Wilhelm Hartwig Beseler

Wilhelm Hartwig Beseler

Wilhelm Hartwig Beseler (* 2. März 1806 in Schloß Marienhausen bei Jever; † 2. September 1884 in Bonn) war ein deutscher Politiker.

Beseler, älterer Bruder von Georg Beseler, beide entstammten einer Familie aus dem Herzogtum Schleswig, studierte von 1823 bis 1827 Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg und der Universität Kiel und verfolgte anschließend eine Beamtenkarriere in Schleswig.

Seit den 1840er Jahren engagierte sich Beseler in der Schleswig-Holstein-Bewegung. Von 1844 bis 1846 war er Mitglied der Ständeversammlung. 1846 gehörte er zu den Mitunterzeichnern eines offenen Briefes an Christian VIII., weshalb ihm die weitere Übernahme seines Mandats in der Ständeversammlung verweigert wurde. Darauf hin trat Beseler 1847 aus dem Staatsdienst aus und wirkte als Publizist, unter anderem als Berichterstatter der führenden liberalen Deutschen Zeitung.

Vom 23. November 1848 bis zum 21. Mai 1849 war Beseler als Nachfolger von Lucius Nergaard von Bruun wie sein Bruder Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung als Abgeordneter für Itzehoe. Von Januar bis April 1849 fungierte der der Casino-Fraktion zugehörige Beseler als Erster Vizepräsident des Parlaments.

Während des Schleswig-Holsteinischen Krieges war Beseler 1848 Präsident der provisorischen Regierung von Schleswig-Holstein und im Namen der Frankfurter Nationalversammlung Statthalter der provisorischen Reichsregierung. Er nahm 1849 die Paulskirchenverfassung an und führte das Land bis 1851.

1851 wurde er wegen "Teilnahme am antidänischen Widerstand" angeklagt des Landes verwiesen. Bis 1858 lebte er als Publizist in Braunschweig, anschließend in Heidelberg. 1860 wurde er von der Universität Bonn zum Regierungsrat und Kurator bestellt.

Beseler starb als Universitätslehrer der Bonner Universität und wurde in Mildstedt begraben. Die Stadt Schleswig errichtete ihm und Friedrich Graf von Reventlow 1891 ein vom Bildhauer Paul Peterich (1864-1937) ausgeführtes Landesdenkmal am dortigen Lollfuß.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wilhelm Beseler — Wilhelm Hartwig Beseler (* 2. März 1806 in Schloß Marienhausen bei Jever; † 2. September 1884 in Bonn) war ein deutscher Politiker. Beseler, älterer Bruder von Georg Beseler, beide entstammten einer Familie aus dem Herzogtum Schleswig, studierte… …   Deutsch Wikipedia

  • Beseler — Beseler,   1) Georg Karl Christoph, Jurist und Politiker, * Rödemis (heute zu Husum) 2. 11. 1809, ✝ Bad Harzburg 28. 8. 1888, Vater von 2), Bruder von 3); Professor in Basel, Rostock, Greifswald und (seit 1859) Berlin. Sein Schüler war O. von… …   Universal-Lexikon

  • Besĕler — Besĕler, 1) Wilhelm Hartwig, geb. 1806 auf Marienhausen in Jever, siedelte früh mit seinen Eltern nach Schleswig über, studirte 1823–27 in Kiel u. Heidelberg die Rechte, wurde Advocat in Schleswig, gehörte hier zu den Patrioten u. Opponenten der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Beseler — Beseler, 1) Wilhelm Hartwig, schleswig holsteinischer Staatsmann, geb. 3. März 1806 auf dem Schloß Marienhausen bei Jever, gest. 2. Sept. 1884 in Bonn, studierte die Rechte und wurde als Advokat in Schleswig 1844 von der Stadt Tondern zu ihrem… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Beseler [1] — Beseler, Wilhelm Hartwig, geb. 1806 zu Marienhausen in der Grafschaft Jever, studierte die Rechte. wurde Advocat in Schleswig, 1844 Präsident der Ständeversammlung. Während der schlesw. holstein. Erhebung war er Präsident der provisor. Regierung …   Herders Conversations-Lexikon

  • Hans von Beseler — General von Beseler; Postkarte (1914) Hans Hartwig Beseler, seit 1904 von Beseler (* 27. April 1850 in Greifswald; † 20. Dezember 1921 in Neu Babelsberg) war ein preußischer Generaloberst und Politiker der Wilhelminischen Zeit …   Deutsch Wikipedia

  • Безелер, Вильгельм Гартвиг — Вильгельм Гартвиг Безелер Wilhelm Hartwig Beseler …   Википедия

  • Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung — Der Frankfurter Nationalversammlung, die vom 18. Mai 1848 bis zum 31. Mai 1849 in der Frankfurter Paulskirche und anschließend bis zum 18. Juni 1849 als Rumpfparlament in Stuttgart tagte, gehörten insgesamt 809 Abgeordnete an. Diese Liste… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bes–Bez — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Hof Rebstock am Markt — Innenhof des Rebstocks und die Kruggasse, nach Norden vom Haus Markt 8 gesehen, vor 1904 (Ansichtskarte) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”