- Behaarte Alpenrose
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Bewimperte Alpenrose Systematik Ordnung: Heidekrautartige (Ericales) Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae) Unterfamilie: Rhododendroideae Tribus: Rhododendreae Gattung: Rhododendron Art: Bewimperte Alpenrose Wissenschaftlicher Name Rhododendron hirsutum L. Die Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rhododendron und gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Die bekannte Alpenpflanze wird auch als Almrausch, Almenrausch oder Steinrose bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Namensherkunft
Der wissenschaftliche Gattungsname leitet sich vom griechischen "rhodon" = Rose und "dendron" = Baum ab. Das Epitheton leitet sich vom lateinischen "hirsutum" = zottig ab und verweist auf die behaarten Blätter.
Beschreibung
Der immergrüne Strauch mit stark buschigem Wuchs erreicht Wuchshöhen von 20 bis 100cm. Die kräftigen Äste und Zweige sind dicht verzweigt. Junge Triebe sind zerstreut behaart und nur wenig beschuppt.
Die kurz gestielten und wechselständig angeordneten Blätter werden zwischen einem und drei Zentimeter lang, sowie bis 1,5 Zentimeter breit. Ihre Form ist meist schmal-elliptisch bis schmal-verkehrteiförmig. Der Blattrand ist fein gekerbt bis ganzrandig. Der Blattrand ist deutlich bewimpert, wobei die waagrecht abstehenden Wimperhaare etwa ein bis drei Millimeter lang werden und ziemlich steif sind. Die Blätter sind auf beiden Seiten grün und drüsig punktiert. Die Drüsen sind anfangs gelblich, später bräunlich. Die Oberseite ist glänzend hellgrün und kahl.
Die zwittrigen etwa 1,5 Zentimer lang gestielten Blüten stehen an den Zweigenden in kopfig gedrängten Trauben. Die Krone ist glockig-trichterförmig und leuchtend hellrot. Sie wird bis 1,5 Zentimeter lang und ebenso breit. Sie ist außen mit Drüsenschuppen versehen und innen behaart. Die Staubblätter sind ungleich lang und am Grund behaart.
Die Blütezeit ist von Mai bis Juli (selten bis Oktober).
Die ab August reifenden Kapselfrüchte sind oval und holzig. Sie springen von der Spitze her mit fünf Klappen auf und geben zahlreiche sehr kleine, hellbraune Samen frei.
Vorkommen
Die Bewimperte Alpenrose ist ostalpin verbreitet mit einem Schwerpunkt in den Nördlichen und Südlichen Kalkalpen. In den Gebirgsketten der Zentralalpen nur stellenweise (zerstreut).
Als Standort werden in erster Linie kalkreiche Krummholzgebüsche und Zwergstrauchheiden bevorzugt. Weiters auch auf Kalkschutt, Geröll und steinigen Hängen sowie in lichten Föhren- und Latschenwäldern anzutreffen. Die Alpenrose gedeiht in Höhenlagen zwischen 600 und 2500 Metern. In tiefen Lagen vor allen in feuchten Schluchten (dealpines Vorkommen).
Außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes wird diese Art angepflanzt, ist aber kaum eingebürgert.
Verwechslung
Im Unterschied zur Rostblättrigen Alpenrose wächst diese Art nur auf Kalk und unterscheidet sich durch die Blattwimpern sowie die grüne Blattunterseite. Die beiden Arten sind vikariierend.
Die Hybride Rhododendron × intermedium (Rh. hirsutum × Rh. ferrugineum) steht morphologisch als auch ökologisch zwischen den Eltern. Sie tritt vor allem bei benachbarten Beständen der Elternteile häufig auf und bildet meist dauerhafte Bestände. Vor allem auf Böden mit intermediären pH-Wert.
Ökologie
Die Bewimperte Alpenrose ist eine Kennart des Erico-Rhododendretum (Schneeheide-Alpenrosen-Gebüsch).
Obwohl eine Alpenpflanze, benötigt sie im Winter eine geschlossene Schneedecke da sie frostempfindlich ist. Die Spaltöffnungen der Blätter bewegen sich bereits bei Winden von 1m/s und schließen sich selbst bei guter Wasserversorgung bei Windgeschwindigkeiten von über 1,5m/s ganz. Der Jahresgang der Frosthärte erfolgt, wie bei den Nadelbäumen über die Anpassung der osmotischen Werte. Unter einer mit Wasserdampf gesättigten Schneedecke kann die Pflanze überleben. An ausgeaperten Stellen erfriert die Bewimperte Alpenrose.
Als Bestäuber fungieren langrüsselige Hummeln. Auch eine Selbstbestäubung ist möglich.
Giftigkeit
Wie viele andere Rhododendron-Arten ist Almrausch durch Andromedotoxin (Acetylandromedol) stark giftig. Besonders gefährdet sind Wiederkäuer, die mangels winterlicher Futterauswahl Pflanzen zu sich nehmen.
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- Bruno P. Kremer: Strauchgehölze. Niedernhausen, 2002. ISBN 3-576-11478-5
- M. A. Fischer, W. Adler & K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz. 2005, ISBN 3-85474-140-5
- Ruprecht Düll und Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 2005, ISBN 3-494-01397-7
Weblinks
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