Wilhelm II. (Jülich-Berg)

Wilhelm II. (Jülich-Berg)

Wilhelm II. von Berg (* um 1348; † 24. Juni 1408 in Düsseldorf) war ab 1360 Graf von Berg und als Wilhelm I. Graf von Ravensberg, seit 1380 als Wilhelm II. Herzog von Berg.

Graf Wilhelm II.: Turnose oder Weißpfenning. Münzprägeanstalt: Mülheim.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Familie

Wilhelm war der einzige Sohn des Grafen Gerhard von Berg aus dem Hause Jülich(-Heimbach) und der Margarete von Ravensberg-Berg. Er heiratete 1363 Anna von der Pfalz, Tochter des Kurfürsten Ruprecht II. von der Pfalz. Von seinen Söhnen Ruprecht, Gerhard, Adolf und Wilhelm stattete er Adolf und Wilhelm nacheinander mit der Grafschaft Ravensberg aus, Ruprecht (gestorben 1404) und Wilhelm verhalf er außerdem zur Bischofswahl in Paderborn.

Herrschaft

Unter seiner Herrschaft wurde die Grafschaft Berg zum Herzogtum und Fahnenlehen, als König Wenzel auf dem Reichstag zu Aachen am 24. Mai 1380 Wilhelm den Herzogtitel verlieh und damit in den Reichsfürstenstand aufnahm. Dieser durfte sogar verbrieft bei Feldzügen das königliche Pferd am Zügel führen. Wilhelm II. Graf von Berg nannte sich nun Wilhelm I. Herzog von Berg. Er kaufte einige Kirchspiele an Agger und Sieg und erlangte auch Blankenberg. Dafür musste er 1368 die Herrschaft Hardenberg und Kaiserswerth verpfänden.

Verhältnis zum König

Vom Römischen König Wenzel wurde er neben den Herzögen von Jülich und Geldern in ein Freundschaftbündnis aufgenommen, von Kaiser Karl IV. zum Rat und Hausgenossen ernannt.

Residenz

Seit 1386 residiert Wilhelm II. in Düsseldorf. Er ließ sein Schloss am Rhein, die Pfarrkirche St. Lambertus und auch die Stadt selber fürstlich ausbauen.

Kriege

Er führte Krieg gegen die Grafschaften Mark und Kleve, auch um die Vereinigung beider Länder zu verhindern, wurde aber in der Schlacht bei Kleverham am 7. Juni 1397 mit seinem ganzen Heer gefangengenommen. Er konnte sich und seinen Anhang freikaufen, musste dafür aber große Teile seines Herrschaftsgebietes verpfänden.

Streit

Seine Söhne Adolf, Gerhard und Wilhelm sahen dadurch ihr Erbe bedroht, lehnten sich offen gegen den Vater auf. Sie erzwangen sich einige Gebiete ab, Adolf überfiel den Vater schließlich bei Monheim am 28. November 1403 und setzten ihn bis August 1404 gefangen. Am 24. August 1404 wurde er von Getreuen aus der Burg Wupper befreit. Jener konnte sich am 2. Juli 1405 schließlich mit Hilfe König Ruprechts durchsetzen, überließ aber dennoch seinem Sohn Adolf weitgehend die Herrschaft über Berg.

Grabstätte

Die Grabstätte Wilhelms ist nicht eindeutig zu ermitteln. Im Altenberger Dom gibt es aber eine Grabplatte für ihn, es ist also zu vermuten, dass er wie auch sein Sohn dort zu Grabe gelegt wurde.

Weblinks

Literatur

  • Götz J. Pfeiffer, „… mit Gottes Hilfe entkamen sie ihrer Gewalt“. Die Preußenreise des Wilhelm von Jülich, Graf von Berg und Ravensberg, im Sommer 1366, in: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 101, 2005-2007, S. 1-20.
  • Götz J. Pfeiffer, Schenken für Ruhm und Seele. Die Kunststiftungen des ersten bergischen Herzogspaares Wilhelm von Jülich († 1408) und Anna von Bayern († 1415), in: Rheinisch Bergischer Kalender, 78, 2008, S. 8-19.
  • Götz J. Pfeiffer, Fürstliches Geschenk und Entwurf eines Tafelmalers. Wilhelm von Jülich und Anna von Bayern beauftragten den Meister des Berswordt-Retabels mit ihrer Stiftung zum Altenberger Westfenster, in: Altenberger Blätter. Sonderheft „Das Altenberger Westfenster“, August 2006, S. 13-74.
  • Axel Kolodziej, Herzog Wilhelm I. von Berg (1380-1408), aus der Reihe: Bergische Forschungen. Herausgegeben im Auftrag des Bergischen Geschichtsvereins und seiner Wissenschaftlichen Kommission, Band XXIX. Verlagsdruckerei Schmidt: Neustadt an der Aisch 2005. ISBN 3-87707-639-4
  • Karl vom Berg und Wilhelm Fülle, Bergische Fürsten und Heimatbilder, Düsseldorf und Elberfeld 1926

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