Instituts für Chemie Mainz, die das Global Fire Monitoring Center (GFMC) betreibt, ein im Auftrag der Vereinten Nationen tätiges Zentrum zur Beobachtung und Auswertung von großen Wald- und Steppenbränden.
- Institute der Fraunhofer-Gesellschaft:
- weitere Forschungseinrichtungen:
- Das Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik betreibt Sonnenobservatorien auf dem Schauinsland und Observatorio del Teide.
- Das Öko-Institut e. V. – Institut für angewandte Ökologie ist aus der in Freiburg starken Umweltbewegung hervorgegangen.
- Das Walter Eucken Institut ist eine 1954 gegründete sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Forschungseinrichtung im Umfeld der Albert-Ludwigs-Universität.
- Das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene widmet sich der Erforschung parapsychologischer Phänomene.
- Das Freiburger Wissenschaftsforum fördert Innovation und hochschulbasierte Unternehmensgründungen.
- Das Arnold-Bergstraesser-Institut befasst sich mit kulturwissenschaftlichen und entwicklungspolitischen Fragen.
- Das Alemannische Institut Freiburg will die fächer- und grenzüberschreitende landeskundliche Erforschung des alemannisch-schwäbischen Sprach- und Siedlungsraumes fördern.
- Das Deutsche Volksliedarchiv ist ein selbständiges wissenschaftliches Forschungsinstitut des Landes Baden-Württemberg. Es beschäftigt sich mit der Sammlung, Erforschung und Edition populärer und traditioneller Lieder aus dem deutschsprachigen Raum.
- Das Johannes-Künzig-Institut für ostdeutsche Volkskunde (JKI) erforscht die Volkskunde der Heimatvertriebenen. Seit 1964 untersteht es dem Innenministerium von Baden-Württemberg.
- Das Corpus Vitrearum Medii Aevi (CVMA) ist ein kunstgeschichtliches Forschungsinstitut für mittelalterliche Glasmalerei.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Mit der Ehrenbürgerwürde zeichnet die Stadt Freiburg Personen aus, die sich um das Ansehen der Stadt oder das Wohlergehen ihrer Bürger besonders verdient gemacht haben. Die Freiburger Ehrenbürger reichen vom Rokoko-Bildhauer Johann Christian Wentzinger bis zum ehemaligen Oberbürgermeister Rolf Böhme und dem Mäzen Eugen Martin in der Gegenwart.
Söhne und Töchter der Stadt
In Freiburg sind bedeutende Persönlichkeiten geboren worden. Manche sind nach ihrer Geburt oder später weggezogen und haben ihren Wirkungskreis andernorts gefunden und sind erst dort bekannt geworden. Es sind Künstler wie Johann Christian Wentzinger, Julius Bissier oder Edith Picht-Axenfeld, Politiker wie Karl von Rotteck, Joseph Wirth, Leo Wohleb, Hans Maier oder Wolfgang Schäuble, Wissenschaftler wie Carl Christian Mez oder Karl Rahner und Schauspieler wie Til Schweiger.
Mit Freiburg verbundene Persönlichkeiten
Mit Freiburg sind viele Persönlichkeiten verbunden, die entweder hier zeitweise gelebt haben oder ihren Wirkungskreis hier gefunden haben und bekannt geworden sind. Dazu gehören Philosophen wie Edmund Husserl und Martin Heidegger, Wissenschaftler wie Walter Eucken und Arnold Bergstraesser, Schriftsteller wie Alfred Döblin, Reinhold Schneider, und Christoph Meckel, Künstler wie Hans Baldung Grien, Schauspieler wie Alexandra Maria Lara, Nobelpreisträger wie Friedrich August von Hayek, Georges Köhler und Hermann Staudinger, Heilige wie Edith Stein, Fußballtrainer wie Joachim Löw.
Literatur
- Heiko Haumann, Hans Schadek: Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau. Band 1-3, ISBN 3-8062-1635-5.
- Peter Kalchthaler: Freiburg und seine Bauten. Ein kunsthistorischer Stadtrundgang. Freiburg 1991, ISBN 978-3-7917-2009-8.
- Peter Kalchthaler: Kleine Freiburger Stadtgeschichte., Pustet, Regensburg 2006, ISBN 978-3-7917-2009-8.
- Walter Vetter: Freiburg – Ein Führer zu Kunst und Geschichte. Rombach, Freiburg 1986, ISBN 978-3-7930-0496-7.
- Hans Georg Wehrens: Freiburg im Breisgau 1504–1803. Holzschnitte und Kupferstiche. Herder, Freiburg 2004, ISBN 3-451-20633-1.
Weblinks
Wikinews: Freiburg im Breisgau – in den NachrichtenCommons: Freiburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Freiburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenWikisource: Freiburg im Breisgau – Quellen und Volltexte- Offizielle Internetpräsenz der Stadt Freiburg im Breisgau
- Literatur von Freiburg im Breisgau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Links zum Thema Freiburg im Breisgau im Open Directory Project
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Eckard Villinger: Freiburg im Breisgau – Geologie und Stadtgeschichte., in: Informationen. 12/99: – Freiburg 1999, ISSN 09040-0834, S.21. Es wird ein Abbauvolumen von mindestens 30.000 Kubikmetern angenommen, das zum Bau der 2.200 m langen, verschiedenen Mauern der Stadtmauer verwendet wurde. Seite 37, Abb. 20 veranschaulicht sehr gut das Schlossbergprofil mit dem Steinbruch an der Schlossbergnase und dem Einschnitt des Halsgrabens hinter der Ludwigshöhe.
- ↑ Deutscher Wetterdienst: Mittlere Temperatur 1961–1990
- ↑ Deutscher Wetterdienst: Mittlere Sonnenscheindauer 1961–1990
- ↑ Deutscher Wetterdienst: Mittlere Niederschlagshöhe 1961–1990
- ↑ freiburg-schwarzwald.de: Höllentäler-Der Wind muss Dreisamtäler oder Bruggatäler heissen
- ↑ Alemannia Judaica: Text- und Bildinformationen zum jüdischen Leben in Freiburg von den Anfängen bis zur Auslöschung 1938/40.
- ↑ Altbasel.ch: Rudolf Riggenbach–Ziegel für Deutschland
- ↑ Freiburg im Breisgau 2009 landesweit mit höchstem Wanderungsgewinn. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 4. August 2010, abgerufen am 5. August 2010 (Pressemitteilung Nr. 254/2010).
- ↑ Stadt Freiburg: Amtliche Bevölkerungszahl
- ↑ Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel: Bevölkerungsprognose Freiburg bis 2020
- ↑ Bevölkerung in Freiburg nach Altersgruppen ab 1950 (Einwohnermelderegister). Abgerufen am 23. Juni 2011.
- ↑ Das Volk wird weniger werden. In: Badische Zeitung. 3. September 2010.
- ↑ Peter P. Albert: Achthundert Jahre Freiburg im Breisgau 1120–1920, Verlagsbuchhandlung Herder & Co, Freiburg 1920
- ↑ Endgültige Ergebnisse der Landtagswahl am 27.03.2011 - Wahlkreise in Baden-Württemberg.
- ↑ Grundlagenermittlung für die Aufstellung des Flächennutzungsplans 2020.
- ↑ Beteiligungshaushalt 2011/2012. Stadt Freiburg im Breisgau, abgerufen am 21. Juni 2011.
- ↑ Ruedi Spiess:Informationsbroschüre der 12 Zähringer-Städte. Reichenbach/Schweiz 2007
- ↑ Kultur: Vor der nächsten Sparrunde: Kulturprojekte in Gefahr, Badische Zeitung, 1. Januar 2011, Zugriff am 23. Januar 2011
- ↑ Claudia Füßler: Freiburg: Auftakt: Rundgang über die Baden-Messe: Vom Liebeskäse bis zur Fischpraline, Badische Zeitung vom 14. September 2009, Zugriff am 12. Juli 2011
- ↑ Hans Schadek: Freiburg, ehemals – gestern – heute, Die Stadt im Wandel der letzten 100 Jahre, Steinkopf Verlag, 2004, ISBN 978-3-7984-0771-8, S. 45
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, S. 34f., ISBN 3-89331-208-0
- ↑ Flyer der "Wirtschaftsförderung Region Freiburg". Stand: 5/2008
- ↑ Freiburg im Breisgau: Verkehrspolitik - Transport policy. 2006.
- ↑ vgl. auch Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 12 / 3910, 12. Wahlperiode 25. März 1999, Kleine Anfrage des Abg. Dr. Walter Witzel Bündnis 90/Die Grünen und Antwort des Finanzministeriums Beteiligung des Landes am Fernwärmeverbund Freiburg
- ↑ Artikel im Econo Wirtschaftmagazin
- ↑ Stadt Freiburg: teilweise werden die Grund- und Hauptschulen getrennt geführt, teilweise sind sie kombiniert, teilweise sind sie auch mit anderen Schulformen kombiniert. Streng genommen ist die Hauptschule eine weiterführende Schule. Stand 2010; weitere Schulgründungen privater Träger sind geplant.
Stadtteile und Stadtviertel von Freiburg im BreisgauAltstadt | Betzenhausen | Brühl | Ebnet | Günterstal | Haslach | Haid | Herdern | Hochdorf | Kappel | Landwasser | Lehen | Littenweiler | Mooswald | Mundenhof | Munzingen | Neuburg | Oberau | Opfingen | Rieselfeld | St. Georgen | Stühlinger | Tiengen | Vauban | Waldsee | Waltershofen | Weingarten | Wiehre | Zähringen
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