- Wildreisende
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Als Geselle (von althochdeutsch: gisello, gisellio) wurde früher in der Umgangssprache allgemein ein Teilnehmer einer Gesellschaft bezeichnet, der mit anderen zusammen aß (Tischgesellschaft) oder reiste (Reisegesellschaft).
Als Geselle wurde ein Handwerker bezeichnet, der eine Ausbildung in einem Beruf des Handwerks durch Bestehen der Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer erfolgreich abgeschlossen und infolge dessen seinen Gesellenbrief erhalten hat. Heute werden 'Gesellen' als Facharbeiter bezeichnet, die nach bestandener Prüfung vor der entsprechenden Kammer und Berufsschule einen Facharbeiterbrief erhalten.
Früher mussten Gesellen anschließend auf Wanderschaft gehen, um bei anderen Meistern der gleichen Zunft zu lernen und Erfahrung zu sammeln. Die Wanderjahre, auch auf der Walze sein genannt, waren im Mittelalter eine Voraussetzung, um Meister werden zu können. Heutzutage ist die Wanderschaft freiwillig.
Geselle ist auch ein symbolischer Begriff aus dem Bauhandwerk; 2., mittlerer Grad (Stufe) der Einweihung in der Freimaurerei. Der Gesellengrad wird durch Beförderung erreicht.
Als Wildreisende werden reisende Gesellen bezeichnet, die nicht den Regeln der traditionellen Wanderschaft unterliegen. So müssen diese nicht in der Zunftkleidung reisen, kein Höchstalter besitzen, keine bestimmte Reisezeit erfüllen, nicht zwingend aus einem Handwerk stammen und auch sonst keine zünftigen "Regelungen" befolgen.
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