Wilhelm Fitzner

Wilhelm Fitzner

Wilhelm Fitzner (* 20. Juli 1891 in Berlin; † 16. Januar 1950 ebenda) war ein deutscher Wirtschafts- und Verwaltungsjurist und Mitglied der SPD.

Leben und Beruf

Wilhelm Fitzner wuchs in Berlin auf. Von 1909 bis 1913 besuchte er das Lehrerseminar. Von 1914 bis 1918 war er Soldat/Leutnant im Ersten Weltkrieg, er wurde zweimal verwundet. 1918/19 holte er das Abitur nach und studierte von 1919 bis 1923 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie Philosophie. Er promovierte zum Dr. Phil.

Im Jahr 1923 war er Pressereferent im Reichswirtschaftsrat, ab 1926 Landrat im Kreis Eisleben. 1928 wurde er Regierungsdirektor in Frankfurt (Oder), 1929 Regierungsvizepräsident in Gumbinnen/Ostpreußen, 1930 Regierungspräsident in Frankfurt/Oder.

Im Zuge der Absetzung der preußischen Staatsregierung Braun-Severing (Preußenschlag) wurde er am 20. Juli 1932 von der Regierung Papen von einem Tag zum anderen entlassen. Er lehnte gegenüber Hitler persönlich einen Beitritt zur NSDAP mit dem Angebot im Falle eines Wahlsiegs der NSDAP Oberpräsident/Gauleiter zu werden ab.

1933/34 Untersuchungshaft in Berlin-Moabit, Anklage wegen Hochverrats als SPD Mitglied Ende 1935 Freispruch, anschließend von der Gestapo in Haft genommen. In KZ-Haft verbracht. Er erhielt Berufsverbot, wurde für wehrunwürdig erklärt und als politisch Unzuverlässiger „eingestuft“. Er durfte Berlin nicht ohne Genehmigung der Regierung verlassen. Pensionsansprüche wurden ihm aberkannt. Er überlebte mit Gelegenheitstätigkeiten in Berlin. 1940 Buchveröffentlichung: „Nikodemus. Ein Leben um Jesus von Nazareth“.

1945 zum Chefpräsidenten der Zentralverwaltung für Verkehrswesen in der sowjetischen Besatzungszone berufen. 1948/49 von der SED aus dem Amt gedrängt. Das Angebot Generaldirektor der DEFA zu werden lehnte er ab. Ende 1949 Flucht nach West-Berlin. Aufnahme in die SPD in West-Berlin. Vor seiner Antrittsvorlesung an der Hochschule für Politikwissenschaften am 16. Januar 1950 mit 59 Jahren unerwartet verstorben. Todesursache blieb ungeklärt.

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